Landtagswahl NRW - Schwerpunkt Bildungspolitik (Kathartischer Thread)

  • Themenvorschläge:


    Welche (NRW-)Partei hat in den letzten Legislaturperioden nicht jeglichen Kredit in der Bildungspolitik verspielt?

    Welche Partei hat den größten Abstand zwischen derzeitigen Versprechen und vergangenen Taten?

    Würden Wahlen etwas ändern, wären sie dann verboten?


    Nach Gusto kommentieren und erweitern.

    --

    Keine Daten, keine Quellen? Kein Interesse.

  • Positiv ist in dieser Legislaturperiode immerhin die Abschaffung der zielfifferenten Inklusion an Gymnasien anzuführen. Das empfinde ich tatsächlich als unwahrscheinliche Erleichterung.



    Beim Rest tun sich doch eh alle nichts.

  • Positiv ist in dieser Legislaturperiode immerhin die Abschaffung der zielfifferenten Inklusion an Gymnasien anzuführen. Das empfinde ich tatsächlich als unwahrscheinliche Erleichterung.

    Auf Kosten meiner Kollegen. Wir haben jetzt deutlich mehr zieldifferente Kinder + die traumatisierten Schulformabsteiger aus dem Gymnasium zu versorgen. :daumenrunter:

    • Offizieller Beitrag

    Bildungspolitik muss langfristig angelegt sein, d.h. über die jeweilige Legislaturperiode hinaus denken. Das kann sie aber natürlich aus politischen Erwägungen heraus nicht. Wie ich anderenorts bereits schrieb: Solange Entscheidungen im Bildungssystem immer auch politische Entscheidungen sind, die eben primär dem Machterhalt und dem Stimmengewinn bzw. -erhalt dienen, ist es egal, welche Partei am Ruder ist.


    Rot-Grün hat bildungspolitisch ungefähr die Hälfte der WählerInnenschaft - das sind die Befürworter des integrierten Schulsystems.
    Schwarz-Gelb hat die andere Hälfte der WählerInnenschaft, die das dreigliedrige Schulsystem befürworten.

    Alle Parteien müssten im Grunde für eine Fortsetzung des Schulfriedens, d.h. für den Erhalt des status quo hinsichtlich der Schulformen eintreten.


    Meine Zeit in der Behörde hat mich bildungspolitisch stärker ernüchtert als es 14 Jahre im aktiven Vollzeit-Schuldienst getan haben. Ich erwarte politisch nichts mehr. Solange Bildungspolitik Spielball der Parteipolitik, des Finanzministeriums, der kommunalen Träger sowie des MSB ist, kann man auch nichts mehr erwarten. Die Zeit vor Corona, aber auch die Zeit in Corona hat das sehr nachhaltig belegt.

  • Meine Zeit in der Behörde hat mich bildungspolitisch stärker ernüchtert als es 14 Jahre im aktiven Vollzeit-Schuldienst getan haben. Ich erwarte politisch nichts mehr. Solange Bildungspolitik Spielball der Parteipolitik, des Finanzministeriums, der kommunalen Träger sowie des MSB ist, kann man auch nichts mehr erwarten. Die Zeit vor Corona, aber auch die Zeit in Corona hat das sehr nachhaltig belegt.

    Oh ja, dass kann ich gut verstehen. Ging mir schon zu meiner Unizeit so. Projekt in Zusammenarbeit mit dem MSB. Allein wie lang man sich nach einer Wahl sortiert, dann ein bisschen was passieren könnte und dann wieder nix passiert, weil man ja nicht weiß, was in x Monaten nach der Wahl ist...

    Von Zuständigkeiten und Zusammenarbeit zwischen den Ministerien mal ganz zu schweigen.

    Gegen kein Geld der Welt möchte ich dort Arbeiten, ich würde durchdrehen ;)

    • Offizieller Beitrag

    Oh ja, dass kann ich gut verstehen. Ging mir schon zu meiner Unizeit so. Projekt in Zusammenarbeit mit dem MSB. Allein wie lang man sich nach einer Wahl sortiert, dann ein bisschen was passieren könnte und dann wieder nix passiert, weil man ja nicht weiß, was in x Monaten nach der Wahl ist...

    Von Zuständigkeiten und Zusammenarbeit zwischen den Ministerien mal ganz zu schweigen.

    Gegen kein Geld der Welt möchte ich dort Arbeiten, ich würde durchdrehen ;)

    Also auf den Bereich, in dem ich arbeite, lasse ich da nichts kommen. Das sind alles sehr kompetente wie menschlich sehr angenehme Leute - und insgesamt herrscht(e) dort auch während der Coronapandemie eine positive Grundatmosphäre. Also von der Warte aus betrachtet könnte ich mir sogar vorstellen, dort langfristig bzw. dauerhaft zu arbeiten. Es müsste natürlich auch die passende Tätigkeit für mich dort sein.

  • Also auf den Bereich, in dem ich arbeite, lasse ich da nichts kommen. Das sind alles sehr kompetente wie menschlich sehr angenehme Leute - und insgesamt herrscht(e) dort auch während der Coronapandemie eine positive Grundatmosphäre. Also von der Warte aus betrachtet könnte ich mir sogar vorstellen, dort langfristig bzw. dauerhaft zu arbeiten. Es müsste natürlich auch die passende Tätigkeit für mich dort sein.

    Es waren alles angenehme Menschen und es waren konstruktive Gespräche. Nur der Apart dahinter... Mich persönlich würde das wahnsinnig machen ;)

    • Offizieller Beitrag

    Es waren alles angenehme Menschen und es waren konstruktive Gespräche. Nur der Apart dahinter... Mich persönlich würde das wahnsinnig machen ;)

    Mir scheint, es gibt Menschen, die damit besser zurechtkommen als andere. Die allermeisten Leute in der Behörde sind ja dauerhaft dort.

  • Mir scheint, es gibt Menschen, die damit besser zurechtkommen als andere. Die allermeisten Leute in der Behörde sind ja dauerhaft dort.

    ja, wie gesagt, meins wäre es nicht, aber es muss ja auch Leute geben, die genau das machen ;)

  • Rot-Grün hat bildungspolitisch ungefähr die Hälfte der WählerInnenschaft - das sind die Befürworter des integrierten Schulsystems.
    Schwarz-Gelb hat die andere Hälfte der WählerInnenschaft, die das dreigliedrige Schulsystem befürworten.

    Alle Parteien müssten im Grunde für eine Fortsetzung des Schulfriedens, d.h. für den Erhalt des status quo hinsichtlich der Schulformen eintreten.

    Wenn man sich die Parteiprogramme durchliest, wird auch genau das deutlich.

    Rot-Grün eher Richtung Ausbau der Gesamtschulen, aber unter Beibehaltung des dreigliedrigen Schulsystems.

    Schwarz-Gelb Richtung Erhaltung des dreigliedrigen Schulsystems.



    Welche Partei hat den größten Abstand zwischen derzeitigen Versprechen und vergangenen Taten?

    Das Problem ist, dass in den vergangenen Legislaturperioden Vieles versprochen wurde, aber nicht alles eingehalten wurde.

    Liest man sich das Programm der CDU durch, so hat man den Eindruck, dass sich im Schulsystem schon Vieles verbessert hat. Jede(r) weiß, wie es (wirklich) mit der Digitalisierung aussieht (z.B.). Versprochen wurde auch, dass Primarstufenkolleg*Innen die gleiche Besoldungsstufe bekommen sollen, wie SII Lehrkräfte. Bis auf "Wollen wir umsetzen" ist noch nicht viel passiert. Interessant sind in diesem Zusammenhang die konträren Meinungen zwischen Primarschullehrkräften und vielen SII Lehrkräften. Aber das soll hier kein Thema sein.


    Auch wenn es um das Thema Unterrichtsausfall geht, weiß man, wie Statisken "geschönt" werden, damit auf dem Papier kein Unterrichtsausfall entsteht.


    Interessant ist die Frage, wie sich jetzt das Verhalten von Bundeskanzler Scholz bzgl. Waffenlieferungen auf das Wahlergebnis von NRW auswirkt.

  • Bolzbold

    Wenns denn mal so einfach wäre. Ich z.B. , hat sich wahrscheinlich schon rumgesprochen dass ich GEWler bin. Gehöre damit also in die rot / grüne Ecke. Aber bin ich für das integrierte Schulsystem. Klare Antwort: Jein! Würden wir es so machen wie die Schweden wäre ich sofort dafür. Die unterrichten integrativ in kleinen Systemen. Schaue ich mir unsere Gesamtschulen an, so bin bin ich mir ziemlich sicher, dass einige unserer Realschüler hier kläglich gescheitert wären. Bleibt es beim Gymnasium und bleibt es bei den hier bekannten Gesamtschulen, dann wünsche ich mir, dass das dreigliedrige Schulsystem alle Varianten beibehält, denn nicht jeder Schüler mit Realschulempfehlung ist auch für die Gesamtschule geeignet. Ich selber bin froh an einem kleinen System zu arbeiten, wo fast jede(r) KollegIn jeden SuS kennt.


    Die Wahlentscheidung war (Biefwahl schon erledigt) nicht einfach. Alle Parteien (bis auf die Linke, aber die hatten ja auch nichts zu entscheiden) haben mich in der Vergangenheit enttäuscht. Vielleicht tun sie das auch diesmal wieder. Ich hoffe, dass Herr Kutschaty diesmal kein Rohrkrepierer ist. War diesmal eine Entscheidung nach Sympathiepunkten. Möglicherweise lag ich falsch. :autsch:

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Mich wundert, dass hier A13 in dem Thread kein Thema ist.


    Das ist ja quasi bei allen Parteien mehr oder weniger Thema. Kurschaty geht ja sogar mit A13 für alle als eines der Kernthemen ins Rennen:

    Für alle Grundschul- und Sek 1 Lehrer sowie deren Angehörige sollte die Wahl ja schon damit zu tun haben, und bei der SPD sehe ich diesbezüglich dieses Jahr die grössten Chancen, die aktuell illegale Besoldung zu beenden.

  • Was genau meinst du?

    Zitat
    Schulen sollen "kritische Infrastruktur" werden

    Das klingt doch gut?

    Zitat

    Alle Lehrkräfte sollen beim Berufseinstieg in der gleichen Besoldungsklasse landen.

    Zentral hier: "beim Berufseinstieg". A 13 im Vgl. zu A 12 macht nicht so viel Unterschied, wenn man trotzdem gehobener Dienst bleibt und wenige Aufstiegschancen hat (verglichen mit Gymnasial- und Berufsschulkolleg:innen).

  • Das klingt alles noch am besten.

    Es bleibt dabei, alle Grund-, Real, Haupt, Sekundar und Gesamtschullehrer (Sek1) wählen die SPD dieses Jahr, um die grösstmögliche Chance auf Gerechtigkeit bei der Bezahlung zu bekommen.


    Ganz nebenbei würde das

    Natürlich langfristig ein positiver Faktor bei der Lehrergewinnung sein. Viele Leute warten aktuell lieber als Vertretungslehrer noch Jahre auf eine Planstelle am Gymnasium, weil sie nicht für A12 an zB eine Realschule gehen wollen. Dabei sind wir 7 Stellen im Unterhang :(

  • Bedeutet A13 für alle Lehrer auch, dass alle Lehrer die Zulage bekommen? Sind das nicht auch noch ca. 100€ mehr als "nur" A13?

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Das wird abzuwarten sein. Ich würde es mir wünschen, weiss aber nicht genau, wie sie das ausgestalten wollen (weiterhin gehobener Dienst? Rechtlich muss es durch Master eiglt. höherer Dienst sein).

    A13 ohne Zulage wäre jedoch ein erster Schritt in eine rosigere Zukunft.

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