Praktikumsbesuche

  • Hallo Ihr Lieben,


    an unserer Schule findet ein dreiwöchiges Sozialpraktikum in Jahrgang 10 statt. Ich solle dieses Jahr erstmals drei Praktikumsbesuche absolvieren. Theoretisch bin ich offen dafür, nur unterrichte ich aktuell weder in diesem Jahrgang, noch bin ich in einem ,praktikumsorientierten' Fach (Deutsch, Politik, etc) tätig, und solle diese Mehrarbeit nicht vergütet oder anderweitig ausgeglichen bekommen. Die Schulleitung rechtfertigt die Entscheidung damit, dass ich in der Nähe wohne. Darf ich die Besuche verweigern bzw. einen Ausgleich fordern?


    Ich danke Euch im Voraus!

  • und solle diese Mehrarbeit nicht vergütet oder anderweitig ausgeglichen bekommen

    *seufz* Dann gerne mal wieder: Es liegt hier schlicht keine Mehrarbeit vor, sondern lediglich eine Dienstanweisung, einen kleinen Teil der ungebundenen Arbeitszeit für allgemeine Aufgaben im Sinne von §2LehrArbzVO für Praktikumsbesuche zu verwenden. Sollte zur Erledigung dieser Aufgaben Fahrten notwendig sein, so sind selbstverständlich die Fahrtkosten zu erstatten.

  • Gibt's dazu keinen Beschluss der Lehrer*innenkonferenz?

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Seph hat völlig recht. Nichtsdestotrotz finde ich es seltsam, dass du Praktikumsbetreuung bei SuS durchführen sollst, die du gar nicht kennst und in deren Klassen du überhaupt nicht eingesetzt bist. Das kenne ich so nicht, sondern nur so, dass die Lehrkräfte die in den jeweiligen Klassen eingesetzt sind, die Praktikant*innen betreuen.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Gibt es in Hamburg nicht für quasi jede (solche) Aufgabe einen Schlüssel und Punkte und was weiß ich, was du also verbuchen kannst?

    Das dachte ich auch kurz, die LehrArbzVO führt solche Faktoren in der Anlage aber nur für die Deputatsstunden und damit für den unterrichtsbezogenen Teil der Arbeitszeit konkret aus.

  • Seph hat völlig recht. Nichtsdestotrotz finde ich es seltsam, dass du Praktikumsbetreuung bei SuS durchführen sollst, die du gar nicht kennst und in deren Klassen du überhaupt nicht eingesetzt bist. Das kenne ich so nicht, sondern nur so, dass die Lehrkräfte die in den jeweiligen Klassen eingesetzt sind, die Praktikant*innen betreuen.

    An meiner 1. Schule wurden zuerst die Kollegen heran gezogen, deren Stunden ausfielen (Anzahl der Deputatsstunden - Anzahl der Besuche). Wenn aber mehrere Schüler in einem Betrieb waren, ging nur ein Kollege hin (und hatte dann auch Schüler, die er nicht kannte). Mehrere Kollegen (zu unterschiedlichen Zeiten) kam beim Betrieb nie gut an


    Und ich hatte mal 14 Deputatsstunden in einer 9. Klasse, ich konnte aber unmöglich 28 Besuche in zwei Wochen durchführen. Dann mussten auch andere Kollegen ran.


    An meinen beiden anderen Schulen gibt es nur Anrufe.


    Liebe seekatze, ich fand die Besuche oft spannend, ich habe selbst viel gelernt. Ich erhielt auch nur das Kilometergeld.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Kris24 : Wie kommst du denn auf 28 Besuche bei 14 Deputatsstunden? In deinem ersten Satz schriebst du doch, dass die Anzahl der Deputatsstunden (also in dem Fall 14) die Anzahl der zu betreuenden Praktikant*innen mit sich brachte; das wären dann aber doch 14 und nicht 28? Oder musstet ihr die SuS zweimal in der Praktikumszeit - also einmal pro Woche - im Betriebe besuchen?!? Das finde ich etwas übertrieben, muss ich sagen. Hier ist es - sowohl bei uns an den BBS als auch an den allgemeinbildenden Schulen - so, dass es nur einen Praktikumsbesuch gibt und ein Telefonat.

    Wenn bei mir 14 Stunden, die ich in einer Klasse unterrichte, ausfallen, übernehme ich aber auch 14 Praktikumsbetreuungen. Dieses Jahr waren es bei mir 10 Betreuungen in meiner Klasse, weil ich 11 Unterrichtsstunden dort unterrichte. Allerdings brauchten wir in diesem Jahr bisher keine Besuche zu machen, da die Vorgabe vom MK war, die Betreuungen lieber telefonisch oder per Videochat durchzuführen.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • (Praktika dauer oft zwei Wochen ;) )

    Ja, das ist mir klar. So lange dauern sie ja hier in NDS z. B. in den 9. Klassen an den allgemein bildenden Schulen und bei uns an den BBS in den Berufseinstiegsklassen auch. Aber trotzdem machen die Lehrkräfte dort nicht wöchentlich einen Praktikumsbesuch sondern nur einen in den zwei Wochen. Also hat man auch, wenn man 14 Stunden in einer Klasse unterrichtet, "nur" 14 Besuche zu erledigen und nicht 28.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

    Einmal editiert, zuletzt von Humblebee ()

    • Offizieller Beitrag

    Ich glaube, dass damit gemeint ist (zumindest meine sofortige Interpretation des Beitrags)
    - Regel ist: 1 Praktikumsbesuch pro ausgefallene Stunde:

    - zweistündiges Fach -> 4 Besuche, weil 2 * 2
    - ich unterrichte 14 Stunden im Jahrgang, also 28 Stunden fallen aus.
    - 28 Besuche sind aber viel zu viel, deswegen gibt es Kappungen.

    Diese Kappungsgrenzen haben wir bei uns auch, auch wenn bei uns die Regel mit 1 Wochenstunde = 1 Besuch, auch bei 2-Wochen-Praktika (die andere Stunde ist eine Vertretungsreserve.)

  • Sorry, aber das mit den "Kappungen" und "Kappungsgrenzen" verstehe ich nicht wirklich :weissnicht:.


    Bei uns ist es folgendermaßen geregelt: Stunden, die nicht erteilt werden können, weil Klassen im Praktkum sind, werden nicht mit einer vollen Stunde für uns ausgewiesen sondern mit 0,x Stunden - je nachdem, wie lange die jeweilige Klasse im Praktikum ist. Dann erhalten wir aber wiederum "Anrechnungszeiten" für die Praktikumsbetreuung (also das Telefonat mit und den Besuch im Praktikumsbetrieb sowie die Korrektur der Praktikumsmappe); das sind - wenn ich mich nicht irre - eine halbe Stunde pro Betreuung. So kommt man dann im Endeffekt doch wieder auf seine "volle" Unterrichtsstunde.


    Und ich kann es immernoch nicht nachvollziehen, wieso Lehrkräfte, die eine Klasse gar nicht unterrichten, dort Praktikumsbesuche vornehmen müssen. Für sie fällt ja kein Unterricht aus, der zu "kompensieren" wäre.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Die Schulleitung rechtfertigt die Entscheidung damit, dass ich in der Nähe wohne. Darf ich die Besuche verweigern bzw. einen Ausgleich fordern?

    Ich bin ja eigentlich recht unkompliziert und springe ein, wenn es nötig ist ohne lange rumzulamentieren, aber der Wohnort kann definitiv kein Grund sein, um für Praktikumsbesuche eingeteilt zu werden. Dadurch, dass vermutlich die anderen Kollegen in der Jahrgangsstufe unterrichten und damit Unterricht ausfällt, fällt für dich sehr wohl Mehrarbeit an mit einer für mein Empfinden unverschämten Begründung.

    • Offizieller Beitrag

    Kann es sein, dass du von deinen dualen Schüler*innen ausgehst, bzw. von SuS, die ganz lange im Praktikum sind und dies deswegen auch im Deputat berücksichtigt wird?

    An Schulen, wo die SuS nur einmal im Jahr 2 Wochen weg sind, wird es nicht berücksichtigt, sondern lässt sich einfach so regeln.


    Bei den Kappungsgrenzen meine ich:
    bei meiner Schule ist es wie gesagt: 1 Wochenstunde = 1 Praktikum.
    ein 3-stündiger Kurs bedeutet also: 3 Besuche, jeder Besuch wird mit einer Schulstunde angerechnet, für die weiteren 3 Stunden könnte man (da Unterricht ausfällt für Vertretung vorrangig herangezogen werden). (man sagt einfach Bescheid, falls man während des ausfallenden Unterrichts den Besuch machen wird).
    Ich hatte mal 9 Stunden in einem Jahr im betroffenen Jahrgang, da reicht es aber, wenn jede*r Kolleg*in maximal 3-5 Besuche macht. Dann hätte man mich auch theoretisch bei 5 Besuchen (9*2-5) 14 Stunden in Vertretung stecken können. Soviel fällt in den 2 Wochen auch nicht aus, die Vertretungsreserve ist also eine Theorie und kann nicht ausgeschöpft werden (außer vielleicht jetzt mit Corona)

    Und ich kann es immernoch nicht nachvollziehen, wieso Lehrkräfte, die eine Klasse gar nicht unterrichten, dort Praktikumsbesuche vornehmen müssen. Für sie fällt ja kein Unterricht aus, der zu "kompensieren" wäre.

    DAS kann ich auch wirklich nicht nachvollziehen. Das war aber bei Kris nicht der Fall. Beim TE dachte ich deswegen, dass es sich um eine Aufgabe handelt, die (in Hamburg!) mit irgend einer Anrechnung versehen ist.

  • Kann es sein, dass du von deinen dualen Schüler*innen ausgehst, bzw. von SuS, die ganz lange im Praktikum sind und dies deswegen auch im Deputat berücksichtigt wird?

    Nein, ich gehe nicht von den SuS in der Berufsschule aus, denn die sind ja in der dualen Ausbildung und machen kein Praktikum. Und ansonsten sind unsere Vollzeitschüler*innen - zumindest in den Bildungsgängen, in denen ich unterrichte - insgesamt vier Wochen im betrieblichen Praktikum (entweder zweimal zwei Wochen, einmal vier Wochen am Stück oder - so wird es in einigen BFS-Klassen im technischen Bereich gehandhabt - im zweiten Halbjahr an einem Tag in der Woche). Insgesamt sind es dann für alle diese Klassen 20 Tage bzw. 160 Stunden Praktikum, was ich nicht als "ganz lange" bezeichnen würde. Dass diese insgesamt vierwöchigen Praktika im Deputat berücksichtigt werden, kenne ich auch von anderen BBSn so.

    An Schulen, wo die SuS nur einmal im Jahr 2 Wochen weg sind, wird es nicht berücksichtigt, sondern lässt sich einfach so regeln.

    Ich war der Ansicht, dass ich das tatsächlich schon mal gehört hätte von einer Bekannten, die an einer Oberschule unterrichtet (also, dass dort Praktika auch im Deputat berücksichtigt werden), kann mich aber irren. Da muss ich nochmal nachhaken!

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

Werbung