Das ist natürlich echt viel zu lesen! Bei uns schreiben die SuS in der 11 wie auch in der FOS 12 in ihren 90 Minuten meist nur max. fünf Seiten (mit ein paar Zentimetern Rand links und rechts oder einem Drittel einer Seite als Korrekturrand). Selbst in den LK-Abiklausuren, die ich gerade "zweitkorrigiere", haben die meisten SuS in der Textaufgabe (210 Min. Bearbeitungs- plus 30 Min. Auswahlzeit) nur durchschnittlich 10 Seiten geschrieben - bei einer halben Seite Korrekturrand. Hinzu kommen 2-3i Seiten für den "mediation"-/Sprachmittlungsteil (60 Min. Bearbeitungszeit). Den Hörverstehensteil kann man ja recht schnell korrigieren, da er z. T. aus Multiple Choice besteht.
Im Abi haben sich in NDS die Zeiten aber auch verlängert. Früher gab es im Abi nur Textaufgaben und keine Sprachmittlungs- und Hörverstehensaufgaben, wodurch die Gesamtbearbeitungszeit kürzer war. Die kombinierte Aufgabe gibt es hier- wenn ich mich nicht täusche - erst seit dem Abi 2013.
Nein, Positivkorrekturen wir auch Gutachten machen wir nur am BG und in der FOS. In den anderen Bildungsgängen, in denen ich unterrichte (z. B. in der BFS, der BES und der Berufsschule) erstelle ich manchmal mit den Klassen gemeinsam eine Korrektur während des Unterichts, oftmals aber auch nicht, weil's eh nur wenige SuS interessiert und Englisch ja auch nicht prüfungsrelevant ist. In diesen Bildungsgänge setze ich nur Häkchen oder "f", unterstreiche ggf. Fehler und schreibe die erreichten Punkte daneben.
Was habt ihr für Seiten?
Bei uns sind es für das Abitur DIN A3-Bögen, gefaltet, so dass 4 DIN A4-Seiten entstehen. Rechts sind knapp 3 cm Platz für Erstkorrektur, links ebensoviel für Zweitkorrektur. Geschrieben wurde in Chemie (Vorcorona 270 Minuten) mindestens 16 Seiten (bis 36 Seiten), durchschnittlich um die 24 Seiten. Jetzt gab es zum 2. Mal den Coronabonus (30 Minuten extra) und damit wurde es noch mehr.
Jeder Erstkorrektor ist auch Zweitkorrektor (für eine andere Schule). Die Arbeiten werden anonym (Nummer, die jedes Jahr wechselt und streng geheim ist) zentral getauscht. Die Arbeiten müssen egal was passiert bis zu dem Tag vor dem Tauschtermin korrigiert sein und dieses Jahr (war dank Coronaverschiebung) die Frist extrem kurz. (Das erzeugt diesen Stress, ich bin froh, dass jetzt alles weg ist. Der Drittkorrektor, oft Seminarleiter, kontrolliert auch die Korrekturen. Bei Fehlern meldet sich dann das RP (bei mir bisher noch nie). Aber auch deshalb gehe ich beim Abitur zweimal durch.)