Energiesparmaßnahmen zur Reduzierung der Abhängigkeit

  • Statt den Spiegel, sollte man hier mal hören, was Leute sagen, die was davon verstehen, z.B. die Bundesnetzagentur (Zitat):


    Potenzial der Stromspeicherung

    Die Bedeutung der Speicherung von Strom ist groß, darf aber hinsichtlich ihres Potenzials nicht überschätzt werden. Das Potenzial von Stromspeichern unterscheidet sich deutlich von dem, was dieser Technologie in der öffentlichen Diskussion zugetraut wird. Selbst bei Betrachtungen, die alle marktlichen und netztechnischen Fragen außer Acht lassen, zeigen sich diese Grenzen deutlich:

    Du hast schon bemerkt, das du hier eine Veröffentlichung aus dem Jahr 2021 zitierst? Alles Schnee von gestern.

    Aus dem Spiegel-Artikel:
    "Batterie-Großspeicher entstehen gerade  in, und das sind nur ein paar Beispiele von sehr vielen:

    • Förderstedt (Sachsen-Anhalt): 100 Megawattstunden
    • Bollingstedt-Gammelund (Schleswig-Holstein): 239 Megawattstunden
    • Leine (Niedersachsen): 275 Megawattstunden
    • Boxberg (Oberlausitz): 1000 Megawattstunden (also eine Gigawattstunde)
    • Brokdorf (Schleswig-Holstein): 1600 Megawattstunden

    Es ist kein Zufall, dass Ihnen vermutlich viele dieser Namen bekannt vorkommen. Großspeicher werden derzeit bevorzugt dort gebaut, wo früher Kohle- oder Atomkraftwerke standen: Dort ist die nötige Netzanbindung schon vorhanden. (...) Dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme zufolge sind bereits jetzt allein in Deutschland Batteriespeicher mit einer Gesamtkapazität von fast 14 Gigawattstunden am Netz, mit einer Leistung von 9,5 Gigawatt. Zum Vergleich: Das Atomkraftwerk in Brokdorf hatte eine Leistung von knapp 1,5 Gigawatt. Der Großteil davon  sind bislang allerdings Speicher, die Privatleute mit einer Fotovoltaikanlage bei sich zu Hause betreiben."


    Zudem wurden seit 2021 in zahlreichen Wohnhäusern Stromspeicher eingebaut, auch E-Autos können - entsprechende Wallboxen vorausgesetzt - bidirektional arbeiten. So schnell kannst du gar nicht gucken, wie sich das entwickelt.

    Das Diskutieren von Tatsachen ist eine "wunder"bare Sache.
    Dieser Beitrag kann Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten.

  • Du hast schon bemerkt, das du hier eine Veröffentlichung aus dem Jahr 2021 zitierst? Alles Schnee von gestern.

    Aus dem Spiegel-Artikel:
    "Batterie-Großspeicher entstehen gerade  in, und das sind nur ein paar Beispiele von sehr vielen:

    • Förderstedt (Sachsen-Anhalt): 100 Megawattstunden
    • Bollingstedt-Gammelund (Schleswig-Holstein): 239 Megawattstunden
    • Leine (Niedersachsen): 275 Megawattstunden
    • Boxberg (Oberlausitz): 1000 Megawattstunden (also eine Gigawattstunde)
    • Brokdorf (Schleswig-Holstein): 1600 Megawattstunden

    Es ist kein Zufall, dass Ihnen vermutlich viele dieser Namen bekannt vorkommen. Großspeicher werden derzeit bevorzugt dort gebaut, wo früher Kohle- oder Atomkraftwerke standen: Dort ist die nötige Netzanbindung schon vorhanden. (...) Dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme zufolge sind bereits jetzt allein in Deutschland Batteriespeicher mit einer Gesamtkapazität von fast 14 Gigawattstunden am Netz, mit einer Leistung von 9,5 Gigawatt. Zum Vergleich: Das Atomkraftwerk in Brokdorf hatte eine Leistung von knapp 1,5 Gigawatt. Der Großteil davon  sind bislang allerdings Speicher, die Privatleute mit einer Fotovoltaikanlage bei sich zu Hause betreiben."


    Zudem wurden seit 2021 in zahlreichen Wohnhäusern Stromspeicher eingebaut, auch E-Autos können - entsprechende Wallboxen vorausgesetzt - bidirektional arbeiten. So schnell kannst du gar nicht gucken, wie sich das entwickelt.

    Ja und? Alles keine Mengen. E-Autos werden propagiert seit anno dazumal, und rechnen sich als Speicher fürs Netz immer noch nicht. Zu kleinteilig, zu teuer.


    11,6 GWh Stand 2023 an Batteriespeichern, sagt das Fraunhoferinstitut. Reicht vermutlich, um die Einspeisespitze der Solaranlagen soweit abzusägen, dass die Rampen der Residuallast von konventionellen Kraftwerken abgefahren werden können.

  • Ja und? Alles keine Mengen. E-Autos werden propagiert seit anno dazumal, und rechnen sich als Speicher fürs Netz immer noch nicht. Zu kleinteilig, zu teuer.

    Das Problem ist nicht technisch bedingt, sondern der Mutlosigkeit deutscher Politik geschuldet.


    E-Autos könnten ein wichtiger Baustein zur Stabilisierung des Stromnetzes sein, werden aber alleine natürlich nicht reichen. BEV könnten vor allem helfen, tageszeitlich bedingte Bedarfsschwankungen zu kompensieren.


    Während jenseits des Atlantiks entschieden am Thema Stromspeicherung gearbeitet wird (- sogar in republikanisch regierten Bundesstaaten), verfügt Deutschland 9 Jahre nach Unterzeichnung des Pariser Abkommens noch nicht einmal über ein Konzept.

  • E-Autos könnten ein wichtiger Baustein zur Stabilisierung des Stromnetzes sein, werden aber alleine natürlich nicht reichen. BEV könnten vor allem helfen, tageszeitlich bedingte Bedarfsschwankungen zu kompensieren.

    Und wer entlohnt mich dafür? Wenn ein e Auto hätte, würde ich mit den Batterie damit nicht verschleißen lassen.

  • Und wer entlohnt mich dafür? Wenn ein e Auto hätte, würde ich mit den Batterie damit nicht verschleißen lassen.

    Setz dich mal mit dynamischen Stromtarifen auseinander, dann erübrigt sich deine Frage. Beispiel: Ich habe (trotz hoher Netzgebühren hier) dieses Jahr schon Strom für unter drei Cent (inkl. aller Steuern und Gebühren) beziehen können. Nettopreis war, glaube ich, minus 16,x Cent, weil so ein großer Überschuss vorhanden war. Wenn du damit die (heutzutage sehr langlebige) Batterie füllst und dann die nächsten fünf Tage keinen Strom mehr beziehen musst, hast du ordentlich was gespart und zur Netzstabilität beigetragen :).

    Also ich wünschte mein Auto könnte das!

    There are only 10 sorts of people - Those who know binaries and those who don't.

  • Setz dich mal mit dynamischen Stromtarifen auseinander, dann erübrigt sich deine Frage. Beispiel: Ich habe (trotz hoher Netzgebühren hier) dieses Jahr schon Strom für unter drei Cent (inkl. aller Steuern und Gebühren) beziehen können. Nettopreis war, glaube ich, minus 16,x Cent, weil so ein großer Überschuss vorhanden war. Wenn du damit die (heutzutage sehr langlebige) Batterie füllst und dann die nächsten fünf Tage keinen Strom mehr beziehen musst, hast du ordentlich was gespart und zur Netzstabilität beigetragen :).

    Also ich wünschte mein Auto könnte das!

    Danke, du hast meine Aussage nicht mal im ansatz verstanden.

  • Die neuesten LFP Akkus, im Citroen C3 verbaut, sollen mehrere Autoleben lang halten und wären als Stromspeicher geeignet.


    Noch sind aber E Autos eine Katastrophe. Ein Freund fährt einen ID 4 als Firmenwagen und ist auf Schnelllader angewiesen. Die sind bis zu einem Euro/kWh extrem teuer. Dazu kommt noch, dass die Ladeleistung rapide iisen Keller geht, wenn ein zweiter Pkw an der Station geladen wird. Dazu noch komplizierte Tarife mit Standgebühren und öfter auch mal Ladesäulen hinter verschlossenen Toren oder defekte Kabel/Adapter, die per Handzettel gekennzeichnet sind.


    Denke, wir brauchen noch etwas Zeit, bevor das massentauglich wird.


    Natürlich jemand mit Fotovoltaik, Topverdiener...... Wir Lehrer eben.

  • Denke, wir brauchen noch etwas Zeit, bevor das massentauglich wird.

    Beim Thema Elektroauto stören mich derzeit drei Dinge, die dringend bearbeitet werden müssen:

    1.) Recycling: Es gibt noch keine massetauglichen Recyclingeinrichtungen für diese Batterien. Dieses Thema muss unabhängig von der möglichen Interimslösung als Strompuffer dringend bearbeitet werden.


    2.) Der Preis: Als zukünftiger Rentner kann ich mir demnächst nur noch einen Kleinwagen in der Größenordnung von 20000 Euro leisten. Da ist das derzeitige Angebot doch noch ziemlich mager. Hinzu kommt, dass ich auf ein Fahrzeug mit der Fähigkeit zur Schnelladung angewiesen wäre, da wohnortnah keine Möglichkeit für Langzeitladung zu realisieren ist. Auch müsste der Preis für Schnellladung noch deutlich sinken, damit das Fahrzeug zumindest im Verbrauch den Benziner toppen kann.


    3.) Die Ladestruktur muss auch für "Laternenparker" eingerichtet sein, denn dauernde Schnellladung scheint technisch immer noch problematisch zu sein bezüglich des Verschleiß.


    Und eins muss auch klar sein, der CO2 Ausstoß liegt nicht bei Null. Solange wir über ein Drittel des elektrischen Stromes aus fossilen Quellen beziehen, muss jedem klar sein, dass auch sein E Auto CO2 ausstößt. Nur nicht am Betriebsort. (Ja, natürlich deutlich weniger als ein Benziner)

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Herr Laudeley spricht von ca. 70% Autarkiegrad, dan man mit eigener PV-Anlage erereichen kann.

    Wenn man mit dem EU-Tool (https://re.jrc.ec.europa.eu/pvg_tools/de/) spielt, kommt das ziemlich gut hin.

    D.h. solange wir keine großen saisonalen Speicher haben, die uns erlauben den Energieüberschuß aus dem Sommer mit in den Winter zu nehmen werden wir auf herkömmliche Kraftwerke angewiesen sein, die uns im Winter die entsprechende Energie liefern. D.h. aber auch, dass der Kraftwerkspark zweimal unterhalten werden muß, einmal erneuerbar, das liefert die Energie im Sommern, einmal herkömmlich für den Winter. Und das macht es teuer.

    Worüber man nachdenken kann, ob es möglich ist Industrieprozesse saisonal anzupassen, so dass die überschüssige Energie im Sommer für energieintensive Prozesse genutzt werden kann und im Winter weniger energieintensive Prozesse gefahren werden.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • SteffdA

    Wir werden nicht umhin kommen, neben den erneuerbaren auch herkömmliche Kraftwerke zu betreiben, die zum einenaus betriebswirtschaftlichen Gründen eine gewisse Grundlast liefern, zum anderen aber auch in der Lage sind Lücken auszugleichen. Hierfür können prinzipiell Gaskraftwerke in Frage. Mittelfristig sollten diese aber das CO2 abfangen und einer unterirdischen Speicherung zuführen. Alternativ sollte man auch AKW nicht vollständig aus ideologischen Gründen ausschließen. Seine Hände in Unschuld zu waschen und gleichzeitig Atomstrom aus Frankreich beziehen ist scheinheilig .

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • https://www.ndr.de/nachrichten…Energien,strommix102.html


    Absolut faszinierende Grafiken. Sowohl hinsichtlich der Monate des Stromimports, der Größenordnung, als auch hinsichtlich der Verteilung der erneuerbaren Energien über das Jahr und wie gut die sich ergänzen.


    Mein persönliches und durchaus überraschende Fazit:

    • Saisonspeicher sind offensichtlich anders als von mir erwartet nicht so nötig
    • Die Erneuerbaren ergänzen sich extrem gut und stellen über den Monat gemittelt eine verlässliche Grundversorgung sicher.
    • Importmonate ließen sich mit mehr Solar ausgleichen


    Was man halt dabei bedenken muss, ist dass es monatliche Mittelwerte sind. Es braucht also Speicher, die innerhalb des Monats ausgleichen.

    Das scheint mir doch alles machbar.


    Klassische träge Grundlastkraftwerke wie Kohle- und Atomkraftwerke sind ersetzbar. Im Detail müsste man gucken, wie ohne sie die Blindleistung geregelt werden kann.

  • Die neuesten LFP Akkus, im Citroen C3 verbaut, sollen mehrere Autoleben lang halten und wären als Stromspeicher geeignet.

    „Mehrere Autoleben“? Was sollen diese schwammigen Begriffe? Bei mir, ich weiß anekdotische Evidenz) hat noch kein Auto mit weniger als 500.000km auf der Uhr die Segel gestrichen.


    Also: Bitte Zahlen auf den Tisch, km-Leistung, Ladezyklen (abhängig von AC- oder DC-Laden) und das Ganze noch gepaart mit einer 15 jährigen Vollgarantie.


    Nur mal so zum Vergleich: Bei meiner PV-Batterie im Keller garantiert Varta als Hersteller 10 Jahre bzw. 4.000 Ladezyklen eine Mindestkapazität von 80%.

  • Alternativ sollte man auch AKW nicht vollständig aus ideologischen Gründen ausschließen. Seine Hände in Unschuld zu waschen und gleichzeitig Atomstrom aus Frankreich beziehen ist scheinheilig .

    Ich habe kein Problem mit AKWs, wenn vorab zwei Probleme geklärt sind:

    1. Wohin mit dem Atommüll?
    2. Welcher Versicherer weltweit versichert (Betriebshaftpflicht) ein AKW?

    Ich sehe jedenfalls nicht ein warum der Staat bzw. ich als Bürger dieses Staates dafür haften soll. „Gewinne werden privatisiert und Verluste sozialisiert“ läuft nicht!


    Und ja, klar ist es fadenscheinig französischen Atomstrom zu kaufen. Aber wenn die Franzosen so doof sind uns ihren Strom billigst zu verkaufen und dann den Atommüll am Hals hat, ist das doch nicht unser Problem.

  • Die Erneuerbaren ergänzen sich extrem gut und stellen über den Monat gemittelt eine verlässliche Grundversorgung sicher.

    Genau das ist m.E. der Denkfehler. Energie muß dann da sein, wenn sie gebraucht wird und sowiel wie gebraucht wird.

    Im Mittel nützt es mir nämlich nix, wenn ich im Sommer mehrfachen Überschuß per PV produziere und im Winter nahezu nix.


    Jeder weiß: Im Durchschnitt war der Dorfteich 1m tief und trotzdem ist die Kuh ersoffen.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Danke, das fasst den aktuellen Stand sehr gut zusammen :)

  • „Mehrere Autoleben“? Was sollen diese schwammigen Begriffe? Bei mir, ich weiß anekdotische Evidenz) hat noch kein Auto mit weniger als 500.000km auf der Uhr die Segel gestrichen.


    Also: Bitte Zahlen auf den Tisch, km-Leistung, Ladezyklen (abhängig von AC- oder DC-Laden) und das Ganze noch gepaart mit einer 15 jährigen Vollgarantie.


    Nur mal so zum Vergleich: Bei meiner PV-Batterie im Keller garantiert Varta als Hersteller 10 Jahre bzw. 4.000 Ladezyklen eine Mindestkapazität von 80%.

    https://senec.com/de/magazin/l…r%20Elektroautos%20nutzen.


    5000-10.000 Ladezyklen bis zur 75% Kapazität. Also weit über 1 Mio. Kilometer.

    Ob das in der Realität stimmt, werden wir in den nächsten Jahren sehen.


    Bezüglich deines Atomkraftposts. Wer übernimmt eigentlich die Klimaschäden und Abbauschäden (Grundwasserauswirkungen, Landschaftszerstörung) bei den Kohlekraftwerken, die anstelle der Atomkraftwerke vom Netz gehen könnten?

  • Die Frage ist seit Jahrzehnten unbeantwortet. Es ist auch keine Antwort in Sicht. Damit hat sich die Kernenergie erledigt.

    Weil man eine Frage nicht beantworten möchte, erledigt sich das Thema. Genau mein Humor.

  • Weil man eine Frage nicht beantworten möchte,

    Darum geht es nicht. Es gibt schlicht keine Antwort auf die Frage nach Endlagern. Der entscheidende Punkt ist allerdings, dass man überhaupt keine Idee hatte, wohin mit dem Zeug, als man die Kernenergieanlagen in Betrieb genommen hat.


    Du darfst dir achteinhalb Punkte für absichtliches Missverstehen aufschreiben.

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