Einstieg nach Mutterschutz

  • Hallo zusammen,

    ich bin aktuell schwanger und bin mir sicher, dass ich direkt nach dem Mutterschutz zumindest mit der Mindeststundenzahl, die man während der Elternzeit arbeiten muss, wieder einsteigen werde. Ich arbeite als verbeamtete Lehrerin an einem Gymnasium in Hessen. Das Baby würde in der Zeit in der ich arbeiten bin entweder von den Großeltern oder von einem Babysitter betreut werden. Das wären zwischen 10 und 15 Stunden pro Woche an Betreuungszeit. Gibt es jemanden hier, der auch direkt nach dem Mutterschutz wieder eingestiegen ist, ohne dass der Partner die Betreuung übernommen hat? Wenn ja mit wie vielen Stunden und wie waren eure Erfahrungen?

    Liebe Grüße

  • Es gab bei uns eine Kollegin, die hat sowohl einen Raum zum Abpumpen zur Verfügung gestellt bekommen als auch einen Stundenplan, der die Freistunden dafür enthielt. Aber natürlich nicht als Stundenermäßigung. Die lief dann dann immer mit der Pumpe durch die Schule. Rein von der technischen Seite her ist das also möglich…


    Ich würde mich eher fragen: Ist das finanziell sinnvoll (Elterngeld)? Die Frage, ob es für das Kind gut ist, ist offenbar schon gefallen. Vielleicht noch die Frage: schafft Frau das mit einem so jungen Kind? Also ich war in den ersten Monaten froh, wenn ich mal schlafen konnte… an Arbeiten wäre gar nicht zu denken gewesen. Aber vielleicht ist das ja auch schon das dritte Kind und die TE kann das gut einschätzen. Interessant wäre auch noch die Frage, was man machen kann wenn das Kind bei der Sache nicht mitspielt. Kommt man da so einfach wieder raus im Notfall?

  • Jetzt, wo es doch das Elterngeld gibt, bin ich echt auf die Antworten gespannt. Ansonsten kommt es auch auf das Kind an. Bei einem Schreibaby geht man auf dem Zahnfleisch und ist dann vllt. ganz froh, wenn man in die Schule darf....

  • Ich habe noch nirgendwo gelesen, dass Stillpausen bezahlt werden, geschweige denn aufs Deputat angerechnet werden. Man könnte ja auch argumentieren, dass man während des Abpumpens wohl korrigieren kann 🥳 Falls dazu jemand etwas Verwertbares hätte, bitte dringend posten. Stillen oder Abpumpen alle zwei Stunden, dauert durchaus 45 Minuten…

  • Also Stillstunden gab es schon zu meiner Zeit. Dann ist man früher nach Hause gegangen und bekam die letzte Stunde bezahlt, also es war 1 Schulstunde pro Tag. Du konntest also 5 Stunden pro Woche ermäßigen und bekamst das volle Deputat.

  • https://www.haufe.de/oeffentli…esk_PI13994_HI712147.html


    Zitat

    Durch die Freistellung zum Stillen darf der Arbeitnehmerin kein Entgeltausfall entstehen; diese Zeiten dürfen auch nicht auf Ruhepausen angerechnet werden. Die Kosten trägt nach § 9 Abs. 6 MuSchG der Arbeitgeber. [...]

    Aber:

    Teilzeitbeschäftigten Frauen, die z. B. bei einer nur 3-stündigen täglichen Arbeitszeit hinreichend Zeit haben, ihr Kind außerhalb der Arbeitszeit zu stillen, steht der Anspruch nicht zu. [...] Die Arbeitnehmerin ist jedoch gehalten, durch zumutbare und organisatorische Maßnahmen die Stillzeiten in angemessenen Grenzen zu halten und damit auch den betrieblichen Belangen Rechnung zu tragen.

    keine Ahnung, wie das in der LehrerInnenpraxis aussieht.

  • Ich weiß nur, wie es vor ca. 20 Jahren war. Aber meine Kollegin hatte auch Zwillinge, vllt. hat sie dann doppelt so viel Zeit gehabt. Lege meine Hand nicht dafür ins Feuer. Sie arbeitete aber auch Vollzeit minus Stillstunden.

  • oh das ist eine spannende Frage. da les ich mal mit. interessant wären ja zB die Erfahrungen bzgl. der "Still- und Abpump"-Stundenerleichterungen.

    Die Stillstunden hatte ich, allerdings war mein Kind schon 7 oder 8 Monate alt, pro Tag eine Stunde.

    Ich habe noch nirgendwo gelesen, dass Stillpausen bezahlt werden, geschweige denn aufs Deputat angerechnet werden. Man könnte ja auch argumentieren, dass man während des Abpumpens wohl korrigieren kann 🥳 Falls dazu jemand etwas Verwertbares hätte, bitte dringend posten. Stillen oder Abpumpen alle zwei Stunden, dauert durchaus 45 Minuten…

    Doch, die sind zu bezahlen und zwar eigentlich sogar so, dass du das Kind bringen oder holen könntest.


    Ich habe leider nie soviel abgepumpt bekommen, wie mein Kind getrunken hat in der Zeit, das war also dann der Beginn des Abstillens.

  • Ich hab das so gemacht, ich bin direkt nach dem Mutterschutz wieder eingestiegen und hab 2 Tage die Woche gearbeitet, ich meine es waren 8 Stunden. Meine Eltern leben im Haus und betreuten das Baby, Schule fußläufig, ich fand die Abwechslung toll. Ich habe dann Elterngeld Plus genutzt.

  • Ich habe auch direkt nach dem Mutterschutz wieder angefangen mit 5 Stunden. Durch Elterngeld Plus hatte ich dann ca. 200 Euro mehr als mit dem Basiselterngeld, man macht also zumindest kein Minus. Arbeitszeit war auf zwei bis drei Tage verteilt (jeweils eine Doppelstunde). Durch die kurze Arbeitszeit musste ich auch nicht in der Schule anpumpen. Betreut hat meine Mitter bzw. der Vater.

  • Danke für die vielen Rückmeldungen. Stillen/Abpumpen wird bei mir kein Thema sein ( medizinische Gründe). Das Baby bekommt also vonAnfang an das Fläschen. Meine Eltern wohnen auch im Haus nur die Schule ist ca 45 Minuten entfernt, aber der Unterricht/ die Arbeitszeit würde sich auf zwei Vormittage jeweils von 6Uhr bis 11/12 Uhr und alle zwei Wochen ein zusätzlicher Tag von 12 Uhr bis15.30 Uhr verteilen. Wobei das jeweils die Abfahrtszeit/ Ankunftszeit ab Wohnung ist. Und nach drei Monaten wäre es sogar immer nur von 6 bis 10 Uhr da dann der Abiturkurs keine Schule mehr hätte.

    Der Vater des Kindes wird weder Elternzeit nehmen noch sich unter der Woche um das Kind kümmern zumindest Stand jetzt ( aber das ist eine andere Baustelle). Ich würde dann auch ElterngeldPlus nehmen. Für mich ist das Arbeiten auch einfach ein Teil Entspannung. Es ist zwar mein erstes Kind aber ich bin zu 100% sicher, dass ich das Arbeiten für meine eigene Gesundheit brauchen werde und wenn es nur die paar Stunden sind. Darüber habe ich auch schon mit einem Psychologen gesprochen, da meine Einstellung dazu natürlich zu ordentlich Gegenwind gesorgt hat/ sorgt.

  • Ich finde, dass sich keine Frau für diese Entscheidung rechtfertigen muss! Das Kind von den Großeltern betreuen zu lassen ist doch eine sehr gute Sache, schließlich bekommt es so auch weitere enge Bezugspersonen. Unser Kind hätte das vermutlich toll gefunden, jedoch fehlten ( jungen) die passenden Großeltern dafür. Es kann jedoch sein, dass das Kind das nicht so sieht, habe schon Kinder gesehen, die sich nicht mal ablegen ließen und deren Mütter nicht mal alleine bis auf die Toilette konnten (keine Ahnung ob man das irgendwie hinbekommen hätte, wir persönlich kennen sowas gar nicht).

    Macht, was gut für euch beide ist. Ich persönlich würde aber zumindest einen Plan B in der Hinterhand haben… vielleicht Luft dann der Plan A auch entspannter und erfolgreicher.


    Ein Leben ohne Abpumpen lässt bestimmt auch mehr Zeit für Arbeit und macht die Betreuung viel einfacher. Ich war echt froh, als ich das nach sechs Monaten dran gegeben habe…

  • Macht, was gut für euch beide ist. Ich persönlich würde aber zumindest einen Plan B in der Hinterhand haben… vielleicht Luft dann der Plan A auch entspannter und erfolgreicher.

    Das klingt gut! Ich wollte nämlich nach einem Jahr auch wieder arbeiten und konnte dann in letzter Sekunde (also im Juli ;) ) das Ganze noch absagen und bin dann 2 weitere Jahre zuhause geblieben.

    Ich finde, man kann es sich vorher gar nicht so vorstellen, wie es dann ist mit Kind.

    Bleib flexibel, auch im Kopf und hab eine wunderschöne Zeit!

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Ok, und jetzt nochmal für Dummies wie mich:


    Wieviel ist denn das Mindestdebutat (in Ba-Wü)? 1/4 des vollen Debutats meine ich gelesen zu haben. Das wären in Ba-Wü 6,25 Debutatsstunden am Gym. Ist das so richtig?


    Gibt es für Schwerbehinderte neben dem normalen Stundenerlass (unterhälftig müsste es 1 Debutatsstunde sein?) ein anderes Mindestdebutat? Ich meine, vor Jahren mal von 4 Debutatsstunden gehört zu haben, aber ich finde im Internet dazu nichts.

  • Ja, ich fands komisch, dass es hier in der Diskussion eher im Stillpausen geht, als um Debutat und Stundenplan. Das ist den Userinnen vll allen total klar, nur mir nicht.


    Und ihr wisst ja vll: in der Schule selbst fragt es sich nach solchen Regelungen eher nicht so gut :zahnluecke:.

Werbung