9-Euro-Ticket

  • Ich bin ja bei dir, dass wir nicht einfach so weitermachen können wie bisher. Und ja, es darf gerne auch etwas unbequemer werden, dein Beispiel bzgl. Einkauf mit dem Fahrrad passt da ganz gut. Es gehört nur auch zur Lebensrealität nicht weniger Pendler, dass sie - um überhaupt Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen - manchmal auf schnelle Verbindungen angewiesen sind.


    Die Alternativen dazu (Umzug zur Arbeitsstelle, schlechter bezahlter Beruf vor Ort - sofern verfügbar - , private teure Kinderbetreuung u.ä.) bringen im Moment jedenfalls für das Individuum so hohe Grenzkosten mit sich, dass ich niemanden verübeln kann, diese nicht zu unternehmen.


    Im Übrigen möchte ich noch deutlich machen, dass ich deinen Argumentationsstil etwas befremdlich finde: Die einfache Verknüpfung von Individualverkehr mit "auf dem Planeten überleben können" mag der Polemik dienen, wird der Komplexität der Problematik aber nicht ansatzweise gerecht.

  • Der Nexus zwischen Klima und Verkehr ist der, dass es hier eine sehr einfache Möglichkeit gäbe, Energie und CO2 zu sparen. Z. B. bei den erwähnten Kurzstrecken. Da ist dann die eigene Zeit, die Angst vor „schlechtem“ Wetter, so wichtig, dass man noch nicht mal Alternativen ausprobiert.


    Natürlich kann man den Energieumsatz auch an anderen stellen beschränken. Aber der motorisierte Individualverkehr ist halt das Posterchild der verpassten Möglichkeiten.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Wie gesagt: diesbezüglich bin ich ja bei dir. Die reine Tatsache, dass man beim Fahrradfahren auch mal nass werden kann oder dass das Einkaufen ohne Auto mal 15min länger dauert, sollte wirklich kein Argument dafür sein, dass das Auto zwingend notwendig wäre.


    Mir stieß nur auf, dass hier suggeriert wurde, die bösen Autofahrer seien (alleine) für die Überlebensfähigkeit auf diesem Planeten verantwortlich ohne Blick darauf, dass es - neben den zugegebenermaßen vielen vorgeschobenen Gründen - auch tatsächliche Zwänge zur Benutzung von Kfz in der Lebensrealität vieler Menschen gibt.

  • Der Nexus zwischen Klima und Verkehr ist der, dass es hier eine sehr einfache Möglichkeit gäbe, Energie und CO2 zu sparen. Z. B. bei den erwähnten Kurzstrecken. Da ist dann die eigene Zeit, die Angst vor „schlechtem“ Wetter, so wichtig, dass man noch nicht mal Alternativen ausprobiert.

    Bist du eigentlich Veganerin? Weißt du, wie viel CO2 und Methan die Massentierhaltung produziert?

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Mir stieß nur auf, dass hier suggeriert wurde, die bösen Autofahrer seien (alleine) für die Überlebensfähigkeit auf diesem Planeten verantwortlich ohne Blick darauf, dass es - neben den zugegebenermaßen vielen vorgeschobenen Gründen - auch tatsächliche Zwänge zur Benutzung von Kfz in der Lebensrealität vieler Menschen gibt.

    Das stimmt, es gibt viele Wege CO2 einzusparen. Ernährung, Verkehr, Konsum, Fortpflanzung etc.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




    • Offizieller Beitrag

    und diese Steingärten.
    Sorry kein super qualifizierter Beitrag, aber unsere Nachbarn haben gerade den letzten Quadratmeter Erde zugepflastet, nachdem die komplette Vorderseite mit Steinen belegt ist. (ich hoffe sehr, dass der hintere Teil des Gartens noch Erde und Rasen hat...

  • Steingärten

    Sorry, ich muss dich korrigieren.
    Steingärten können wundervolle Biotope mit hoher Diversität sein.

    Was du sicher meinst, sind Schotter"gärten". Ich bin gestern auch 2x innerhalb von 3 Std an einem vorbei. Alles zugeschottert und in der Mitte eine Tuja. Beim ersten Mal setzte der Besitzer gerade an einer Tuja mit der Schere an, beim zweiten Mal beendete er gerade sein Werk. Er hat nun eine Tuja mit Wendeltreppe in seiner Schotterwüste stehen.

    • Offizieller Beitrag

    ja, bestimmt.
    Nach erster Google-Suche sieht es so aus, als gäbe es in Steingärten Pflanzen und man sieht sogar Erde! Ich kenne mich mit Pflanzen nicht aus und musste "Tuja" googlen (wir haben ganz viele, kannte die als Thuya :D , was ja ganz anders ist. Nee, ich wusste nicht mal, wie man es schreibt, ich sage "tüija") Egal: unser Schottergarten-Nachbar hat auch genau in der Mitte eines Schotterkastens (er hat in der Mitte seines Schottervorgartens zwei "Pflanzenkübel": sie sind voll mit Schotter/Kiesel/Steinchen und in der Mitte des Kübels eine Pflanze, die nach oben ragt. Ich frage mich bis heute, wie sie überhaupt lebt.

    und dann sehe ich im französischen Fernsehen, wie sie erzählen, dass die Deutschen ihre Schottergärten abbauen müssen. Vermutlich in einer Stadt in Deutschland. Hier sind "neue Gärten" verboten. Haha.

  • Sorry, ich muss dich korrigieren.
    Steingärten können wundervolle Biotope mit hoher Diversität sein.

    Was du sicher meinst, sind Schotter"gärten". Ich bin gestern auch 2x innerhalb von 3 Std an einem vorbei.

    Hier im Dorf...

    Da bauen sie neue Häuser auf blühende Wiesen (Mohn hauptsächlich) und dann machen sie sich ausschließlich Schotter rein und mähen auch noch um ihre Grundstück rum, damit es da keinen Mohn rüberweht...

    Warum dann am Ende des Dorfes, am Wald- und Wiesenrand??? Warum??

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Weil es vermeintlich pflegearm ist. Das sind dann auch die Nachbarn, die das Fällen eines Baumes einfordern, weil diese komischen Blätter im Herbst zwischen die heiligen Schottersteinchen fallen.

    Wir haben letzte Woche Steine für eine Beetumrandung geholt. Dort verkaufen sie u.a. Massen an Glassteinen in unterschiedlichesten Farben, u.a. blau für das Nachahmen eines Bachlaufs im Schottergarten.

    Prinzipiell bin ich ja eher so der Typ "Leben und leben lassen", Geschmäcker sind unterschiedlich und ich habe auch keinen 100% Naturgarten. Aber das tut schon wirklich in der Seele weh, wenn ich daran denke, dass Vorgärten mal Orte der blühenden Stauden waren.

  • Mir stieß nur auf, dass hier suggeriert wurde, die bösen Autofahrer seien (alleine) für die Überlebensfähigkeit auf diesem Planeten verantwortlich

    Nein, darum geht es nicht. Die Autofahrerinnen tragen ihren Teil bei. Jede einzelne, jeden Tag. Das klare Bewusstsein, was sie da tun, hilft nicht, sie davon abzuhalten. Und deshalb haben wir verloren. An einer Stelle, wo es so einfach wäre, den Energieumsatz zu reduzieren, schaffen wir es schon nicht. Wie sollen wir dann die Industire umgestalten?


    auch tatsächliche Zwänge zur Benutzung von Kfz in der Lebensrealität vieler Menschen gibt.

    Wenn diese dann Auto führen, bis wir bessere Lösungen haben, müssten die noch nicht mal im Stau stehen. Sie hätten genung Platz für die notwendigen Fahrten, für die sie dann weniger Zeit und weniger Energie investieren müssten. Aber wir wollen ja „Gerechtigkeit“, da dürfen dann alle fahren, weil eine fahren muss.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Reis auch (dank Anbau). Sumpfgas ist Methan.

    Dafür gibt es einen spannenden Ansatz:, an dem gerade geforscht wird. Bereits bekannt ist, dass ausgebrachtes Sulfat das Wachstum bestimmter Bakterien anregt, die wiederum gerade die methanproduzierenden Mikroorganismen hemmen. Zumindest im Laborversuch konnte das auch durch Ausbringen sogenannter Kabelbakterien erreicht werden.


    (vgl. Scholz, V., Meckenstock, R.U., Nielsen, L.P. et al. Cable bacteria reduce methane emissions from rice-vegetated soils. Nat Commun 11, 1878 (2020))

  • Dafür gibt es einen spannenden Ansatz:, an dem gerade geforscht wird. Bereits bekannt ist, dass ausgebrachtes Sulfat das Wachstum bestimmter Bakterien anregt, die wiederum gerade die methanproduzierenden Mikroorganismen hemmen. Zumindest im Laborversuch konnte das auch durch Ausbringen sogenannter Kabelbakterien erreicht werden.


    (vgl. Scholz, V., Meckenstock, R.U., Nielsen, L.P. et al. Cable bacteria reduce methane emissions from rice-vegetated soils. Nat Commun 11, 1878 (2020))

    Es gibt auch Reissorten, die auf dem Trockenen angebaut werden können. Aber aktuell wird das allermeiste noch klassisch angebaut.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

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