Tipp (besser: Antitipp) zur NRW Landtagswahl für Grundschullehrer*innen

  • A13 für alle Grundschullehrkräfte, ein Thema, an dessen Umsetzung man glaubt oder eben nicht. Die Ampel sagt bisher (uneingeschränkt?) ja, ab Sj. 23/24... Die Hoffnung stirbt zuletzt.


    Die schulpolitische Sprecherin der NRW-CDU, Claudia Schlottmann, will Studium für Grundschullehrer anpassen.

    Aber was diese CDU-"Expertin" hier vom Stapel lässt, ist gelinde gesagt eine Unverschämtheit:


    Ausrede:

    Auch A13 für Grundschullehrer ist nicht umgesetzt worden. Warum?

    Schlottmann: Wegen Corona und der Flut. Sie brauchen ja entsprechende dauerhafte Finanzmittel. Und Corona hat uns rund 25 Milliarden Euro gekostet, die Flut nochmal 13 Milliarden Euro.


    Ausblick:

    Wenn nun also ein neue Katastrophe in NRW passiert, wird A13 auch nach der Wahl nicht umgesetzt?


    Schlottmann: Doch, wir werden A13 für die Lehrkräfte, die aufgrund ihres längeren Studiengangs das Anrecht auf A13 haben, sowieso umsetzen. Und wir haben in unserem Wahlprogramm festgeschrieben, dass Lehrkräfte an den Grundschulen, die dort bereits unterrichten, den Aufstieg anfordern können.


    Diese Lehrkräfte müssen sich dann allerdings noch fortbilden, um ein Anrecht auf die höhere Besoldung zu haben. Richtig?


    Schlottmann: Ja, sie müssen bestimmte Module nachholen. Ich weiß, dass ich mich damit bei einigen Lehrern nicht beliebt mache. Aber ich halte das lebenslange Lernen für sinnvoll. Das könnte zu Beispiel im Bereich der Digitalisierung sein, wo sich in den letzten 20 Jahren ja doch einiges geändert hat.


    Quelle: Lokalzeitung, noch keinen Link gefunden...


    Mit anderen Worten: Jahrzehntelange Arbeit und Erfahrung in der Grundschule zählt nichts, wer nicht "neu" studiert, hat kein Anrecht auf A13. :autsch:

    So nicht, Frau Schlottmann. Die nächste Katastrophenexpertin im Landtag? Hoffentlich nicht.

  • Das Problem sehe ich hier darin, dass man ja schlecht neben einer Arbeitswoche von ~ 45 Stunden bei Vollzeit noch die Uni besuchen kann. Aber sonst … Nach vier Jahren Studium plus zwei Jahren Referendariat, das ja immerhin ein bezahlter Ausbildungsabschnitt ist, sollte A13 m. E. keine Selbstverständlichkeit sein. Besser fände ich es allerdings, wenn die Höhergruppierung von der Arbeitsleistung abhängig gemacht würde und nicht von den zwei fehlenden Semestern Studium.

  • Nur mal ketzerisch gefragt (ich gönne jedem A13):


    Bekommen dann die A13er (egal welche Schulformen) mit 10 Semestern Regelstudienzeit dann 1,5 Jahre nachgezahlt? Die haben nämlich zumindest damals in NRW deutlich mehr an Lebenszeit und Geld investiert für den SEK 1/2 Abschluss. Man könnte durchaus der Meinung sein, das Angebot Module nebenbei nachzuholen sei großzügig… Sonst könnten die A13er ja auch angekommen und sagen, für ihre Erfahrung hätten sie jetzt gerne A14 (soll es ja mal früher gegeben haben).


    Wenn Lehrer mit deutlich mehr Semestern keine bessere Ausbildung haben als früher, dann müsste man diese doch direkt wieder reformieren und dafür sorgen, dass die dringend benötigten Lehrer möglichst schnell in den Dienst kommen.


    Wäre die gleiche Bezahlung unterschiedlicher Studiendauer nicht sogar unfair denen gegenüber, die fast zwei Jahre mehr investieren mussten, in diesen Jahren noch kein Geld verdient haben und zwei Jahre weniger Zeit haben, sich die spätere Pension zu erdienen?

  • So wie ich es verstehe, geht es um Lehrkräfte, die vor der Bachelor-Master-Umstellung studiert haben. Was war denn damals (also zuletzt vor der Umstellung) die Regelstudienzeit von Grundschullehrkräften?

  • Also ab meiner Uni 6 Semester plus Prüfung für Grundschule. Und auch weniger Prüfungen als SEK 1und 2, denn man hat auf SEK 2 studiert und mußte für jedes Fach und EW eine zusätzliche SEK 1 Prüfung ablegen.

  • Auch A13 für Grundschullehrer ist nicht umgesetzt worden. Warum?

    Schlottmann: Wegen Corona und der Flut. Sie brauchen ja entsprechende dauerhafte Finanzmittel. Und Corona hat uns rund 25 Milliarden Euro gekostet, die Flut nochmal 13 Milliarden Euro.

    Ich dachte beim Lesen deines Beitrags, du hättest ihre Aussage einfach in "Kürze und Würze" wiedergegeben. Weit gefehlt. Das steht ja genauso in dem Artikel. Da weiß man gar nicht, ob man lachen oder weinen soll...


    Und das mit dem Anfordern finde ich auch große Klasse. Wir haben ja noch nicht genug bürokratische Hürden, die wir zu meistern haben. Mehr davon! :hammer:

  • Gleiches für nur SEK 1. Die saßen in den selben Veranstaltungen, aber mussten weniger Stunden machen. Die brauchten z.B. kein Mittel - oder Althochdeutsch. Die Begründung nur auf SEK 1 zu studieren lautete damals auch oft, dass SEK 2 zu schwierig sei …

  • Für NRW: ( früher)

    6 Semester + Prüfungssemester


    2 Jahre Ref.


    Heute :

    10 Semester und 1,5 Jahre Ref.

  • Das Prüfungssemester für Sek 1/2 begann im Sommer mit der Examensarbeit und endete mit der Zeugnisausgabe Ende Mai… gefolgt damals gewöhnlich von Referendariat im Februar des nächsten Jahres… Zeitverschwendung ohne Ende

  • Aktuell wird man mit rot-grün die besten Chancen haben. Die FDP hat auf Instagram auch mehr als nur den einen Satz im Wahlprogramm erwähnt, allerdings sieht man allein daran, dass es nicht so extrem beworben wird bei der FDP, dass die Chancen mit der SPD am grössten sind.

    Kutschaty erwähnte es sogar ausführlich bei der Rede auf Youtube und im Wahlprogramm ist es ein wichtiger Aspekt.

    Die CDU mit dem Nachholen der Module ist ein Witz. Lienenkämper ist der Hauptgrund dafür, dass wir immernoch mit A12 abgespeist werden. Und wenn dann dank Klimawandel wieder Hochwasser ist, können wir A12er das durch Lohnverzicht wieder bezahlen…


    Nee nee, hab auf Bundeseben nicht die SPD gewählt, aber nun ist es für alle A12er und deren Angehörigen fast Pflicht. Definitiv sind die Chancen mit der CDU am schlechtesten.

  • So wie ich es verstehe, geht es um Lehrkräfte, die vor der Bachelor-Master-Umstellung studiert haben. Was war denn damals (also zuletzt vor der Umstellung) die Regelstudienzeit von Grundschullehrkräften?

    Jein. Es gab das Staatsexamen meines Wissens in sechs oder acht Semestern, je nachdem, wann und in welchem Bundesland erworben. Es gab aber auch, am häufigsten wohl so in den Jahren 2006 bis 2011, das Modell sechs Bachelor-Semester plus zwei Master-Semester.

  • Warum?

    Weil es da nicht um Inhalte geht, sondern um das zeitliche Hinauszögern von A13

    Bzw um die Hoffnung, das viele erst nach Jahren das machen. Spart ne Menge Geld… Informiere dich mal wie diese Module ablaufen, das geschieht nämlich häufig in der Verwaltung im ÖD. Reine Schikane für Lehrer, die mindestens gleich qualifiziert sind wie jeder neue.

  • Wenn die Lehrer mit Kurzstudiengang wirklich gleich qualifizierte sind, dann müssten sie von A12 Stufe x in A13 Stufe 5 (Einstiegsstufe) überführt werden. Ich schätze mal, dass die Übernahme der Stufe aber wohl nicht in Frage gestellt wird. Also mehr Geld für gleiche Qualifikation?

  • Vlt kann das mal jemand genau darlegen, aber in NRW gibt es doch seit 20 Jahren kein 6-Semester-Studium?


    Und das mit der Stufe ist beamtenrechtlich wohl keine Frage. Die Zeiten müssen übernommen werden, weil es ja die gleiche Arbeit bleibt…


    Man darf nicht vergessen, dass alle, die seit 2016 eingestellt werden, rechtswidrig besoldet werden.

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