Elternsprechtag

  • Hi zusammen,

    kurze Frage an euch: normalerweise sind wir an der Gesamtschule im Tutorenteam. Jetzt habe ich (in meiner 6. Klasse) nun schon das zweite Mal die Situation, dass die Kollegin wegen einer Schwangerschaft ausfällt.
    Bedeutet: letztes Jahr war ich seit März mit der Klasse allein, dieses Jahr schon nach den Weihnachtsferien.

    Jetzt werden aber die Corona-Regeln gelockert - heißt, wir haben den Elternsprechtag in Präsenz. Davor ging das dann noch, dass wir beide uns von zu Hause zugeschaltet haben - und somit den Sprechtag zu zweit durchgeführt haben. Dieses Mal bin ich komplett alleine.

    Und das wird lustig, weil u.A.:
    - Wahl des 4. Hauptfachs steht an, und entsprechende Beratung

    - bei 2 SuS ist der Antrag auf Schulbegleitung raus, und nicht abgeschlossen

    - 1x Dyskalkulie-Testung, ein Gespräch das ohne Übersetzer eh nicht funktionieren wird

    - viele, die sich regelmäßig prügeln

    - generell eher leistungsschwache und verhaltensauffällige Klasse


    Ich weiß nicht, wie ich das schaffen soll, an einem Tag. Sonst war es immer entspannter, weil man sich abwechseln konnte - und nicht eine Person alle Gespräche allein führen musste. Aber das ist jetzt die Situation, vor der ich stehe. (Und auch daher - ich werde das 10Min-Schema nicht schaffen, sondern wahrscheinlich direkt länger planen. Und auch Pausen eintragen.)

    Habt ihr irgendwelche Tipps, wie ich alleine 25 Elterngespräche an einem Tag gut überstehen kann?


    (Und andere Kollegen dazuholen geht schlecht - die anderen haben auch alle eine Klassenleitung, und der Sportlehrer steht kurz vorm Examen, da will ich nicht noch zusätzlich belasten.)

    Danke schon einmal!

  • Habt ihr irgendwelche Tipps, wie ich alleine 25 Elterngespräche an einem Tag gut überstehen kann?

    Ich habe in ähnlicher Situation den Eltern diese transparent gemacht, um Verständnis gebeten, die Gespräche etwas zu priorisieren und nicht alle am gleichen Tag halten zu können. Im Ergebnis haben relativ viele Eltern signalisiert, auf ein aktuelles Gespräch auch verzichten zu können, sodass ich wirklich nur noch die 6-8 Gespräche hatte, die auch wirklich notwendig waren.

  • Ich habe in ähnlicher Situation den Eltern diese transparent gemacht, um Verständnis gebeten, die Gespräche etwas zu priorisieren und nicht alle am gleichen Tag halten zu können. Im Ergebnis haben relativ viele Eltern signalisiert, auf ein aktuelles Gespräch auch verzichten zu können, sodass ich wirklich nur noch die 6-8 Gespräche hatte, die auch wirklich notwendig waren.

    Darf ich nicht. Vorgabe ist: alle Eltern müssen zu den Klassenlehrern kommen, und wir über sämtliche Leistungen informieren. Ich versuche, die "einfachen Gespräche" als "Pausenzeiten" entsprechend zu legen - auch wenn das auch was unfair ist.

  • Bei uns an der Grundschule fällt kaum Unterricht für den Elternsprechtag aus (an einem Tag dürfen wir nach der 4.Std Schluss machen, also gegen 12 Uhr und wir führen die Gespräche als Klassenleitung in der Regel sowieso allein). Deshalb ist es bei uns auch immer eher eine Elternsprechtagswoche. Die meisten Kollegen verteilen sich die Gespräche auf zwei Tage. Pro Gespräch rechne ich 15 Min. Bei schwierigen Gesprächen auch mal 30 Min, aber davon mache ich max 2 im Rahmen des Elternsprechtags und die anderen dann eher irgendwann anders zwischendurch, weil das sonst nicht passt. Ja, es ist immer total anstrengend, aber so ist es standardmäßig bei uns (während Corona hatten wir einmal alle Gespräche an einem Tag und die Kinder wurden derweil von den ErzieherInnen der OGS und Nicht-KlassenlehrerIn betreut. Ich fand das super und hätte es gerne immer so.)

    Bei 26 Kindern mache ich 2 Tage in der Woche ca 4h Gespräche am Stück.

    Die Lehrerin meiner Tochter hat zuletzt an vier unterschiedlichen Tagen Termine angeboten.

  • Was spricht denn dagegen, das Ganze trotzdem online zu machen? Werde ich beim Elternabend auch so machen, denn da ist keine Maskeñpflicht mehr und ich muss mich um eine pflegebedürftige Person kümmern.

  • cahovi , du hast in Sek. II (steht unter deinem Namen) noch Elterngespräche mit der gesamten Klasse? Und auch bei den genannten Problemen (Schulbegleitung, Prügelei, Dyskalkulie-Testung) dachte ich an Grundschule oder Klasse 6.


    Auf jeden Fall kann man kaum 25 Gespräche an einem Tag führen. Bei uns am Gymnasium werden 18 an einem Mittag (4 Stunden) eingeplant. Den Rest muss ich entweder davor oder danach halten. An der Gesamtschule früher hatte ich je 2 x 20 am Vor- bzw. Nachmittag (alle Gespräche wurden/werden auf je 10 Minuten begrenzt). Sprich mit deiner SL.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Was spricht denn dagegen, das Ganze trotzdem online zu machen? Werde ich beim Elternabend auch so machen, denn da ist keine Maskeñpflicht mehr und ich muss mich um eine pflegebedürftige Person kümmern.

    Dürft ihr das frei entscheiden? Bei uns ist das vorgegeben. Der Elternsprechtag muss in Präsenz durchgeführt werden.

    Bei 26 Kindern mache ich 2 Tage in der Woche ca 4h Gespräche am Stück.

    Die Lehrerin meiner Tochter hat zuletzt an vier unterschiedlichen Tagen Termine angeboten.

    Das würde kaum klappen. Und dieses System hört sich sehr anstrengend an, du tust mir leid! Problem ist: Hauptfachwahl ist bis 27.04. - heißt kaum Zeit nach den Ferien, und während der Ferienzeiten weigere ich mich, da habe ich genug Korrekturen. Mit drei Langtagen und einem Konferenztag bleibt da nicht mehr viel Zeit sonst für solche Termine - leider. Und uns ist dieser eine Tag vorgegeben (mein Kurztag!) - de facto wäre mit den 10min-Terminen, die angesetzt sind, das alles recht entspannt - letztes Mal aber real von 10:00 - 18:00 mit was Mittagspause.

    Wie wäre es, wenn du die Gesprächsthemen in für die Elternsprechstunden priorisiert (z. B Information über aktuellen Leistungsstand, evtl. Schwächen und Schwächen der SuS-Leistung ansprechen und ggf. Verhaltens-/Sozialprobleme ansprechen, falls vorhaben)

    Das ist ein guter Tipp! Vielleicht dann auch in einer lesbareren Form, normalerweise sind meine Notizen nicht für andere Menschen gedacht. Die Hauptfach-Infos haben sie schon alle, da geht es v.a. darum, was denn eine sinnvolle Wahl ist.

    Das Wichtigste ist, dass du dich an dem Tag nicht übernimmst und dir auch Pausen nimmst, um mal durchschlagen zu können. Ich weiß, dass sich das leichter anhört, als getan, aber ich drücke dir die Daumen!!! :rose:

    Ich versuche es! :)

  • cahovi , du hast in Sek. II (steht unter deinem Namen) noch Elterngespräche mit der gesamten Klasse? Und auch bei den genannten Problemen (Schulbegleitung, Prügelei, Dyskalkulie-Testung) dachte ich an Grundschule oder Klasse 6.


    Auf jeden Fall kann man kaum 25 Gespräche an einem Tag führen. Bei uns am Gymnasium werden 18 an einem Mittag (4 Stunden) eingeplant. Den Rest muss ich entweder davor oder danach halten. An der Gesamtschule früher hatte ich je 2 x 20 am Vor- bzw. Nachmittag (alle Gespräche wurden/werden auf je 10 Minuten begrenzt). Sprich mit deiner SL.

    Ich bin Sek II-Kollegin, habe aber eine Klassenleitung in der 6. Ich unterrichte sonst nur Oberstufe ;) Das versuche ich gerade zu verdrängen, da ich eigentlich wegen der Quartalsnoten bis Donnerstag noch 50 Klausuren korrigieren möchte.


    10 Minuten-Begrenzung haben wir, aber das ist teilweise nicht machbar bzw. realistisch. Leider. Wir haben den ganzen Tag "frei" - und da laufen halt die Gespräche.

  • Eieruhr stellen und 10 Minuten Begrenzung knallhart einhalten. In den 10 Minuten nur das Allerwichtigste unterbringen und am Ende der Zeit darauf verweise, dass die Zeit jetzt leider um sei, Dringendes bei Bedarf aber gerne zu einem gesonderten Termin in der Sprechstunde besprochen werden könne.


    Ich hab noch nie meine Termine überzogen, auch nicht mit Unterstufenklassenleitungen. Der Elternsprechtag ist zur kurzen Überblicksinformation da, nicht zum Wälzen von Problemen.

  • Ich bin Sek II-Kollegin, habe aber eine Klassenleitung in der 6. Ich unterrichte sonst nur Oberstufe ;) Das versuche ich gerade zu verdrängen, da ich eigentlich wegen der Quartalsnoten bis Donnerstag noch 50 Klausuren korrigieren möchte.


    10 Minuten-Begrenzung haben wir, aber das ist teilweise nicht machbar bzw. realistisch. Leider. Wir haben den ganzen Tag "frei" - und da laufen halt die Gespräche.

    Bei uns kommen nach 10 Minuten die nächsten Eltern. Und auch die haben Anspruch auf 10 Minuten.


    (Bei uns tragen sich die Eltern über das digitale Klassenbuch in die Terminliste ein. Wir Lehrer dürfen anfangs 6 Termine für Pausen blockieren, ich selbst habe 3 x 20 Minuten gleichmäßig verteilt, andere Kollegen alles geballt am Anfang oder Ende. Die Abstände sind 10 Minuten.)


    25 Gespräche an einem ganzen Tag finde ich nicht mehr ganz so problematisch (wir haben nur noch Halbtags ab 15 Uhr). Wir haben ja theoretisch einen 9-Stunden-Tag (wenn man die Ferien abzieht, Wochenarbeitszeit für Lehrer in Baden-Württemberg wird auf 46,x Stunden umgerechnet). Ich würde versuchen, die meisten Gespräche auf 10 Minuten zu begrenzen und wenn du anscheinend selbst einteilen kannst, schwierige auf 20 Minuten (oder auch 10 Minuten und ein weiteres Gespräch später - so ist es bei uns vorgesehen, die allermeisten Eltern wollen allerdings nicht und so reichen die 10 Minuten).


    Allgemein: Wir hatten dieses Jahr hervorragende Erfahrungen mit Online-Gesprächen. Sowohl Eltern, SL und Kollegium wollen es so (jedes 2. Mal (?)) wiederholen. Es konnten auch Elternteile teilnehmen, die beruflich unter der Woche unterwegs sind. Und es hat fast immer hervorragend geklappt (ein Elternteil hatte kein Mikrophon und hörte mir nur zu, auch gut).

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Die Gesamtbelastung reduziert das nicht, aber du könntest die Eltern anschreiben, deren Kinder schnell erledigt sind und sie bitten, dich an einem der Tage vor dem Elternsprechtag bis zu einer bestimmten Uhrzeit anzurufen. Wenn das für dich machbar ist, aber der Zeitplan der Woche scheint ja recht eng zu sein.


    Oder: Die ganz problematischen / auffälligen SuS auslagern. Da würde ich mich von der SL nicht ins Bockshorn jagen lassen. Wer sollte es dir verbieten, Eltern an einem anderen Tag als dem Elternprechtag zu beraten?

    Den Aufwand der Fächerberatung kann ich nicht abschätzen, aber vielleicht hilft es, die SuS vorher zu befragen, damit die eigentliche Überlegung nicht im Beratungsgespräch stattfindet.

  • Darf ich nicht. Vorgabe ist: alle Eltern müssen zu den Klassenlehrern kommen, und wir über sämtliche Leistungen informieren. Ich versuche, die "einfachen Gespräche" als "Pausenzeiten" entsprechend zu legen - auch wenn das auch was unfair ist.

    Ich glaube kaum, dass die Schule die Eltern in die Schule zwingen kann. Natürlich haben die Eltern ein Recht auf Informationen zum Leistungsstand. Das muss aber nicht zwingend in einem persönlichen Gespräch an einem bestimmten Tag erfolgen.

  • Was spricht denn dagegen, das Ganze trotzdem online zu machen? Werde ich beim Elternabend auch so machen, denn da ist keine Maskeñpflicht mehr und ich muss mich um eine pflegebedürftige Person kümmern.

    Vermutlich die Anweisung der SL und empörte Eltern, die dann zu Präsenzterminen bei anderen Kollegen im Gebäude sind und dann irgendwie sich zuschalten müssen.

  • Während Corona habe ich einmal eine längere Leistungseinschätzung rausgegeben (Ankreuzbogen und aktuelle Noten) und dann abgefragt, wer zusätzlich ein Gespräch wünscht.


    Längere Sachen (Beratung bei Dysklalkulie und LRS, Unterstützungsbedarf, I-Hilfe) und Brisantes (Prügeleien) würde ich nie für den Elternsprechtag aufheben,

    die Prügeleien regelt man möglichst am gleichen Tag oder am Tag danach,

    Beratung nach Testung etc. ist immer ein zusätzliches Gespräch.


    Warum die Beratung für die Fächerwahl an dem Tag laufen soll, leuchtet mir auch nicht ein. Mit den notwendigen Informationen können das sicher viele selbstständig entscheiden.


    Wenn ich die Möglichkeit habe, plane ich ein, dass sich die Gespräch zwischen schwierigen und leichtern Gesprächen abwechseln, das entlastet auch.

    Ansonsten muss man zwischendurch Frei-Termine einsetzen, um mal ein wenig Luft holen zu können.

    Noch ein Tipp: viel trinken!


    Wir haben keine freien Tage für Elterngespräche, entsprechend braucht es mehrere Nachmittage, je nach Anzahl der Schüler:innen und Klassen, in denen man Hauptfächer übernommen hat. Darum haben wir keinen "ElternsprechTAG", sondern eine oder zwei Wochen. Selbst von Kernzeiten, an denen alle da sein sollen, sind wir abgekommen.


    Wenn das Gespräch ohnehin nur zwischen dir und den Eltern läuft und keine weiteren Lehrkräfte aufgesucht werden, leuchtet mir nicht ein, warum alle Gespräche an einem Tag sein müssen.

  • Mir ist gerade noch eingefallen: Mein ältestes Kind besucht eine Gesamtschule und dort ist immer an einem Montag den gesamten Tag Elternsprechtag und zusätzlich gibt es an dem Freitag davor oder danach noch Nachmittagstermine.

  • Dürft ihr das frei entscheiden? Bei uns ist das vorgegeben. Der Elternsprechtag muss in Präsenz durchgeführt werden.

    Wer hat das denn vorgegeben. Wenn es die Schulleitung alleine war, dann sprich doch mit dem Lehrerrat und teile ihm deine Bedenken mit, dann kann man da bestimmt was dran drehen. Sind bei euch keine Hybridmodelle denkbar, ein Teil in Präzens, ein Teil online? Kann man die Leistungsmitteilungen, die bei euch wohl nötig sind nicht per Mail versenden?

  • Wer hat das denn vorgegeben. Wenn es die Schulleitung alleine war, dann sprich doch mit dem Lehrerrat und teile ihm deine Bedenken mit, dann kann man da bestimmt was dran drehen. Sind bei euch keine Hybridmodelle denkbar, ein Teil in Präzens, ein Teil online? Kann man die Leistungsmitteilungen, die bei euch wohl nötig sind nicht per Mail versenden?

    Wir dürfen das selbst entscheiden, auch in welcher Form der Elternabend stattfindet.

    Vermutlich die Anweisung der SL und empörte Eltern, die dann zu Präsenzterminen bei anderen Kollegen im Gebäude sind und dann irgendwie sich zuschalten müssen.

    Nee, die schaffen das schon. Wir haben Übung darin.

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