Wie mit krankfeierndem Kollegen umgehn

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Zitat von MarcM



    Wie würdet ihr euch in einem solchen Fall verhalten?

    Ich würde ganz genau gar nichts tun.


    nee, stopp. Das stimmt nicht.


    Ich würde an deiner Stelle in mich gehen und mich fragen, woher so viel Misstrauen und --- darf ich es Neid nennen?- rührt.


    Kein sehr sympathischer Zug, mit dem du dir übrigens selbst das Leben nur schwer machst.

  • Soll er doch bescheißen oder soll er doch psychisch erkrankt sein, wir wissen es nicht. Aber man zeigt sich dann doch nicht nach außen hin so.

    Doch, zeigt man. Weil es zusammen passen kann. Weil man soll und weil es einem gut tut. Vielleicht, weil der Arzt es einem empfiehlt. Oder glaubst du, wochenlanges selbstauferlegtes Verhalten, welches das Klischee der Umgebung von einem Krankgeschriebenen erfüllt, ist gesund?

    "A lack of planing on your side does not constitute an emergency on my side."

  • Wie würdet ihr euch in einem solchen Fall verhalten?

    Ich würde auch nichts machen. Mir steht es als Laie nicht zu, die Krankrschreibung, die ein Arzt ausgestellt hat, zu hinterfragen.

    Dieses steht nur der Schulleitung und der Bezirksregierung zu. Diese könnten dann z.B. einen Amtsarzttermin anberaumen.

  • Nun - da beklagt man das Lehrerbashing durch Eltern und im "Kollegium" wird es subtil gepflegt. Eine AU ist eine AU. Basta.
    In unserem Kollegium wurde eine Kollegin von anderen wegen ihrer Fehlzeiten massiv angegangen und ihr "Simulantentum" vorgeworfen. Ich habe den "Lautsprechern" Kontra gegeben und dafür verbale Prügel bezogen. Nach mehr als einem Jahr Leidensweg wurde bei der Kollegin Borelliose diagnostiziert. Die "Lautsprecher" haben sich nicht entschuldigt.

    Es steht KuK nicht zu, Krankheit zu hinterfragen. Nicht jeder möchte im Kollegium kommunizieren, dass er/sie demnächst eine OP an den Hämmorhoiden oder eine Krebsbehandlung absolvieren muss. Und Krankheitsursachen gehen Keinen etwas an. Das nennt sich "Arztgeheimnis".
    In Facebookzeiten, in denen jeder ALLES offenbart, ist das wohl nicht mehr "en vogue". Aber es gilt. Als Gesetz. Und das ist gut so.

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  • Ich war auch mal von jetzt auf gleich viele Wochen krankgeschrieben. Man hat mich in dieser Zeit draußen gesehen, weil ich alleinerziehend kleine Kinder versorgen und zur Betreuung bringen musste. Es ging mir infolge einer Vireninfektion sehr schlecht, ich konnte kaum das Nötigste im Alltag organisieren, hatte Erschöpfungszustände, Lähmungen und Ängste, wie es weitergehen soll. Aber das konnte man mir von weitem nicht ansehen. Leider hatte ich auch solche geifernden Kolleg:innen, die bei mir angerufen und penetrant nachgefragt und bei Schülern und Eltern gehetzt haben. Das war eine schlimme Erfahrung und hat mich für längere Zeit in eine schwierige Situation gebracht.


    Lehrer sind nicht einfach lange krank, ohne dass sich das jemand anschaut. Recht schnell wird das amtsärztlich untersucht. Dann muss man belegen, dass man binnen weniger Monate wieder voll einsatzfähig ist. Kann man das nicht, muss man mit einer Herunterstufung oder gar einer Zwangspensionierung rechnen. Ich habe einen Kollegen, dem das mit grade 40 wegen einer Krebserkrankung passiert ist. Sei einfach froh, wenn es dir selbst gut geht. Ich finde die Vorstellung ekelhaft, dass du an seinem Garten vorbeiläufst, bis du ihn dort siehst, um dann (im besten Fall nur mit deiner Frau) darüber abzulästern. Ich wünsche dir, dass du in deinem Berufsleben keine größeren Probleme haben wirst, als mal als Vertretung eingesetzt zu werden, falls du überhaupt persönlich von der Angelegenheit betroffen bist.


    Sorry, musste raus.

  • Doch, zeigt man. Weil es zusammen passen kann. Weil man soll und weil es einem gut tut. Vielleicht, weil der Arzt es einem empfiehlt. Oder glaubst du, wochenlanges selbstauferlegtes Verhalten, welches das Klischee der Umgebung von einem Krankgeschriebenen erfüllt, ist gesund?

    Wenn du einen kranken Schüler draußen bei solchen Aktionen öfter treffen würdest, was würdest du tun/denken?

  • Wenn du einen kranken Schüler draußen bei solchen Aktionen öfter treffen würdest, was würdest du tun/denken?

    Es geht hier aber nicht um S'uS, sondern um Kollegen. Da gibt es meiner Meinung nach keine Veranlassung, irgendetwas zu tun. Denken kann man sich ja seinen Teil aber dabei sollte es bleiben.

  • Danke! Einfach herzlichen Dank für deinen tollen Beitrag, Ratatouille!

    So hat wohl jeder eine andere Definition von kranksein. Wer wirklich mal selbst psychisch so unten war, kann sich derlei Aktionen rein körperlich gar nicht vorstellen. Da schafft man es nicht mal, um die Ecke zu gehen. Geschweige denn irgendein Fahrzeug zu bedienen.

  • Wenn du einen kranken Schüler draußen bei solchen Aktionen öfter treffen würdest, was würdest du tun/denken?

    Ich würde ihm eine nachhaltige Besserung wünschen.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Es geht hier aber nicht um S'uS, sondern um Kollegen. Da gibt es meiner Meinung nach keine Veranlassung, irgendetwas zu tun. Denken kann man sich ja seinen Teil aber dabei sollte es bleiben.

    MarcM will das hier mit uns diskutieren. Mehr nicht. Es ärgert ihn und er möchte unsere Meinung dazu hören. Nicht mehr und nicht weniger. Die Meinung ist mehrheitlich auf Seiten des Erkrankten. Das ist bisher dabei herausgekommen. So what? Ich habe eine andere Meinung und die tue ich hier kund. Darf man ja wohl.

  • Hat deine Kollegin auch Gartenhäuser gebaut?

  • Hinzu kommt, dass ich mir mal Gedanken darüber machen würde, wie genau ich hier über die Situation erzähle und ob es vielleicht besser wäre, nicht so viel über die Situation preiszugeben, da der sog. Kollege hier evtl. auch mitlesen oder die Situation nachverfolgt werden kann. Keineswegs böse gemeint, aber nur mal so als Tipp, MarcM .

    Was wäre denn daran schlimm, wenn der Kollege mitliest?

  • Wegen solcher Menschen bin ich immer sehr froh gewesen, weit weg gewohnt zu haben von meinen Arbeitsstätten.

    Man muss Partei ergreifen. Neutralität hilft dem Unterdrücker, niemals dem Opfer. Stillschweigen bestärkt den Peiniger, niemals den Gepeinigten.“

    Elie Wiesel

  • Ich weiß nicht, ob der Kollege das so toll fände, wenn öffentlich über ihn gemutmaßt und hergezogen würde...

    Wenn er nichts zu verbergen hat, hat er doch sowieso Kontakt mit den Kollegen und man kann doch sagen, was man hat. Dann wird auch nicht spekuliert. Das wäre doch gut für alle.

  • MarcM will das hier mit uns diskutieren. Mehr nicht. Es ärgert ihn und er möchte unsere Meinung dazu hören. Nicht mehr und nicht weniger.

    Sehe ich genauso.

    Es wurde eine ganz konkrete Frage gestellt.


    Ich kann MarcMs Unmut verstehen, immerhin hat er unter dem Fehlen des Kollegen zu leiden.

    Dafür muss man ihn nicht als misstrauisch, neidisch und unsympathisch bezeichnen.

  • Bei uns in der Grundschule wäre es so, dass wir täglich die Unterrichtsvorbereitungen schicken müssten. Ist das bei euch auch so? MarcM. Ich nehme an, nicht.

    Kommt drauf an, wenn man krankgeschrieben ist, muss man streng genommen gar nichts schicken und kann auch nicht verpflichtet werden, es zu tun. Man kann natürlich was schicken und tut es oft, aber MÜSSEN, nein, müssen tut man rechtlich nicht.

  • Kommt drauf an, wenn man krankgeschrieben ist, muss man streng genommen gar nichts schicken und kann auch nicht verpflichtet werden, es zu tun. Man kann natürlich was schicken und tut es oft, aber MÜSSEN, nein, müssen tut man rechtlich nicht.

    Wir werden immer dazu aufgefordert und ich kenne niemanden, der nichts schickt. Höchstens bei stationärem Krankenhausaufenthalt und da hat man vorher meist auch schon einiges bereitgestellt. Ich finde es aber überhaupt nicht gut. Krank ist krank, aber ich bin ja nicht der Chef.

  • Wenn der Kollege groß erzählt, er habe sich mehrere Rippen gebrochen und seine Schulter sei "zertrümmert" und sich kurz danach bei körperlich sehr belastenden Arbeiten zeigt, dann muss er sich nicht wundern, wenn das im Kollegium negativ auffällt. Es gibt ja auch die Optionen, sich bzgl. Diagnosen bedeckt zu halten (oder die Wahrheit zu sagen).


    Andererseits finde ich es auch falsch, wenn Kolleginnen sich nicht trauen, mal kurz im Supermarkt etwas einzukaufen, während sie krankgemeldet/-geschrieben sind.

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