Wer sind die Querdenker .... (Offtopic aus dem "NRW-Masken-Thread")

  • hm, das ist interessant: war das wirklich so unverständlich? dass wenn jemand kritisiert, Gegenargumente seien "anderer Natur" und man nennt Gegenargumente "gleicher Natur" und dann sprachlich getrennt durch "da sind ""die anderer Natur"" mit noch nicht dabei" drei Argumente mit jeweils sinkender Validität, um den Unterschied zu verdeutlichen?


    Also so wie: "Natürlich gibt es Argumente gegen das Verbot von Handynutzung für unter 10-Jährige, z.B. dass sie sich nunmal in einer digitalisierten Umwelt bewegen und zudem auch sonst u.U. sozial ausgeschlossen werden. Da sind dann so Argumente, wie im Diginalunterricht den Anschluss verlieren, Praktikabilität und das Verhindern von Entführungen noch garnicht genannt."

  • Der Untergang der Lippensiftindustrie kostet aber nunmal keine Menschenleben.

    Um bei deinem Beispiel zu bleiben.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • nein, tut es nicht, oder zumindest nicht in direkter Linie (vlt. begeht der Geschäftsführer Suizid). hab ich auch nicht bestritten. das war ja der Punkt an dem weniger/nicht validen Argument. Meinst Du aber jetzt im Gegensatz zu Entführungen? oder im Gegensatz zu Folgen eines untrainierten Immunsystems bei Kindern?


    offtopic: Ich finde ich es wirklich interessant, dass in Schweden ne ganz klar utilitaristische Argumentation politisch mehrheitsfähig war, während in Deutschland dieser Absolutheitsanspruch des Schutzes von Menschenleben gilt und utilitaristische Abwägungen zwar stattfinden (Tun vs. Unterlassen und eben auch Folgenabschäztung), aber ausgeblendet werden. Immanuel Kant wäre extrem stolz auf uns =) Das wäre wirklich mal nen interessantes Facharbeitsthema. oder eher Magisterarbeit. Diss? Naja, kommt drauf an, wie viele Länder man vergleicht.

  • Du siehst, hier sind bei einigen Hopfen und Malz verloren. Da sind Vergleiche unangebracht, weil sie nicht hundertprozentig mit dem Ausgansszenario oder -objekt übereinstimmen. Offensichtliche Mittel der Ironie, der Satire, der Über- oder Untertreibung werden hier auch nicht verstanden. Und spätestens bei Habermas wird die Luft aber sowas von dünne. Zu verbissen, zu vernagelt, einfach zu.


    Ich wage die Prognose, dass jetzt gleich wieder wer schreibt "Was erlaube - die Toten!" Dein Versuch, eine mittelnde Position einzunehmen, das Ganze mal aus der Draufsicht zu beschreiben, ehrt Dich, allein das alles geht hier fehl. Hier bist Du Freund oder Feind. Nimm das vielleicht als Erfahrungswert mit, wer sich da so in Deinem Berufsstand tummelt.


    Und wenn Dir jemand erklärt, ihm wäre doch klar, dass es auch Grautöne in der Debatte gäbe, dann meint derjenige allenfalls leichte Grauschlieren auf dem weißen Uniformhemd der Bunkertruppe. Sowas wie "Ok, ne FFP2 beim Joggen muss es nicht sein. Es reicht ne OP-Maske."

    Von wegen Schuft, ein Zyniker ist ein enttäuschter Idealist!

  • Sicher zielführend, seinen Mitschreibern die nötige Kompetenz abzusprechen.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Es ist nicht die Kompetenz, auf die ich abhob. Da geht es mehr um Begriffe wie Bereitschaft, Offenheit , Toleranz.


    But if the shoe fits...

    Von wegen Schuft, ein Zyniker ist ein enttäuschter Idealist!

  • offtopic: Ich finde ich es wirklich interessant, dass in Schweden ne ganz klar utilitaristische Argumentation politisch mehrheitsfähig war, während in Deutschland dieser Absolutheitsanspruch des Schutzes von Menschenleben gilt und utilitaristische Abwägungen zwar stattfinden (Tun vs. Unterlassen und eben auch Folgenabschäztung), aber ausgeblendet werden. Immanuel Kant wäre extrem stolz auf uns =) Das wäre wirklich mal nen interessantes Facharbeitsthema. oder eher Magisterarbeit. Diss? Naja, kommt drauf an, wie viele Länder man vergleicht.

    Das habe ich sehr ähnlich wahrgenommen. Wir haben den letzten Sommer mit und in Schweden verbracht und haben insgesamt eine sehr viel entspanntere Herangehensweise was Maßnahmen (auch Maskenpflicht) betrifft kennengelernt, die eindeutig mehrheitsfähig ist. Auf unserer ganzen, dreiwöchigen Reise bis hoch nach Östersund haben wir genau einziges Mal eine Person mit Maske im Supermarkt gesehen, und wir waren in einigen Städtchen bzw. Städten unterwegs: Eine ältere Dame in Älmhult. Wäre die entspanntere Herangehensweise nicht mehrheitsfähig und wären die Schweden zum Teil nicht einverstanden mit dem Wegfall der Maskenpflicht usw.(wie bei Markus Lanz mal behauptet wurde), dann bin ich mir sehr sicher, dass wir wesentlich mehr Menschen mit Maske angetroffen hätten. Die Fixierung auf die wöchentlichen Todeszahlen (die uns in letzter Zeit sonst eigentlich nie bei irgendwas so weitreichend interessiert haben) und Longcovid ist scheinbar schon sehr deutsch. Bei diversen Gesprächen mit Schweden stellte sich immer heraus, dass genau diese Abwägung ganz öffentlich getroffen wurde, was letztendlich recht pragmatisch und nachvollziehbar ist. Ich habe noch ein Gespräch gut in Erinnerung: "Oh yeah, I had Covid during May. I still cannot taste salt for some reason, but it is slowly coming back." Da wurde sich trotz fehlenden Geschmacksinns einfach nicht so sehr gesorgt.


    Auch meine Verwandten in Italien nehmen die Fixierung auf Longcovid und Todeszahlen als sehr "deutsch" wahr. Die Themen gibt es dort auch (Ich lese regelmäßig italienische Zeitungen), allerdings werden diese wesentlich unaufgeregter agehandelt.


    Ich selbst bin der Meinung, dass wir es so oder so alle irgendwann bekommen werden. Die Fixierung auf Longcovid und Todeszahlen, ständige Angst vor Ansteckung usw. helfen da auch nicht weiter. Man kann sich schützen, man kann sich isolieren usw., aber es ist nur logisch, dass man nicht auf eine ewigwährende (oder auch nur jahrelange) Solidarität derer hoffen kann, die sich bereits seit zwei Jahren arg zurückgenommen haben, um andere zu schützen. Das betrifft logischerweise auch die Masken, die, auch wenn viele das nicht verstehen können, von sehr vielen Menschen als Belastung empfunden werden.


    Persönliches Beispiel: Ich selbst leide seit einer Woche unfassbar unter Heuschnupfen und leider auch Heuhusten. Ich ernähre mich quasi von Anti-Histaminika, nasenspraye mich zu Tode und HASSE die Maske derzeit, denn ich bekomme kaum noch Luft und meine Nase trieft in einem Fort. Sobald die Maske ab ist, hört wenigstens das Triefen auf.

  • Schon allein Bartwuchs und die dann schnell zerfusselnden Masken, die dermaßen jucken...

    Von wegen Schuft, ein Zyniker ist ein enttäuschter Idealist!

    • Offizieller Beitrag

    Asthma, Heuschnupfen und Bart ... die ffp2-Maske passt und stört nicht. Zerfusseln tut da nichts. Wollte ich nur mal entgegenstellen.


    Bei einem heftigen Heuschnupfen kann ich es mir aber vorstellen, dass es schnell feucht wird und stört.

    Und bzgl. Bart: man sagt ja auch, dass ffp2-Masken mit einem entsprechenden Vollbart schlecht dicht halten. Daher trage ich seit ffp2-Zeiten nur noch einen 5-Millimeter-Bart.

  • Schon allein Bartwuchs und die dann schnell zerfusselnden Masken, die dermaßen jucken...

    Meine Kollegin hat eine Dermatitis wegen der Maske entwickelt. Quasi wie eine Winderdermatitis bei Babies. Sie hat mir das gestern gezeigt, ich war ehrlich gesagt geschockt und bin heilfroh, dass ich bislang sowas gar nicht habe, nichtmal einzelne Pickel oder so: Komplett rotes Gesicht (genau in Maskenform) mit offenen Pusteln usw. Spannt, tut weh und sie ist natürlich unglücklich, weil der Arzt meinte, dass das Wochen dauert, bis es komplett ausgeheilt ist.

  • Asthma, Heuschnupfen und Bart ... die ffp2-Maske passt und stört nicht. Zerfusseln tut da nichts. Wollte ich nur mal entgegenstellen.

    (Wobei man ja schon sagt, dass ffp2-Masken mit einem entsprechenden Vollbart schlecht dicht halten. Daher trage ich seit ffp2-Zeiten nur noch einen 5-Millimeter-Bart.)

    Das ist ja super, klasse! Hilft mir nur leider null weiter. Genau wie es meiner Kollegin nicht hilft, dass ICH keine Windeldermatitis im Gesicht habe. Zeigt letztendlich nur, wei extrem subjektiv die Wahrnehmung der Belastung durch Masken ist. Den einen juckt's (sprichwörtlich), den anderen nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Schon okay (siehe meine Editierung). Es las sich nur wie eine fixe, feststehende Aussage.


    Weiter oben hattest du von der "Fixierung auf LongCovid und Todeszahlen in Deutschland geschrieben". Ich sehe auch eine Fixierung auf Einzelprobleme beim Maskentragen bzw. eine Generalisierung der Probleme. Mag bei dir jetzt nicht so gemeint gewesen sein. Fällt mir aber auf.

    • Offizieller Beitrag

    wie extrem subjektiv die Wahrnehmung der Belastung durch Masken ist. Den einen juckt's (sprichwörtlich), den anderen nicht.

    Stimmt. Und damit sind wir bei der Crux der Diskussion.

    Den einen juckt das Masken-Tragen (aus nachvollziehbaren oder nicht nachvollziehbaren Gründen), den anderen jucken die Folgen des "Masken-Nicht-Tragens (aus guten oder Nicht nachvollziehbaren Gründen.)

  • Gerade der kurze Bart lässt alle Masken, also dieses Vlies innen, zerfusseln. Habe die Typen und verschieden Produkte durch. Aber so können die Erfahrungen anders sein.

    Ich bin jedenfalls froh, sie jetzt schon länger nicht mehr im Unterricht tragen zu müssen. Sprechübungen im Fremdsprachenunterricht fallen deutlich leichter.

    Von wegen Schuft, ein Zyniker ist ein enttäuschter Idealist!

  • Das habe ich auch schon beobachtet. Die Lust an der Hiobsbotschaft scheint mir in der Tat eine Berufskrankheit deutscher Journalisten zu sein.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Ist nichts exklusiv Deutsches. The Problem mit John Stewart hatte sich vor 10 Tagen des Themas angenommen und schön sauber herausgearbeitet, wie es zu dem Phänomen kommt.


    Grob zusammengefasst: Schneller, härter, mehr Sex, mehr Gewalt, mehr Tod, mehr Angst, mehr Konflikte. Und gibt die Nachrichtenlage es gerade nicht her, dann wird gezündelt, spekuliert und inszeniert. Der Krieg in der Ukraine war schnell nicht mehr genug, dann musste über einen atomaten Krieg spekuliert werden. Initiativ - noch vor Putins Aufgreifen der Idee. Fliegt ein Komet vorbei, wird erklärt, was passiert, wenn der Brocken einschlüge. Gehen bei uns nicht heimische Fichten-Monokulturen ein, dann ist das ein Waldsterben, statt eine Chance.


    Was macht man unter diesen Maßgaben des modernen Journalismus aus einem neuartigen respiratorischen Erreger?

    Von wegen Schuft, ein Zyniker ist ein enttäuschter Idealist!

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Was macht man unter diesen Maßgaben des modernen Journalismus aus einem neuartigen respiratorischen Erreger?

    Und was macht unter diesen Maßgaben der "Nicht-Journalist" aus der ungewohnten Maske-Situation? ;) Egal.


    Aber der a-Tomaten-Krieg brachte mich gerade schon zum Grinsen. Vor meinem inneren Auge sehe ich eine Tomaten-Schlacht wie bei dieser Aktion in Spanien. Danke für das Bild.

  • Du kannst Dir sicherlich ausmalen, mit welch drastischen Bildern und Beschreibungen ich jetzt auf diesen Gag zum atomaren Krieg antworten würde, wäre ich nur halb so verbissen, wie manch anderer hier. Die Pausewang wäre nix dagegen.


    So war es eben ein blöder Flüchtigkeitsfehler und ja, Pamplona hat was.


    PS: In Spanien entfallen aktuell nahezu alle Maßnahmen. Corona würde fürderhin wie eine Grippe betrachtet.

    Von wegen Schuft, ein Zyniker ist ein enttäuschter Idealist!

    • Offizieller Beitrag

    Du kannst Dir sicherlich ausmalen, mit welch drastischen Bildern und Beschreibungen ich jetzt auf diesen Gag zum atomaren Krieg antworten würde, wäre ich nur halb so verbissen, wie manch anderer hier. Die Pausewang wäre nix dagegen.

    Ich habe mich auch ein paar Mal auf die Finger gesetzt, bevor ich es geschrieben habe.

    Aber dein Flüchtigkeitsfehler und die Bilder taten mal gut. Wie gesagt: danke.

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