Wie oft und wann in Mails/Teams gucken?

  • Ich habe zur Zeit das Gefühl, 24 h am Tag von Kollegen und Schülern kontaktiert zu werden, per Mail, per Teams und eine Kollegin auch per WhatsApp. Ich werde per Teams angerufen, wenn ich im Auto sitze und „dank“ Freisprechanlage führe ich dann Telefonate im Auto.

    Ich erwische mich dabei, wie ich einer Kollegin samstags eine Mail schicke und mich ärgere, wenn sie erst am Montag antwortet.

    Dann habe ich eine Kollegin, die prinzipiell erst 5-7 Tage später antwortet. Die schimpft aber, wenn man nicht innerhalb von 24 Stunden antwortet.

    Mehrmals wurden schon Termine versäumt, weil Kollegen nicht rechtzeitig in ihre Mails geguckt haben, dann war der Verteiler nach dem Halbjahr nicht angepasst und der neue Kollege bekam die wichtigen Infos nicht etc.


    Ich finde, das nimmt immer mehr Überhand. Ich sehne die Zeiten herbei, in denen man noch keine Schulmailadresse hatte…

    Bei uns gibt es keine Regelungen bzgl. Der Ganzen Kommunikationskanäle und den damit verbundenen Problemen außer, dass Vertretungsthemen immer über Mail laufen.


    Wie geht ihr damit um? Gibt es bei euch eine Regelung? Wann muss man in die Mails gucken, welche Themen laufen über welche Kanäle etc?

  • Dienstadressen haben ja gerade den Vorteil, dass man sie einfach ausserhalb bestimmter Zeiten nicht abrufen kann (also im Sinne von: Man guckt halt nicht rein). Ich schreibe meinen Kolleginnen ganz bewusst über die Dienstadressen, obwohl ich auch alle privaten Adressen habe.


    Unseren Eltern haben wir gesagt: Wir gehen davon aus, dass jede E-Mail innerhalb von 36 Stunden gelesen wird. Im Kollegium kann man, finde ich, erwarten, dass E-Mails ein bis zweimal täglich gelesen werden. In meinem Team tauschen wir uns auch schonmal am Wochenende aus, ich finde aber nicht, dass das pauschal vorausgesetzt werden kann. Montag bis Freitag von 7 oder 8 bis 16 oder 17 Uhr sind ja eigentlich auch für Lehrer die Kernarbeitszeiten, wenn nicht gerade Abendunterricht stattfindet.


    Wenn dir E-Mails am liebsten sind, würde ich das allen sagen, die dich per WhatsApp oder Teams kontaktieren. Ich würde da nicht auf eine schulübergreifende Regelung warten. Ich würde dann auch selbst immer zunächst eine E-Mail schreiben, erst wenn du bei drängenden Themen nach 24 Stunden keine Antwort hast, würde ich per Telefon oder WhatsApp nerven.

  • Unsere Regelung ist: Montag bis Freitag einmal am Tag ins elektronische Postfach gucken, gilt allerdings nicht in den Ferien, da soll man "gegen Ende" einmal gucken (für die Sommerferien gilt hier wieder etwas anderes, weil wir ja die letzte Woche vor Wiederbeginn des Unterrichts zur Verfügung stehen müssen).


    Die meisten Kolleg:inn schauen öfter als einmal am Tag rein.


    Ich selber schaue in der Woche meine Emails zwischen ca. 07:30 und 16:30 sehr regelmäßig nach. Ich bin allerdings auch Vertretungs- und Stundenplanerin, da ist es einfach auch Teil des Jobs, öfter mal nachzugucken, insbesondere, da ich meinen Kolleg:innen immer sage, sie sollen mir bitte nicht zwischen Tür und Angel erzählen, dass sie in der nächsten Woche am Donnerstag nicht da sind, sondern dem Vertretungsplanteam das eben per Email zu schicken. Das funktioniert für mich persönlich einfach am besten. Da kann ich dann auch filtern, was sofort erledigt werden muss (der Kollege mit positivem Coronatest kommt erst mal nicht mehr, die Kollegin mit dem positiven Schwangerschaftstest wohl auch nicht) und, was noch Zeit hat (Fortbildung im Juni).

    Ich gucke auch außerhalb dieser Zeiten meine Emails hin und wieder nach, antworte aber grundsätzlich nicht, bis auf ganz wenige Ausnahmen, wenn es wirklich Notfälle sind (die gibt es selten mal).


    Ich kriege übrigens keine Benachrichtungen auf mein Handy, wenn neue Emails oder Nachrichten reingekommen sind. Das sehe ich nicht ein. Ich gucke die Emails nach, wenn ich Zeit dafür habe und das ist bei mir ganz bestimmt nicht die Autofahrt. Da höre ich Podcast oder Audiobook oder telefoniere mit einer guten Freundin, aber nicht mit Kolleg:innen. Ich habe die Kolleg:innen auch dazu bekommen, mir keine Informationen zum Vertretungsplan (Abwesenheiten etc.) per WhatsApp zu schicken.

  • Miss Miller: ja, das hat in den letzten 2 Jahren extrem zugenommen und mich eine Zeit lang auch wirklich belastet. Schüler, die So abends noch mal die Hausaufgaben gesagt bekommen wollen; Kollegen, die nach 30min ohne Antwort an einem Sa noch eine Nachricht hinterherschicken....


    Unsere SL erwartet, dass wir zu Dienstbeginn und um 17 Uhr unsere Emails im Blick haben und Teams checken. Das finde ich okay.


    Nachrichten nach 18 Uhr sehe ich mir von Schülern gar nicht mehr an. Ich lese und beantworte sie am nächsten Tag nach der Schule, denn morgens konzentriere ich mich auf meinen Unterricht. Bei Nachrichten von Kolleginnen schaue ich manchmal drüber und entscheide dann, ob ich schneller antworte oder nicht.

    So ist bei mir absolut email- und teamfreie Zone

  • Gilt für LOGINEO, kann man sich aber dran orientieren, falls du offizielle Anhaltspunkte möchtest.


    Falls deine Schulleitung sich aber weigert, eine Kommunikationsetikette einzuführen, vorzuleben und durchzusetzen liegt der Ball bei dir. (Ich schaue grundsätzlich nur in der Schule in die mannigfaltigen Kommunikationskanäle.)

    --

    Keine Daten, keine Quellen? Kein Interesse.

  • Ich gucke täglich mehrmals rein und beantworte alles auch möglichst sofort. Nicht weil irgendein Zwang oder eine Erwartungshaltung anderer dahinterstehen würde, sondern weil ich es als effizienter ansehe, als so lange zu „sammeln“, bis ne Stunde Emailsschreiben am Schreibtisch draus wird. Da schreib ich lieber eben beim Zähneputzen mal zwei Sätze und das Ding ist erledigt, als dass ein fetter Haufen draus wird. Das erwarte ich aber nicht von anderen. Wann und ob mir jemand antwortet ist mir ziemlich Wurscht, wenn keine Antwort kommt oder es ewig dauert, dann verwurste ich mein Anliegen halt nach eigenem Gutdünken und das ist dann ggf. zum Nachteil desjenigen, der nicht antwortet :pfeif: Bisher fahre ich damit sehr stressfrei, kann aber verstehen, wenn andere da keinen Bock drauf haben.

  • Ich schaue einmal am Nachmittag in Teams bzw Dienstmail, es sei denn, es ist etwas anderes vereinbart. Am Wochenende oder abends kontaktiere ich Kollegen nur, wenn wir es vereinbart haben. Zum Beispiel, wenn wir samstags morgens in Rzhe etwas planen wollen (dann über Telegram).

  • Unsere SL erwartet, [...]

    Wenn die Erwartungen des Schulleiters so sind, dass das Kollegium damit gut leben kann, dann ist da ja okay. Bei euch scheint das ja so zu sein.

    Ansonsten kann der SL erstmal viel erwarten. Das Thema gehört auf jeden Fall in die Gesamtkonferenz (- da kannst du einfach einen entsprechenden Antrag auch selbst formulieren -) oder auf die TO der PR für eine Dienstvereinbarung.


    Bei uns gilt bspw. die Absprache, dass jeder einmal pro Arbeitstag seine Mails checkt. Wann das ist, ist egal. Gleichzeitig heißt das aber auch, dass man nicht davon ausgehen kann, dass Emails noch am gleichen Tag gelesen werden, weil der andere vielleicht gleich morgens schon reingeschaut hat.


    Eine andere Regelung, die ich gut finde, ist dass Emails als gelesen gelten, wenn man laut Stundenplan im Schulgebäude sein sollte - parallel zu Infozetteln im Fach oder zu Aushängen im LZ. Der Hintergrund ist die Annahme, dass man zu Hause auf seine Dienstemails nicht unbedingt zugreifen kann, weil man keinen Dienstrechner hat. An der Schule hätte man diesen Zugriff.


    Die perfekte Lösung wird es nicht geben, aber fast jede Regelung ist besser als wenn es nicht geklärt ist.


    EDIT: TwoEdgedWord war schneller

  • Erreichbarkeit empfinde ich als Nachteil. Früher war mal ’nen Zettel im Fach ein Kommunikationsweg. Da konnte man nur ’reinschauen, wenn man in der Schule war.


    Warum soll man das mit elektrischen Medien anders machen? Was spricht dagegen E-Mails in der Schule abzurufen?


    Das meiste muss schon gar nicht beantwortet werden. Bei vielem reicht eine kurze Antwort. Und was länger braucht, klärt man vielleicht besser im Gespräch. Insofern sollte sich die Mailbearbeitung doch eigentlich in einer Pause oder kurz nach der letzten Stunde erledigen lassen.


    Wenn man die Mails lieber von zu Hause abruft, sollte man sich dafür ein festes Zeitfenster einrichten. Einmal täglich.


    Andere elektrische Kommunikation nutze ich nicht. Auf mehreren Kanälen zugeballert zu werden, finde ich noch nerviger.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Ich lese Emails und Teams-Nachrichten, sobald ich die Eingangsbenachrichtigung sehe. Allerdings werde ich nicht übermässig oft angeschrieben bzw. kontaktiert, alles ist in einem verträglichen Rahmen. Meine Policy ist: Falls nicht gerade der Weltuntergang bevorsteht, beantworte ich am Wochenende keine Nachrichten/Mails und schreibe selbst auch keine.

    Wenn ich nicht in der Schule/im Unterricht bin, ändere ich den Status in Teams auf abwesend etc. Mir ist es tatsächlich schon passiert, dass mich jemand auf Teams angerufen hat und ich nur mit dem Handy online war - seither denke ich daran.

  • Bei uns heißt es ausdrücklich, wir sollen nur zu Dienstzeiten hinein sehen. Das wird auch den Eltern kommuniziert. Ich lese zwar manchmal auch außerhalb, aber antworte dann nur, wenn ich will (wenn ich am PC sitze). Das war bereits vor Corona so.


    Telefoniert wird nur in extremen Ausnahmefällen (und oft noch mit vorheriger Anfrage per Mail).

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Ich antworte nach Lust und Laune sofort, stelle Outlook aber so ein, dass die Mail erst am nächsten Schultag versendet wird.

    Somit wecke ich bei SuS und Eltern (Kollegium ist weniger das Problem) nicht den Eindruck, am Wochenende erreichbar zu sein.


    Meinen Status auf Teams habe ich so eingestellt, dass man automatisch angezeigt bekommt, wann ich nicht antworte.

    • Offizieller Beitrag

    Okay, im ernst:

    Meine Kolleginnen wissen, dass ich komische Arbeitszeiten habe. In der Regel kommen meine Mails irgendwann vormittags oder nachmittags. Manchmal auch ... wann sie kommen.

    Aber sie wissen auch, dass ich Mails (auch Whatsapp / teams) als asynchrone Kommunikation ansehe. Darauf wird geantwortet, wenn man darauf antwortet.

    Nicht wenn ich sie schreibe.


    Und im Zweifelsfall empfehle ich jedem: ruf zwischen 18 Uhr und 7 Uhr deine Mails nicht ab und stell teams und whatsapp auf stumm. Kein Problem. Wir sind ja alle erwachsen.


    Nachtrag: das gilt für alle, nur nicht für mich. Mein Standardsatz am Wochenenende am Telefon ist "Alles gut, sie können mich gerne am Wochenende anrufen. Dafür habe ich vor Corona meine Handynummer rausgegeben. Das nächste freie Wochenende habe ich, wenn Corona rum ist."

  • Ich schaue täglich mehrfach auch an dienstfreien Tagen meine Schulmails, antworte innerhalb von 48h, ich arbeite derzeit 1/3.

    Ich erwarte von KollegInnen nicht dasselbe. Mir reicht in der Regel eine Antwort innerhalb einer Woche. Wenn es etwas Akutes ist, spreche ich sie in der Schule an.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Ich schaue täglich mehrfach auch an dienstfreien Tagen meine Schulmails, antworte innerhalb von 48h, ich arbeite derzeit 1/3.

    Ich erwarte von KollegInnen nicht dasselbe. Mir reicht in der Regel eine Antwort innerhalb einer Woche. Wenn es etwas Akutes ist, spreche ich sie in der Schule an.

    Ich habe zwei Kollegen, mit denen ich viel zu tun habe (gleiches Fach) , die aber unterhälftig unterrichten. Die eine antwortet nach 21 Uhr, wenn die Kinder im Bett sind, der andere 2x die Woche. Ich antworte normalerweise tagsüber. Das ist doch das schöne an Mails, man muss nicht gleichzeitig miteinander kommunizieren. So dringend ist es selten.


    (In der Schule sehen wir uns selten, ins Postfach schaut bei uns auch nicht jeder. Bei uns geht alles über Mails. )

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  • Ich finde WhatsApp oder Messenger generell keinen guten Weg, beruflich zu kommunizieren, es sei denn, man nutzt sie explizit nur dafür, aber die allermeisten Menschen werden die ja v. a. privat nutzen. Ich würde bei WhatsApp die Lesebestätigung ausstellen und auf keinen Fall den Eindruck erwecken, als wäre ich da immer erreichbar und dann erst antworten, wenn ich im Dienst bin oder entscheide, dass ich jetzt wieder oder noch im Dienst bin.


    Alternativ würde ich die KuK durchaus bitten, Messenger nicht mehr für beruflichen Austausch zu nutzen, da du sie nur privat nutzen möchtest. Das sollte jeder akzeptieren.

  • Zur WhatsApp-Kommunikation, so habe ich gehört, braucht man doch die Telefonnummer derjenigen, die man anschreiben möchte. Ist das so?


    Dann muss man einer Kollegin doch die eigene Nummer gegeben haben. Dann ist doch klar, dass man von der angeschrieben wird.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

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