Energiesparmaßnahmen zur Reduzierung der Abhängigkeit

  • Ich bin kein Chemiker, aber soweit ich weiß, entsteht bei der Silizium-Reduktion Kohlenmonoxid, nicht -dioxid.

    Nö. Und selbst wenn, was denkst du, wie das "entsorgt" wird?



    Und wenn ich das Kilo Silizium x-mal mit Kohlestrom auf 2000°C erhitzen muss

    Das musst du schon für die Reduktion, ich kann dir gerne auch die Prozesstemperatur ausrechnen. Mit der Kohle für die Reduktion ist es nicht getan, von irgendwoher muss auch noch dir Prozesswärme kommen.


    lehne ich mich mal so weit aus dem Fenstern

    Das würde ich dir nicht empfehlen. Ehrlich ... Das sind Prozesse, die ich mit meinen Jugendlichen tatsächlich im Schwerpunktfach Chemie durchrechne, so schwierig ist das nicht zu überreissen. Umso mehr ärgert es mich, wie viel da einfach mal so behauptet wird. Ich meine jetzt gar nicht mal dich, du musst dir gar nicht auf den Schlips getreten fühlen. Mit dir kann man eigentlich immer gut diskutieren. Ich will das jetzt aber auch nicht unkommentiert stehen lassen, weil man allzu oft auch einfach allzu viel dummes Zeug diesbezüglich in den Medien liest. Insbesondere Politiker*innen behaupten im Brustton der Überzeugung und bei völliger Unkenntnis der zugrundeliegenden Prozesse gerne mal alles Mögliche, wenn die nächste Wahl bevorsteht. Da ärgert mich die Glorifizierung der Kernenergie genauso wie die dumme Behauptung, man müsse bei der Stahlproduktion die Kohle nur einfach durch Wasserstoff ersetzen, das ginge schon. Ja klar geht das. Nur wächst der Wasserstoff nicht auf'm Baum, genauso wenig wie da Silicium für die Photovoltaik wächst und genauso wenig wie da Uran wächst.


    Die ganze Diskussion ist im Grunde genommen ohnehin völlig müssig. Weniger Konsum, das ist das einzige, was hilft, wenn man wirklich an der Ökologie und nicht an der Wirtschaftlichkeit interessiert ist.

  • Bisher mussten wir den Atomstromländern (und wenn die Temperaturen weiter steigen und die AKWs noch älter werden immer öfter) aushelfen.

    "Bisher" heisst in dem Fall: Als Deutschland selbst noch AKW am Netz hatte. Unterdessen importiert Deutschland mehr als dass es exportiert, genau wie die Schweiz übrigens, seit Mühleberg weg ist. Wir klopfen uns hier ganz doll auf die Schultern für 60 % Wasserstrom nur werden die Pumpspeicher halt mit französischem Atomstrom gefüllt. Komisch, ne? Deutschland hatte mit Isar 2 einen der leistungsstärksten Reaktoren in ganz Europa am Netz, es war strunzdämlich den einfach abzuschalten. Der Dreck ist ohnehin da, man hätte die Kraftwerke weiter betreiben müssen, solange sie noch sinnvoll Strom abgeben.


    Dieses kleinliche "aushelfen müssen" ist ohnehin lächerlich. Beznau hat Starkstromleitungen in Richtung Deutschland, natürlich profitiert ihr nach wie vor von "unserem" Atomstrom.

  • Der Dreck ist ohnehin da

    Und so lange ein Reaktor weiterbetrieben wird, wird der Haufen immer größer.


    Nee, sie dürfen gerne die Reaktoren weiter betreiben, aber dann mit einer privatwirtschaftlichen Betriebshaftpflichtversicherung und mit einem komplett durchfinanzierten Endlagerkonzept. Und wenn das Endlager darin besteht den Atommüll mittels Raketen auf die Sonne zu schießen, dann dürfen sie gerne auch dafür die Kosten mit einkalkulieren.

  • Dieses kleinliche "aushelfen müssen" ist ohnehin lächerlich. Beznau hat Starkstromleitungen in Richtung Deutschland, natürlich profitiert ihr nach wie vor von "unserem" Atomstrom.

    Bei einer kleinen Störung hoffen wir natürlich alle auf Ostwind ;)

    https://de.wikipedia.org/wiki/…au#Betriebsst%C3%B6rungen
    "Seit der Abschaltung der Kernkraftanlage Oldbury in England am 29. Februar 2012 galt es als das älteste in Betrieb stehende Kernkraftwerk der Welt"

    "1969 nahm Beznau 1 nach vier Jahren Bauzeit den Betrieb auf."


    "Wegen zu hoher Temperatur der Aare musste die Leistung des Kraftwerks in den Jahren 2003, 2015, 2018, 2019, 2022 und 2023 gedrosselt werden. Damit die Versorgungssicherheit trotz überschreiten der Grenze von 25 Grad Celsius gewährleistet bleibt, wurde 2019 die Möglichkeit geschaffen, dass die Leistung nur noch bis maximal 50 Prozent reduziert werden muss."

    (Quellen der Zitate jeweils der Wikipedia-Artikel)

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
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    Einmal editiert, zuletzt von Wolfgang Autenrieth ()

  • Nee, sie dürfen gerne die Reaktoren weiter betreiben, aber dann mit einer privatwirtschaftlichen Betriebshaftpflichtversicherung und mit einem komplett durchfinanzierten Endlagerkonzept.

    Es ist auch *dein* Dreck, natürlich bezahlst du auch dafür.

  • Es ist auch *dein* Dreck, natürlich bezahlst du auch dafür.

    Da schmeißt jemand Dreck in meinen Vorgarten, der damit zu meinem Dreck wird - und mich so zwingt, für die Entsorgung zu bezahlen.
    Danke dafür.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
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  • Quellen der Zitate jeweils der Wikipedia-Artikel

    Du bist es. :top:


    Wie bereits erwähnt, wir sind in Europa zusammen mit Finnland die einzigen, bei denen man ein Kernkraftwerk überhaupt noch besuchen darf. Beznau kann ich sehr empfehlen. Geh da mal hin, die sind wirklich sympathisch. Ich war in Gösgen und Leibstadt, das ist mir zu viel Propaganda. In Beznau heisst es offen und ehrlich: Ihr wollt Storm, wir machen Storm. Da, schau hin, so funktioniert es. Das ist der Dreck, der anfällt. Wenn ihr Storm haben wollt, müsst ihr auch den Dreck nehmen. Den Dreck kannst du dir in Würenlingen anschauen. Man kümmert sich gut um den Dreck, er ist ja halt nun mal da. Ich hab's nicht so mit der Polemik. Ich will Strom, Beznau produziert. Ich traue mich zu wetten, dass ich weit weniger konsumiere als jeder andere hier im Forum. Wie hoch ist deine Stromrechnung denn? Wir zahlen lächerliche 25 CHF pro Monat für eine 85 qm Wohnung.

  • Wenn ihr Storm haben wollt, müsst ihr auch den Dreck nehmen.

    Ganz ehrlich: Mir ist co2 lieber als Atommüll. co2 werden wir wohl bald auch wieder in großindustrieellem Maßstab aus der Atmosphäre filtern können, Atommüll bleibt uns für Millionen von Jahren erhalten. Und selbst wenn sie das Zeug jetzt irgendwie dauerhaft sicher gelagert bekommen: Wer wird in 10 Millionen Jahren denn noch wissen wo das Zeug liegt? Nachher wird so ein Endlager noch beim Tunnelbau angebohrt.

  • Mir ist co2 lieber als Atommüll

    Mir nicht. Definitiv nicht. Ich meine, grundsätzlich bin ich ja misanthrop. Menschen weg --> Problem weg. Wenn mir aber daran gelegen wäre, dass unsere Spezies dauerhaft überlebt, wäre ich definitiv dafür, dass die Sache mit dem Kohlendioxid gelöst wird. Was in 10 Millionen Jahren ist, ist mir sowieso scheissegal und dir natürlich auch. Alles andere ist Heuchelei.

  • Wer wird in 10 Millionen Jahren denn noch wissen wo das Zeug liegt? Nachher wird so ein Endlager noch beim Tunnelbau angebohrt.

    Vor ca. 3 Millionen Jahren haben unsere Vorfahren den aufrechten Gang entdeckt. Dann hat es nochmal 3 Millionen Jahre gedauert, bis der Mensch die Metallfertigung erfand. (Die 0,3% Rundungsdifferenz für die zehntausend Jahre eingerechnet).

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  • Du bist es. :top:

    Wenn du der Meinung bist, dass die Angaben der Wikipedia nicht korrekt sind - belege es und ändere die Einträge.

    Und ehrlich: Euer billiger Strom kann (nicht nur) euch mit der über 50 Jahre alten Atomruine Beznau teuer zu stehen kommen.

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  • "Bisher" heisst in dem Fall: Als Deutschland selbst noch AKW am Netz hatte. Unterdessen importiert Deutschland mehr als dass es exportiert, genau wie die Schweiz übrigens, seit Mühleberg weg ist. Wir klopfen uns hier ganz doll auf die Schultern für 60 % Wasserstrom nur werden die Pumpspeicher halt mit französischem Atomstrom gefüllt. Komisch, ne? Deutschland hatte mit Isar 2 einen der leistungsstärksten Reaktoren in ganz Europa am Netz, es war strunzdämlich den einfach abzuschalten. Der Dreck ist ohnehin da, man hätte die Kraftwerke weiter betreiben müssen, solange sie noch sinnvoll Strom abgeben.


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    Nein, bisher bezieht sich auf den Zeitraum bis heute. Die 3 AKWs waren nicht mehr entscheidend. Und Strom wird in das europäische Netz gespeist und nicht nach Quelle unterschieden.


    Nach Abschaltung behaupteten ein paar Zeitungen wie Focus und Welt dies, es wurde klar widerlegt.


    Isar 2 hatte leere Brennstäbe, war das letzte Mal 2009 nach veralteten Kriterien (nach Fukushima wurde verschärft) überprüft worden. Es gab einige Kritik zur Sicherheit. Aber die Lobby war besonders stark, TÜV, bayerische Regierung erhielten viel Geld, da wird viel übersehen ("ist ja immer gut gegangen").

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Ich sehe, dass die Preise für Anlagen stark fallen.

    https://venturama-solar.de/pro…ik-komplettanlage-10-kwp/


    Eine 10 kwp Anlage gibt's schon für weniger als 6000€. Dazu kommen noch die Montage, die Arbeiten und Teile im Anschlusskasten, evtl. etwas Speicher und einige Kabel.


    Im Netz findet man leider immer noch Preise in der Kategorie 25000€ mit Montage statt 12000€. Habe den Eindruck, dass sich Betriebe eine goldene Nase verdienen wollen.

  • Das Problem ist auch, dass es schwierig ist sich eine Anlage so zu kaufen und die dann professionell aufbauen oder auch nur anschließen zu lassen. Fachbetriebe machen dir gerne ein Komplettangebot - bei dem sie dann neben der Arbeit noch ein zweites mal sehr gut am Material verdienen, das dann da deutlich teurer ist - aber nur an der Durchführung der Arbeit haben sie kein Interesse.

    Ich habe mir vor einiger Zeit eine Steckersolaranlage zugelegt, und wollte die aus Versicherungsgründen dann von einem Fachbetrieb anbringen lassen. Keine Chance, das ist denen zu klein.

  • Übrigens ein paar Wochen alt aber ein ganz interessanter Artikel zum Thema "Renaissance der Kernenergie":

    https://www.n-tv.de/wirtschaft…abor-article24614102.html


    Kurzvariante: Die Industrie ist am Rande ihrer Belastungsgrenze damit, die aktuell existierenden Kernkraftwerke am Laufen zu halten nur teilweise zu ersetzen, es gibt in der ganzen westlichen Welt kein Unternehmen, dass finanziell oder personell im Stande wäre, in nennenswerte Stückzahl Meiler zu bauen. Selbst wenn das theoretisch möglich wäre, könnte und würde kein Unternehmen das finanzieren, weil Kernenergie aus neuen Kraftwerken finanziell nicht konkurrenzfähig ist, selbst wenn man Ewigkeitskosten und Risiko vergesellschaftet. Der Betreiber der französischen Kernkraftwerke ist nur darum nicht insolvent, weil es ein staatlicher Konzern ist und der Steuerzahler für die Schulden von aktuell 70 Mrd. haftet.


    Der Inhalt ist sicher auch durch die persönliche Überzeugung des Autors geprägt, aber die genannten Fakten sind nachprüfbar und so auch korrekt.

  • Ich bin an einen seltsamen Elektriker geraten.
    Der meinte beim Beratungsgespräch, ich solle zuerst mit meinem Heizungsbauer sprechen, ob sich die Photovoltaikanlage für mich überhaupt rechne.
    BTW: Das Dach meines Hauses hat exakte Südausrichtung und 30° Neigung. Eigentlich optimal.
    Geplant war, den Strom zur Erwärmung des Brauchwasserspeichers zu verwenden und den Überschuss einzuspeisen.

    Er meinte, dass sich die Investitionskosten - sowohl für eine Wärmepumpe, als auch für die Photovoltaik erst in 30 Jahren amortisieren und andere Verfahren sinnvoller wären.
    Vermutlich werde ich nun auf Warmwasserbereitung durch Solar und meinen Kachelofen mit Holzheizung sowie minimalem Gasverbrauch setzen. Damit liege ich weit unter 35% Nutzung fossilem Energieverbrauch.

    Schön, dass man doch auf Fachleute trifft, die sich nicht am eigenen Portemonnaie orientieren.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
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  • Das Problem ist auch, dass es schwierig ist sich eine Anlage so zu kaufen und die dann professionell aufbauen oder auch nur anschließen zu lassen. Fachbetriebe machen dir gerne ein Komplettangebot - bei dem sie dann neben der Arbeit noch ein zweites mal sehr gut am Material verdienen, das dann da deutlich teurer ist -

    Genau das ist ja immer das Problem. wir hatten auch die Möglichkeit die Materialien für unser "Projekt" selbst zu besorgen.. der Anbieter des Komplettangebots hat die Sachen deutlich teurer angeboten (nur das Material) plus die Arbeitskosten.. das stand in keinem Verhältnis mehr..

    und die Materialien hätten wir nicht "unter der Hand" gekauft, sondern ganz normal im Geschäft... da braucht man sich dann nicht wundern, dass man nicht zuschlägt, wenn mich das Material fast das doppelte kosten soll.. und ich habe nachgefragt was es kosten würde, wenn ich alles besorgen würde und nur die Arbeit gemacht würde... dann wäre die Arbeit teurer,.. das wurde mir direkt so gesagt.. geschweige mit dem Termin der Arbeiten.. man hätte eh erst in einigen Monaten die Möglichkeit.. ich hätte 4-5 Monate früher fragen sollen (manche Dinge waren so weit im Voraus gar nicht absehbar)... all dies führte dazu, dass wir es dann anders gelöst haben..

  • Moebius

    Wieso will Frankreich dann 40 neue AKW errichten? Bin bei dem Thema noch sehr unentschlossen.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Moebius

    Wieso will Frankreich dann 40 neue AKW errichten? Bin bei dem Thema noch sehr unentschlossen.

    Du kennst den Unterschied zwischen wollen und es geschieht wirklich?


    Frankreich hat auf AKWs gesetzt, auch weil es noch eine "Atombombenindustrie" hat. Aber sie rudern langsam zurück. Selbst 40 würden eine Reduktion bedeuten und wer soll sie bauen?


    Und auch Schweden spricht inzwischen anders. https://www.iwr.de/ticker/akw-…illschweigend-artikel5763


    Es ist einfach unbezahlbar.


    Einige Fakten gesammelt


    https://energiewende.eu/zustan…eit-erwartungen-verfehlt/

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