Das Dilemma namens neue Heizung

  • Kann die Pflicht zur Nutzung Erneuerbarer Energien auch durch eine PV-Anlage erfüllt werden?

    Nein. Eine PV-Anlage generiert keine Wärme, sondern Strom. Daher kann die PV-Anlage zur Erfüllung der Pflicht nicht direkt angerechnet werden. Etwas anderes gilt, wenn der Strom aus der PV-Anlage in einem Wärmeerzeuger, z.B. einer Wärmepumpe oder Stromdirektheizung, eingesetzt wird.



    https://www.schleswig-holstein…ndeKlimaschutzgesetz.html

    Ja mag ja sein. Trotzdem ist eine PV-Anlage eine sinnvolle Sache. Ich verstehe trotzdem noch nicht wie das dann für dich nicht in Frage kommt.


    Du könntest auch Klimageräte für eine direkte Beheizung des Hauses nutzen in Verbindung mit einer PV-Anlage.

  • Diese Nachricht kam heute


    https://www.tagesschau.de/inla…erbot-oelheizung-101.html


    Bis 2045 ist es noch etwas hin, jedoch bedeutet dieser Entwurf, wenn er Gesetz wird, dass es besser ist, wenn ich Ende 2044 schon six feet under bin, denn mein Haus verlasse ich für immer nur noch in eine Richtung und ein Leben ohne Heizung ist in meiner Gegend keine Option.

    Schade. Ich wollte eigentlich sehr alt werden.


    Wenn dies Gesetz wird, kommt es zu einer versteckten Hausenteignungswelle, da derartige Investitionen von vielen nicht erbracht werden können (finanziell, geografisch, wetterbedingt). Die Immobilienpreise würden zusammenbrechen und die ganze Finanzwirtschaft mit sich ziehen. Gleichzeitig würde es eine Entvölkerung der ländlichen Gegenden bedeuten, die ohnehin schon auf Grund des raueren Klimas mehr in Heizung usw. stecken müssen und die ohnehin hohen Kosten nur noch schwer aufbringen können.


    Im Moment verspüre ich nur noch abgrundtiefe Verachtung für Politiker, die ihre Ideologien mit allen Mitteln durchsetzen wollen, und denen es vollkommen egal ist, wie viel Schaden sie damit anrichten. Schlimmer ist nur noch, dass eine Partei, die von lächerlichen 11 % gewählt wurde (Nichtwähler eingerechnet), dies tatsächlich umsetzen kann.


    Nun gut. Es sind noch mehr als 20 Jahre, es ist noch nicht Gesetz und außerdem: Mit diesem Gesetz sind mindestens die ostdeutschen Landtage nach der nächsten Wahl grün*innenfrei.

    Wenn ich mir das überlege, kann ich ja noch hoffen.

    • Offizieller Beitrag

    Bis 2045 ist es noch etwas hin, jedoch bedeutet dieser Entwurf, wenn er Gesetz wird, dass es besser ist, wenn ich Ende 2044 schon six feet under bin, denn mein Haus verlasse ich für immer nur noch in eine Richtung und ein Leben ohne Heizung ist in meiner Gegend keine Option.

    Warum solltest du bereits 2045 deine Heizung ausbauen müssen?

    Zitat

    Bereits eingebaute Gas- und Ölheizungen sollen nach und nach verschwinden. Sie dürften dem Bericht zufolge dann nur noch maximal 30 Jahre laufen. Im zweiten Schritt sieht der Gesetzentwurf ein generelles Einbauverbot für neue Öl- und Gasheizungen ab 2045 vor.

    = 2053

  • Geht's noch ein bisschen dramatischer?

  • Schade. Ich wollte eigentlich sehr alt werden.

    Soll das jetzt allgemeiner Kulturpessimismus sein?


    Einen ähnlichen Gedanken hatte ich, als vor etlichen Jahren Glühbirnen verboten wurden. Damals habe ich noch hunderte Glühbirnen gebunkert, weil ich die Energiesparlampen überhaupt nicht mochte. Es dauerte einfach viel zu lange, bis diese Leuchtstoffröhren richtig hell wurden. Rückblickend betrachtet war mein Handeln der reinste Blödsinn, weil wenig später die LEDs ihren Siegeszug angetreten haben.


    Auch wenn ich mir nicht vorstellen könnte in vergangenen Zeitaltern zu leben, so wünschte ich mir doch gerne die Technikgläubigkeit des frühen 20. Jahrhunderts zurück, als in der Zeit zwischen 1900 und 1914 der Mensch die Luft eroberte, auf der Weltausstellung erste rollende Bürgersteige präsentiert wurden und alle die elektrische Beleuchtung und das Telefon als Fortschritt angesehen haben.


    Und ja, ich glaube an das Batterieelektrische Auto, die Akku-Entwicklung wird kommen. Der Lithium-Verbrauch pro kWh-Speicherkapazität wurde in den letzten Jahren ja schon drastisch gesenkt und durch die Umstellung von Lithium-Ionen- auf Lithium-Eisen-Phosphat-Akkus bekommen sie auch so langsam die Zyklenfestigkeit in den Griff.


    Ähnliches gilt für die Heizungen. Das wird schon werden bis dahin mit der Technik!

  • Er geht von 30 Jahre Laufzeit aus, rückwirkend seit Einbau.


    Es ist schon merkwürdig, dass der Einbau einer neuen Heizung bisher mit KfW-Geldern gefördert wurde, und nun nach wenigen Jahren trotz vorheriger Energieberatung nicht mehr sinnvoll sein sollen.

    Entsprechend gute und sinnvolle Alternativen muss es dann schon geben, diese wurden zuvor in der Energieberatung ausgeschlossen.

  • Wenn dies Gesetz wird, kommt es zu einer versteckten Hausenteignungswelle, da derartige Investitionen von vielen nicht erbracht werden können (finanziell, geografisch, wetterbedingt). Die Immobilienpreise würden zusammenbrechen und die ganze Finanzwirtschaft mit sich ziehen. Gleichzeitig würde es eine Entvölkerung der ländlichen Gegenden bedeuten, die ohnehin schon auf Grund des raueren Klimas mehr in Heizung usw. stecken müssen und die ohnehin hohen Kosten nur noch schwer aufbringen können.

    Erklär mir das mal. Eine neue Heizung kostet Geld. Bis 2045 werden viele Hausbesitzer so oder so eine neue Heizung brauchen. 30 Jahre sind eine verdammt lange Zeit um mit einer alten Heizung zu arbeiten, die pfeifen nach der Zeit oft auf dem letzten Loch. Unsere hat dieses Alter und nur dank eines Cousins mit viel Fachwissen mussten wir die noch nicht komplett ersetzen.
    Was also sind die Investitionen, die nicht erbracht werden können? Um wieviel Geld geht es hier?

    Es sollte sattsam bekannt sein, dass man als Hausbesitzer ein Polster haben sollte. Und das sollten auch mehr als 100€ sein. Wenn man das nicht hat, sollte man sich das mit Hausbesitz überlegen...

  • Die Frage ist halt, was ich denn einbauen soll?

    Ich hab ein Haus in der Familie, dessen Garten ist zu klein für Flächengeothermie, Tiefengeothermie geht nicht wegen altem Bergbaugebiet, die Bebauung ist so dicht dass jede Luft-Luft-Wärmepumpe bei einem Nachbar vor dem Schlafzimmerfenster stände, für einen großen Thermospeicher ist auch kein Platz. Gas oder Fernwärme gibt es nicht in der Umgebung.

    Da es ein altes Haus ist, ist es auch keine luftdichte Styroporschachtel.


    Was kann ich also einbauen? Eine Elektroheizung, die am Grundlastkraftwerk hängt? Einen Holz- oder Pelletofen um die russischen Taiga-Wälder und die rumänischen Nationalparke zu verfeuern?


    Ich bin einigermaßen ratlos.

  • Moin kodi? Womit heizt Du denn aktuell? Öl? Wenn ja, dann hast Du ausreichend Platz für einen Pufferspeicher, dann fliegt nämlich der Öltank raus. Da denke ich aktuell an Photovoltaik und profanen Heizstäben (=Tauchsieder) im Warmwasserspeicher. Ansonsten bleibt natürlich noch die Luft-Luft-Wärmepumpe, wenn man den Wirkungsgrad steigern will.


    Wenn die Grundstücke alle so klein sind, dann stehen die Dinger eben vor dem Schlafzimmerfenster irgendeines Nachbarn. Läßt sich dann nicht ändern. Wobei das Problem der geringen Grenzabstände nicht durch die Wärmepumpe verursacht werden sondern durch die viel zu kleinen Grundstücke. Drum bin ich auch kein Fan der Nachverdichtung und ähnlicher städtebaulicher "Kniffe".

  • Google mal nach "Andreas Schmitz Klimaanlage".


    Oh, keine Sorge, der verkauft nix.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Auf die Frage nach den Kosten.

    Als die neue Gasheizung eingebaut werden sollte, war schon von Alternativen die Rede. Es geht nur Wärmepumpe und auch nur ohne Bohrung oder ähnliches. Geothermie ist auf Grund des Untergrundes (Erzgebirgsplatte) nicht möglich oder wenn, dann zu unvorstellbaren Preisen.


    Eine Wärmepumpe kostet 25000 € (3fache einer Gasheizung). Diese geht aber bei uns nicht, da wir eine Art "Kältepol" sind.

    Im Moment haben wir schon wieder -9°C. Wenn im Wetterbericht von einem warmen Wintertag die Rede ist, sind es bei uns höchstens 3-4 °C. Seit Januar haben wir fast jede Nacht Frost. Und das ist im ganzen "Dorf" so.

    Wir benötigen eine "stärkere" und kostenintensivere Pumpe.


    Das ist aber nicht alles. Unsere Heizungskörper müssten raus und in allen Zimmern eine Fußbodenheizung rein. Sonst wird das hier nichts. Nach dem ersten groben Überschlag standen da inkl. Einbau und ein paar "Kleinigkeiten" rund 100000 €.

    Im Moment gibt es noch eine Förderung, aber ob die auch nächstes Jahr noch da ist. Wer weiß ?

    Und selbst dann wäre es ein extreme Belastung.

    Außerdem: In einem bewohnten Haus alle Fußböden raus und Heizung rein? Unvorstellbar.


    Wenn der eine oder andere von euch 100000 € herumliegen hat, freut mich das für ihn. Wir haben es nicht.

    Als wir unser Haus vor 30 Jahren gekauft haben, kostete es uns 250000 Mark. In den 30 Jahren haben wir noch einmal mindestens so viel Geld hineingesteckt. Dach, Fenster, Türen, Heizung, Wasser-, Elektro-, Gasleitungen alles neu. Haus gedämmt und speziell verputzt.

    Nebenbei hatten wir noch ein paar "Aufwendungen" für den Hochwasserschutz. 2002 und 2013 hatten wir nämlich ein Wassergrundstück. Die von der Stadt zugesagten Hilfen gab es natürlich nicht, also mussten wir selbst ran.

    Alles war genau durchgeplant und mit Eintritt in die Rente waren wir mit allem fertig.


    Deshalb hatten wir gedacht, dass wir nun in Ruhe unser Rentnerdasein genießen können. Sch... ist es.

    Und das macht mich stocksauer.

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    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Nebenbei hatten wir noch ein paar "Aufwendungen" für den Hochwasserschutz. 2002 und 2013 hatten wir nämlich ein Wassergrundstück. Die von der Stadt zugesagten Hilfen gab es natürlich nicht, also mussten wir selbst ran.

    Warum erwartet ihr Hilfen von der Allgemeinheit? Wer ein Haus kauft, das kein Versicherer gegen Elementarschäden versichern will, der darf sich nicht wundern, wenn das Wasser dann auch mal kommt. Grundlos wird kein Versicherer entsprechende Verträge ablehnen. So gesehen war es schon der entscheidende Fehler überhaupt dieses Haus zu kaufen.

    Unsere Heizungskörper müssten raus und in allen Zimmern eine Fußbodenheizung rein. Sonst wird das hier nichts. Nach dem ersten groben Überschlag standen da inkl. Einbau und ein paar "Kleinigkeiten" rund 100000 €.

    Also ich heize aktuell noch mit Gas. Aber wir haben überall möglichst große Heizkörper eingebaut, auf das es optisch schöner aussieht. Es wurden also überall DK-22 Heizkörper eingebaut, die dann bitte auch so breit sind wie die Fenster, so hoch wie die Tür neben dem Heizkörper etc. und eben nicht bloß die kleinstmöglichen Heizkörper und die dann ggf. noch als einreihige Konvektoren. Ergebnis dieser Überdimensionierung der Heizkörper: Ich komme auch ohne Fußbodenheizung mit Vorlauftemperaturen von 40°C aus. Der Rücklauf liegt dann bei ca. 25°C. Das Temperaturfenster sollte zu einer Wärmepumpe passen. Man braucht nicht unbedingt eine Fußbodenheizung. Große Heizkörper tun es auch.

    Außerdem: In einem bewohnten Haus alle Fußböden raus und Heizung rein? Unvorstellbar.

    Das geht! Sogar mit Kindern! Glaub mir. Man muß nur wollen.

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