Energiesparmaßnahmen zur Reduzierung der Abhängigkeit

  • Gedanken dazu:

    Tagsüber heizt die Wärmepumpe die Bude auf 23-24°C auf. Dann braucht sie nachts nicht so häufig zu laufen. Es ist für die Pumpen vom Verschleiß her wohl eh besser, wenn sie seltener starten und dafür dann länger laufen, so sagte man mir.

    Wie gesagt, genau daran scheitert es, Wärmepumpe können hier die Stadtwerke nicht über PV.



    Einer meiner Kollegen hat fünf 1.000 Liter Wasserspeicher im Keller stehen und heizt darin Wasser mittels elektrischem Heizstab (= Tauchsieder) tagsüber mit dem Überschußstrom auf bis zu 95°C auf.

    Das wäre dann ja auch noch ein zusätzlicher Speicher, der gebaut werden müsste ;)

    Mal abgesehen von dem zusätzlichen Raum, den es bräuchte. Aber das klingt ja eh nach einfach weg, Hauptsache nicht ins Netz, auch nicht sehr sinnvoll.

  • Naja, er speichert so immerhin 490kWh in Form von heißem Wasser für die Heizung und fürs Warmwasser. Ein Batteriespeicher in der Größe wäre unbezahlbar.

    Aber wer braucht täglich diese Mengen warmes Wasser? Und ich sage ja, das ist dann ja auch eine Art von Speicher. Aber ich glaube immer noch nicht, dass ein zusätzlicher Raum, diese Art von Speicher usw. wirklich so viel teurer ist als ein Batteriespeicher in einer passenden (490 KWh ist ja sicher völlig überdimensioniert) Größe.

  • Aber wer braucht täglich diese Mengen warmes Wasser?

    Täglich nicht, aber in der Übergangszeit, so wie jetzt, wo es an manchen Tagen gar nicht so richtig hell wird, hält der Speicher schon einmal eine Woche vor. Außerdem war bei ihm wohl der Platz eh vorhanden, weil die Öltanks zusammen mit der Ölheizung rausgeflogen sind.

  • Täglich nicht, aber in der Übergangszeit, so wie jetzt, wo es an manchen Tagen gar nicht so richtig hell wird, hält der Speicher schon einmal eine Woche vor.

    Aber es ging ja eben darum, was man in den Hochzeiten, also meist Hochsommer mit dem Strom macht, den man nicht nutzen kann und da würde dann ja viel warmes Wasser produziert und zwar täglich, was man dann gar nicht nutzen kann.


    An so Tagen wie jetzt, da nimmt natürlich problemlos der Hausstrom das alles ab.

  • In den Sommerferien kann ich tagsüber die PKWs laden.

    Der ist ja auch nach einem Tag voll, deswegen nicht in Urlaub fahren ist auch blöd ;)
    Also auch da wäre ein Speicher für die nächsten drei vier Wochen dann gut.


    Selbst beim Haus alleine und Brunnenpumpe, Poolpumpe usw. läuft blieb noch was übrig weil der Speicher dann nach zwei Tagen voll war.

  • In dem Zusammenhang stößt mir mal wieder auf, wie wenig bidirektionales Laden politisch forciert wird. Klar, auch ne E-Autobatterie bringt einen nicht in den Winter, aber einfach 60kwh ins Hausnetz einzustöpseln ist schon top.


    Habe ab und an die Vermutung, dass man nicht möchte, dass sich die wohlhabenderen Haushalte aus dem Stromnetz rausziehen.

  • Wir können bidirektional unsere Autos laden und beheizen mit PV Überschuss im Sommer unseren Pool. Einbindung ins Hausnetz lohnt sich nicht, da müsste wieder in Umbauten investiert werden.


    Die Lösung für den Winter schafft kein Speicher, von November bis Februar haben wir selbst bei 50Kw auf dem Dach oft nicht genug um die Autos zu laden. Die beste Ergänzung wären Miniwindanlagen. Aber so richtig marktreif sind die aktuell noch nicht.

  • Klar, auch ne E-Autobatterie bringt einen nicht in den Winter, aber einfach 60kwh ins Hausnetz einzustöpseln ist schon top.

    Das Problem beim bidirektionalen Laden mittels E-Auto sehe ich aktuell in der Verfügbarkeit der Fahrzeuge. Bei manchen Fahrzeugen würde es mit dem bidirektionalen Laden Sinn machen sich so ein Auto zu kaufen und es als reine Pufferbatterie in den Carport zu stellen ohne das Fahrzeug je anzumelden und zu fahren. Manche E-Autos sind bezogen auf ihre Akku-Kapazität günstiger als die Batteriespeicher, die man sich in den Keller stellen kann.


    Dann würden die Lieferzeiten für die E-Autos ja noch länger. :daumenrunter:


    Das ist genau das gleiche Theater wie das um die 22kW Wallboxen. Warum bringt VW wohl kein E-Auto, das mit 22kW geladen werden kann? Weil dann alle auf einmal nach 22kW Wallboxen schreien würden und ersichtlich wird, daß die Energieversorger im Niederspannungsnetz (230/400V) mit ihren Kapazitäten von vorne bis hinten nicht mehr hinkommen und das bundesweit.

    Da sehe ich eh das größte Problem für die erneuerbaren Energien. Die Hochspannungsstromtrassen von Schleswig-Holstein nach Bayern sind vergleichsweise schnell gebaut. Aber die komplette Infrastruktur in der Bundesrepublik zu ertüchtigen im Mittel- und speziell im Niederspannungsbereich in wirklich jeder Straße, da sehe ich die eigentliche Mammutaufgabe.


    Zu den 22kW Wallboxen: Als mein Onkel vor einigen Jahren Geburtstag hatte, berichtete sein Bruder davon, daß er sich einen Renault Zoe gekauft hatte. Den damaligen Zoe konnte man noch mit 43kW laden. Also fragte er beim Elektriker eine 43kW Wallbox für seine Garage an. Der Elektriker beschied ihm, daß dies nicht möglich sei und er sicher eine 11kW Wallbox haben könne, unter Umständen evtl. eine 22kW Wallbox, die dann aber vorher beantragt werden müsse mit dem Risiko der Ablehnung durch den Energieversorger (EVU). Der EVU beschied die Anfrage positiv: "Ihr 10kV Trafo im Wohngebiet kann maximal vier 22kW Wallboxen händeln, noch hat niemand so eine Wallbox angemeldet, geht also." Also nur maximal vier 22kW Wallboxen für ca. 100 Häuser. :staun:

    Als ich dies gehört habe, bin ich am nächsten Tag zum EVU und habe selber so eine 22kW Wallbox beantragt, obwohl ich gar kein Elektroauto hatte. Der EVU antwortete: "Bei ihnen in der Siedlung können vier 22kW Wallboxen angeschlossen werden. Eine Box ist bereits in Betrieb, verbleiben also drei mögliche Boxen. Sie können anschließen. Antrag genehmigt." Entsprechend habe ich dann auch sofort die 22kW Wallbox an die Wand genagelt.


    Ich habe aufgrund der Abendschule und dem Vormittagseinsatz am darauf folgenden Tag einmal pro Woche das Problem, daß ich die 22kW Ladeleistung wirklich brauche. Ansonsten würde mir auch eine 11kW Wallbox locker reichen. Am Wochenende ist gar die Überschußlandung aus der PV-Anlage kein Problem.


    Was meint Ihr, was wohl passiert, wenn in naher Zukunft massenhaft E-Autos in den Markt gedrückt würden, die 22kW laden können und dann reihenweise Absagen von den EVUs kommen, weil die Netze das nicht hergeben.

  • Wobei die verbeamteten Kolleg:innen mit dem Reihenhaus ja noch gut bedient sind, selbst wenn sie nur mit 11kw laden. Als Laternenparker ohne die Möglichkeit an meinem Wohnort eine Wallbox zu installieren, ist das E-Auto für mich noch in weiter Ferne. Nicht nur, dass ich darauf angewiesen wäre quasi nur den teuren Schnelladestrom zu beziehen. Dies hätte auch zur Konsequenz, dass ich dem Akku damit ziemlich schaden würde. Da bliebe dann nur, das Fahrzeug zu leasen und alle zwei Jahre durch ein Neues zu ersetzen. Der Käufer dieses Fahrzeugs wird sich freuen und für mich wäre es auch ein teurer Spaß. Da bleibe ich derzeit doch lieber beim Verbrenner, selbst wenn ich eines Tages für den Liter Efuel drei Euro blechen muss.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Als Laternenparker ohne die Möglichkeit an meinem Wohnort eine Wallbox zu installieren, ist das E-Auto für mich noch in weiter Ferne.

    Bei meinen Eltern sind in diverse Laternen jetzt Ladesäulen eingebaut, ist total witzig gemacht.


    Da bliebe dann nur, das Fahrzeug zu leasen und alle zwei Jahre durch ein Neues zu ersetzen.

    Wir haben eine Mietbatterie, ist sie kaputt, gibts eine neue, muss also nicht gleich das ganze Auto geleast sein ;)

  • Bei meinen Eltern sind in diverse Laternen jetzt Ladesäulen eingebaut, ist total witzig gemacht.

    Das wäre eine gute Idee, hier noch nicht gesehen.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Auch mit öffentlichen Ladepunkten löst sich das Problem der sozialen Ungleichheit der Elektromobilität nicht, da der Strom aus der Ladesäule im Schnitt knapp das doppelte kostet, wie der aus dem Hausanschluss.


    Bisher ist alles, was an Subventionen in den Sektor geflossen ist, zu fast 100% bei der Klientel der Besser- und Best-Verdienenden gelandet.

  • Moebius

    Das ist genau das Problem. Eigentlich wendet sich derzeit alles an den gut situierten Mittelstandsbürger mit Reihenhaus. Ich habe keine Reihenhaus, sondern "nur" eine Eigentumgswohnung und damit falle ich schon raus aus der Klientel. Ich würde den doppelten Strompreis zahlen als alle anderen Nutzer und ich wäre gezwungen ein teures Automodell (sonst klappt kein Schnelladen) permanent zu leasen. Ich fühle mich da sozial abgehängt. Bis zur Klärung des Problems habe ich daher auch kein schlechtes Gewissen mit dem Benziner durch die Gegend zu fahren.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Auch mit öffentlichen Ladepunkten löst sich das Problem der sozialen Ungleichheit der Elektromobilität nicht, da der Strom aus der Ladesäule im Schnitt knapp das doppelte kostet, wie der aus dem Hausanschluss.

    Kann ich so nicht bestätigen, wir zahlen 40 Cent pro KWh Hausstrom (wenn nicht aus der PV-Anlage) und das eben auch fürs Laden, Laden wir z.B. bei Lidl zahlen wir nur 29 Cent, bei 55 KWh Ladung sind das immerhin 5,50 Euro billiger als zuhause, daher nutzen wir das oft.


    Klar noch viel attraktiver war vorher das kostenlose Laden, aber da war ja klar, dass das vermutlich so nicht bleiben würde.

  • Kann ich so nicht bestätigen, wir zahlen 40 Cent pro KWh Hausstrom (wenn nicht aus der PV-Anlage) und das eben auch fürs Laden, Laden wir z.B. bei Lidl zahlen wir nur 29 Cent, bei 55 KWh Ladung sind das immerhin 5,50 Euro billiger als zuhause, daher nutzen wir das oft.


    Klar noch viel attraktiver war vorher das kostenlose Laden, aber da war ja klar, dass das vermutlich so nicht bleiben würde.

    Das ist dann aber selbst gewähltes Elend, "Normale" Stromtarife für den Haushalt gibt es für Privat wieder unter 30ct/kWh, wenn an einen Spezialtarif nutzt (Nachtstrom mit intelligentem Laden oder einen an den Börsenpreis gekoppelten Tarif) geht es zu Hause auch für deutlich weniger. Und dass der Tarif bei Lidl nicht typisch ist, weißt du sicher auch, an durchschnittlichen Ladesäulen ist der Preis höher.

  • Und dass der Tarif bei Lidl nicht typisch ist, weißt du sicher auch, an durchschnittlichen Ladesäulen ist der Preis höher.

    Naja, Lidl hat aber viele Ladesäulen und nein, an normalen Ladesäulen zahlen wir mit einem entsprechenden Tarif auch nicht mehr über den ADAC.


    Achso, wir haben Jahresverträge, die enden zum Jahresende und ja, danach gibt es die auch wieder günstiger, aber aktuell eben nicht. Mal davon abgesehen, dass die Höhe ja auch mit dem Grundbeitrag zusammenhängt.

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