Energiesparmaßnahmen zur Reduzierung der Abhängigkeit

  • Wieso ist China eigentlich immer der Gegner, und nicht der Partner mit gleichen Interesse und gleichen Rechten?

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  • Also ist China Hitler quasi?

    Das ist vollkommener Quatsch und das ist dir selbst vermutlich klar. Vielleicht als rhetorische Spitze geeignet, aber wohl kaum dazu geeignet, die von Chinas geopolitischen und wirtschaftlichen Ambitionen ausgehenden Risiken für uns zu relativieren. Und schon gar nicht taugt Chinas innenpolitische Aufstellung als Vorbild für uns.

  • In China leben geschätzte 1 Mio. Uiguren in Umerziehungslagern, der größte Völkermord der Geschichte geht auf das Konto von Mao (40 Mio), Stalin und Hitler folgen erst auf den Plätzen 2 und 3, China hat den Lebensraum von vielen Millionen Menschen militärisch Annektiert (Tibet, etc) und wird diktatorisch regiert von einer Machtstruktur, die interne Wiederstände wiederholt mit brutalem Militäreinsatz niedergeschlagen hat. Es hat einen Großmachtanspruch, der sich auch auf seine Nachbarstaaten erstreckt und arbeitet derzeit ganz offen an der militärischen Annektion weiter Teile des südchenisischen Meeres, auf die eigentlich die Philippinen, Vietnam und Indonesien völkerrechtlichen Anspruch haben und an der militärischen Eroberung von Taiwan.

  • An die Kernenergie traut man sich nicht mehr ran, aber sonst gibt's auch wenig Ideen. So sieht der Primärenergiebedarf Deutschlands aus:

    ...

    Gerade mal 18% Erneuerbare. Wo soll der ganze Sektor, der jetzt Erdöl und Erdgas ist, künftig herkommen? Abgeschriebene Kernkraftwerke (wie die Franzosen sie haben und wir sie hatten) sind eine Goldmine. Bei der angeblichen Unrentabilität neuer Kernkraftwerke ist die Frage im Vergleich wozu.


    Bei der Kette Wind -> Strom -> Wasserstoff -> Strom bei Flaute

    kommt man auch bei Kosten raus, die Deutschland als Industrieland nicht überlebt.

    Zu kurz gesprungen ... Die Technik macht rasante Sprünge.
    Der Spiegel titelt:

    Warum es jetzt auch nachts Solarstrom gibt

    Nach dem Siegeszug der erneuerbaren Energien bahnt sich gerade, von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt, die nächste Energierevolution an: Solarstrom gibt es bald auch nachts, Windstrom bei Windstille.

    https://www.spiegel.de/wissens…e4-4937-93bc-0b8ec078570c


    Große Energiekonzerne investieren massiv in Stromspeicher. Der Grund: Bei Überkapazität gibt es negative Strompreise - es gibt Geld, wenn der Strom abgenommen wird. Dadurch rechnet sich das Speichern.

    "Dabei braucht man noch nicht mal die als Umweltsünde kritisierten Lithium-Akkus: In China ist kürzlich ein 10-Megawattstunden-Speicher mit Natrium-Ionen-Batterien  ans Netz gegangen. Andernorts werden Speicher gebaut, die ohne Kobalt und Mangan auskommen, und stattdessen Lithium-Eisenphosphat einsetzen – etwa in Bollingstedt-Gammelund . Finanziert werden all diese Projekte von privaten Betreibern. Sie rechnen sich dank der niedrigen Speicherpreise auch ohne Förderung. Damit die Speicher gegenüber fossilen Kraftwerken nicht benachteiligt werden, hat die Bundesregierung eine Befreiung von doppelten Netzentgelten bis 2029 verlängert  – sonst müssten Betreiber zweimal zahlen: beim Ein- und Ausspeichern. Union und AfD stimmten übrigens dagegen.
    (...)
    Dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme zufolge  sind bereits jetzt allein in Deutschland Batteriespeicher mit einer Gesamtkapazität von fast 14 Gigawattstunden am Netz, mit einer Leistung von 9,5 Gigawatt. Zum Vergleich: Das Atomkraftwerk in Brokdorf hatte eine Leistung von knapp 1,5 Gigawatt.
    (...)

    Selbst vermeintliche Abfallbatterien lassen sich dazu einsetzen. VW hat gerade angekündigt, eine eigene Anlage in Norddeutschland zu bauen, die zunächst 700 und später bis zu 1000 Megawattstunden speichern soll. Diese Anlage soll, wie viele von dieser Sorte mittlerweile, aus ausrangierten Elektroauto-Akkus bestehen. Die von Freunden des Verbrennungsmotors oft verbreitete Mär, Autobatterien ließen sich schlecht recyclen, ist genau das: ein Märchen."

    Lesenswert.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Zu kurz gesprungen ... Die Technik macht rasante Sprünge.
    Der Spiegel titelt:

    Milliardeninvestitionen in Netze (465 Milliarden bis 2045 sagt der Bundesrechnungshof), Milliardeninvestitionen in Speicher. Nie hört man auch nur eine gesamtheitliche Kostenabschätzung.


    Die grüne Lobby redet stattdessen von Stromgestehungskosten - was kostet es pro kWh ein zufälliges Windprofil oder ein konisches, spitzes Solarprofil mit Einspeisemaximum zur Mittagszeit zu produzieren. Wen interessiert das, das ist keine Stromversorgung.


    Netzausbaukosten, Systemdienstleistungen, Speicherinfrastrukturen, Wirkungsgradverluste der Speicherung alles enorme Kosten, die in den schönen grünen Rechnungen nirgends auftauchen. Kein Wunder, dass die Stromkosten stetig und massiv steigen - nach McKinsey in den nächsten 20 Jahren auf 48 ct/kWh, wobei 28 ct allein auf die Netzkosten entfällt.


    Negative Preise heißt im Übrigen, dass die volkswirtschaftlich billigste Lösung wäre, die Erzeuger (natürlich Wind und Solar) einfach abzuregeln. Stehen die Erzeugungsanlagen am Markt, tun sie das von selbst. Strom zu negativen Preisen einzuspeichern heißt der Speicher kriegt Strom und Geld, d.h. er wird subventioniert. Ohne staatliche Garantiepreise für erneuerbare Energien gäbe (und gab) es keine negativen Preise. Niemand produziert, wenn er dafür noch Geld zahlen muss.


    Im Übrigen haben diese Probleme des Strommarktes überhaupt nichts mit meinem Argument zu tun, dass Strom nur 20% des Endenergieverbrauchs ist. Will man den Rest auch mit Strom machen, ist völlig unklar, wo auch nur die Mengen (ganz zu schweigen von der Struktur) herkommen sollen.

  • Milliardeninvestitionen in Netze (465 Milliarden bis 2045 sagt der Bundesrechnungshof), Milliardeninvestitionen in Speicher. Nie hört man auch nur eine gesamtheitliche Kostenabschätzung.

    Die meisten dieser Kosten würden aber auch ohne Energiewende entstehen. Unsere Stromnetzen sind auch ohne Energiewende in keinem guten Zustand mehr. Deutschland hat sich in den letzten 20 Jahren weiter entwickelt. Aber ähnlich wie in allen anderen Bereich der Infrastruktur verschlafen wir den nötigen Ausbau der selbigen. Der Energiebedarf steigt in Deutschland. Weltweit steigt er sogar exponentiell.

    Außerdem wird das Ende fossiler Brennstoffe kommen. So oder so. Vielleicht erst 2040 oder sogar 2050. Die fossilen Rohstoffe sind begrenzt und gleichzeitig steigt die Nachfrage. Wir müssen unsere Infrastruktur umbauen.

    Das wir auf dem richtigen Weg sind, sehen wir auch an Ländern wie China, die die Energiewende vormachen. Nicht weil sie eine so grüne Politik machen wollen, sondern weil es wirtschaftlich einfach Sinn ergibt.

    Preiswerter Strom wird es nach aktuellem Stand der Technik auf Dauer nur die durch erneuerbare Energien geben.

  • Zitat aus Wikipedia-Stromhandel:

    Negative Preise sind keine absolute Seltenheit und ihre Häufigkeit nimmt zu. Im Jahr 2023 war der Stundenpreis der Börse an 301 von 8760 Stunden negativ, verteilt auf 46 Tage. Dazu kamen weitere 24 Stunden mit einem Preis von 0. Die folgende Tabelle zeigt die Häufigkeit von Negativpreisen und Nullpreisen:[13]

    201525126
    20161997
    201724146 + 3
    201825134 + 4
    201939211 + 1
    202051298 + 4
    202124139 + 7
    20221369 + 6
    202346301 + 24

    Negative Preise sind volkswirtschaftlich nicht wünschenswert. Sie erhöhen die Kosten vermarkteter Stromerzeugung, da nicht gebrauchter Strom teuer produziert und dann sein Verbrauch subventioniert wird.

  • Die meisten dieser Kosten würden aber auch ohne Energiewende entstehen. Unsere Stromnetzen sind auch ohne Energiewende in keinem guten Zustand mehr. Deutschland hat sich in den letzten 20 Jahren weiter entwickelt. Aber ähnlich wie in allen anderen Bereich der Infrastruktur verschlafen wir den nötigen Ausbau der selbigen. Der Energiebedarf steigt in Deutschland. Weltweit steigt er sogar exponentiell.

    Außerdem wird das Ende fossiler Brennstoffe kommen. So oder so. Vielleicht erst 2040 oder sogar 2050. Die fossilen Rohstoffe sind begrenzt und gleichzeitig steigt die Nachfrage. Wir müssen unsere Infrastruktur umbauen.

    Das wir auf dem richtigen Weg sind, sehen wir auch an Ländern wie China, die die Energiewende vormachen. Nicht weil sie eine so grüne Politik machen wollen, sondern weil es wirtschaftlich einfach Sinn ergibt.

    Preiswerter Strom wird es nach aktuellem Stand der Technik auf Dauer nur die durch erneuerbare Energien geben.

    Wie kommst du zu diesem Urteil. Das ist falsch. Die Netze sind in ausgezeichnetem Zustand und dichter und höher automatisiert als in fast allen anderen Ländern der Welt. Der Stromverbrauch ist so wie früher. Er ist bisher abgesehen von konjunkturellen Schwankungen nicht gestiegen.


    Der Ausbau der Netze ist notwendig, um größere Anteile sogenannter flukturierender Erzeugung (Wind + Solar) aufzunehmen. Das kannst du so bei der Bundesnetzagentur wie auch in jedem Geschäftsbericht eines jeden beliebigen Netzbetreibers lesen. Z.B. hier mal für einen Übertragungsnetzbetreiber:


    https://www.transnetbw.de/_Res…e07/Transparent%20020.pdf


    Die Verteilnetze müssen wegen der dezentralen Einspeisung von Solarpanels usw. ausgebaut werden. Steht im Geschäftsbericht eines beliebigen Stadtwerks - schon seit Jahren. Je mehr Balkonkraftwerke, desto höher die Kosten des Verteilnetzes absolut - und desto geringer die Einnahmen, weil bei den Solarpanelbetreibern nur der Nettoverbrauch mit Netzkosten belegt ist. Also müssen die Netzentgelte erhöht werden.


    China macht nur vor, dass es wirtschaftlich sinnvoll ist, ein bisschen Wind und Solar einzuspeisen, solange das Netz schön von konventionellen und regelbaren Kraftwerken stabil gehalten wird. 2/3 der erneuerbaren Stromerzeugung in China ist Wasserkraft (lastfolgefähig, regelbar, unproblematisch). Der Anteil von Wind und Solar (sogenannte Fluktuierende) ist 13,8 %. In Deutschland sind es 39,2 %.

  • Die Netze sind in ausgezeichnetem Zustand und dichter und höher automatisiert als in fast allen anderen Ländern der Welt. Der Stromverbrauch ist so wie früher.

    Du weißt, dass der Stromverbrauch nur deshalb nicht exorbitant gestiegen ist, weil zwischenzeitlich modernere, sparsamere Verbrauchsgeräte verwendet werden. Der Stromverbrauch in der Industrie ist (auch durch Komfortverbraucher wie Klimaanlagen) gestiegen.

    Dass die Netze in "ausgezeichnetem Zustand" sind trifft wohl ähnlich zu, wie auf Bahn, Autobahn und Abwassersysteme.
    Dass unser Stromnetz besser ist, als das in Burundi, mag ja sein. Aber das ist auch nicht das Ausbaubeispiel. Dass Deutschland mehr Wasserkraftwerke bauen sollte mag ja sein ... hast du eine Idee, wo das geschehen könnte? Unsere Flüsse sind durchweg Verkehrswege. Da baust du keinen Staudamm, der sich rechnet.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Deutschland kann keine Wasserkraftwerke in nennenswertem Umfang bauen. Aber Wasserkraft ist lastfolgefähig, d.h. man kann Strom dann produzieren, wenn er verbraucht wird, und so das Netz stabil halten, für Wind- und Solarkraft gilt das nicht. Wasserkraft ist somit etwas anderes ...


    Bei Wind und Solareinspeisung wird das Netz ausgeglichen, indem entweder


    (1) konventionelle Kraftwerke immer die Residuallast aus Verbrauch minus Solareinspeisung minus Windeinspeisung erzeugen

    (2) Speicher, den Ausgleich schaffen

    (3) Import/Export den Ausgleich schafft


    Unser Stromnetz ist jedenfalls dichter und höher automatisiert als das der USA. Das illustrieren auch die immer wiederkehrenden amerikanischen Brownouts, am meisten die Kalifornische Elektrizitätskrise. Deutschland hat auch im europäischen Vergleich die höchste Versorgungsqualität mit den wenigsten Unterbrechungen in Sekunden pro Stromkunde.


    Im Übrigen kann man sich den Netzausbauplan auch einfach einmal ansehen. Es ist offensichtlich, dass keines der milliardenschweren Vorhaben dort etwas mit maroden Netzen zu tun hat. Es geht von vorn bis hinten darum, Windstrom von der Küste mit Gleichstromtrassen in die Verbrauchszentren im Süden zu bringen oder die aus der Durchleitung resultierenden Überlastungen im Netz zu managen, bzw. die dezentrale Einspeisung in den Verteilnetzen aufzunehmen.

  • Könnte man nicht unsere Warmwasserbereiter mit Heizstäben und einer Internetanbindung versehen?


    (Zumindest die Großverbraucher wie Industrie, Bäder, Wasserstoffhersteller usw.)

    Bei Stromüberschüssen könnten diese Heizstäbe schnell große Strommengen aufnehmen und andere Energieträger schonen.

    Vom Prinzip her kann das sogar in jedem Haushalt eingesetzt werden. An schönen Sommertagen werden die Warmwasserspeicher von 20 Millionen Haushalte um zusätzliche 5 Grad aufgeheizt.

  • Könnte man nicht unsere Warmwasserbereiter mit Heizstäben und einer Internetanbindung versehen?


    (Zumindest die Großverbraucher wie Industrie, Bäder, Wasserstoffhersteller usw.)

    Bei Stromüberschüssen könnten diese Heizstäbe schnell große Strommengen aufnehmen und andere Energieträger schonen.

    Vom Prinzip her kann das sogar in jedem Haushalt eingesetzt werden. An schönen Sommertagen werden die Warmwasserspeicher von 20 Millionen Haushalte um zusätzliche 5 Grad aufgeheizt.

    Für jeden Haushalt lohnt sich das nicht und große Verbraucher sind schon so angebunden und werden direkt vom Netzbetreiber aufgerufen, das nennt sich Regelmarkt.


    Kleine Verbraucher zu bündeln, so dass insgesamt eine sichere (positive und negative) Leistung bereitgestellt werden kann, und dann diese gebündelte Leistung an den Regelmarkt zu stellen, ist die Aufgabe von virtuellen Kraftwerken. Es gibt Anbieter und Software dafür, aber für jeden Haushalt lohnt es sich nicht.

  • Unser Stromnetz ist jedenfalls dichter und höher automatisiert als das der USA. Das illustrieren auch die immer wiederkehrenden amerikanischen Brownouts, am meisten die Kalifornische Elektrizitätskrise. Deutschland hat auch im europäischen Vergleich die höchste Versorgungsqualität mit den wenigsten Unterbrechungen in Sekunden pro Stromkunde.

    Das Stromnetz in den USA ist in manchen Regionen katastrophal. Da sind regelmäßige Stromausfälle normal. Auch innerhalb Europas ist der Zustand sehr unterschiedlich. Ich zitiere mal für Deutschland aus dem Jahr 2008:


    In welchem Zustand ist das deutsche Übertragungsnetz?

    In keinem besonders guten - glaubt man einem im Januar veröffentlichten Bericht der Bundesnetzagentur. Es gebe "Investitionsbedarf in erheblichem Umfang", weil das Netz veraltet sei und die Grenzen seiner Belastbarkeit erreicht habe. Die Behörde warnte in dem Bericht, dass "in einigen Regionen Deutschlands mittelfristig Engpässe im Stromnetz nicht auszuschließen" seien. Auch Aribert Peters vom Bund der Energieversorger hält die Versorgungssicherheit für gefährdet: Das deutsche Übertragungsnetz sei im Durchschnitt 50 Jahre alt. Die Konzerne investierten trotz ihrer Milliardengewinne nicht genug in die Netze.

    Investitionen sind auch deshalb erforderlich, weil immer mehr Windenergie in die Netze eingespeist wird...


    Am Ende investieren die Netzbetreiber auch deutlich in die Netze. Welchen Anteil dabei die verschiedenen Aspekte der Energiewende haben werden, lässt sich schlecht sagen.

  • Ich zitiere mal für Deutschland aus dem Jahr 2008:


    In welchem Zustand ist das deutsche Übertragungsnetz?

    In keinem besonders guten - glaubt man einem im Januar veröffentlichten Bericht der Bundesnetzagentur. Es gebe "Investitionsbedarf in erheblichem Umfang", weil das Netz veraltet sei und die Grenzen seiner Belastbarkeit erreicht habe.

    Du redest von diesem Artikel:

    https://www.tagesschau.de/wirtschaft/stromnetz-ts-110.html

    2008 ist erstmal ne Weile her. Weiterhin kommt in diesem Bericht auch gleich im zweiten Satz, dass es die Windeinspeisung und die Verlagerung der Erzeugung an die Küste ist, die Probleme bereitet. Weiterhin ist der Artikel auch nicht gerade gut informiert. Die

    Milliardengewinne irgendwelcher Energieversorger haben mit dem Netz nichts zu tun. Das Netz hat genehmigte Investitionen und regulierte Kapitalverzinsung. Somit ist der Rest auch nicht vertrauenswürdig.


    In den offiziellen Monitoringberichten der Bundesnetzagentur steht nichts dergleichen. Hier ist eine offizielle Mitteilung der Bundesnetzagentur vom Januar 2008:

    https://www.bundesnetzagentur.…_blob=publicationFile&v=3

    Da steht nur drin, dass die Bundesnetzagentur alle möglichen Investitionen nicht genehmigt, weil sie sie für übertrieben hält.


    Nach allen offiziellen Kennzahlen ist das deutsche Netz eines der besten in Europa. Und dass Teile des Netzes 50 Jahre alt sind, hat nichts zu sagen. Im Netz ist wahrscheinlich ein 4-stelliger Milliardenbetrag gebunden. Wir können das Netz nicht alle 50 Jahre vollständig neu bauen. Im Osten sind große Teile des Netzes nach der Wende neu gemacht worden, deshalb sind die Netzentgelte in Ostdeutschland auch bis zu 30% teurer als im Westen.

  • Warum es jetzt auch nachts Solarstrom gibt

    Nach dem Siegeszug der erneuerbaren Energien bahnt sich gerade, von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt, die nächste Energierevolution an: Solarstrom gibt es bald auch nachts, Windstrom bei Windstille.

    https://www.spiegel.de/wissens…e4-4937-93bc-0b8ec078570c


    Große Energiekonzerne investieren massiv in Stromspeicher. Der Grund: Bei Überkapazität gibt es negative Strompreise - es gibt Geld, wenn der Strom abgenommen wird. Dadurch rechnet sich das Speichern.

    Statt den Spiegel, sollte man hier mal hören, was Leute sagen, die was davon verstehen, z.B. die Bundesnetzagentur (Zitat):


    Potenzial der Stromspeicherung

    Die Bedeutung der Speicherung von Strom ist groß, darf aber hinsichtlich ihres Potenzials nicht überschätzt werden. Das Potenzial von Stromspeichern unterscheidet sich deutlich von dem, was dieser Technologie in der öffentlichen Diskussion zugetraut wird. Selbst bei Betrachtungen, die alle marktlichen und netztechnischen Fragen außer Acht lassen, zeigen sich diese Grenzen deutlich:


    • Müssten die deutschen Pump- und Batteriespeicher die Stromversorgung übernehmen, würden die Speicher bereits nach weniger als einer halben Stunde leer sein; die heute installierten Batteriespeicher wären bereits nach weniger als einer Minute leer.
    • Ein Tiefdruckgebiet lässt die Wind-Erzeugung für mehrere Stunden oder sogar Tage auf Werte über 30 GW ansteigen. Nur ein Fünftel davon (6 GW) könnte durch die Pumpspeicher aufgefangen werden. Die Batteriespeicher haben in Summe eine Leistung von unter 1 GW.
    • Eine hypothetische Vergleichmäßigung der Winderzeugung auf ihren Mittelwert würde eine Speicherkapazität erfordern, die bereits heute weit oberhalb dessen liegt, was absehbar als Kapazität in Speichern realisiert werden kann. Eine beispielhafte Betrachtung des (verlustfreien) Speicherbedarfs für die Vergleich- mäßigung einer „normalen“ Winderzeugung (Onshore und Offshore) Anfang Januar 2020 ergeben einen Bedarf an Speicherkapazität von fast 170 GWh
    • Um den deutschen Strombedarf an einem durchschnittlichen Wintertag auch nur für einen
      halben Tag aus Stromspeichern zu decken, müsste man Speicherkapazitäten in der Größenordnung von 180 GW Leistung und 720 GWh Kapazität errichten

    Nicht übersehen: aktuelle Einspeiseleistung in Deutschland: 6 GW + 1GW.


    https://www.bundesnetzagentur.…_blob=publicationFile&v=5

  • Bei allem, was aktuell an Speichern gemacht wird, geht es darum kurzfristige Schwankungen auszugleichen um das Netz zu stabilisieren. Auch bei gesunkenen Preisen ist es so, dass ein Speicher einige 1000 male komplett geladen und entladen werden muss, bevor er sich amortisiert, damit ist schon klar, dass es nicht realistisch ist, elektrische Energie zu speichern, um sie dann in der nächsten Woche oder im Winter abzurufen.

    Für Dunkelphasen gibt es einen europäischen Strommarkt und Gaskraftwerke als Backup.

    Wichtiger als Batterien sind übrigens Pumpspeicherkraftwerke. Diese Speichern tatsächlich größere Mengen und kosten ca. 1/10 von dem, was Batteriespeicher bei gleicher Größe kosten würden, so weit werden die Batteriepreise in absehbarer Zeit nicht fallen. Aktuell kommen jeden Morgen und jeden Abend für einen Zeitraum von 1-2 Stunden ca. 10% unseres elektrischen Energieverbrauches aus Pumpspeicherkraftwerken.

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