Hallo,
vorab eine Erklärung an die Moderatoren: Ja, die Suchfunktion hilft auch, aber ich fände es toll, einen Thread zu haben, in dem man mal direkt vergleichen kann, wie die verschiedenen Bundesländer die Noten für das 2. Staatsexamen beim Lehramt Gymnasium (od. äquivalent SekII/SekI) berechnen, eine solche Zusammenstellung habe ich nicht gefunden. Ist ja vielleicht auch für diejenigen interessant, die sich überlegen, ob sie das 2. StExamen in einem anderen Bundesland machen.
Darum bitte ich darum, dass alle mit entsprechendem Lehramt hier die Berechnungsweise des eigenen Bundeslandes darlegen, damit man mal einen Überblick hat (ich fand das schon in dem Thread mit dem Stundenvergleich sehr interessant, deshalb kam ich auf die Idee, auch mal die Notenbildung zu vergleichen). Falls so etwas für andere Lehrämter auch gewünscht wird, kann man ja weitere Threads eröffnen, ich wollte es nur der Übersichtlichkeit halber aufsplitten.
Also hier mal die Berechnung, die für LA Gymnasium in Bayern gilt:
Notenbildung 2. Staatsexamen in Bayern am Gymnasium
1. Lehrproben: (Gewichtung 4/13)
Drei Lehrproben, die erste im ersten Halbjahr (an der Seminarschule), die zweite entweder im zweiten oder dritten Halbjahr (an der Einsatzschule), die dritte im letzten (vierten) Halbjahr (wieder an der Seminarschule).
Für die Ermittlung des Gesamtergebnisses: Die Durchschnittsnote dieser drei Lehrproben wird mal 4 genommen.
2. Beurteilungsnote (Gewichtung 5/13)
Wird gebildet aus:
- der Note für die Unterrichtskompetenz, (3-fach gewichtet)
- der Note für die erzieherischen Kompetenz, (3-fach gewichtet)
- der Note für die Handlungs- und Sachkompetenz, (2-fach gewichtet)
dabei sollen auch die Beobachtungen aus der Einsatzschule berücksichtigt werden, der Umfang dieser Berücksichtigung ist nicht festgelegt. Die Seminarlehrer erhalten von den Studienreferendaren im Einsatzschuljahr vor jeder Seminarblockveranstaltung einen sogenannten "Seminarbericht", der ebenfalls beurteilungsrelevant ist. Darin enthalten sind z.B. die Stoffverteilungspläne, Unterrichtsreihen, didaktische Analysen der Klassen, usw.
Die Noten kommen aber hauptsächlich zustande durch die unangekündigten Unterrichtsbesuche durch die Seminarlehrer und Direktoren der Einsatzschulen (Anzahl: Im 1. + 4.HJ pro Seminarlehrer und Halbjahr jeweils mind. 5 Besuche, pro Betreuungslehrer mind. 3 Besuche, im 2. + 3. HJ mind. 1 Besuch durch den Direktor und mind. 3 Besuche durch die Einsatzschul-Betreuungslehrer pro Halbjahr). Die Betreuungslehrer geben ihre Beobachtungen ebenfalls schriftlich an die Seminarlehrer/Direktoren der Einsatzschulen weiter.
Für die Ermittlung des Gesamtergebnisses: Die aus den Gewichtungen errechnete Note wird mal 5 genommen.
3. Note der schriftlichen Hausarbeit (Gewichtung 1/13)
Für die Ermittlung des Gesamtergebnisses: Die Note der schriftlichen Hausarbeit wird einfach gewertet.
4. Kolloquium (Gewichtung 1/13)
Für die Ermittlung des Gesamtergebnisses: Die mündliche Prüfung im Fach Pädagogik/Psychologie wird ebenfalls einfach gewertet.
(Das Kolloquium findet ca. 2 Monate vor der Examensprüfung statt)
5. Die eigentliche Examensprüfung ("mündliche Prüfung") (Gewichtung 2/13)
-> findet ca. 2 Monate vor Referendariatsende statt, besteht aus 3 mündlichen Prüfungen an einem Tag.
- Die beiden Fachdidaktiken (jeweils 20 Minuten Prüfung),
- Prüfung in Schulrecht/Schulkunde und "Grundfragen staatsbürgerlicher Bildung" (Prüfung zusammen, jeweils 10 Minuten, insgesamt 20 Minuten Prüfungszeit).
Für die Ermittlung des Gesamtergebnisses: Die Durchschnittsnote der drei mündlichen Einzelprüfungen wird mal zwei genommen.
Alle so gefundenen Wertungen werden zusammengezählt und die Summe durch 13 geteilt. Das Ergebnis stellt die Abschlussnote des 2. Staatsexamens in Bayern dar.