Sopäd: Grundschule vs. Sek I

  • Interessiert das hineterher jemanden, bzw. stellt das eine große Weichenstellung dar?

    Nach wie vor kann ich mir nicht vorstellen, dass es eine große Rolle spielt. In allen Bundesländern, in denen ich mich etwas auskenne, spielt es keine. Ich hätte auch noch nie davon gehört. Aber ich kann nichts Verbindliches für dein Bundesland sagen.

    (z.B. als Sopäd an die Gesamtschule -> hier gibts ja keine sprachliche Grundbildung/ Sachunterricht)

    Auch im Fächerkanon der Grundschule wirst du kein Fach "Sprachliche Grundbildung" finden. :_o_)

    Das spielt eine Rolle. Früher war das anders. Aber schon zu meiner Studienzeit in Bayern war das so, dass ich reines Lehramt an Grundschulen studiert habe.

    Hier geht es aber nicht um das Studium Primarstufe vs. Sekundarstufe, sondern um einen Stufenschwerpunkt im Sonderpädagogik-Studium. Bei uns im Ländle gab es den in meiner Prüfungsordnung, aber er hat niemanden interessiert. In der aktuellen PO muss man meines Wissens keinen Stufenschwerpunkt mehr wählen. In Bayern wählt man meines Wissens immer noch zwischen Didaktik für die Grundschule oder die Hauptschule. Für den Einsatz später spielt es aber auch keine Rolle, wie laleona hier im Thread darlegte.

  • Also Sopi , bitte nicht falsch verstehen, zumal ich, wie gesagt, sowieso nichts Sicheres zur Situation in deinem Bundesland sagen kann: Ich kann mir schon vorstellen, dass das z. B. bei Bewerbungsgesprächen um eine begehrte Stelle ein Faktor sein kann, auf den geschaut wird, ob das passt. Was ich mir nur schwer vorstellen kann, ist, dass es ein Ausschlusskriterium für die Arbeit in entweder der Primar- oder der Sekundarstufe darstellt.

    Die meisten Förderschulen haben ja selbst Primar- und Sekundarstufe und man wird eingesetzt, wo Bedarf ist - warum sollte das in der Inklusion anders sein?

    Was wäre eigentlich, wenn du Deutsch mit Sachunterricht oder sprachliche Grundbildung mit Biologie kombinierst, sofern das möglich ist? Dann hättest du ein Fach für die Primar- und eines für die Sekundarstufe studiert und würdest dir tatsächlich alles offen halten?

    Was hat denn die Studienberatung zu deinen Fragen gesagt?

  • Vielleicht verstehe ich die Frage auch nicht. Ich habe Deutsch als Hauptfach und 3 Nebenfächer. Da war Bio dabei. Wir mussten bezüglich Sachunterricht und seinen versch. Bereichen ENTWEDER Bio, Physik, Chemie, Geschichte, Politik, Erdkunde... nehmen, 1 Fach aus dem musischen Bereich (Musik, Kunst oder Sport) und noch 1 Fach. Bei mir war es Reli, hätte aber auch was anderes sein können. Sachunterricht als Fach gab es nicht. Aber ich musste mich von Anfang an entweder für Grundschule oder Hauptschule entscheiden.

  • Bio hatte ich teilweise mit allen Lehrämtlern. Erinnere mich an einen Mikroskopierkurs, bei dem es eines Tages hieß: Alle Gummistiefel an, Tümpel, 4 Sachen fangen, mikroskopieren und beschreiben. Der Typ neben mir hatte 3 gleiche Viecher zu finden wie ich (Gymnasiallehramt) und hat mir seine Präparate gegeben. Danke Unbekannter.

    Deutsch war ja eigentlich mein Hauptfach und da habe ich die gleichen Scheine gemacht wie die Magisterstudenten, die Haupt - und Realschullehrer und dürfte das bis Klasse 10 unterrichten.

  • In Sonderpädagogik studiert man in Bayern einen Förderschwerpunkt (soweit ich weiß ist das noch so) und dazu die Didaktik dreier Fächer ENTWEDER der GS ODER der HS (MS).

    In deinem gewählten Förderschwerpunkt studieren alle zusammen, egal, ob GS oder HS. In deinen gewählten Fächern studierst du als Förderschullehramtsstudent zusammen mit entweder den GS- oder der HS-Leuten.

    Ich hatte GS, mein Mann HS und wir hatten kein einziges Seminar in unsren Fächern zusammen, da er HS-Seminare und ich GS-Seminare besuchte.

    Wie es Plattenspieler auch schon erläutert hat.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • In Sonderpädagogik studiert man in Bayern einen Förderschwerpunkt (soweit ich weiß ist das noch so)

    Nein, seit 2020 zwei Förderschwerpunkte (in unterschiedlichem Umfang) - da hat sich Bayern dem Rest Deutschlands angepasst. :_o_)

    Ich hatte GS, mein Mann HS und wir hatten kein einziges Seminar in unsren Fächern zusammen, da er HS-Seminare und ich GS-Seminare besuchte.

    Wobei das auch wieder sehr bundeslandabhängig sind oder hochschulspezifisch ... Bei mir waren die Module in den Unterrichtsfächern für Primarstufe und Sek. I (Hauptschule/Werkrealschule) weitgehend identisch. Wobei es teilweise auch Wahlmöglichkeiten gab/gibt.

  • Interessiert das hineterher jemanden, bzw. stellt das eine große Weichenstellung dar?

    Ja sicher interessiert das jemanden. Deswegen auch zwei komplett verschiedene Studiengänge.


    Kann ich mit dem Schwerpunkt Grundschule an eine andere Schulform? (z.B. als Sopäd an die Gesamtschule -> hier gibts ja keine sprachliche Grundbildung/ Sachunterricht)

    Kommt darauf an. Wenn du Lust kriegen solltest, Realschüler zu unterrichten, kannst du mit deinem Grundschulschwerpunkt nichts anfangen. In die Inklusion wirst du wahrscheinlich geschickt, wenn sie jemanden brauchen und du Interesse signalisierst.


    Ich kann dir aber gleich sagen, dass Sonderschulkolleginnen in aller Regel nicht mit Kusshand in der Inklusion von ihren Kolleg*innen empfangen werden. Wenn du dann nicht mal ein Fach studiert hast, sondern sowas wie Anfangsunterricht, dann steigt deine Chance auf gleichberechtigte und erwünschte Mitarbeit sicher nicht.


    Aber da du alles dreimal fragst, kommst du offenbar in deinen Überlegungen nicht weiter und es ist egal, was wir prophezeien. Am Ende kommt es auf die Bedingungen in deinem Sprengel an, in dem du in 6 Jahren arbeiten wirst. Also studiere das, worauf du Lust hast.

  • Plattenspieler , soll ich jetzt raten, was du nicht verstehst oder deinen Smiley ignorieren? So ganz hab ich den Sinn des von manchen inflationär gebrauchten Hinweises noch nicht verstanden.

  • Ja sicher interessiert das jemanden. Deswegen auch zwei komplett verschiedene Studiengänge.

    Wir haben doch gerade geschrieben, dass die Studiengänge des Förderschwerpunkts gleich sind, egal, ob GS oder MS.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Wir haben doch gerade geschrieben, dass die Studiengänge des Förderschwerpunkts gleich sind, egal, ob GS oder MS.

    Ja, aber die Fächer sind halt nicht gleich. Ob man Sachunterricht oder Bio studiert macht, zumindest in den mir vertrauten Bundesländern und Schulen, einen großen Unterschied. Was das Studium anbelangt sowieso, aber auch was die Arbeit anbelangt.

    Anfangsunterricht in der Erziehungshilfe und ggf. L-Zweig ist was komplett anderes als Bio an der Sprachheilschule. Um nicht zu sagen, da liegen Welten dazwischen.


    Natürlich ist es theoretisch möglich, dass man überall eingesetzt wird, aber es ist nicht zwingend so und vor allem ist man nicht für alles ausgebildet. Das fachfremde Unterrichten ist der Not der kleinen Kollegien geschuldet.


    Oder eben weniger spekulativ, wer jetzt schon weiß, dass ihm Jugendliche lieber sind, der studiert möglichst ein Sek-I-Fach. Wer die Kleinen gerne um sich hat, der studiert auf Grundschule.

  • Es ging ja um NRW und SoPäd und Realschule.


    Sopi

    Wenn du an so einer Schule bist, könntest du dich bei den dort tätigen SoPäds erkundigen.


    Für NDS kann ich sagen, dass die SoPäds von Klasse 1-10 eingesetzt werden, da geht es vermutlich nach Bedarf.

    Die SoPäds in NDS werden immer an einer FöS eingestellt und geführt, auch wenn sie komplett in der Inklusion sind, das läuft als Abordnung.

    Da die Aufgaben ganz andere sind, würde ich nicht erwarten, dass der/die SoPäd den Fachunterricht übernimmt.

  • Hallo Sopi, komme auch aus NRW und habe viele Freundinnen, die am Anfang das gleiche Problem hatten und teilweise immer noch nicht mehr wissen, obwohl einige schon ihren Bachelor haben. Manchmal sind die Modulhandbücher und Verlaufspläne verwirrend und undurchsichtig.


    Bei uns ist es so: Deutsch und sprachliche Grundbildung sind an sich vom Aufwand her nahezu identisch. Manchmal heißt lediglich ein Modul etwas anders, aber am Ende sitzen gefühlt eh alle in der gleichen Vorlesung.

    Die meisten werden sich für Deutsch entscheiden und dazu würde ich dir auch raten. Ich glaube, dass hier bereits angemerkt wurde, dass Sek1-LuL einfacher zu den Kleinen wechseln können als umgekehrt.

    Demnach würde ich am deiner Stelle auch Deutsch wählen.

    Ich studiere Grundschullehramt mit sprachlicher Grundbildung MIT VERTIEFUNG und das sind ungefähr drei echt umfangreiche Kurse mehr, in denen man jeweils eine Hausarbeit schreiben musste sowie am Ende eine verlängerte Abschlussprüfung hat. Das war allerdings auch bisher echt machbar, daher würde ich mir da keine großen Sorgen machen. :)

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