Ist ein Quereinstieg mit B.Sc. FH möglich?

  • Hallo zusammen,


    ich hab jetzt mittlerweile meinen Bachelor of Science in angewandter Mathematik in der Tasche und hoffe, dass mir jemand bei einem Seiteneinstieg helfen kann :)


    Vorweg: die Beratung für solche Fragen hatte ich schon und sie läuft telefonisch ab, sodass ich am Telefon leider nicht alles verstanden habe und jetzt ein zweites mal dort nachzufragen, da komme ich mir irgendwie blöd vor.


    Kurz zu mir: ich werde im April 33, wohne in NRW (nähe Bielefeld), habe eine Tischlerausbildung gemacht (Gesellenbrief), hab allgemeines Fachabi und hab vor kurzem einen Bachelor of Science in angewandter Mathematik an der Fachhochschule Bielefeld gemacht. Leider liegt die Durchschnittsnote da bei 3,1 und die Bachelornote sowie Kolloquium waren bei mir 2,3.


    Mein Wunsch: ein vollwertiger, verbeamteter Lehrer zu sein mit einer Lehramtsbefähigung. Welche Schule das ist spielt erstmal keine Rolle, nur wenn ich die Wahl hätte, dann am liebsten Lehrer auf einem Gymnasium.


    Was ich nicht möchte: ich will kein Vertretungslehrer oder Aushilfslehrer sein, der nur befristet eingestellt wird. Ungern will ich ein Lehrer werden, der zwar eine unbefristete Stelle hat aber keine Lehramtsbefähigung. Des Weiteren möchte ich keinen zweiten Bachelor of Education an einer Uni machen, sondern ich will schauen, ob für mich ein Seiteneinstieg möglich wäre.


    Folgende Varianten gibt es für Seiteneinstieg:


    1) Lehrer an einem Berufskolleg durch duales M.Ed. Studium an einer Uni: ist für mich leider nicht möglich, da ich kein B.Eng. habe und somit auch nichts Fachspezifisches, wie z B. Maschinenbau oder Elektrotechnik, also fällt das schonmal weg.


    2) Lehrer zu werden in Sek 1 oder Sek 2: da wurde mir bei der telefonischen Beratung folgende Tabelle empfohlen:


    Quelle a: https://www.schulministerium.n…instieg/universitaet.html


    jetzt stell ich mir erstmal generell die Frage, ob ich Lehrer in Sek 1 oder 2 werden kann, wenn ich den FH Master dranhänge und darauf eine Berufsbegleitende Ausbildung absolviere.

    An sich sieht das Ganze erstmal machbar aus aber im Detail kommen da weitere Punkte auf mich zu:


    1. Wenn man Lehrer mit Lehramtsbefähigung werden will, dann braucht man zwei Fächer die man später auch unterrichtet und solche Fächer, die auch seitens der Schule gefordert werden. Hätte man da schon mit Bachelor FH Mathe das Fach Mathematik abgedeckt und wie sieht es bei dem zweiten Fach aus? Was könnte man als zweites Fach machen und was braucht man dafür? Oder generell: wie, unter welchen Voraussetzungen und wo läuft so eine Ausbildung in den beiden Fächern ab? Ich hab mitbekommen, dass man da 1/3 der Leistungspunkte für das zweite Fach braucht und da müsste ich schauen, ob ich mit Informatik die nötige Anzahl an Punkten erreiche und mit Mathe Bachelor hätte ich schon alle Punkte abgedeckt.


    2. Aufbauend auf Frage 1 stellt sich die nächste Frage, welchen Master man am besten an meinen Bachelor dranhängen soll, damit man schon in die richtige Richtung geht. Auch da wurde mir gesagt, dass das an sich egal ist, hauptsache man hat einen Master wo man genug Punkte für das zweite Fach später vorweisen kann.


    Die nächsten Fragen beziehen sich auf die berufsbegleitende Ausbildung und um da reinzukommen, gibt es bestimmte Voraussetzungen, die erfüllt werden müssen.


    Quelle b: https://www.schulministerium.n…-vorbereitungsdienst-obas



    2. Der Punkt 2 in Quelle b will eine 2-jährige Berufstätigkeit. Welche wäre Berufstätigkeit wäre das? ich denke nicht, dass da meine Tischlerausbildung oder meine Teilzeitstelle als Verkäufer bei Lidl oder Servicekrafttätigkeit ausreicht. Da hab ich mich ebenfalls informiert und da wurde mir gesagt, dass das keine Rolle spielt, welcher Beruf das ist. Es dient nur dazu, die Leute, die von der Uni kommen eher die Möglichkeit zu bieten in den Vorbereitungsdienst zu kommen.


    Muss ich also tatsächlich so eine 2-jährige Berufstätigkeit an den Master noch dranghängen oder reicht da meine Tischlerausbildng?

    Alternative wäre Betreuung eines Kindes nach Studium. Wo kriegt man so eine spez. Betreuung? Da will man doch bestimmt einen Schein sehen, dass ich so eine Betreuung erfolgreich abgeschlossen habe und da reicht nicht "Babysitten" bei Bekannten/Verwandten aus.


    4. Den Punkt 4 in Quelle b verstehe ich nicht. Von welchem Tarifbeschäftigungsverhätnis ist hier die Rede? Ich verstehe das so, dass ich in die Schulen eingeladen werde und dort wird eine Prognose anhand meiner schulischen und beruflichen Laufbahn erstellt, inwieweit ich als Lehrer in Frage komme.


    Da blicke ich durch die ganzen Klauseln teilweise nicht durch und frage mich, ob es einen guten Weg gibt, möglichst schnell ins Lehramt zu kommen, ohne jetzt von 0 anzufangen und ohne zig Umwege. Welcher Master an der FH wäre denn passend? Welche Berufe sollte ich nach Master anstreben oder vlt. als Nebentätigkeit während des Masters schon machen? Tipps oder Ratschläge?


    Mir wurde der folgende Weg geraten: einen zweiten Bachelor of Education an der Uni zu machen und sich die Leistungen aus meinem jetzigen Bachelor anerkennen zu lassen, weil so würde ich meine Zeit für B.Ed. verkürzen und dieser Weg wäre nicht nur schneller, sondern auch sicherer.


    Ich bin jedenfalls bereit dafür viel Zeit und Mühe zu investieren, die Zeit sollte aber schon im Rahmen sein und nicht so, dass ich nach gefühlt 10 Jahren erst ein ausgebildeter Lehrer bin, der eine Lehramtsbefähigung hat. Das kann man schnell nachrechnen:


    Zweiter B.Ed an der Uni + Master + Vorbereitungsdienst. Das macht 4 bis 5 Semester für Bachelor + 4 Semester M.Ed. + 2,5 Semester für den Vorbereitungsdienst (18 Monate). Da müsste man also locker noch 6 bis 7 Jahre draufrechnen und mit gefühlt 40 bin ich erst ein Ausgebildeter Lehrer, wenn alles gut läuft und ich nirgendwo mein Studium verlängern muss.

    Zusätzlich muss mein Studium usw. irgendwie finanziert werden und da frage ich mich auch, wie ich da die Kosten zu so einem Ziel decken kann, weil erst in der berufsbegleitenden Ausbildung verdient man sein richtiges Gehalt. Außerdem sind zu einer erfolgreichen Teilnahme an der berufsbegleitenden Ausbildung die Studienleistungen wichtig sowie der Zeitpunkt des Abschlusses, was wiederum bedeutet, dass ein verlängertes Studium und ein nicht so guter Schnitt die Chancen erschweren.


    Der Einstieg in den Lehrerberuf wird also durch folgende Punkte erschwert: 1. Ich bin 33 Jahre alt und so ein Studium nimmt viel Zeit, daher ich bin erst mit gefühlt 40 Jahren ein ausgebildeter Lehrer 2. Ich hatte FH Bachelor mit 3,1 abgeschlossen und an der Uni Lehramt zu studieren macht das Ganze noch schwieriger, vorallem wenn es um Fächer Mathe und Info angeht 3. Wie soll das Ganze finanziert werden? Bafög bekomme ich da nicht und vermutlich auch im Master nicht, da ich schon zu alt bin 4. Seitens Familie wird jeder die Meinung des ewigen Studenten haben, der nicht arbeiten gehen will und auch kein Geld verdient.


    Das Risiko ist jedenfalls viel zu hoch, dass man a) Studium nicht schafft und erst recht keine Verbeamtung b) die Leute über einen schlecht reden, wie z B. "faul", "lebt auf kosten von xy" usw.

    Es gibt jedenfalls diese 2 Wege:


    1. Ich mach FH Master (leichter als der Weg über die Uni), dann 2 Jahre Berufserfahrung sammeln, dann Vorbereitungsdienst

    2. Zweiten Bachelor an der Uni (zwar schwieriger aber ist ein sicherer und gezielter Weg und ein schneller, wenn man alle Module schafft).


    Es war immer mein Traum Lehrer zu werden aber durch Fachabi war es mir nicht möglich und ich bin diesem Umweg gegangen. Was noch hinzu kommt ist, dass ich unter emetophobie leide und auch unter Panikattacken und ich war nie beim Psychologen oder Therapeuten. Die Nachhilfe, die ich gebe, lief bisjetzt sehr gut aber ich stelle mir das durchaus belastend wenn ich unter dieser "Störung" jeden Tag eine große Klasse unterrichten muss. Das ist aber so ein Punkt, dass in nahezu jedem Beruf man mit Kunden und Menschen zu tun hat und ich damit in jedem Beruf konfrontiert werde und nicht drumherum komme. Ich hab mir das so gedacht, dass ich mich irgendwann an meine Klasse oder Schule gewöhne und dann gehen diese Phobien weg.



    Das sind echt viele Fragen und ich hoffe sehr, dass Sie mir dabei helfen können. Die zentrale Frage, die also im Raum steht, ist, ob es für mich noch die Möglichkeit gibt, ein vollwertiger Lehrer zu werden und ob es in meiner Lage sinnvoll ist diesen Weg zu gehen.


    Liebe Grüße


    Euer Wunderkind

  • 1. Solltest du viele deiner Fragen einfach noch einmal in Ruhe mit der Studienberatung klären und dann eben mitschrieben und nachhaken, wenn etwas unklar bleibt. Die sind in der Materie drinnen und müssen nicht erst nachlesen.


    2.zu deinen "Fragen":

    Zitat

    1. Wenn man Lehrer mit Lehramtsbefähigung werden will, dann braucht man zwei Fächer die man später auch unterrichtet und solche Fächer, die auch seitens der Schule gefordert werden. Hätte man da schon mit Bachelor FH Mathe das Fach Mathematik abgedeckt und wie sieht es bei dem zweiten Fach aus? Was könnte man als zweites Fach machen und was braucht man dafür? Oder generell: wie, unter welchen Voraussetzungen und wo läuft so eine Ausbildung in den beiden Fächern ab? Ich hab mitbekommen, dass man da 1/3 der Leistungspunkte für das zweite Fach braucht und da müsste ich schauen, ob ich mit Informatik die nötige Anzahl an Punkten erreiche und mit Mathe Bachelor hätte ich schon alle Punkte abgedeckt.

    Lies dir die einschlägigen Erlasse deines Bundeslandes durch. Wenn 1/3 der Leistungspunkte für das 2.Fach als ausreichend angegeben werden, dann müsstest du eben prüfen, mit welchem Masterstudium Mathe , du dieses Kriterium für welches Fach erfüllen könntest. Die Alternative wäre es schlichtweg den B.ed. nachzuholen und damit direkt ein 2.Fach zu studieren.


    Zitat

    2. Aufbauend auf Frage 1 stellt sich die nächste Frage, welchen Master man am besten an meinen Bachelor dranhängen soll, damit man schon in die richtige Richtung geht. Auch da wurde mir gesagt, dass das an sich egal ist, hauptsache man hat einen Master wo man genug Punkte für das zweite Fach später vorweisen kann.


    Die Frage scheint zwar seitens der Studienberatung beantwortet worden zu sein, nachdem du dir aber unsicher bist: Frag dort noch einmal gezielt nach und vergleich das, was du erfährst mit den einschlägigen Erlassen deines Bundeslandes.


    Zitat

    3. Der Punkt 2 in Quelle b will eine 2-jährige Berufstätigkeit. Welche wäre Berufstätigkeit wäre das? ich denke nicht, dass da meine Tischlerausbildung oder meine Teilzeitstelle als Verkäufer bei Lidl oder Servicekrafttätigkeit ausreicht. Da hab ich mich ebenfalls informiert und da wurde mir gesagt, dass das keine Rolle spielt, welcher Beruf das ist. Es dient nur dazu, die Leute, die von der Uni kommen eher die Möglichkeit zu bieten in den Vorbereitungsdienst zu kommen.


    Muss ich also tatsächlich so eine 2-jährige Berufstätigkeit an den Master noch dranghängen oder reicht da meine Tischlerausbildng?

    Alternative wäre Betreuung eines Kindes nach Studium. Wo kriegt man so eine spez. Betreuung? Da will man doch bestimmt einen Schein sehen, dass ich so eine Betreuung erfolgreich abgeschlossen habe und da reicht nicht "Babysitten" bei Bekannten/Verwandten aus.

    Nach allem, was ich bisher in diesem Forum mitbekommen habe, scheint es eher um einschlägige Berufstätigkeit im studierten Beruf gehen. Bei einem Mangelfach wie Mathe könnte die Toleranz aber recht groß sein möglicherweise. Meer oder auch Sissymaus könnten dazu mehr wissen für NRW. In jedem Fall aber geht es bei der Kinderbetreuung nicht um eine Art von Ausbildung die du über einen Schein nachweist (extrem kuriose Vorstellung, die wohl nur ein Mann haben kann, der keine Kinder und nullkommanullnullnull Berührungspunkte mit dem Thema hat), sondern natürlich, wenn, dann um die Betreuung des eigenen Kindes. Also erst fertig studieren, dann Kind zeugen und zwei Jahre in Vollzeit betreuen (damit die Mama zum Kind sich ihrem Beruf widmen kann und nicht komplett rausfällt) und dann Bewerbung für OBAS.


    Zitat

    4. Den Punkt 4 in Quelle b verstehe ich nicht. Von welchem Tarifbeschäftigungsverhätnis ist hier die Rede? Ich verstehe das so, dass ich in die Schulen eingeladen werde und dort wird eine Prognose anhand meiner schulischen und beruflichen Laufbahn erstellt, inwieweit ich als Lehrer in Frage komme.


    Eben mal nachgelesen. Ich verstehe das so, dass wenn du bereits nach dem Studium eine Stelle z.B. als Vertretungskraft im Angestelltenverhältnis erlangt hast und im Rahmen z.B. einer Pädagogischen Einführung eine positive Ausbildungsprognose erhalten hast, dann kann das ebenfalls einen Zugang zu OBAS begründen. Die NRWler werden das aber sicherlich aus ihrer konkreten Erfahrung heraus präzisieren können.



    Die Frage nach dem passenden Master ist bei der Studienberatung gut aufgehoben. Persönlich finde ich, du widersprichst dir etwas, wenn du einerseits zwar schreibst, dass du bereit wärst "viel Zeit und Mühe" zu investieren für deinen Berufswunsch, andererseits aber doch letztlich nach einer Abkürzung suchst, weil dir der empfohlene, sichere Weg- B.ed + M.ed+ Ref- zu langwierig wäre. Was deine Zeitrechnung grundlegend anbelangt: Wenn du im Bachelor of Education das erste Fach weitestgehend anerkannt bekommen könntest, könntest du dich in der Hauptsache bei den Kursen auf das zweite Fach und die zu absolvierenden Pädagogik- und Fachdidaktikveranstaltungen konzentrieren, sowie die Schulpraktika. Bei 3 Jahren Regelstudienzeit im Zweifachbachelor sollte es sehr gut möglich sein, das in 2 Jahren zu absolvieren plus 2 Jahre Masterstudium plus 1,5 Jahre (18 Monate entsprechen 1,5 Jahren entsprechen 3 Semestern) bedeutet 5,5 Jahre bis zur vollen Lehrbefähigung und- bei Erfüllung der weiteren Voraussetzungen- der Möglichkeit auf eine Verbeamtung, weil du dich mit 38,5-39 Jahren (mit "gefühlten" Altersangaben lässt sich an der Stelle wenig anfangen, reale Zahlen helfen dagegen weiter), egal wie alt du dich dann fühlen magst noch verbeamtet werden könntest. Auch während des Refs erhält man bereits eine Vergütung, finanziell zu überbrücken wäre insofern lediglich die Studienzeit. Ich habe mein Zweitstudium auch berufsbegleitend absolviert, das geht also durchaus- vor allem, wenn es einem die Zeit und Mühe zu investieren ja wert ist wie du schreibst.


    Um dir aber auch die Alternative vorzurechen zu diesen 5,5 Jahren: Masterstudium 2 Jahre + Berufserfahrung 2 Jahre + OBAS 1,5 Jahre ergeben ebenfalls exakt 5,5 Jahre und eine volle Lehrbefähigung mit 38,5 bis 39 Jahren. Das nimmt sich also nichts. Relevanter könnte es sein, um welche Schulart es am Ende geht. Bei deinem bisherigen Werdegang sehe ich weniger das klassische Gymnasium als Zielschulart, als vielmehr die BBSen, an denen du insbesondere auch mit deiner bisherigen Berufsausbildung punkten könntest (Womöglich lässt sich daraus sogar ein 2.berufsbezogenes Fach ableiten?). Nachdem du aber derart unentschlosen bist die Schulart betreffen solltest du zunächst einmal an den für dich in Frage kommenden Schularten hospitieren und herausfinden, wohin die Reise gehen soll. Das kann dann auch bei der weiteren Studienentscheidung helfen.


    Last but not least also:


    Zitat

    Es war immer mein Traum Lehrer zu werden aber durch Fachabi war es mir nicht möglich und ich bin diesem Umweg gegangen. (...)

    Das sind echt viele Fragen und ich hoffe sehr, dass Sie mir dabei helfen können. Die zentrale Frage, die also im Raum steht, ist, ob es für mich noch die Möglichkeit gibt, ein vollwertiger Lehrer zu werden und ob es in meiner Lage sinnvoll ist diesen Weg zu gehen.

    1. Einschlägige Erlasse noch einmal in Ruhe durchlesen und verstehen.


    2. Studienberatung löchern.


    3. Schulen (Gymnasium, Realschulen, Hauptschulen, Gesamtschulen, BBsen) anrufen und hospitieren gehen, um eine begründete Entscheidung bezüglich der Schulart treffen zu können.


    4. Entscheiden, ob du selbst den Weg, den du noch gehen musst und die Zeit und Mühe, die du investieren müsstest für sinnvoll erachtest (das kann niemand an deiner Stelle entscheiden).



    P.S.: Ich weiß nicht, wie stark deine Phobie ausgeprägt ist und wie hinderlich diese tatsächlich im Alltag ist. Das solltest du aber kritisch prüfen, um dir ggf. schlichtweg schon während deines weiteren Studiums Hilfe angedeihen zu lassen. Ich finden den Gedanken absurd, unnötig fast 6 Jahre mit einer Angst zu leben, die sich am Ende womöglich nach maximal 2 Jahren Verhaltenstherapie in Wohlgefallen auflösen könnte.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Das Risiko ist jedenfalls viel zu hoch, dass man a) Studium nicht schafft und erst recht keine Verbeamtung b) die Leute über einen schlecht reden, wie z B. "faul", "lebt auf kosten von xy" usw.

    Es gibt jedenfalls diese 2 Wege:


    1. Ich mach FH Master (leichter als der Weg über die Uni), dann 2 Jahre Berufserfahrung sammeln, dann Vorbereitungsdienst

    2. Zweiten Bachelor an der Uni (zwar schwieriger aber ist ein sicherer und gezielter Weg und ein schneller, wenn man alle Module schafft).

    Punkt b) würde ich aus der Betrachtung weglassen. Was andere Leute denken oder sagen, kann dir egal sein. Egal was du tust, einen Grund zum Lästern finden deine Mitmenschen immer. Das kann man ignorieren.


    Ganz unriskant ist dieser Weg auch nicht - das können sicher MitleserInnen aus NRW besser beantworten, aber so wie ich die Texte lese, hat die einstellende Behörde einen grossen Entscheidungsspielraum, was die Anerkennung der fachwissenschaftlichen Studien angeht (ist bei Seiteneinstiegsmodellen fast immer so). Ob die Behörde diesen Spielraum zu deinen Gunsten oder Ungunsten anwendet, darauf hast du keinen Einfluss (das hängt vermutlich davon ab, wie gross der Mangel gerade ist).

  • Ich weiß nicht, ob dir das klar ist, OBAS gibt es nur, wenn a) eine Stelle dafür überhaupt geöffnet wurde und b) sich keine einschlägige Lehrkraft darauf bewirbt. Gerade am Gymnasium gibt es kaum OBAS-Stellen, auch nicht im Bereich Mathe und Informatik. Heißt also nach Master + zwei Jahre Berufserfahrung gibt es nicht unbedingt eine Stelle für dich.


    Die zwei Jahre Berufserfahrung benötigst du nach dem Master, dass kann dann in deinem Beruf sein oder auch als Vertretungslehrer an einer Schule.


    An deiner Stelle, würde ich mir ein zweites Fach suchen, was dir gefällt und dich an der Uni (da du von der FH Bielefeld gesprochen hast in dem Fall je nach Fächerwahl wohl Bielefeld oder Paderborn) beraten lassen, was aus deinem jetzigen Studium anerkannt werden kann. Danach kannst du ziemlich sicher ins Ref, was dann (sollte sich daran in der Zwischenzeit nichts ändern) auch nur 18 Monate und nicht wie bei OBAS 24 Monate dauert. Zeitlich bist du also mit diesem Weg gar nicht so wirklich langsamer, falls überhaupt. Und du hast den Vorteil du bist grundständig ausgebildet. Ich habe zwar selbst OBAS gemacht, aber davor sehr lange im didaktischen Bereich gearbeitet. Dadurch war ich bereits mit vielem Vertraut. KuK die so etwas nicht hatten, tun sich deutlich schwerer mit der Zeit.


    Alternativ kannst du auch über Berufskolleg nachdenken z.B. dann Mathe und Holztechnik, damit wütest du deinen erlernten Beruf wieder aufgreifen.

  • Die einzige vernünftige Möglichkeit, die ich für dich sehe, um sicher verbeamteter Lehrer zu werden, ist:


    Ein Lehramtsstudium aufnehmen und dir für Mathe so viel wie möglich anerkennen lassen (sollte bei dir ja sehr viel bis alles außer Didaktik sein).



    Denn das Problem sonst ist, dass Mathe (obwohl sehr gesucht) offiziell kein explizites Mangelfach ist und somit idR nicht für den Quereinstieg am Gymnasium geöffnet ist.


    In der Sek 1 wäre ein Quereinstieg u.U. möglich - dann aber auch nicht mit Bachelor alleine, und FH-Abschluss ist auch immer so ne Sache.

  • Ich möchte erst auf das eingehen, was Meer geschrieben hat.

    Gerade am Gymnasium gibt es kaum OBAS-Stellen, auch nicht im Bereich Mathe und Informatik. Heißt also nach Master + zwei Jahre Berufserfahrung gibt es nicht unbedingt eine Stelle für dich.

    Ist es tatsächlich so?


    Quelle: Aktualisierung Broschüre zur Lehrkräftebedarfsprognose (schulministerium.nrw)


    Auf Seite 19 steht:


    Zitat

    Insbesondere für das Fach Mathematik [...], Informatik und Technik ist dauerhaft mit sehr guten Einstellungschancen zu rechnen

    und auf Seite 18 heißt es


    Zitat
    Zum Schuljahr 2026/27 werden an den G9-Gymnasien dagegen erstmals – anstatt acht Jahrgangsstufen –insgesamt neun Jahrgangsstufen zu beschulen sein, d.h. die gymnasiale Oberstufe umfasst dann wieder drei Jahrgangsstufen. Dies führt zu einem abrupten Anstieg des Lehrerstellenbedarfs mit den entsprechenden Auswirkungen auf den Einstellungsbedarf im Schuljahr 2025/26 für das Schuljahr 2026/27.

    Um daraus resultierende personalwirtschaftliche Nachteile für die Gymnasien zu vermeiden, strebt die Landesregierung in den Schuljahren 2022/23 bis 2025/26 eine möglichst gleichmäßige Verteilung der Einstellungsmöglichkeiten an


    Man beachte: bis ich ein ausgebildeter Lehrer bin vergeht gewisse Zeit und bis dahin kann sich noch vieles ändern. Wir reden ja hier vom Jahr 2030 und nicht von 2022.


    Oder sehe ich das Ganze etwa zu optimistisch?


    Liebe Grüße


    Wunderkind

  • Bevor ich auf die einzelnen Texte von euch eingehe, würde ich generell eins vorweg fragen und zwar, wie schwer ist es an einer Uni Mathe auf GyGe Lehramt zu studieren? Da ich aus einer FH komme, habe ich durchaus Bedenken, dass es sehr schwierig werden könnte.


    1. Sind die Fächer im Master dann eine Vertiefung des Bachelors und inwieweit macht es Sinn die Fächer im Bachelor anerkennen zu lassen? Man läuft doch da der Gefahr, dass man im Master schnell aufgeschmissen seien kann, wenn die Fächer auf dem Bachelorstudium aufbauen und man diese durch Anerkennung umgangen ist.


    2. Wie unterscheidet sich GyGe Lehramt an einer Uni von einem reinen Mathe Studium an einer Uni? Bei GyGe Lehramt hat man zwar pädagogische Fächer aber ist das denn inhaltlich ungefähr gleichschwer wie reines Mathestudium? Wie schwer habt ihr euer Studium speziell in Mathe Lehramt empfunden? Ist die Abbrecherquote genauso hoch, wie beim reinen Mathestudium?


    3. Ich hab heute mit der Beratung an der Uni telefoniert und mir wurde gesagt, dass meine Bachelorarbeit nicht anerkannt wird, weil das Thema meiner Bachelorarbeit Neuronale Netze/Deep Learning bzw. eher aus dem Bereich Informatik war und das hat nichts mit Mathe zu tun ABER wenn ich als zweites Fach Informatik mache, dann wird mir die Bachelorarbeit anerkannt. Jetzt stellt sich die Frage, ob so eine Kombi nicht zu gefährlich ist, wie Mathe und Info, weil allein schon Mathe sehr anspruchsvoll ist und da noch Info als zweites Fach draufzuhauen wäre doch Selbstmord? Ich schaue derzeit die Studienordnungen an, weil ich wissen möchte, ob man beim zweiten Fach (was bei mir vermutlich Info seien wird) weniger Fächer zu belegen hat, als beim Hauptfach "Mathe" und ob das alles für mich machbar ist.


    4. Nochmals zu den Jobchancen: In Mathe und Info fehlen zwar Lehrer ABER welches Gymnasium oder generell welche Schulen bieten heutzutage noch Informatik als Fach an? Wenige. Was hat man also davon, wenn man als zweites Fach etwas wählt, was in den Schulen LEIDER kaum angeboten wird. Angenommen ich bin jetzt ein ausgebildeter Lehrer und suche freie Stellen und eine Schule hat nur eine Stelle frei und zwar in Mathe. Das bedeutet ich unterrichte nur Mathe und nicht Mathe sowie Informatik und das bedeutet wiederum, dass ich weniger Stunden hab wie ein Lehrer der zwei Fächer unterrichtet. Das wirkt sich dann denke ich auf den Gehalt aus, weil warum sollte man einen Lehrer der weniger Fächer hat gleich bezahlen wie einen, der zwei Fächer unterrichtet. Ihr merkt schon, ich hab keine Ahnung von den ganzen Tarifen im öffentlichen Dienst und wie die Bezahlung da abläuft.


    Aus dem Punkt 4 resultierend sollte man also das zweite Fach nicht nur nach Interessen wählen, sondern auch nach den Kriterien, ob dieses Fach an den Schulen angeboten wird und ob da großer Bedarf besteht. Da liefert die von mir gepostete Quelle, dass Deutsch und Englisch eher gefragt sind als Info, daher Info ist irgendwo ganz weit unten (vgl. S. 15) und das ist echt traurig, weil heutzutage läuft Nichts ohne Informatik auch in vielen Berufen.


    Wenn ich mich also als zweites Fach für was anderes als Info entscheide, dann fange ich da von 0 an + Bachelorarbeit und da weiß ich wirklich nicht, wie sinnvoll das Ganze ist. Ihr merkt, ich stecke in einer schwierigen Situation.


    Außerdem hat sich ein Unternehmen bei mir gemeldet und heute den 29.03.2022 werde ich erfahren, ob ich als Data Scientist auf Probezeit von 6 Monaten da eingestellt werde. Das kommt natürlich meinem Plan ein Lehrer zu werden in die Quere. Ich hab derzeit ALG 2, Jobcenter macht schön Druck bei der Stellensuche und erhofft, dass ich da möglichst schnell eine Stelle finde. Es herrscht also Bewerbungsdruck und auch meine Ma, Schwager, Schwägerin sowie Schwiegermutter fragen mich "und? Hast du schon eine Stelle gefunden? Wie viele Bewerbungen hast du schon abgeschickt?". Das nervt einfach und irgendwann platzt es und ich zerstreite mich mit allen. Wenn ich bis Juni/Juli nichts finde, dann muss meine Frau seitens Jobcenter auf Vollzeit arbeiten und auch bei mir wird es so sein, dass sie anfangen ab Juni/Juli mir andere Stellen vorzuschlagen, die vlt. nichts so ganz zu meinem Abschluss passen - das machen sie übrigens jetzt schon, denn sie schlagen mir Jobs als Anwendungsentwickler vor, also solche Stellen, wo man mit einer normalen IT Ausbildung auch reinkommen kann. Etwas für mich passendes zu finden sei schwierig, weil z. B. der Markt für Data Scientist mager ist und wenn doch, dann werden da meist erfahrene Seniorentwickler gesucht. Die Sache ist nämlich die, dass im Juni/Juli erst Anmeldezeit für Lehramt an der Uni beginnt und bis man an der Uni anfängt B.Ed. zu studieren, das dauert und was soll ich in dieser Zeit tun?


    An den Schulen schonmal hospitieren? Ich dachte eine Hospitation läuft so ab, dass im Rahmen des theoretischen Wissens im Studium irgendwann die Praxis folgt und da besucht man entsprechend die Schulen und macht sich ein Bild von dem Beruf. Am liebsten würde ich an den Schulen in dieser Zeit direkt mit meinem B.Sc. als Aushilfslehrer oder Vertretungslehrer arbeiten und da meine ersten Erfahrungen sammeln, nur solche Stellen werden nicht oder eher selten ausgeschrieben, ich komme da nicht einfach so rein und selbst da braucht man doch eine pädagogische Einführung? Generell weiß ich nicht, wie so eine Hospitation abläuft. Muss man sich da klassisch bewerben? Schulen anrufen und nachfragen?


    Zurzeit sieht es wirklich danach aus, dass ich die paar Monate im Bereich Data Science arbeiten werde, da erst mein Geld verdiene und dann auf Lehramt umsteige. Das ist natürlich ein nicht so ganz schöner Weg, wenn man Lehrer werden will. daher am Liebsten würde ich in dieser Zeit schon meine ersten Erfahrungen in den Schulen sammeln und meinen kleinen Gehalt verdienen, nur die Frage ist wie?


    Liebe Grüße


    Wunderkind

  • Ich kann diese Woche nicht alles genau lesen, bin auf Dienstreise, aber nur soviel:

    Wenn du diesen Traum unbedingt wahr machen willst, setze auf die sichere Karte und studiere M.ed. Der Quereinstieg am Gymnasium hat auch mit deinen Fächern ein gewisses Risiko. Bei Maschinenbau würde ich sagen: kein Thema, aber da du nicht an das BK willst, kann das auch in die Hose gehen. Es gibt auch in Mathe oft genug grundständige Bewerber am Gym.


    Ein Quereinstieg am Gym ist ohnehin nicht immer der einfachste und beste Weg. Viele Gymnasien haben wenig oder keine Erfahrung mit Quereinsteigern. Das kann typbedingt tatsächlich zum Problem werden, wenn man da evtl mehr Hilfe benötigt und nicht bekommt. Da sind die BKs einfach wesentlich erfahrener.


    Und: Eventuelle Angststörungen solltest du vor deinem Einstieg in den Job in den Griff bekommen. Die psychischen Anforderungen sind manchmal hoch. Auch am Gymnasium gibt es Klassen, die völlig außer Rand und Band sind. Erlebe ich grad bei meinem Sohn, wo ich die absolute Hilflosigkeit der Lehrer beobachte.

  • 1. Was genau du im Master machst hängt natürlich von der Uni ab, an der du letzenendlich studierst. Im Wesentlichen sind aber nur die Grundlagenvorlesungen (Analysis 1 und Lineare Algebra 1) "voraussetzung". Diese Inhalte solltest du auch in irgendeiner Form bei dir im Stuidum gehabt haben. Kleinere Lücken solltest du so auffangen können.


    2. Im Wesentlichen ist der Bachelor Mathe identisch mit dem Bachelor auf Lehramt für gym/ges. Allerdings besuchst du nicht alle Vorlesungen der 1-Fach-Bachelor. Aber die Vorlesungen, die du besuchst sind die gleichen wie die 1-Fach-Bachelor (Didaktikvorlesungen außen vor). Im Master gibt es meist Veranstaltungen für Lehramtanwärter. Diese sind im allgemeinen Leichter in Bezug auf die Tiefe. Das ganze hängt aber natürlich auch hier wieder von deiner Wunsch Uni ab.


    3. Informatik ist nicht Ohne, aber sicherlich schaffbar. Man muss sich halt für die Themengebiete interessieren und eine gewisse Frusttrationstolleranz und Logisches Denken haben (was ich bei einem Mathestudium mal voraussetze). Sollte es bei dir gerade beim Thema "Interesse" hapern, dann würde ich dir abraten von dem Fach. Denn du musst dich 1. Durch das Studium kämpfen und 2. Damit rechnen, dass du hauptächlich Informatik unterrichten wirst. Und das ist es meiner Meinung nach nicht wert, nur weil man sich damit die Bachelorarbeit spart. Btw. allein vom Thema der Bachelorarbeit kann man nicht ableiten, für welches Fach du das gemacht hast. Meine Bachelorarbeit ist auch ein Informatikthema gewesen, aber rein Mathematisch aufgebaut. Evtl solltest du da mit dem Dekan der Fachschaft Mathe mal drüber reden, ob diese sich anrechnen lässt.


    4. Wenn du einen Job findest, dann aufgrund weil du Info als zweites Fach hast! Mathe ist nicht mehr soooo gesucht wie es die Prognosen andeuten (bzw. sind dies meist Stellen in "Problemregionen", wo viele nicht hinwollen)

  • In Mathe und Info fehlen zwar Lehrer ABER welches Gymnasium oder generell welche Schulen bieten heutzutage noch Informatik als Fach an? Wenige

    Ist das in NRW tatsächlich so? Hier in NDS ist es an den BBSn in einigen Bildungsgängen Pflichtfach (natürlich im IT-Bereich, aber auch am beruflichen Gymnasium oder in der Fachoberschule) und in vielen Gymnasien zumindest Wahlpflichtfach. Da es aber auch möglich ist, Informatik als Prüfungsfach im Abi zu wählen, muss es dann zwingend schon in der 11. Klasse belegt werden.

    Ab dem übernächsten Schuljahr wird Informatik hier Pflichtfach in der Sek I; zunächst in den 10. Klassen, dann in den 9. Klassen der allgemein bildenden Schulen: https://www.mk.niedersachsen.d…rafte-starten-184807.html

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • NRW hat für Klasse 5 und 6 bereits verpflichtend Informatik und das wird eher Ausgebaut als reduziert….


    Vielleicht sollte der TE sich erstmal genauer mit dem System Schule etc auseinandersetzen.


    Und was 2030 ist, dass weiß höchstens die Glaskugel. Vielleicht gibt es dann auch gar kein OBAS mehr…

  • Vielleicht sollte der TE sich erstmal genauer mit dem System Schule etc auseinandersetzen.

    Das denke ich auch! Also Wunderkind : Ruf' mal ein paar Schulen an und bitte darum, dort ein freiwilliges Praktikum machen zu dürfen! [EDIT: Aufgrund der Ausagen von Wunderkind im anderen Thread ziehe ich diese Aussage zurück und würde es begrüßen, wenn du den Schulen lieber fernbleibst!!! - schließe mich also CDL s Aussage in Post Nr. 14 an!)

    Wir hatten an meiner Schule gerade im Februar eine junge Dame, die fast fertig ist mit ihrem BWL-Studium und die nun überlegte, noch auf Lehramt BBS zu studieren. Um sich "das Ganze" mal anzuschauen, hat sie bei uns ein freiwilliges vierwöchiges Praktikum gemacht. Und sich am Ende entschieden tatsächlich BBS-Lehrkraft zu werden :) .

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

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  • Nutz angesichts deiner weiteren, teilweise menschenverachtenden Haltungen und Gewaltphantasien im Umgang mit SuS unbedingt das aktuelle Jobangebot. Keine Schule braucht solche Lehrkräfte!

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich hab alle meine vorherigen Posts gelöscht, damit da keine unnötige Diskussion entsteht, die mit dem TE nichts zu tun hat.


    Und jetzt fühl ich mich irgendwie schlecht, weil ich überreagiert habe, was den Fall des TE anbetrifft und dafür entschuldige ich mich.

    Gewalt unter den Schülern muss Lehrer aus einer erwachsenen Sicht lösen und das Gesetz nicht aus den Augen verlieren und dennoch die Mittel ergreifen, die ihm zur Verfügung stehen, um dem Opfer zu helfen. Sich zu Prügeln wäre als Schüler noch möglich aber spätestens als erwachsener Lehrer und Autoritätsperson hat man da gewisse Verantwortung, auch wenn einige Provokateure dies nicht verstehen werden.


    Ich bekam viel Shitstorm und sollte eine Lektion für mich sein


    Edit: die Firma Data Science hat mich gerade angerufen und mir wie paar anderen Unternehmen zuvor eine Absage erteilt mit der gleichen Begründung "Ihnen fehlt die Erfahrung und die Anlernzeit würde viel zu lange dauern aber ich war im Vorstellungsgespräch super". Sie wollen jemanden nur 6 Monate anlernen anstatt 12 und da stehe ich wieder da und habe nichts im Grunde und auch der Shitstorm hier im Forum macht das Ganze nicht besser.


    Am liebsten würde ich das alles schmeißen, weil derzeit befinde ich mich irgendwo in der Luft

  • Ganz grundlegend solltest du dir zu eigen machen erst zu überlegen, was du mit deinen Aussagen provozieren oder auch einfach nur sagen möchtest, ehe du diese tätigst, nur um- angesichts dir unliebsamer Reaktionen- selbige am Ende - sei es tatsächlich einsichtig oder doch eher unter dem Druck der unvermutet deutlichen Reaktionen- zurückzunehmen. Klare Haltungen, die nicht vom Plazet der Peers abhängen, sind nicht nur im Schuldienst, sondern auch sonst im Leben äußerst hilfreich.


    Es tut mir leid für dich, dass du eine Absage erhalten hast, vor allem mit so einer schwierigen Begründung (irgendwoher müssen Berufsanfänger schließlich ihre Berufserfahrung bekommen...). Möglicherweise ist das aber ein Fingerzeig, dich mittels Master weiterzuqualifizieren (nicht für den Schuldienst meines Erachtens) und über Studienpraktika bzw. eine in eine Firma implementierte Masterarbeit einem Unternehmen als Arbeitnehmer zu empfehlen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    Einmal editiert, zuletzt von CDL ()

  • Ich will jetzt nicht den Spielverderber machen, aber ich glaube nicht, dass die Aussichten mit einem Master in Mathe in der freien Wirtschaft deutlich besser wären. Solche Fächer bzw. Studiengänge sind einfach viel zu theoretisch und allgemein (wobei deiner ja angewandete Mathematik heißt - hast du da einen Schwerpunkt gehabt?), um am Arbeitsmarkt groß gefragt zu sein.

    Somit sollte man sich schon die Frage stellen, ob das wirklich Sinn macht, oder ob man nicht besser auf was anderes umsattelt.

  • Ich will jetzt nicht den Spielverderber machen, aber ich glaube nicht, dass die Aussichten mit einem Master in Mathe in der freien Wirtschaft deutlich besser wären.

    Somit sollte man sich schon die Frage stellen, ob das wirklich Sinn macht, oder ob man nicht besser auf was anderes umsattelt.

    Letztlich kommt das doch auf die Art des Masters an. Gerade an der FH würde ich recht anwendungsbezogene und damit praxisnahe Masterangebote auch für Mathematiker vermuten, bei denen es möglich sein sollte in Kontakt mit entsprechenden Unternehmen zu kommen. Zumindest bekomme ich das so aktuell auch von den Kindern von Freunden mit, die z.B. Gesundheitsmanagement oder auch Wirtschaftsinformatik an der FH im Master studieren.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • die z.B. Gesundheitsmanagement oder auch Wirtschaftsinformatik an der FH im Master studieren.

    Beides Studienfächer bzw. -abschlüsse mit einem klaren Berufsfeldbezug. Das ist bei einem reinen Mathe-Studium ohne bestimmten Schwerpunkt oder Profil (z.B. Wirtschaft, Informatik, Elektrotechnik etc.) nicht gegeben.


    Ob man mit einem Mathe-Bachelor einen Master mit mehr Berufsbezug studieren kann, keine Ahnung. Würde ich sehr empfehlen, sofern das möglich ist.

  • aber ich glaube nicht, dass die Aussichten mit einem Master in Mathe in der freien Wirtschaft deutlich besser wären.

    interessante Aussage. Es gibt praktisch keine arbeitslosen Mathematiker, mit einem Master oder Diplom. Sie kommen bis auf wenige Ausnahmen alle unter, auch ohne Spezialisierung während des Studiums: Versicherungen, Banken, Unternehmensberatungen, EDV-Branche... Mit Spezialisierungen wird das Arbeitsumfeld natürlich noch breiter und vielleicht auch interessanter.

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