Wie viele Stunden arbeitet ihr pro Woche?

  • ... mit Vakanzen im Bereich Sicherheitsbeauftragter, Fortbildungsplanung, KAOA, Inklusion... no thanks.

    Für KAoA bekommt die Schule aber eine vergleichsweise große Zahl an Entlastungsstunden (je nach Schulgröße steht die Zahl 25 im Raum), die nur dafür verwendet werden sollen.

  • Korrekturen fallen dank digitaler Tools zur Leistungsfeststellung nahezu ganz weg.

    Darf ich fragen, wie ich mir das vorzustellen habe und ob das bei euch tatsächlich erlaubt ist als "Klausurersatz"? Bei uns sind weiterhin - je nach Fach/Lernfeld/Lerngebiet/Qualifizierungsbaustein - ein bis zwei Klassenarbeiten bzw. Klausuren pro Halbjahr vorgesehen. Digitale Tools zur Leistungsfeststellung dürften wir wahrscheinlich zwar auch nutzen, aber die kämen dann "on top", d. h. die Korrektur der genannten Klassenarbeiten/Klausuren fiele trotzdem an.


    16 Mathe-Klausuren (90 Min Bearbeitungszeit) laufen im unter zwei Zeitstunden.

    Es tut mir leid, aber das wird sich mir nie erschließen, wie man es schaffen kann, in weniger als 8 Minuten eine 90-Minuten-Klausur zu korrigieren und zu bewerten. In der Zeit schaffe ich gerade mal die Korrektur eines Vokabeltests...

    In den Jahren, in denen ich Klassenleitung bin, überschreite ich die wöchentliche Arbeitszeit immer um mindestens 5 Stunden

    Nanu, soviel Zeit (fünf Stunde pro Woche!) kostet dich die Klassenleitung an einer beruflichen Schule?! Das wundert mich etwas. Ich bin - seit ich eine Planstelle erhalten habe (das war im Sommer 2003) - jedes Jahr Klassenlehrerin einer Vollzeitklasse (Berufsfachschule), aber ich habe mal ausgerechnet, dass die Klassenlehrerinnentätigkeiten mich durchschnittlich etwa eine halbe Stunde pro Woche "beanspruchen". Und die kann ich gut in meine Wochenarbeitszeit integrieren, so dass die Klassenleitung nicht zu einer Überschreitung derselbigen führt.

    Das Problem ist wahrscheinlich, dass in unserer beruflichen Schule nur Klassenleitungen eingesetzt werden, die auch die Hauptfächer unterrichten. (Also z.B. keine Englisch-Kolleg:innen, oder auch nicht diejenigen, die in unserem Fachbereich Ethik, Medien, Religion, Sport o.ä. unterrichten).

    Haben denn diese KuK - also diejenigen, die Englisch, Sport etc. unterrichten - nicht auch eine berufliche Fachrichtung, in der sie unterrichten? Bei uns gibt es zwar auch ein paar KuK, die keine Klassenlehrerschaft haben, aber das sind relativ wenige; dadurch hat selten jemand mehr als eine oder zwei Klassenleitungen (letzteres aber auch nur im Teilzeit-/Berufsschulbereich).

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

    Einmal editiert, zuletzt von Humblebee ()

  • In NRW kann man auch 2 allgemeinbildend Fächer haben. Und ich wenn man dann nur in vollzeitschulischen Bildungsgängen ist,...

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Ja, ich bekomme 5 Stunden und die reichen nicht. Besondere Aufgaben, weiß ich nicht, ich mache eben alles alleine ohne zusätzliche Hilfe (nunja, offiziell kommt jemand für 8h in den Schulwochen zu festen Zeiten, ohne Rücksicht darauf ob gerade Bedarf ist oder nicht, aber der kostet aktuell eben mehr Arbeit als er Zeit spart), inklusive Images schreiben, Netzwerk patchen, Switches einbauen, Beamerlampen tauschen, Beamerfilter säubern, Beamer einstellen, PCs säubern usw. Zusätzlich dann eben Betreuung der Schulcloud für Eltern und Kollegen und Einrichtung von Itslearning für Kollegen und Kinder. Und Einrichtung und Aktualisierung und Betreuung der Schüler IPads, Wartung geht leider nicht, das hat der Senat gesperrt.


    Der Senat stellt 1,5h, die Schule muss mindestens genauso viel noch drauf packen,

    Irre. Aber hej, wir haben ja mehr als genug Lehrer.... da können wir die gut noch mit völlig fachfremden Aufgaben beschäftigen... auf die 5 Stunden Unterricht mehr oder weniger kommt es nicht an...

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • Für KAoA bekommt die Schule aber eine vergleichsweise große Zahl an Entlastungsstunden (je nach Schulgröße steht die Zahl 25 im Raum), die nur dafür verwendet werden sollen.

    Das kann sehr gut sein. Die braucht man aber vermutlich auch und ich habe schlichtweg wenig Interesse daran.

    Wie gesagt, wenn ich muss, okay... aber solange es sich abschmettern lässt, bleibe ich lieber beim Kerngeschäft.

  • Gerade weil ich Fächer habe in denen ich immer korrigieren muss, mache ich andere Aufgaben, wenn ich dafür Entlastung bekomme. Nachschreibeklausuren organisieren, Klausurplanung, Stundenplan, Vertretungsplan,... aktuell mache ich nur noch 2 davon, aber das entspricht einem Klausurstapel weniger.

    An meiner Schulart gibt es keinerlei Ermäßigungsstunden für Zusatzarbeiten, gemacht werden müssen sie trotzdem.

  • Darf ich fragen, wie ich mir das vorzustellen habe und ob das bei euch tatsächlich erlaubt ist als "Klausurersatz"?

    Ja, mein SL hat an oberster Stelle nachgefragt. Für Englisch benutze ich das Tool für Hör- und Leseverstehensaufgaben. Die erschöpfen sich oft in Multiple Choice oder Multiple Matching. Auch für Vokabeltests, wo es ja auch um die korrekte Schreibweise geht, kann man das gut nutzen.


    Auch in Mathe gibt es Themengebiete, die sich so abfragen lassen. Die Klassenarbeit zum Thema Exponentialfunktion ist bei mir z.B. mit diesem Tool. Vektorgeometrie und Stochastik klappen damit auch gut.


    Auffällig ist, dass die Klausuren, die ich mit dem Online-Tool schreibe oft sehr viel schlechter ausfallen als "normale" Papierklausuren. Ich habe unterschiedliche Theorien woran das liegen könnte. Schwieriger vom Niveau her sind diese Online-Tool-Klausuren eigentlich nicht.

    Es tut mir leid, aber das wird sich mir nie erschließen, wie man es schaffen kann, in weniger als 8 Minuten eine 90 Minuten-Klausur zu korrigieren und zu bewerten. In der Zeit schaffe ich gerade mal die Korrektur eines Vokabeltests...

    Ich schreibe mir einen sehr detaillierten Lösungsvorschlag mit Punkteverteilung. Weiterhin stelle ich die Klausuren so, dass ich möglichst nicht mit Rechenfehlern weiter rechnen muss wenn sich die Schüler verrechnen. Im Endeffekt erschöpft es sich dann bei den Korrekturzeichen in r und f und Teilpunkte aufschreiben und zusammenrechnen. Ich sortiere die Klausuren nach der Abgabe auch direkt so, dass die sehr guten SuS oben liegen. Wenn man dann bei denen durch ist, weiß man die Ergebnisse die rauskommen sollten schon aus dem Kopf und hat eine gewisse Bandbreite an alternativen Lösungswegen gesehen. Dann geht es bei den Klausuren in denen mehr Fehler sind, auch viel schneller.


    Für eine Abi-Klausur in Mathe (also 90 Verrechnungspunkte, Bearbeitungszeit 240 Min.) brauche ich pro Schüler ca. 20-25 Minuten. Da gibt es ja extern eine Zweitkorrektur. Da gab es bei mir noch nie irgendeine Beschwerde und auch keine größeren Abweichungen bei den Notenpunkten. Max. 1 oder 2 NP Unterschied. Und ich hatte jetzt auch schon acht Abiturjahrgänge.

  • Es tut mir leid, aber das wird sich mir nie erschließen, wie man es schaffen kann, in weniger als 8 Minuten eine 90 Minuten-Klausur zu korrigieren und zu bewerten. In der Zeit schaffe ich gerade mal die Korrektur eines Vokabeltests...

    Das schaffe ich allerdings auch nicht. Es hängt aber vielleicht auch davon ab, wie viel man so an den Rand und unter die Klausur schreibt. Bei 90 Minuten in der Oberstufe brauche ich in Mathe im Schnitt ca. 15 Minuten pro Klausur. Für einen Vokabeltest brauche ich aber auch keine 90 Minuten (ich denke so 1 bis 2 Minuten pro Test im Schnitt, wobei ich auch furchtbar unpädagogisch bin, was das angeht und meine Vokabeltests immer "Translate the following words into English" sind und nicht, die neuen Vokabeln sinnvoll in einen Satz einbauen oder so)

  • @ MrsPace

    Haben Englischsrbeiten bei euch keinen freien Textanteil? Bei uns entfallen ab Klasse 7 50% der Punkte aufs freie Schreiben, Anteil mit zunehmender Klassenstufe steigend. Damit sind deine Korrekturzeiten (für mich) dann schon hinfällig.

  • Das schaffe ich allerdings auch nicht. Es hängt aber vielleicht auch davon ab, wie viel man so an den Rand und unter die Klausur schreibt.

    Das stimmt leider. Ich schreibe Romane. Aber ich finde auch wichtig zu begründen, warum etwas keine adäquate Analyse ist, wieso Ausführungen an dieser Stelle so nicht ausreichen, wo es an sinnstiftendem Kontext fehlt usw. Dazu dann noch die Vorgabe zur Positivkorrektur und es dauert halt.

  • Bei den Abiklausuren kommt bei uns noch hinzu (und das kostet auch noch mal eine ganze Menge zusätzliche Zeit), dass wir Textgutachten für jede einzelne Klausur erstellen müssen. Ob das in Mathe auch der Fall ist, weiß ich nicht 100%ig, aber ich gehe davon aus. Für BG- und FOS-Klausuren brauche ich bei 90-Minuten-Klausuren mind. eine Stunde, für Abiklausuren deutlich länger, obwohl da ja keine Positiv-Korrektur notwendig ist. Leider habe ich es in all den Jahren noch nicht geschafft, da sehr viel schneller zu werden...

    Für einen Vokabeltest brauche ich aber auch keine 90 Minuten

    Ähm, wieso 90 Minuten für einen Vokabeltest? Ich schrieb doch nur, dass es mir unbegreiflich ist, wie man eine Doppelstunden-Klausur in unter acht Minuten korrigieren kann und ich der Meinung bin, dass ich solange - also vier bis fünf Minuten in etwa - schon (fast) brauche, um einen einzelnen Vokabeltest zu korrigieren (die erstelle ich übrigens meist auch nur so, dass die SuS einzelne Wörter oder Phrasen zum einen vom Deutschen ins Englische und zum anderen vom Englischen ins Deutsche übersetzen müssen; in einer bis zwei Minuten schaffe ich deren Korrektur aber auch nicht :weissnicht:).

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

    3 Mal editiert, zuletzt von Humblebee ()

  • Ah okay, vielleicht liegt es daran. Ich trenne ganz klar zwischen Bewertungssituation und Lernsituation. Ich korrigieren sehr minimalistisch.


    In Englisch unterrichte ich keine Oberstufe. (Will ich auch nicht!) Und in der Mittelstufe sind in der BBS die Anforderungen so niedrig, dass man alles bis auf die beiden kleinen zu schreibenden Texte (120 Wörter + 180 Wörter) im Online-Tool repräsentieren kann.

  • Ich trenne ganz klar zwischen Bewertungssituation und Lernsituation.

    Was genau meinst du damit?


    Für die Klassenarbeiten in den anderen Schulformen außer BG und FOS12, in denen ich Englisch unterrichte (Berufsfachschulen, Berufsschule und Berufseinstiegsklasse), benötige ich übrigens auch nicht so viel Korrekturzeit. Für die Klassenarbeiten in den Lernfeldern, die ich in meiner BFS-Klasse unterrichte, brauche ich aber ebenfalls länger, denn da schreiben die SuS ja mehr und beantworten größtenteils offene Fragen.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ähm, wieso 90 Minuten? Ich schrieb doch nur, dass es mir unbegreiflich ist, wie man eine Doppelstunden-Klausur in unter acht Minuten korrigieren kann und ich der Meinung bin, dass ich solange schon brauche, um einen Vokabeltest zu korrigieren

    Ich hatte dich so verstanden, dass du 90 Minuten brauchst, um einen Satz Vokabelteste (also ca. 25) zu korrigieren. Sorry!

  • Ich hatte dich so verstanden, dass du 90 Minuten brauchst, um einen Satz Vokabelteste (also ca. 25) zu korrigieren. Sorry!

    Nein, alles gut, das passt schon: Wenn ich ca. vier Minuten pro Vokabeltest brauche, sind es ja insgesamt tatsächlich etwa 100 Minuten, die ich bei 25 SuS für einen Satz Tests benötige. Aber solch' große Klassen habe ich zum einen selten, zum anderen lasse ich nur in den BFS- und BES-Klassen überhaupt Vokabeltests (meist einen pro Halbjahr) schreiben.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • An meiner Schulart gibt es keinerlei Ermäßigungsstunden für Zusatzarbeiten, gemacht werden müssen sie trotzdem.

    Wir haben auch genug, für die es keine Ermäßigung gibt, von denen rede ich aber auch explizit nicht. Und ich bezweifle, dass jemand den Vertretungsplan einfach so nebenbei macht, oder die Klausurplanung in der Oberstufe.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

Werbung