Hallo zusammen,
verstehe ich das richtig, dass ich mit einem MEd GyGe bek Antritt einer GS-Stelle nur mit E10 entlohnt würde?
Ganz liebe Grüße!
Hallo zusammen,
verstehe ich das richtig, dass ich mit einem MEd GyGe bek Antritt einer GS-Stelle nur mit E10 entlohnt würde?
Ganz liebe Grüße!
Das kommt sicherlich auf das unbekannte und ungenannte Bundesland an, sowie die Frage, ob du lediglich eine Stelle als KV-Kraft ohne volle Lehrbefähigung suchst oder es dir um irgendein Seiteneinstiegsprogramm ins Ref geht. Angesichts des bisherigen Informationsstandes lautet die korrekte Antwort auf deine Frage ja, nein, vielleicht.
Oh, verzeih die Unterdefinition. Es geht um NRW und um eine Vertretungsstelle, die man ohne die entspr. Lehrbefähigung antreten würde. Ich habe nur einen M.Ed. in den Fächern D/SoWi für GyGe absolviert, würde aber eine Vollzeit-Vertretungsstelle nach dem Master erhalten, wenn ich wollte!
undichbinweg oder chemikus08 sind bei dieser Art Fragen für NRW üblicherweise sehr fit und sollten dir deine Frage beantworten können. kleiner gruener frosch weiß vielleicht aber als SL an einer Grundschule in NRW ebenfalls, wie das abläuft. Die Suchfunktion hier im Forum könnte dir vielleicht auch weiterhelfen.
verstehe ich das richtig, dass ich mit einem MEd GyGe bek Antritt einer GS-Stelle nur mit E10 entlohnt würde?
Ja, nach meinem Kenntnisstand ist das so.
Hinzukommt, dass du ggf. nur mit 20 Stunden (da Nichterfüller) arbeiten darfst. Das hängt wohl davon ab, ob das Fach von dir als Unterrichtsfach anerkannt wird und du speziell für das Fach als Vertretungskraft angestellt wirst.
kl. gr. frosch
P.S.: ich gebe aber zu, dass ich mich dabei immer auf das Schulamt verlasse. Die stellen die Vertretungskräfte ein und kümmern sich um das Formale. Also im Zweifelsfall einmal beim zuständigen Schulamt des Kreises nachfragen.
20 Stunden als Nicht-Schulform-Absolvent (und ohne Ref!) sind aber schon echt eine Menge. Ich hoffe sehr, dass der TE nicht wirklich von 28 Stunden ausging...
Arme Grundschulen...
(Ja, wie ich letztens hörte: "schlechte Lehrer*innen sind besser als keine Lehrer*innen" und ja, schulformfremde Personen und Quereinsteiger*innen sind nicht per se schlecht, ABER: ich gönne jeder Schule die beste Auswahl an Kandidat*innen. und es beinhaltet für mich mindestens Menschen mit Ref, Erfahrung und der passenden Ausbildung (sowohl fachlich als auch didaktisch / für die Altersstufe)
(...)
Arme Grundschulen...
(Ja, wie ich letztens hörte: "schlechte Lehrer*innen sind besser als keine Lehrer*innen" und ja, schulformfremde Personen und Quereinsteiger*innen sind nicht per se schlecht, ABER: ich gönne jeder Schule die beste Auswahl an Kandidat*innen. und es beinhaltet für mich mindestens Menschen mit Ref, Erfahrung und der passenden Ausbildung (sowohl fachlich als auch didaktisch / für die Altersstufe)
DANKE!!! (Ich hab es mir dieses Mal wirklich streng verkniffen, den Teil zu kommentieren, empfinde es aber auch jedes Mal als erschreckend, wer im Zweifelsfall auf unsere angeblich so wertvollen Kinder und Jugendlichen "losgelassen" wird auch ganz ohne ausreichende Fachkenntnisse, Didaktikkenntnisse und Ausbildung.)
Ich finde es tatsächlich auch erschreckend. An meiner Schule arbeiten aktuell 8(!!) Seiten- und Quereinsteiger mit unterschiedlichen Fähigkeiten zur Selbstreflektion und Lernbereitschaft. Zwei haben sogar eine Klassenleitung und unterrichten dort die Hauptfächer. Eingestellt wurden sie für Kunst und Musik. Ich finde das zum Teil ehrlich schwer erträglich, weil da einiges im Argen liegt, aber fast alle unserer unausgebildeten Kollegen verfügen über ein ausgesprochen gesundes Selbstbewusstsein und sind nicht bereit, ihren Unterricht zu überdenken. Grundschule kann halt jeder😒
Vielen Dank für die Antworten; den Frust kann ich im Übrigen gut verstehen. Allerdings muss ich sagen, dass meine GS-Kommiliton:innen fast 1:1 die selben Veranstaltungen belegt haben wie ich und ich daher davon ausgehe, dass wir uns da nicht sonderlich in unseren universitären Ausbildungsständen unterscheiden. Die Schule, die ich da ins Auge fasse, hat momentan so wenige Lehrkräfte, da werde ich mit meinem Kompetenzstand sicher besser sein als nichts und mehr maße ich mir aktuell auch nicht an darzustellen. Vielleicht beruhigt es euch auch, wenn ich sage, dass ich sehr wissbegierig, lernwillig und sehr offen gegenüber Verbesserungen bin! LG!
Das Studium ist nur der 1. Teil der Ausbildung, dir fehlt das Referendariat.
Und ich sehe es genau wie Ilse. Wer nicht weiß, was ihm fehlt, merkt auch nicht, dass ihm was fehlt. Daher kommt dieses Selbstbewusstsein.
Und Meli, es ist gut, wenn du lernen möchtest, nur das ist unbezahlte Zusatzarbeit von Kollegen. Ich erinnere mich mit Grauen an das Schuljahr, in dem ich einem Geographie- und Sportlehrer Bruchrechnung beibringen musste (wir trafen uns wöchentlich gut eine Stunde). Er fand es gut, sein Schulwissen aufzufrischen, ich war nach langem Schultag müde und wollte nur heim. Und wenn diese Zeit nicht nachhaltig investiert ist, weil der Kollege danach nie mehr Mathe unterrichtet hat, du die Vertretung verlässt...
Du hast vielleicht das Fachwissen, dafür fehlt dir Didaktik. Das Referendariat wird von allen als extrem anstrengend beschrieben, es ist kein überflüssiges Anhängsel, das Wissen eignet man sich nicht schnell nebenbei an.
Was ist denn das für eine unglaublich schlechte Uni, wo die Grundschulleute keine Differenzierung von Schriftspracherwerb, keine Leseförderung für kleine Kinder, keine Grundschuldidaktik haben oder wo die Gym-Leute sich die ganze Zeit mit Grundschulthemen beschäftigen?
Und die Grundschulleute haben an deiner Uni nicht mehr Didaktik, kein anderes Fach (Mathegrundlagen?), nicht andere BiWi-Veranstaltungen?
das Fach "SoWi" spricht für NRW, das wäre eine ganz klare Missachtung des LABG und der verabschiedeten Studienordnungen. An meiner Uni sitzen zwar die Studierenden zum Teil in einigen Veranstaltungen zusammen (zum Beispiel im Drittfach GS-Lehramt mit dem einen Fach des 2FB /MEd), aber sie haben (insbesondere in Deutsch und Mathe, die auch sprachliche und mathematische Grundbildung heißen) weitaus mehr Grundschulbezug...
Ich glaube also, dass du nur einen kleinen Einblick als die Realität wahrgenommen hast (oder deine Uni einfach richtig richtig schlecht ist. Weil so wird die Qualität von gar keinem Lehramt gewährleistet)
Kris mit Verlaub, welches Selbstbewusstsein meinst du genau? Auf mich kannst du dich ja nicht beziehen.
chilipaprika Ich beziehe mich natürlich ausschl. auf meine Fächer SoWi/D, nicht auf Mathe. Und ja, wir belegen auch in SoWi fast alle Veranstaltungen gemeinsam. Mich hat das auch gewundert und oft habe ich mich gerade in BiWi gefragt, warum ich das alles für meine Ausbildung benötige, weil es ganz klar nicht auf die weiterführenden Schulen ausgerichtet war.
Meli, ich meine es nicht böse, aber es IST selbstbewusst, zu meinen, man könne eine 28 Stunden-Stelle an einer Grundschule ohne die passende Ausbildung und Erfahrung einfach so wuppen und wäre dabei mit E10 unterbezahlt🙈.
aber es muss ja sachlich falsch sein. Sorry, ich will es nicht so stehen lassen.
Grundschullehramt Uni Duisburg (nicht meine Uni), "Sowi" für Grundschullehramt ist ein Teil von Natur- und Gesellschaftswissenschaften (Sachunterricht). Gesamtzahl an ECTS-Punkten:41. Davon 8 auf Erdkunfe, 6 auf Politik, 8 auf Chemie und Bio, 8 auf Physik, 6 auf Methoden. Didaktik ist zum Teil in den jeweiligen Fachkrediten integriert.
HRSGe: 59 Credits,
Gym/Ges: 68 Credits.
Beim Modulhandbuch für sprachliche Grundbildung finde ich auf Anhieb ein paar Module, die nur für Grundschule sind (Schriftspracherwerb, Spracherwerbsprozesse, Literarische Sozialisation / Literatur im kulturellen Kontext.
Die Grundschulleute haben da auch weniger ECTS als im Gym-Bereich (schließlich haben sie 3 Fächer plus BiWi..)
Es sind also zwei Hochschulen, die es regelkonform durchführen.
Wenn deine Uni es nicht so macht wie auf dem Papier (also du nur Kurse zu Grundschuldidaktik hast, keine innere Differenzierung der Seminare (manchmal ist es gemischt, weil man voneinander lernt), dann beschwert euch. Dafür gibt es Fachschaften (nicht nur für Ersti-Wochenende) und Vertreter*innen in den Fachbereichsräten. Ihr habt Anspruch auf qualitative Ausbildung.
Oder: rück deine Sicht ein bisschen gerade, weil es ist definitiv ein Fakt, dass du mehr ECTS in deinen zwei Fächern hast, die Grundschulleute also automatisch mehr Kurse woanders haben.
Es läuft einiges schief in der Lehrer*innenbildung, aber man muss sich nicht noch mehr Sachen herbeidenken, indem man immer wieder glaubt und betont, dass die universitäre Ausbildung eh "umsonst" war.
Aus meiner Sicht gilt die Kandidatin Nach 3.2 Lehrerentgeltordnung als sogenannter bester Nichterfüllerin, das der Master of Education normalerweise dem 1. Staatsexamen gleichgesetzt wird. Danach sollte eigentlich eine Eingruppierung in die EG 11 mit Zulage erfolgen.
Könnte es vielleicht daran liegen, dass die in der GS auf eine formale Anerkennung als 1. Staatsexamen bestehen? Dann wäre diese nachzuholen und einzureichen? Frag bitte nocmal im Einstellungsbüro und beim PR auf Bezirksregierungsebene nach, auch unter Berufung auf 3.2 Entgeltordnung.
Aber Vorsicht! Dies gilt nur insoweit eine Lehrkraft mit der Eingangseingruppierung A12 vertreten wird, sollte es sich um die Vertretung einer A11 Kraft (Fachlehrkraft) handeln, so gilt eine andere Tabelle und dabei ergäbe sich Eg 10.
Aus BASS 21-21 Nr. 12
Damit ergibt sich für die Abschnitte 1 und 2 folgende Systematik:
Beamte |
Tarifbeschäftigte |
||||
mit abgeschlossenem Lehramtsstudium und mit Vorbereitungsdienst |
mit abgeschlossenem Lehramtsstudium ohne Vorbereitungsdienst („bester Nichterfüller“) |
mit Masterabschluss, aufgrund dessen Fähigkeit zum Unterrichten in mindestens einem Schulfach |
mit Bachelorabschluss, aufgrund dessen Fähigkeit zum Unterrichten in mindestens einem Schulfach |
andere/keine Qualifikation |
|
Abschnitt 1 |
Nr. 1 Abschnitt 2 |
Nr. 2 Abschnitt 2 |
Nr. 3 Abschnitt 2 |
Nr. 4 Abschnitt 2 |
|
(„Erfüller“) |
(„Nichterfüller“) |
||||
Besoldungsgruppe |
Entgeltgruppe |
||||
A 12 |
EG 11 + Angleichungszulage |
EG 11 + Angleichungszulage |
EG 10 + Angleichungszulage |
EG 10 |
EG 91 |
A 13 |
EG 13 |
EG 13 |
EG 12 |
EG 11 |
EG 10 |
A 14 |
EG 14 |
EG 14 |
- |
- |
- |
A 15 |
EG 15 |
EG 15 |
- |
- |
- |
1) Seit 1. Januar 2019 EG 9b (§ 29b TVÜ-Länder). |
Die Problematik in Bezug auf fehlende didaktische und pädagogische Fähigkeiten sehe ich. Wir müssen uns jedoch bewusst machen, dass es sich um eine Vertretungsstelle handelt und wir mittlerweile froh sein können, wenn wir hierfür überhaupt BewerberInnen bekommen. Mittlerweile reicht in der Sek 1 ein einfacher Trainerschein um Vertretungsunterricht in Sport zu machen. Diese KollegInnen bekommenals Vertretungskräfte noch nicht mal eine formale einwöchige Grundeinweisung, wie sie OBAS-Kandidaten bekommen. Ich bin ja schon froh, wenn Kandidaten irgendwas an Vorkenntnissen mitbringen. Es gibt Sprachlehrer, so wurde mir letztlich in einer Gewerkschaftsveranstaltung berichtet, deren Qualifikation lautet "native Speaker und Abitur". Das reicht in NRW um Kindern in NRW, oft über Monate und Jahre hinweg Englischkenntnisse zu vermitteln.Und hier geht es um die Eingruppierung und EG 10 wäre eben ein Masterstudium eines Faches und ab 1. Staatsexamen eben Eg 11 + Zulage.
Ilse2 Ich habe doch aber weder geschrieben, ich könnte das eben mal so „wuppen“ noch explizit gesagt, E10 sei unterbezahlt? Ich finde, dass das eben auch auf ein grundlegendes Problem verweist, wenn man seine eigenen Vorurteile einfach auf jemand anderen bezieht. Ehrlich gesagt finde ich es auch unverschämt, mir all das zu unterstellen.
chilipaprika Danke für deine Mühen; „fast“ bezieht sich darauf, dass diejenigen Veranstaltungen, die ich belegen musste, beinahe alle auch von GSlern belegt worden sind. Unsere Uni löst das so, dass einfach mehrere Schwerpunkte in ein Seminar oder eine VL gelegt werden. Damit sollen dann in deren Vorstellung alle irgendwie bedient werden. Ich war übrigens lange im FSR und dabei sogar im PA und habe daher wirklich Ahnung von dem, was ich schreibe. Die Kritik haben wir (u.a.) angebracht, aber das wurde wie so Vieles abgewunken. Ich werde nun meine Uni nicht diskreditieren, auch weil ich Sorge habe, mein eigener Abschluss würde dadurch negativer bewertet. Am Ende kannst du mit diesem Bericht natürlich machen, was du willst. Ich jedenfalls habe eigentlich kein Interesse daran, etwas schlechter oder besser darzustellen als es ist.
chemikus08 Fantastisch! Danke für deine große Mühe!
Und ehrlich gesagt wurde ich durch eure ganzen Beiträge wirklich wahnsinnig demotiviert diese Stelle anzutreten. Wer weiß mit wie wenig Wertschätzung man mir dann wohl dort tagtäglich begegnen wird? Wird dann in den LZ darüber getuschelt, dass mir Qualifikationen fehlen, Vorurteile an mir breit getreten? Das ist eine wirklich furchtbare Vorstellung. Ich habe einen vielseitigen Lebenslauf und daher zwei andere Jobzusagen in ganz anderen Bereichen, bei denen ich sogar besser vergütet werden könnte. Vermutlich werde ich da wohl glücklicher...In diesem Sinne: Vielen Dank für die Antworten, weitere sind nicht nötig!
Eine Antwort noch - vielleicht mal zum Motivieren: (kurzer Hintergrund: kleine Grundschule auf dem Land)
Ich bin immer sehr skeptisch gewesen, was Nichterfüller angeht.
Aktuell haben wir seit Beginn dieses Schuljahres eine Nichterfüllerin mit 20 Stunden. Sie ist phänomenal. Muss man sagen. Ich bin glücklich, dass sie jetzt den Vertrag noch bis zum Herbst hin verlängert bekommen hat.
Also: ich wurde eines besseren belehrt.
kl. gr. frosch
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