PKV mit Öffnungsklausel oder GKV

  • Guten Tag,

    Ich hoffe, dass ihr alle gesund und wohl auf seid!

    Aufgrund einer Vorerkrankung komme ich nicht über dem normalen Wege in die PKV. Nun meinte ein Berater zu mir, dass man über die sogenannte Öffnungsklausel trotzdem reinkommt.

    Im Mai beginne ich mit dem Referendariat. Leider konnte mir der Berater nicht mitteilen, ob die GKV oder die PKV mit Öffnungsklausel sinnvoller ist. Hat jemand Erfahrungen die er gerne mit mir teilen möchte? Darüber wäre ich sehr dankbar. Mich interessiert vor allem was genau der Satz "Etwaige Risikozuschläge sind auf 30 Prozent begrenzt" bedeutet? Und wie sieht der finanzielle Aspekt aus?

    Vielen Dank für euren Rat im Voraus :)

  • Conni

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Ich stand vor derselben Frage. Ich fange am 1. Mai das Ref an und musste entscheiden, ob als Beamter oder als Angestellter, und wenn als Beamter: Privat oder GKV. Auch ich kann nur über die Öffnungsklausel in die PKV.

    Wenn Du das Ref als Beamter machst und in die GKV willst, musst Du Arbeitgeber- und Arbeitnehmer-Anteil und den Zusatzbeitrag der jeweiligen GKV komplett selber zahlen. Das sind dann 14,6% + Zusatzbeitrag von deinen Anwärterbezügen. Bei mir (Niedersachsen, verheiratet, zwei Kinder, Anwärterbezüge für BBS, also 1.501,92 + Familienzuschlag 395,2 = 1.897,12) entspräche das € 299,74, wenn ich 15,8% zugrunde lege.

    Wenn Du das Ref als Beamter machst und in die PKV willst, hängt der Beitrag von Deinem Alter ab. Ich bin 47 und habe hier ein Angebot vorliegen, bei dem ich ca. 319,- im Monat bezahlen soll. Dies beinhaltet bereits den 30%igen Zuschlag. Wenn Du nicht älter als (ich glaube) 34 Jahre bist, bekommst Du den Anwärtertarif der PKV, der deutlich günstiger ist als der Normaltarif. Auch auf den Anwärtertarif musst Du 30% Aufschlag bezahlen. Trotzdem ist der Anwärtertarif deutlich günstiger als der normale Tarif.

    Schließlich kannst Du das Ref auch noch in einem Angestelltenverhältnis machen. Dann bist Du kein Beamter, sondern in einem öffentlich-rechtlichen Ausbildungsverhältnis (jedenfalls ist das in Niedersachsen so, ob das in anderen Bundesländern auch gilt, weiß ich nicht). Dann bist Du in der GKV pflichtversichert. Diesen Weg gehen diejenigen, die Familienmitglieder mitversichern müssen. Das ist bei der GKV kostenlos, bei der PKV geht das jedoch gut ins Geld.

    Die 30% werden nur auf den Grundtarif an sich addiert. Etwaige Zusatzleistungen (1-Bett-Zimmer etc.) sind davon nicht betroffen. Allerdings bieten praktisch alle PKV, die ich angefragt habe, keinerlei Zusatzleistungen an, sobald Du das Zauberwort "Öffnungsklausel" sagst. Ausnahme: Debeka. Da kann man wenigstens den Zusatz "BG" abschließen.

    Hinweis: Nach meinem Kenntnisstand bekommen die Versicherungsvermittler bei Öffnungsklausel-Fällen keinerlei Provision. Sind also möglicherweise nicht sehr motiviert, "solche Fälle" zu beraten.

  • Du solltest dich gut informieren, da es wirklich auf die persönlich Situation ankommt .

    In welchem Bundesland bist du und möchtest du später sein ? Die Regelungen bzgl der GKV sind nämlich unterschiedlich . Es gibt Länder , die übernehmen den Arbeitgeberanteil und in Hessen gibt es die Sachkostenbeihilfe. Bist du alleine oder mit Familie an Bord ? Bei mir wollte die PKV z.B. das behinderte Kind nicht versichern und da sind die Leistungen der PKV auch nicht gut ( Spezialthema, ggf mal gezielt informieren , wenn es zutrifft).

    Alles Gute 🍀

  • Du solltest dich gut informieren, da es wirklich auf die persönlich Situation ankommt .

    In welchem Bundesland bist du und möchtest du später sein ? Die Regelungen bzgl der GKV sind nämlich unterschiedlich . Es gibt Länder , die übernehmen den Arbeitgeberanteil und in Hessen gibt es die Sachkostenbeihilfe. Bist du alleine oder mit Familie an Bord ? Bei mir wollte die PKV z.B. das behinderte Kind nicht versichern und da sind die Leistungen der PKV auch nicht gut ( Spezialthema, ggf mal gezielt informieren , wenn es zutrifft).

    Alles Gute 🍀

    Hallo turtlebaby,


    Danke für den Hinweis. Ich bin in NRW und möchte auch in NRW bleiben. Familie habe ich im Moment noch nicht, ich bin aber verlobt und würde gerne bald heiraten (Ende des Jahres oder im Frühjahr 2023). Die Kinderplanung ist für die Zeit nach dem Referendariat angesetzt. Soweit ich weiß wird der Arbeitgeberanteil in NRW nicht übernommen.


    Viele Grüße

  • Der wird nicht übernommen.


    Für den Fall, dass er demnächst übernommen würde:

    1. die Besoldung im hD ist so hoch, dass man in der Regel den Höchstsatz bezahlt ... ca. 400€

    2. ich bezahle 340€ (MIT Risikozuschlag) für das Luxus-Porsche-Paket (Einbettzimmer, über GOÄ, etc. pp.)
    3. Kinder kosten ca. 100€ in der PKV, dafür gibt es einen netten Kinderzuschlag als Beamter.

    • Offizieller Beitrag

    das Eintrittsalter ist sehr sehr relevant.

    ich war Mitte 30 und bin jetzt mit Anfang 40 und Risikozuschlag 400 EUro und habe KEIN Porsche-Paket :(

    und ich ärgere mich bei JEDER Blutuntersuchung über die Rechnung, aber wenn man nicht vor hat, mehrere Kinder zu haben, 20 Jahre unterhälftig bzw. Teilzeit zu arbeiten, dann lohnt es sich finanziell einfach nicht anders...

  • 400,- für den 50%-Tarif, nehme ich an?

    Ich habe im Referendariat mit 70% Beihilfe sogar schon 300 Euro ohne Risikozuschlag usw. bezahlt. Da finde ich es mutig zu sagen, dass PKV da immer günstiger sein muss. Zumal ich nach dem Ref bisher nie wieder Vollzeit gearbeitet habe und somit meine Kinder eh über den Papa beitragsfrei in der GKV versichert sind und auch bleiben.

  • Dann aber mit Zusatzleistungen oder? Susannea Und nicht im Anwärtertarif? 300,- klingt für die Konstellation erstmal nach sehr viel...

    Du kannst doch jederzeit als freiwillig Versicherter in die GKV? Rechne einfach Dein Bruttogehalt x 0,155, dann hast Du den Betrag, den Du für die GKV zahlen müsstest.

  • Na als Beamter zahlt man ja in der GKV etwas wenigerer als die 15,5 oder irgendwas je nach Kasse. Da das Krankengeld nicht mitversichert werden muss.


    Sind bei mir im Höchstsatz über Beitragsbemessungsgrenze aber rauch mal eben 826 Euro jeden Monat für die GKV, da es wie bereits gesagt in NRW leider keine pauschale Beihilfe gibt.


    Es kann wohl ein paar Dinge geben, die dann die Beihilfe dennoch anteilig übernimmt, habe es bis jetzt noch nicht getestet, aber nur für Dinge wo die GKV nicht zahlt.

  • Dann aber mit Zusatzleistungen oder?

    Nein


    Und nicht im Anwärtertarif?

    Nein, dafür war ich zu alt und das ist auch der Grund des hohen Beitrages, dass eben das Eintrittsalter sehr hoch war.


    Du kannst doch jederzeit als freiwillig Versicherter in die GKV?

    Nein, wenn du einmal in der PKV bist kommst du nur wieder raus, wenn du pflichtversichert in der GKV bist (also als Beamter gar nicht) oder gar kein Einkommen hast und Anspruch auf die Familienversicherung (in der Regel als Beamter auch nicht mehr).
    Sprich, bist du einmal drin kommst du nicht mehr raus.

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