Vollzeit oder Teilzeit

  • Hallo zusammen,


    mich würde mal interessieren wer hier alles in Teilzeit arbeitet weil der Workload bei 100% zu hoch war.


    Mit Unterrichtsvorbereitung, Unterricht, Klausurkorrektur, Organisation, usw. ist man bei vollen 24 Stunden, sprich 12 Doppelstunden, eventuell doch schneller am Limit als man denkt.


    Ich kann mir jedenfalls gut vorstellen z.b. mal 80% auszuprobieren. Wie geht's euch mit diesem Thema?


    Grüße

  • Ich hab bis zum 1. Kind Vollzeit gearbeitet. Das waren 25,5 Stunden.

    In Klausurphasen war es mir zu viel, Mai ist am BK die Hölle, aber ansonsten ging es schon.


    Jetzt mit 2 Kindern mache ich 19 Stunden, das ist gut machbar.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Ich habe vor ca. zehn Jahren hier im Forum eine ähnlich Frage gestellt, als ich frisch mit dem Ref fertig war. Damals war mein Kind noch klein.


    Ich bekam den Rat, Vollzeit zu arbeiten und mich privat zu entlasten, z.B. mit einer Haushaltshilfe. Genauso hab ich's gemacht und ich würde es genauso wieder tun.


    Das beantwortet zwar deine Frage nicht, aber vielleicht ist es ein Denkanstoß an dich griding.

  • Ich habe auch mal 80% gemacht, jetzt Vollzeit. Berufskolleg, nur Nebenfächer.

    Ich fand bzw finde, dass der Unterschied kaum spürbar ist, weil manche Aufgaben einfach so oder so anfallen, egal mit wie viel Deputat. Wenn man zB ne Klassenleitung hat nimmt sich das nichts. Und zwei Doppelstunden mehr oder weniger fallen nicht so sehr ins Gewicht, v.a. wenn man Kurse parallel laufen hat, was bei PoWi im BBS Bereich ja häufiger vorkommt. Und wenn man dann noch viele einjährige Bildungsgänge hat, wiederholen sich die Inhalte sehr schnell, so dass man nicht mehr viel vorzubereiten hat. Klar, kommt auf die Fächer an. Ich kann mir vorstellen, dass es schon einen großen Unterschied macht, ob man zB zwei Deutsch Leistungskurse am Gym mehr oder weniger hat. Ich für mich kann aber sagen, dass ich lieber die volle Besoldung kassiere und dafür ein bisschen mehr arbeite, als dass ich ein kleines bisschen weniger arbeite und dafür auf einen fetten Batzen Geld verzichten muss.

  • Ich habe bisher noch nie außer im Ref Vollzeit gearbeitet und habe es weiterhin nicht vor, denn so kann ich statt 5 nur 3 Tage reinfahren und eben erst zu Zeiten, wo es nicht mehr staut.


    Das entlastet mich bzw. uns enorm. Mehr als drei Tage die Woche kämen für mich aktuell nicht in Frage, das sind bei mir 17 von 28 Stunden, also 60,7%

  • Ich habe OBAS gemacht kein normales Ref, bereits in Vollzeit und arbeite nun auch Vollzeit. Manchmal ist es viel, wenn man dann Blöcke hat wo man auch mal eben noch zwei Stunden mehr machen muss und sich in neue Dinge einarbeiten muss. Aber es gibt auch Phasen da ist es ruhiger. Ich sehe aktuell auch nicht, dass ich mit 80% wirklich weniger arbeiten würde, daher bleibe ich erstmal bei Vollzeit und denke auch eher über sowas wie Putzfee nach.

  • Ich habe seit einigen Jahren (fünf oder sechs müssen es m. E. mittlerweile sein) meine Stunden um vier reduziert, d. h. ich unterrichte momentan nur 20,5 Stunden (meist ein Halbjahr 21 und das andere 20 Stunden) statt 24,5. Und ich muss sagen: Ich finde, das macht sich für mich positiv bemerkbar, da ich doch weniger Zeit mit der Unterrichtsvor- und -nachbereitung - also bspw. Korrekturen - verbringe und seit der Stundenreduzierung einen unterrichtsfreien Tag in der Woche habe. Ich werde erstmal dabei bleiben, obwohl ich den Vorschreiber*innen recht gebe, dass einige Aufgaben - wie die Klassenlehrertätigkeiten - sich zeitlich natürlich nicht reduzieren lassen.

    Ich für mich kann aber sagen, dass ich lieber die volle Besoldung kassiere und dafür ein bisschen mehr arbeite, als dass ich ein kleines bisschen weniger arbeite und dafür auf einen fetten Batzen Geld verzichten muss.

    Das kann ich für mich nicht bestätigen. Stichwort "Work-Life-Balance". Ich finde aber auch die finanzielle Einbuße durch die vier Stunden weniger gut zu verkraften (ein "fetter Batzen Geld" ist das m. E. nicht).

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Das entlastet mich bzw. uns enorm. Mehr als drei Tage die Woche kämen für mich aktuell nicht in Frage, das sind bei mir 17 von 28 Stunden, also 60,7%

    Das sei dir gegönnt.

    Leider ist sowas an größeren Schulen mit vielen Koppeln und Bedingungen nicht immer möglich, dass man bei dem Stundenzahl zwei freie Tage hat.


    Ich habe auch die Erfahrung gemacht: Teilzeit lohnt sich nicht.

  • Ich habe bis zur Geburt des ersten Kindes Vollzeit (und das sehr, sehr gern) gearbeitet, danach 70%. Das war schon seeehr viel Arbeit und ich war nur am Rotieren. Eigentlich bin ich weder Kind noch Schule so gerecht geworden, wie ich es gern wollte, und war zudem auch noch dauergestresst.


    Nach der Elternzeit nach Kind 2 habe ich deshalb mit 30% angefangen und fahre seitdem nur noch an drei Tagen pro Woche in die Schule. Das ist Entlastung pur, zumal bei so wenigen Stunden bestimmte arbeitsintensive Tätigkeiten wie Klassenleitung und einige Hauptfächer wegfallen.


    Für mich war und ist das ideal und ich bin glücklich . Allerdings muss man sich dieses Modell auch leisten können oder wollen, das gebe ich zu. Jedoch habe ich festgestellt, dass es mir niemand dankt, wenn ich mich "totarbeite". Und die Kinder sind jetzt klein und werden so schnell groß. In ein paar Jahren stocke ich vermutlich wieder auf.

  • Das sei dir gegönnt.

    Leider ist sowas an größeren Schulen mit vielen Koppeln und Bedingungen nicht immer möglich, dass man bei dem Stundenzahl zwei freie Tage hat.


    Ich habe auch die Erfahrung gemacht: Teilzeit lohnt sich nicht.

    Ich habe in diesem Halbjahr sogar mit meinen 20 Unterrichtsstunden zwei freie Tage :rotwerd:... Das ist aber wirklich mehr ein glücklicher Zufall.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich finde auch, was hier schon bemerkt wurde, es steht und fällt mit dem Stundenplan. Wenn man mit Teilzeit 1, 2 oder 3 freie Tage hat, "lohnt" sich die Teilzeit eher, als wenn man trotzdem jeden Tag rein muss und gefühlt nie richtig "frei" (auch für Arbeit) hat.

    Ich hatte in TZ einen Tag frei, da habe ich vorbereitet, so dass cih die restliche Woche nur wenig machen musste. Allerdings hatte ich auch 1 Tag mit nur 2h, das war für die Katz. Um 7.15 los, um 10.30 wieder daheim, da war dann fast abholen im Kiga angesagt, da konnte ich nix mehr zerreißen.

    Stundenplan ist alles.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Bei mir ist es so, dass ich seit Jahren 23/28 Stunden arbeite, weil ich die gut in meiner eigenen Klasse unterbekomme. Habe ich mehr Stunden, habe ich in den 6.Stunden oder nachmittags noch andere Klassen als Fachlehrer. Das ist mir zu viel und auch arbeitsintensiver, als die Stunden in der eigenen Klasse.


    Weniger wollte ich auf Dauer nicht machen, das wirkt sich alles negativ auf die Pension aus. Meine steht nach 30 Jahren Schuldienst bei 2000€ Brutto. Davon gehen noch Steuern und PKV ab. Durchschnittliche Wochenstundenzahl: Fast immer 23 Stunden. Ich hoffe, am Ende mal auf knapp 2000 € Netto zu kommen. Jetzt schreien gleich wieder alle, wie viel das ist, aber das Geld ist ja nicht mehr viel wert.

  • Ich arbeite seit 2 1/4 Jahren Vollzeit und kann mir nichts anderes vorstellen.


    In den "heißen Phasen" begrenzt die zur Verfügung stehende Zeit den in die Arbeit investierten Aufwand. Das möchte ich nicht missen.

    Außerdem dauert es in Teilzeit viel länger, bis ich endlich mal mit allem durch bin.

  • Leider ist sowas an größeren Schulen mit vielen Koppeln und Bedingungen nicht immer möglich, dass man bei dem Stundenzahl zwei freie Tage hat.

    Naja, man muss fairer Weise dazu sagen, dass ich auch nur 12 Stunden Unterricht habe, der Rest ist IT und den kann ich mir einteilen wie ich will und inzwischen über VPN auch z.T. von zuhause machen.


    Und ich sags ganz deutlich, das war für mich die Bedingung an der Schule zu bleiben, dass es bei zwei freien Tagen bleibt, tut es das nicht mehr, bin ich weg.

  • Und ich sags ganz deutlich, das war für mich die Bedingung an der Schule zu bleiben, dass es bei zwei freien Tagen bleibt, tut es das nicht mehr, bin ich weg.

    Bei mir ganz genauso. In Zeiten von Lehrermangel kann man auch mal Ansprüche stellen. ;)

    Allerdings hatte ich auch 1 Tag mit nur 2h, das war für die Katz. Um 7.15 los, um 10.30 wieder daheim, da war dann fast abholen im Kiga angesagt, da konnte ich nix mehr zerreißen.

    Stundenplan ist alles.

    So einen Tag habe ich morgen. Ich finde es herrlich. Morgens gehen wir alle zusammen aus dem Haus, und wenn ich zurückkomme, habe ich noch ca zwei Stunden für Haushalt, Einkaufen, Schulvorbereitungen oder (völlig abgefahren!) für mich, ehe die Rasselband wieder heimkommt.

  • Wenn man mit Teilzeit 1, 2 oder 3 freie Tage hat, "lohnt" sich die Teilzeit eher, als wenn man trotzdem jeden Tag rein muss und gefühlt nie richtig "frei" (auch für Arbeit) hat.

    Das kann man so pauschal ja nicht sagen, kommt ja immer auf die persönliche Präferenz hat. Man kann mit Teilzeit ja auch jeden Tag arbeiten und dann einfach früher zu hause sein. In der öffentlichen Verwaltung sind freie Tage auch eher unüblich (nicht unmöglich, aber eher unüblich). Bei TZ 50% hat man dann halt jeden Tag um 12 Schluss

    • Offizieller Beitrag

    Habe bisher immer VZ gearbeitet und es war mir jetzt wirklich zu viel:

    Schulwechsel vor 3 Jahren, erstmals eine lernwillige und lernfähige Klasse und andere Lehrbücher = nichts aus der alten Schule nutzbar, von vorne anfangen. Dann kam Corona, alles anders aufbereitet. Klasse abgegeben.

    Neue Klasse: Einfach nur "krass". Konnte von den Vorbereitungen fast nichts mehr verwenden, musste gerade im Sachunterricht alles völlig neu und wortwörtlich planen, da ich nur wenige Worte Zeit bis zum Unterbrechen hatte. Deutsch nur minimal besser, Mathe etwas besser. Musik pandemiebedingt auch deutlich anders.

    Unglaubliche Reizdichte durch die Klasse, in der 11 Kinder eigentlich eine besonders intensive persönliche Betreuung benötigen würden. An Tagen mit 6 Stunden brauche ich 2 Stunden "sinnfrei Löcher in die Luft starren", um wieder denken zu können. War völlig "durch".

    Momentan lasse ich viel an Vorbereitung "schleifen", weil ich mich so ausgelaugt von den ersten Monaten fühle. Es geht einigermaßen.


    Nächstes Jahr gehe ich auf 86% (24 Stunden).

    Ich hoffe auf mehrere kürzere Tage (weniger als 6 Stunden merke ich schon deutlich) und da meine Stunden für Musik gebraucht werden, darf ich den Sachunterricht abgeben. Das ist der größte Brocken an Vorbereiterei und an "Kunst, die Kinder bei der Stange zu halten".

    In allen übrigen Fächern werde ich antürlich auch flexibel nachplanen müssen (Mathe/Deutsch für diese spezielle Klasse, Musik pandemiebedingt), aber das wird sich vom Aufwand in Grenzen halten.

    Ich gehe davon aus, dass sich alleine durch diese beiden Punkte eine Entlastung ergibt. (Wir haben außerdem gute Stundenpläne.)


    Mein persönliches Ziel wäre es ja, wirklich mal eine Vorbereitung zu haben, die zu > 80% wiederverwendbar ist.

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