Energiesparmaßnahmen zur Reduzierung der Abhängigkeit

  • Von "Rekorden" würde ich mich nicht blenden lassen, die haben erst mal wenig mit dem zu tun, was man in bezahlbaren Produkten für Endverbraucher umsetzen kann.

    LEDs sind rein physikalisch der umgekehrte Prozess aber viel leichter zu optimieren, selbst da kommt der Wirkungsgrad gerade auf 50%, weil es Selbstabsorption im Material gibt, die man nicht vermeiden kann, wenn man die Halbleiterschichten nicht so dünn macht, dass sie keine Haltbarkeit haben. Bei Solarzellen kommen noch weitere Probleme hinzu. Der Wirkungsgrad der Zellen ist in den letzten Jahren auch nur sehr langsam gestiegen.

    Die Herstellungskosten der Module sind aber auch gar nicht das Problem, deren Anteil an den Gesamtkosten einer Solaranlage sind auch gar nicht so groß. Das Problem sind die Kosten für Montage und alles, was sonst noch so daran hängt. Deutschland ist ein Hochlohnland.

  • Hat nicht VW vor einigen Jahren noch behauptet E-Autos kommen nie weiter als 200 km Reichweite.

    Die VW-Mitarbeitenden haben bis vor wenigen Jahren E-Autos vehement abgelehnt. Sowas würde sich nie durchsetzen und ohnehin sei das kein "Auto".

    Nun bauen sie es selbst und können froh sein, wenn der Standort dafür erhalten bleibt. Des Brot ich ess...

  • Wir stehen bei den erneuerbaren Energien am Anfang.

    Weil man bei der Windkraft keine merklich besseren Wirkungsgrade mehr erreichen kann. Auch Solarzellen sind nach dem aktuellen Wissenstand auch beinahe ausgereitzt.


    Ich weiß auch nicht wo wir hier am Anfang stehen sollten. Das Zeugs gibt es schon sehr sehr lange.

  • Das Problem sind die Kosten für Montage und alles, was sonst noch so daran hängt. Deutschland ist ein Hochlohnland.

    Aktuell sind das Problem nicht die Kosten sondern das Problem liegt schlicht darin genug Manpower (= Handwerker) zu bekommen, die das alles installieren. Und auf die, die technisch genug Ahnung haben, wartet die Hürde der Inbetriebnahme. Die Anlagen müssen ja beim Verteilnetzbetreiber (VNB) von einem Elektrofachbetrieb, der im Installateurverzeichnis des jeweiligen VNBs eingetragen ist, angemeldet werden. Man findet aber praktisch keinen Handwerker, der eine Anlage testet und dann die Anmeldung vornimmt. Wenn man die Anlage nicht von dem jeweiligen Handwerker aufbauen läßt und auch das vergleichsweise überteuerte Material bei ihm kauft, bekommt man die Anlage nicht angemeldet.


    Wir haben im Kollegium in den letzten Wochen die Angebote, die diverse Kollegen für PV-Anlagen bekommen haben, verglichen mit den Preisen, die für exakt die gleichen Bauteile im Internet aufgerufen werden und sind zu der Erkenntnis gekommen, daß sehr viele Fachbetriebe allein beim Material ca. 10.000€ teurer sind als das, was man auf dem freien Markt bezahlen würde. Aber kauft man dort ein, bekommt man es am Ende eben nicht von einem Elektrofachbetrieb beim VNB angemeldet.

  • Auch Solarzellen sind nach dem aktuellen Wissenstand auch beinahe ausgereitzt.

    Und wieviel Prozent der Dächer sind aktuell mit Solarzellen belegt? Bei mir im Dorf werden es mjrklich mehr Dächer, aber in den Städten sehe ich irgendwie praktisch kein einziges Dach, das mit Solarzellen vollflächig belegt ist.

  • Ich habe über die Technologie, nicht über die Ausbreitung geschrieben.

    Auch technisch ist noch einiges machbar. Sicherlich nicht weniger als nach 70 Jahre Kernkraft. Das fängt schon bei der Produktion und Montage an. Erhöhung des Wirkungsgrads. Montage an Wänden statt Dächern. Das Frauenhofer-Institut forscht an einem E-Auto mit Solardach. Dann alleine der Aspekte intelligente Stromnetze und Speichertechnologie. Da ist noch so viel drin.

  • Genau wie bei den Batteriespeichern, da gehts auch nicht in dem Maße runter wie vor einigen Jahren vorhergesagt.

    Habe gestern bei Alibaba gestöbert und Natrium-Ionen-Akkus gefunden, fertig konfetkioniert 48/5kWh, mit entsprechender Kontrollelektronik für umd die 650$.
    Ansonsten bei Photovoltaik kann man viel selber machen, das ist keine Raketenwissenschaft. Die Bauteile sind ja so konfektioniert, dass sie einfach zu installieren sind.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

  • Die sinkenden Produktionskosten kommen aber nicht beim Endkunden an, da die Solarteure fröhlich Mondpreise aufrufen.

    Wir haben vor 5 Jahren eine Photovoltaikanlage bekommen, meine Eltern haben jetzt ein ähnliches Angebot für sich vorliegen (bezogen auf die Kwh-Peak) und die Kosten sind 30% gestiegen innerhalb dieser Zeit. Da ist nichts von gesunkenen Produktionskosten zu merken.


    Genau wie bei den Batteriespeichern, da gehts auch nicht in dem Maße runter wie vor einigen Jahren vorhergesagt.

    Nun - ich habe mir gerade Angebote erstellen lassen. Die liegen zum Teil um 80% auseinander - für dieselbe Leistung KWPeak. Wobei der billigste Anbieter mit Montagetrupps die Paneele auf Plastikdachpfannen montiert und keine Wartung und "Nachsorge" anbietet. Außer gesetzlicher Gewährleistung gibt es nix.
    Da nehm' ich lieber den Mittelweg mit einem regionalen Anbieter.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Ansonsten bei Photovoltaik kann man viel selber machen, das ist keine Raketenwissenschaft. Die Bauteile sind ja so konfektioniert, dass sie einfach zu installieren sind.

    Das Problem ist nicht das "Selber machen". Das Problem ist, daß man die Anlage am Ende beim Netzbetreiber anmelden muß und dafür braucht man einen Elektroinstallateur. Nur gibt es praktisch keine Elektroinstallateure, die "fremde" Anlagen anmelden.


    "Sie wollten Geld sparen und haben die Anlage selber aufgebaut anstatt mir den Auftrag zu geben für den Bau? Dann sehen sie mal zu wer die Anlage bei ihrem Netzbetreiber anmeldet."

  • Nun - ich habe mir gerade Angebote erstellen lassen. Die liegen zum Teil um 80% auseinander - für dieselbe Leistung KWPeak.

    Das ist aktuell leider "normal". Wichtig ist, daß du einen Elektriker im Installateurverzeichnis deines lokalen Verteilnetzbetreibers hast, der dir am Ende den Stempel auf das Inbetriebnahmeformular setzt. Das ist meiner Meinung nach die größte Hürde.

  • Das ist aktuell leider "normal". Wichtig ist, daß du einen Elektriker im Installateurverzeichnis deines lokalen Verteilnetzbetreibers hast, der dir am Ende den Stempel auf das Inbetriebnahmeformular setzt. Das ist meiner Meinung nach die größte Hürde.

    Nein. Den Antrag auf Abklärung zur Inbetriebnahme stellst du am besten bereits vor dem Kauf. Der Netzbetreiber gibt dir dann Auskunft, ob in deinem Gebiet bereits eine Netzüberlastung besteht. Dann kaufst du dir nämlich lieber ein Balkonkraftwerk und betreibst damit deine Kaffeemaschine - oder wartest auf den Netzausbau.

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  • Moment Wolfgang Autenrieth,
    ich rede nicht von einem Balkonkraftwerk sondern von einer "großen Anlage" bis 30kW peak.


    Zumindest bei unserem Netzbetreiber ist es so, daß man Anlagen über 15kW peak vorab beantragen muß. Bei einem positiven Bescheid, also wenn das Netz diese zusätzliche Anlage verträgt, darf man die Anlage innerhalb von 6 Monaten aufbauen. Schafft man es nicht innerhalb von 6 Monaten ans Netz zu gehen, verfällt die Genehmigung.

    Mit der Genehmigung dieser Voranfrage, also des (offiziell) Netzanschlußbegehrens (NAB) geht es dann an den Bau. Zwischenzeitlich sollte man auch die Anlage, sobald man weiß welchen Wechselrichter, welche Solarmodule und ggf. welche Pufferbatterie man genau haben will, beim Marktstammdatenregister als "in Planung" anmelden. Diese anmeldung ist wichtig, damit man die Bauteile MwSt. frei kaufen kann. Dafür wollen die Händler nämlich die SEExxxxxx-Nummer haben.


    So, jetzt baut man den ganzen Kram auf bzw. läßt bauen.


    Am Ende muß eine Elektrofachkraft dem Versorgungsnetzbetreiber (VNB) die offizielle Inbetriebnahme melden. Das kann man leider nicht selber machen. Nur ist es da sehr schwierig einen Elektrofachbetrieb zu finden, der das macht, wenn man nicht über ihn vorab das ganze Material eingekauft hat.


    Mit dem offiziellen Inbetriebnahmeprotokoll mit Stempel wird die Anlage dann beim VNB in Betrieb genommen und im Marktstammdatenregister wird der Status von "in Planung" auf "in Betrieb" geändert. Das Marktstammdatenregister ist wichtig, damit man wenigstens ein paar Cent für den eingespeisten Strom bekommt und eine Nichtanmeldung ist zudem strafbar.


    Meistens sind für solche Solaranlagen auch noch Anpassungen im Zählerschrank daheim notwendig, da die Solaranlage ja im Dauerbetrieb läuft. Hierfür muß üblicherweise am Zähler selber oder vorm Zähler gearbeitet werden, also in den Bereichen des Zählerschranks, die verplombt sind. Entsprechend benötigt man hierfür nicht irgendeinen Elektrofachbetrieb bzw. -meister sondern es muß eine Elektrofachbetrieb sein, der im Installationsverzeichnis des VNBs aufgelistet ist. Und hier kommt dann das gleiche Spiel: "Warum sollte der den Zählerschrank des Kunden umbauen, wenn er vorher beim Materialeinkauf nichts verdienen konnte?"


    Kurzum: Ich würde mir wünschen, wenn die VNBs selber Prüfer hätten, die sie zur Inbetriebnahme vorbeischicken und wenn die dann feststellen, daß die Anlage in Ordnung ist, wird sie von ihnen in Betrieb gesetzt und eben nicht von irgendeinem Elektrofachbetrieb, der "sauer" ist, weil man bei ihm nicht das Material gekauft hat.


    Nachtrag: Da köchelt schon etwas die Wut über das System in einem, wenn man selber Elektriker ausbildet, die Anlage aufbauen kann, aber es nachher an dem Stempel auf dem Inbetriebnahmeprotokoll droht zu scheitern.

  • Wie sind denn die aktuellen Preise für z.b. eine Standardanlage mit 10kWP ohne Speicher inkl. Montage, Elektroinstallation und Anmeldung?

    Gibt immer noch keine ordentlichen Vergleichsportale, ohne dass jemand erstmal alle Daten haben möchte und anschließend einem etwas aufschwatzen mochte.


    Ein Problem mit eigenen Bastellösungen von Alibaba Speichern usw. ist natürlich auch der Versicherungsschutz, wenn durch einen Fehler die Hütte abbrennt.

  • Kernkraftwerke sind keine Selbstläufer, aber es gibt nach wie vor nur ein Land, das ausgestiegen ist: Deutschland. Die Technik bei Wind und Solar ist recht ausgereizt, aber bei Kernkraft kann sich noch einiges tun.

    Obwohl ich selbst durchaus für den Betrieb von Kernkraftwerken bin (insbesondere die in der westlichen Hemisphäre genutzten Reaktortypen sind vergleichsweise sicher...zumindest wenn sie nicht in Erdbeben- und Tsunami-Gebieten liegen ;) ), halte ich das für eine geostrategische Sackgasse. Die derzeitige Uranförderung konzentriert sich auf nur sehr wenige Länder und führt zu hoher Abhängigkeit.

  • Zumindest bei unserem Netzbetreiber ist es so, daß man Anlagen über 15kW peak vorab beantragen muß. Bei einem positiven Bescheid, also wenn das Netz diese zusätzliche Anlage verträgt, darf man die Anlage innerhalb von 6 Monaten aufbauen. Schafft man es nicht innerhalb von 6 Monaten ans Netz zu gehen, verfällt die Genehmigung.

    Ginge hier gar nicht, weil der Netzbetreiber länger als 6 Monate Wartezeit für die Endabnahme und den Einbau des Zählers aktuell hat.

  • Moment Wolfgang Autenrieth,
    ich rede nicht von einem Balkonkraftwerk sondern von einer "großen Anlage" bis 30kW peak.

    Ich hatte auf die Notwendigkeit einer Vorabgenehmigung bei einer großen Anlage geschrieben. Die Bemerkung zum "Balkonkraftwerk" bezog sich darauf, dass man ohne die Genehmigung keine große Anlage kaufen kann - sondern sich eben mit einer genehmigungsfreien Anlage zufrieden geben muss - bis der Netzausbau erfolgt ist (was Jahre dauern kann).

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  • Kurzum: Ich würde mir wünschen, wenn die VNBs selber Prüfer hätten, die sie zur Inbetriebnahme vorbeischicken und wenn die dann feststellen, daß die Anlage in Ordnung ist, wird sie von ihnen in Betrieb gesetzt und eben nicht von irgendeinem Elektrofachbetrieb, der "sauer" ist, weil man bei ihm nicht das Material gekauft hat.


    Nachtrag: Da köchelt schon etwas die Wut über das System in einem, wenn man selber Elektriker ausbildet, die Anlage aufbauen kann, aber es nachher an dem Stempel auf dem Inbetriebnahmeprotokoll droht zu scheitern.

    Das Problem bei der Verweigerung einer Inbetriebnahme liegt an einer möglichen Überlastung des Netzes, falls im Gebiet bereits zu viele Anlagen installiert wurden. Die Ertüchtigung durch neue Kabel und Umspanntrafos kann Monate und Jahre dauern.

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