Energiesparmaßnahmen zur Reduzierung der Abhängigkeit

  • Ich kenne absolut niemanden, für den das ein Grund gewesen wäre.

    Dein schweizer Einkommen wäre dann z.B. in Deutschland steuerpflichtig, eben weil du einen deutschen Paß hast. ;)

    Ob du den Erstwohnsitz in der Schweiz hast oder die doppelte Staatsbürgerschaft interessiert nicht mehr.

  • Wir kennen eine ganze Reihe. Im Ausland zu arbeiten war noch nie so risikolos und einfach wie heute:

    Man heuert bei einem multinationalen Konzern in Deutschland an, arbeitet sich ein paar Jahre nach oben, und nimmt dann innerhalb des Konzerns eine Position in einem anderen Land an. Mit voller sozialer Absicherung über den AG, inkl. bezahltem Umzug. Sämtliche Optionen inkl. Rückkehr nach D bleiben dabei offen.

    Ich glaube nicht, dass wir grad über die gleiche Personengruppe schreiben. Du meinst Expats, die zeitlich beschränkt abgeordnet werden, das gab es immer schon und wird es immer geben. Das sucht man sich in entsprechenden Positionen übrigens auch gar nicht aus, das wird vom Konzern erwartet. Ich meine Leute, die auswandern und bleiben.

  • Dein schweizer Einkommen wäre dann z.B. in Deutschland steuerpflichtig, eben weil du einen deutschen Paß hast. ;)

    Ob du den Erstwohnsitz in der Schweiz hast oder die doppelte Staatsbürgerschaft interessiert nicht mehr.

    Dann müsste der deutsche Staat mich auch fragen, ob ich diesen Pass überhaupt behalten will. Hat er nämlich nicht, sonst hätte er in mit einem rosa Schleifchen drumrum zurückbekommen. Ich müsste ernsthaft Aufwand dafür betreiben, das Ding loszuwerden.

  • . Ich war gestern mit einer Schülergruppe bei der BASF.

    Ich nehme Mal an, dass die sehr deutlich gesagt haben, dass sie in Deutschland die Faxen dicke haben und dabei sind ihre Zelte abzubauen.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Wer in Deutschland heute ein Studium der Chemie, Verfahrenstechnik, Biotechnologie, BWL, etc. pp. abschliesst, schaut am besten gleich schon mal, was Roche und Novartis so an Stellen ausgeschrieben haben.

    Muss dir Recht geben, erlebe ich gerade so in der Familie.

  • Ich nehme Mal an, dass die sehr deutlich gesagt haben, dass sie in Deutschland die Faxen dicke haben und dabei sind ihre Zelte abzubauen.


    Ne, eigentlich wollen sie genau das nicht. Aber wenn man sie dazu nötigt ... Die BASF ist kein Wohlfahrtsverein sondern das umsatzstärkste Chemieunternehmen der Welt. Noch habt ihr den grössten Standort in Deutschland mit um die 40000 Arbeitnehmer*innen. Noch. Das grenzt an eine Katastrophe, wenn die ernsthaft zusammenpacken.

  • Ich glaube nicht, dass wir grad über die gleiche Personengruppe schreiben. Du meinst Expats, die zeitlich beschränkt abgeordnet werden, das gab es immer schon und wird es immer geben. Das sucht man sich in entsprechenden Positionen übrigens auch gar nicht aus, das wird vom Konzern erwartet. Ich meine Leute, die auswandern und bleiben.

    Doch, wir meinen das Gleiche.


    Ich rede nicht von abgeordneten Expats. Sondern von freiwilligen, konzerninternen Umbewerbungen. Zum Beispiel von Airbus Hamburg nach Airbus Toulouse, von BMW München nach BMW Spartanburg (SC / USA) oder von VW Wolfsburg nach VW in Puebla / Mexiko.


    Praktisch jeder größere in- oder ausländische Konzern in Deutschland bietet diese Möglichkeiten. Durchaus mit der Option, daraus eine dauerhafte Auswanderung zu machen, wobei die Grenze zum befristeten Aufenthalt fließend sind.

  • Frag die Leute, die du kennst, mal, wie "freiwillig" solche Umbewerbungen wirklich sind. Bei uns in der Region leben tatsächlich noch ein paar mehr Chemiker*innen aus meinem Studienjahrgang, praktisch niemand mehr ist da heute noch bei der Novartis beschäftigt, weil ihnen die x-te Umstrukturierung mit der dringenden "Empfehlung", man möge sich doch mal hier- oder dorthin bewerben, irgendwann gestunken hat.

  • Ähm … natürlich sind solche Umbewerbungen in der Regel freiwillig. “Zwingen” kann ein Konzern nur Leitende. Alle übrigen sind betriebsrätlich geschützt.


    Es ist einfach eine gute Möglichkeit, eine Auswanderung weitgehend risikofrei zu testen.

  • "Natürlich", soso. Ich kenne das Spiel so: Da wird eine Gruppen- oder Abteilungsleiterposition frei. Wenn du die haben willst, geh mal für 2 Jahre ins Ausland. Ach, du willst die gar nicht haben? Ja, dann kannst auch was ganz anderes machen (in der Regel folgt dann ein deutlicher Downgrade). Mag sein, dass das etwas Chemie-spezifisches ist, ist mir durchaus aber auch schon im Bereich Maschinenbau begegnet.

  • Ich kann nur hoffen, dass die politisch Verantwortlichen die Problematik sehen vor der energieintensive Betriebe stehen

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Ich rede von normalen multinationalen Konzernen, nicht von krisengeschüttelten Spezialisten.

    SAP und andere IT-Provider, Airbus, Lufthansa, die Autohersteller und Zulieferer, die großen Banken und Versicherungen. Alle diese Unternehmen unterhalten eigene globale, gern genutzte, interne Jobbörsen.

  • Ich rede von normalen multinationalen Konzernen, nicht von krisengeschüttelten Spezialisten.

    Ja, ich auch. Ich schrieb weiter oben z. B. von der Novartis, bei der mehrere Leute aus meinem Studienjahrgang untergekommen sind. Bei denen ist das ein ganz beliebtes Spiel. Habe ich aber exakt so auch bei der Roche erlebt, die sind nur nicht gar so penetrant im Leute ins Ausland schwätzen.

  • Ich kann nur hoffen, dass die politisch Verantwortlichen die Problematik sehen vor der energieintensive Betriebe stehen

    Ergänzend: Es ist eben ganz und gar nicht so, dass die selber nicht wollen würden. Was mir z. B. auch überhaupt nicht bewusst war, obwohl es eigentlich total logisch ist: Eine grosse PV-Anlage auf dem Betriebsgelände der BASF ist aus Sicherheitsgründen hochproblematisch. Ein Elektrolyseur zur Erzeugung von grünem Wasserstoff braucht sehr viel mehr Platz als ein Pyrolyseofen zur Wasserstoffgewinnung aus Erdgas. Genau das plant man aber jetzt und genau dafür brauchen solche Konzerne ein Entgegenkommen der Politik und Bevölkerung. Mir geht die Klugscheisserei von Leuten, die von der Sache gar keine Ahnung haben, an der Stelle einfach nur noch auf den Sack.

  • Eine grosse PV-Anlage auf dem Betriebsgelände der BASF ist aus Sicherheitsgründen hochproblematisch. Ein Elektrolyseur zur Erzeugung von grünem Wasserstoff braucht sehr viel mehr Platz als ein Pyrolyseofen zur Wasserstoffgewinnung aus Erdgas. Genau das plant man aber jetzt und genau dafür brauchen solche Konzerne ein Entgegenkommen der Politik und Bevölkerung.

    Irgendwie hast du die Planung nicht ganz verstanden. Oder du musst den Planern von BASF deine Idee mit der PV-Anlage neben der Wasserstofferzeugung mal verklickern.

    Geplant ist das anders:
    https://www.basf.com/global/de/who-we-are/organization/locations/europe/german-sites/ludwigshafen/production/energy/solarpark

    Vorteil: Die Anlage produziert in wenige Jahren Strom.
    Ein AKW bräuchte 15 Jahre Planungs- und Bau
    zeit. Ohne Gewähr.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Ne, eigentlich wollen sie genau das nicht. Aber wenn man sie dazu nötigt ... Die BASF ist kein Wohlfahrtsverein sondern das umsatzstärkste Chemieunternehmen der Welt. Noch habt ihr den grössten Standort in Deutschland mit um die 40000 Arbeitnehmer*innen. Noch. Das grenzt an eine Katastrophe, wenn die ernsthaft zusammenpacken.

    Bei allen Konzernen wundert mich, warum sie zu der Fehlpolitik der letzten 10 Jahre nie öffentlich etwas gesagt haben. Selbst wenn man die Nachrichten dieser Unternehmen abonniert, kommen dort wenig und nur langweiligste technische und über-detaillierte firmeninterne News.

    Die Lobby der Chemieindustrie rechnet zwar irgendwo vor, dass sie bei der Elektrifizierung ihrer Prozesse so viel Strom bräuchte, wie derzeit Deutschland insgesamt, die Sichtbarkeit solcher Nachrichten ist aber so gering und der Tonfall so hörig, dass bei unseren selbstgerechten "Eliten" nicht rüberkommen kann, dass das möglicherweise unrealistisch ist.

    Wie soll denn Fach-Expertise in der Öffentlichkeit und Politik ankommen, wenn die deutschen Unternehmer sich alle nur noch als Auftragnehmer und Subventionsempfänger einer völlig Kenntnis-befreiten politischen Kakistokratie sehen?

  • Ich gebe mein Bestes. Nur leider bei den Falschen, die sind in Deutschland alle nicht stimmberechtigt. Finde den Fehler. Aber ja, ich frage mich auch schon länger, warum die Chemie im Gegensatz zu den Automobilkonzernen gar so brav ist. Wir sind aber auch im Bildungsbereich ausgesprochen gut darin, uns selber klein zu reden. Bestenfalls sind wir noch die Hilfswissenschaftler*innen für die Biolog*innen.

  • Auch die Autoindustrie hat nichts gesagt, bis alle Züge abgefahren waren. Desgleichen die Energiekonzerne, die auch zu Auftragsnehmern und Subventionsempfängern geworden sind und mittlerweile wahrscheinlich so gut wie gar keine Ingenieure mehr beschäftigen und somit auch kaum mehr Expertise anbieten können.

    Bei der Chemieindustrie meine ich weniger Privatpersonen - obwohl es da natürlich auch Blogs und journalistische Aktivitäten geben könnte - als vielmehr die Inaktivität von ihren Verbänden und Vorständen. Null Präsenz in der Presse, null Präsenz in den sozialen Netzwerken. Sie sterben stillschweigend und verschwinden fast unbemerkt aus Deutschland. Dasselbe gilt für die gesamte energieintensive Industrie. Der Output ist unter Coronaniveau, unser Primärenergieverbrauch insgesamt auf dem Niveau von 1969.

  • Bei der Chemieindustrie meine ich weniger Privatpersonen

    Das ist mir schon klar. Ich dachte, der Sarkasmus sei deutlich zu lesen.

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