Klassengröße in der Sek I - Wünsche und Hoffnungen

  • Welche Klassengröße würdet ihr euch in der Sek I wünschen? 70

    Das Ergebnis ist nur für Teilnehmer sichtbar.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen,


    mich würden eure Meinungen rund um das Thema Klassengröße interessieren. Vielleicht habt ihr schon mal Erfahrungen mit kleinen Lerngruppen in der Sek I (Corona?) gesammelt und möchtet davon berichten. Ansonsten dürfen wir hier alle ein wenig träumen :engel:


    Mein persönlicher Wunsch wäre eine Klassenstärke von 10 bis 14 SuS, mit bis zu 20 Kindern und Jugendlichen könnte ich mich sicherlich auch gut arrangieren. Bei der Anzahl kann ich mir ein gutes Mittelmaß aus individueller Betreuung, interessantem Austausch sowie Möglichkeiten für das Erproben sozialer Kompetenzen vorstellen. Wie seht ihr das Thema?

  • Ich habe jetzt nicht teilgenommen, ich weiß aber, dass Studien untersucht haben, wie Klassengröße und Lernerfolg zusammenhängen. Die Ergebnisse stimmten nicht überein, aber vor rund 5 Jahren gab es eine große und wohl methodisch sehr gut angelegte Metastudie. Ergebnis: Ab dem 21 Kind geht der Lernerfolg zurück. Ich weiß jetzt aber nicht, ob das nur für den Grundschulbereich gilt oder allgemein.

  • Die (früheren) FöS-LE Klassen haben hier max. 16 SuS, dann aber individuellen Förderbedarf, weil sie nicht lesen/schreiben/ rechnen können und viel Unterstützung benötigen.


    Im Wechselunterricht hatte ich sehr kleine Gruppen, in denen dann krankheitsbedingt auch noch Schüler:innen fehlten, unsere eine FöS-Lehrkraft fand das wohl gut, ich fand es schrecklich. Unterricht in einer Gruppe von 3-5 Kindern ist ganz anders.


    Mein Empfinden war bisher: „Ab 20 zählt jedes Kind doppelt.“, das war vor der Inklusion und gemeint ist, dass der Überblick verloren geht und man nicht mehr jedem Kind gerecht wird.

    Mit Inklusion und DaZ-Schülern auf ganz anderen Lernniveaus oder mit besonderen Ansprüchen und ohne die offiziell zugestandenen Fördermöglichkeiten finde ich, dass es je nach Klasse sehr unterschiedlich ist.

  • Ich denke, dass die TE vielleicht dadurch (wahrscheinlich unbewusste) Beeinflussung durch die sichtbaren Antworten verhindern will.

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

  • Mein persönlicher Wunsch wäre eine Klassenstärke von 10 bis 14 SuS, mit bis zu 20 Kindern und Jugendlichen könnte ich mich sicherlich auch gut arrangieren.

    Diesen Wunsch teilen vermutlich viele Lehrkräfte, wenn er nur als solcher im Raum steht und alle anderen Rahmenbedingungen gleich bleiben. In der Realität ist ein solcher Wunsch nicht von ökonomischen Zwängen und (nicht) zur Verfügung stehendem Personal und Bewerberpool zu trennen. Mir persönlich sind dann doch eher Klassen mit 20+ und eine steigende Bezahlung als Klassen mit 10-14 bei stagnierender Bezahlung lieber.


    PS: Auch mit Blick auf die widersprüchliche Studienlage zum Einfluss Klassengröße auf Bildungserfolg gibt es selbst bei Bereitstellen entsprechender Mittel vermutlich deutlich effektivere (im Sinne einer Kosten-Nutzen Betrachtung) Stellschrauben als die Reduktion der Klassengrößen.

  • Diesen Wunsch teilen vermutlich viele Lehrkräfte, wenn er nur als solcher im Raum steht und alle anderen Rahmenbedingungen gleich bleiben. In der Realität ist ein solcher Wunsch nicht von ökonomischen Zwängen und (nicht) zur Verfügung stehendem Personal und Bewerberpool zu trennen. Mir persönlich sind dann doch eher Klassen mit 20+ und eine steigende Bezahlung als Klassen mit 10-14 bei stagnierender Bezahlung lieber.


    PS: Auch mit Blick auf die widersprüchliche Studienlage zum Einfluss Klassengröße auf Bildungserfolg gibt es selbst bei Bereitstellen entsprechender Mittel vermutlich deutlich effektivere (im Sinne einer Kosten-Nutzen Betrachtung) Stellschrauben als die Reduktion der Klassengrößen.

    Deshalb steht im Titel ja auch "Wünsche und Hoffnungen" und nicht "Realität"

  • Mein persönlicher Wunsch wäre eine Klassenstärke von 10 bis 14 SuS, mit bis zu 20 Kindern und Jugendlichen könnte ich mich sicherlich auch gut arrangieren.

    Geht mir genauso. Unter solchen Bedingungen könnte ich mir glatt vorstellen, auch in der Sek 1 tätig zu sein.

  • Geht mir genauso. Unter solchen Bedingungen könnte ich mir glatt vorstellen, auch in der Sek 1 tätig zu sein.

    Echt? Ich bin sehr glücklich damit, gar keine "Kleinen" zu unterrichten.


    An meiner Schule gibt es zwischen Kursen mit tatsächlich unter 5 Leuten und vereinzelten Klassen mit über 30 Personen, alles.

  • Deshalb steht im Titel ja auch "Wünsche und Hoffnungen" und nicht "Realität"

    Schon klar, für mich war das so eine Sache unter dem Motto "Sei vorsichtig mit deinen Wünschen, sie könnten wahr werden". Insofern wünsche ich mir persönlich eher eine höhere finanzielle Wertschätzung meiner Arbeit als kleinere Klassen. Ob ich nun 16 oder 24 SuS unterrichte, macht abgesehen von den seltenen Korrekturen, deren Zeitbedarf mit der Anzahl skaliert, für mich kaum einen Unterschied.

  • Ich denke, das kommt auch sehr auf die Schulform an. Bei unseren SuS kann ich mir mehr als 14 in der Sek. I nicht vorstellen. An G- oder E-Schulen kann ich mir schon eine zweistellige Anzahl nicht vorstellen.

  • Echt? Ich bin sehr glücklich damit, gar keine "Kleinen" zu unterrichten.

    Absolute Zustimmung.


    Ich dachte eher an den Fall (-> mein berufliches Worst-Case-Szenario), zwangsweise durch entsprechende Anweisung von oben / Versetzung wieder im Sek 1 -Bereich zu landen, wogegen ich mich rechtlich ja nun leider nicht wehren könnte. Bei kleinen Klassengrößen könnte ich mir vorstellen, es dort noch mal ernsthaft zu versuchen, wenn es denn sein müsste.


    Z.B. wurden ja in NRW bis 2010 alle staatlichen Studienkollegs geschlossen und die bedauernswerten Lehrkräfte m.W. an Gymnasien versetzt.:daumenrunter:


    Bei den "Kleinen" (Sek1) würde ich definitiv auch eine etwas geringere Besoldung in Kauf nehmen für deutlich kleinere Klassengrößen.

  • Da ich nicht in der Sek I unterrichte, möchte ich hier auch nicht abstimmen. Das Abstimmungsergebnis würde mich aber trotzdem interessieren. Schade, dass es nicht "sichtbar" ist, wenn man selbst nicht abstimmt.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Es ist dir also lieber, dass man irgendetwas anklickt, weil man die Ergebnisse sehen möchte?

    Es ist mir lieber, wenn man sich selbst Gedanken macht und erst dann die Ergebnisse sieht. Die eigene Antwort kann man laut Einstellungen sogar im Nachhinein ändern, wenn man beispielsweise im Laufe des Threads die eigene Meinung ändert.

    Da ich nicht in der Sek I unterrichte, möchte ich hier auch nicht abstimmen. Das Abstimmungsergebnis würde mich aber trotzdem interessieren. Schade, dass es nicht "sichtbar" ist, wenn man selbst nicht abstimmt.

    Kann gerne in ein paar Tagen einen Screenshot als Zwischenstand posten, wenn's darum geht.

  • Ich denke, das kommt auch sehr auf die Schulform an. Bei unseren SuS kann ich mir mehr als 14 in der Sek. I nicht vorstellen. An G- oder E-Schulen kann ich mir schon eine zweistellige Anzahl nicht vorstellen.

    Schulform und ich finde durchaus auch Räumlichkeiten und zusätzliches Personal (Schulsozialarbeit, sonderpädagogisch ausgebildetes Personal, Schulassistenzen..) je nach Bedarf. In meiner Ref-Schule hatte ich fast durchgehend Klassen mit 22-24 SuS. Da war schon eine Klaase mit 26 SuS unfassbar groß. Dabei hatten wir vergleichsweise große Räume, verschiedene Differenzierungsräume und eine sehr gute Personallage (mit Teamteaching in mehreren KLassenstufen durchgehend, Coachingangeboten,...). Kein Vergleich zu meiner aktuellen Schule, wo lediglich die Raumgröße mancher extrem kleiner Räume dazu führt, dass Klassen unter 30 SuS haben, meist sind zwischen 28 und 31 SuS in den Klassen, bei damit komplett vollen und entsprechend beengten Räumen, praktisch keinen Ausweichräumen für Differenzierung und deutlicher Personalnot. An meiner Ref-Schule fand ich es meist ziemlich entspannt mit 24 SuS zu arbeiten, an meiner aktuellen Schule empfände ich angesichts der Raumgrößen selbst 24 eher viel, aber als enorme Erleichterung angesichts des hohen Anteils an SuS mit Werkrealschulempfehlung, die inzwischen an den Realschulen landen und eine andere Art der Förderung benötigen würden. Wirklich entspannt habe ich nur den Wechselunterricht empfunden mit maximal 15 SuS im Raum. Da hatte ich zum ersten Mal seit dem Ref wieder das Gefühl, ich könnte meinen anwesenden SuS wirklich gerecht werden und sie gut fördern, weil diese umgekehrt auch deutlich entspannter waren, als sonst in den beengten Räumen. Nachdem bei uns aber sowohl Räume, als auch Personal fehlen (während wir zeitgleich Jahr für Jahr Höchstzahlen bei den Anmeldezahlen haben), ist das komplett utopisch. Insofern würde ich mich schon freuen, würde das Schulamt die Personalverteilung vernünftig handhaben.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

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  • Ich denke, das kommt auch sehr auf die Schulform an. Bei unseren SuS kann ich mir mehr als 14 in der Sek. I nicht vorstellen. An G- oder E-Schulen kann ich mir schon eine zweistellige Anzahl nicht vorstellen.

    Ich glaube, dass selbst innerhalb der einzelnen Schulformen große Unterschiede in Hinblick auf Ausstattung, Schülerschaft und Kollegium bestehen. Bisher hatte ich das große Glück, an Gymnasien des Typs "(fast) heile Welt" zu arbeiten. Ich weiß aber durchaus aus meiner eigenen Schulzeit und Erzählungen von Freunden, dass es auch an einem Gymnasium ganz anders laufen kann. Hier und da fliegen Stühle durch die Gegend oder aus dem Fenster, SuS vertrödeln ihre Zeit auf den Toiletten usw. Die von CDL erwähnte Raumgröße ist sicherlich auch ein wichtiger Faktor, der noch nicht mal irgendwas mit der Schulform zu tun hat.


    Und genau aus diesen Gründe finde ich es spannend, von euren Erfahrungen und Gedanken zu lesen :rose:

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