Energiesparmaßnahmen zur Reduzierung der Abhängigkeit

  • Moebius

    Wieso will Frankreich dann 40 neue AKW errichten? Bin bei dem Thema noch sehr unentschlossen.

    Es gibt eine reine politische Absichtserklärung zum Bau neuer Kernkraftwerke ohne irgendeine Erklärung dazu, wer die Dinger bauen soll und von wessen Geld, von einer Regierung, die weiß, dass sie für die Umsetzung nicht mehr verantwortlich sein wird, da Macron nach seiner aktuell zweiten Amtszeit nicht wiedergewählt werden kann.

    Real gebaut wurde in den letzten 10 Jahren in Frankreich ein einziges Kernkraftwerk (genauer: ein einzelner zusätzlicher Block) und das war, wie oben schon beschrieben, ein Desaster. Den Abschnitt Probleme beim Baukann man sich mal durchlesen.


    Diese Absichtserklärungen sind genau so viel wert, wie entsprechende Ankündigungen von Söder, der ja auch neue Kernkraftwerke bauen will. Natürlich baut auch Söder keine Kernkraftwerke, das ist nur der peinliche Versuch Punkte beider "die erneuerbaren Energien sind doof"-Fraktion zu sammeln.

  • Bei Staaten wie Frankreich, darf man bezüglich der Atomindustrie auch nie die militärstrategische Komponente vergessen.

    Kernkraftwerke produzieren kein kernwaffenfähiges Spaltmaterial, sie kommen auch nicht aus den gleichen Anlagen. Für Kernbrennstoffe gibt es einen Weltmarkt und kommerzielle Produzenten, hochangereichertes Material für Waffen stellen die betreffenden Staaten selber her.

  • Man muss die aktuelle Ankündigung Frankreichs nur mit den Ankündigungen unserer Regierung zum Ausbau der Erneuerbaren und zum Netzausbau vergleichen. Auf beiden Seiten viel heiße Luft.

  • An die Kernenergie traut man sich nicht mehr ran, aber sonst gibt's auch wenig Ideen. So sieht der Primärenergiebedarf Deutschlands aus:



    https://www.umweltbundesamt.de…rauch-nach-energietragern


    Gerade mal 18% Erneuerbare. Wo soll der ganze Sektor, der jetzt Erdöl und Erdgas ist, künftig herkommen? Abgeschriebene Kernkraftwerke (wie die Franzosen sie haben und wir sie hatten) sind eine Goldmine. Bei der angeblichen Unrentabilität neuer Kernkraftwerke ist die Frage im Vergleich wozu.


    Bei der Kette Wind -> Strom -> Wasserstoff -> Strom bei Flaute


    kommt man auch bei Kosten raus, die Deutschland als Industrieland nicht überlebt.

  • Gerade mal 18% Erneuerbare. Wo soll der ganze Sektor, der jetzt Erdöl und Erdgas ist, künftig herkommen? Abgeschriebene Kernkraftwerke (wie die Franzosen sie haben und wir sie hatten) sind eine Goldmine. Bei der angeblichen Unrentabilität neuer Kernkraftwerke ist die Frage im Vergleich wozu.


    Bei der Kette Wind -> Strom -> Wasserstoff -> Strom bei Flaute


    kommt man auch bei Kosten raus, die Deutschland als Industrieland nicht überlebt.

    Der Anteil der Erneuerbaren an der Stromerzeugung ist von '22 auf '23 von 48% auf 55% gestiegen, lass es bis '34 mal 80% werden und dann sehen wir weiter.

    Für neue Energieversorgung ist die Kombination aus Erneuerbaren und Gas als Backup die günstigste Variante, darum ist das auch das, was Unternehmen gerade auf eigene Kosten und Risiko bauen, für alles andere brauchst du staatlichen Eingriff und Subventionen.

    Ich persönlich hätte die alten Kernkraftwerke auch noch ein paar jähre weiter laufen lassen, aber der Drops ist jetzt vielleicht auch einfach mal gelutscht, auch die Betreiberfirmen haben schon sehr deutlich gesagt, dass eine Wiederinbetriebnahme für sie nicht in Frage kommt. (Wenn der Staat nicht gerade ein paar Milliarden dafür locker macht.)

    Wir zahlen im Augenblick den Preis dafür, dass wir nach der Wiedervereinigung 20 Jahre lang geschlafen haben, vielleicht wäre es der passende Zeitpunkt einfach mal mit dem Gejammer und Lamentieren auf zu hören und zu schauen, was man in den nächsten Jahren an vernünftiger Entwicklung mit verfügbarer, zeitgemäßer und finanzierbarer Technik stemmen kann.

  • Ich bin froh, dass das Thema AKW in Deutschland ohne GAU beendet wurde. Es gab genug Warnungen von Leuten, die Ahnung haben. Aber ich klicke mich aus dem Thema hier aus, habe keine Lust noch einmal zu diskutieren (wurde hier bereits alles geschrieben und verlinkt). AKW war nie eine wirtschaftlich gute Entscheidung.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Der Anteil der Erneuerbaren an der Stromerzeugung ist von '22 auf '23 von 48% auf 55% gestiegen, lass es bis '34 mal 80% werden und dann sehen wir weiter.

    Es geht aber nicht um Strom. Strom ist nur ca. 20% des Endenergieverbrauchs.


    Weiterhin würde ich auch in der Stromwirtschaft anzweifeln, dass wir hier deutlich weiter kommen: Strom muss im Wesentlichen in der Sekunde erzeugt werden, wo er verbraucht wird. Vorhandene Speicherkapazitäten sind gegenüber den Bergen und Tälern der Windenergieeinspeisung marginal. Im Moment wird das Netz ausgesteuert, indem der konventionelle Kraftwerkspark anfährt, wenn die Windeinspeisung sinkt und abfährt, wenn sie steigt. Dafür gibt es Grenzen und offensichtlich geht das nicht ohne konventionellen Kraftwerkspark. Den Rest, den der nationale Kraftwerkpark nicht ausgeglichen kriegt, liefert freundlicherweise (und nicht ganz billig) das benachbarte Ausland.


    Hier siehst du Last, Wind- und Solareinspeisung. Die rote Restlast liefert der konventionelle Kraftwerkspark:


    https://de.wikipedia.org/wiki/…schland_und_Luxemburg.png

  • Es geht aber nicht um Strom. Strom ist nur ca. 20% des Endenergieverbrauchs.

    Du kannst davon ausgehen, das ich das was ich schreibe auch so meine. Natürlich geht es auch um Strom. Nicht nur, aber fangen wir doch da einfach mal an.

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    Ich lasse das mal unkommentiert so stehen. Es gibt schon noch andere Meinungen zum Thema Kernenergie, die mir recht gut überlegt und recherchiert erscheinen.


    Und prophylaktisch: Nein, ich bin eigentlich nicht "dafür". Das, was jetzt gerade aber in der Schweiz bezüglich Photovoltaik geplant ist, finde ich richtig scheisse. Mal eben fix die Alpen mit PV-Anlagen zupflastern, weil die Immobilienbesitzer (in der Schweiz typischerweise Banken und Versicherungen) keine Lust haben, die auf neu gebaute Häuser zu setzen. Jede Branche ist halt von Geldgier und Lobbyismus durchsetzt.

  • Im Netz findet man leider immer noch Preise in der Kategorie 25000€ mit Montage statt 12000€. Habe den Eindruck, dass sich Betriebe eine goldene Nase verdienen wollen.

    Das machen die auch, keine Sorge.


    Trotzdem ist es nicht so ohne einfach mal eben eine 10kW oder gar 30kW-Anlage an die Hauselektrik anzuschließen. Das fängt schon damit an, dass beim Anschluss einer PV-Anlage und/oder einer Wallbox nicht mehr von Aussetz- sondern von Dauerbetrieb gesprochen wird. Entsprechend ist die komplette Elektroinstallation zu verstärken, will man der DIN-VDE genügen. Ein ähnliches Problem stellt sich beim Dachstuhl. Bevor man da 1-3 Tonnen Solaranlage (je 10kWp ca. 1 Tonne) aufs Dach packt, muss eigentlich erst einmal der Baustatiker ran und den Dachstuhl nachrechnen.


    Ich kann Euch sagen, dass ich bei mir beides gemacht habe, also sowohl die Elektroinstallation grundlegend ertüchtigt, auf das auch eine Wärmepumpe kein Problem mehr darstellt, als auch den Dachstuhl der Scheune verstärkt.


    Sowohl der Elektrobetrieb als auch der Zimmermeister/Dachdecker haben mir beide versichert, dass sie solche Aufträge inkl. statistischem Gutachten noch nie hatten und stattdessen die PV-Anlagen üblicherweise immer auf „gut Glück, wird schon nicht brennen oder einstürzen“ auf den Dächern installiert werden.

  • 10 kW Peak sind rund 35 Platten, jede Platte kann ich locker hochheben. Als Frau. Und so schwer sind die Dachhaken auch nicht, ich denke da kommt man nicht auf 1 t pro 10 kW Peak. Auf jeden Fall muss das Dach eine viel höhere Schneelast und Windlast aushalten, da spielt das Gewicht der PV Anlage in den meisten Fällen keine Rolle. Bei sehr alten Gebäuden würde ich eventuell mal drauf schauen, da wurde früher vielleicht schon zu geringe Schneelast einkalkuliert. Die Schneelast in NRW wird mit 100 Kilo pro Quadratmeter kalkuliert, da spielt die PV Anlage wirklich kaum eine Rolle. In den meisten fällen sorgt die PV Anlage noch dafür, dass der Schnee schneller runter rutscht.

  • Naja, 1 t pro 10 kW Peak ist ja nur die halbe Wahrheit. Dazu kommt ggf. noch die dynamische Windlast. Über die würde ich mir viel mehr Sorgen machen.

    Ich bin ich immer wieder erstaunt, dass da so wenig passiert, bei der Wurstigkeit und Ahnungslosigkeit, mit der so manche schnell auf Solar umgestrickte Firma in der Vergangenheit zur Tat schritt.

  • 10 kW Peak sind rund 35 Platten, jede Platte kann ich locker hochheben. Als Frau.

    Also bei mir stehen 24,4kg je Modul im technischen Datenblatt (Meyer Burger Glass 380). Das sind dann 854kg nur für die Module. Dazu dann noch die Unterkonstruktion… also 1.000kg je 10kWp halte ich da schon für realistisch.


    Auf jeden Fall muss das Dach eine viel höhere Schneelast und Windlast aushalten, da spielt das Gewicht der PV Anlage in den meisten Fällen keine Rolle.

    Diese Lasten muss das Dach ja trotzdem aushalten. Die Lasten fallen also nicht weg sondern die PV-Anlage kommt bei der Belastung noch zusätzlich hinzu.

  • Ich bin ich immer wieder erstaunt, dass da so wenig passiert, bei der Wurstigkeit und Ahnungslosigkeit, mit der so manche schnell auf Solar umgestrickte Firma in der Vergangenheit zur Tat schritt.

    Wundert mich auch, zumal die Ströme, die da im Worst-Case in der Verteilung fließen können, extrem ansteigen.


    Mein persönliches Beispiel:

    • Die Altanlage wurde ausschließlich aus dem Netz gespeist bei 63A (je Phase) flog die Sicherung. Mehr als diese 63A mußte also kein Bauteil aushalten.
    • Die Neuanlage verfügt über ein Lastmanagement. Je nach zur Verfügung stehendem Strom aus dem Netzanschluß, aus der PV-Anlage und aus der Pufferbatterie werden die großen Verbraucher (22kW Wallbox, Wärmepumpe, …) also dynamisch zugeschaltet oder abgeworfen. Die Verteilung muss jetzt also 63A aus dem Netz plus 32A aus der PV-Anlage plus 16A aus dem Batteriespeicher = 111A verkraften können ohne abzufackeln. Die Kabelquerschnitte innerhalb der Verteilung sind entsprechend deutlich zu vergrößern.
  • Und prophylaktisch: Nein, ich bin eigentlich nicht "dafür". Das, was jetzt gerade aber in der Schweiz bezüglich Photovoltaik geplant ist, finde ich richtig scheisse. Mal eben fix die Alpen mit PV-Anlagen zupflastern, weil die Immobilienbesitzer (in der Schweiz typischerweise Banken und Versicherungen) keine Lust haben, die auf neu gebaute Häuser zu setzen.

    Würde Photovoltaik entlang von Autobahnen und Bahnstrecken gebaut, wären Elektromobilität und ökologische Energieversorgung einige Schritte weiter.

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  • Ich habe auch kein Problem damit, wenn die Schweizer beschließen würden, sich neue Kernkraftwerke zu leisten, wenn sich das irgendwer leisten kann, dann die. Die Schweiz hat da aber sowieso ein Luxusproblem, da bereits jetzt über 50% aus Wasserkraft stammen. Logisch wäre es eigentlich, das mit erneuerbaren Energien, vielleicht auch aus Nachbarstaaten, zu kombinieren, vorhandene Wasserkraft wäre da als Pumpspeicherwerk prädestiniert um Überschussmengen aus Nachbarländern auf zu nehmen, da das einer der wenigen Speicher ist, der auch über Monat verlustfrei und mit wenig Aufwand funktioniert. Die wirksamste Investition für die Schweiz wären vermutlich einfach dickere Kabel in Kombination mit Geld für Solarenergie in Italien und Offshore-Windkraft in der Nordsee.

  • Hier mal das Video einer „Fachfirma“. Mich wundert, dass sowas überhaupt im Internet landet. Aufgrund der fehlenden Absturzsicherung müsste die Berufsgenossenschaft die Baustelle eigentlich sofort schließen.


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    Werbung für einen Betrieb sehe ich in solchen Videos jedenfalls nicht, eher genau das Gegenteil davon.

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