Als Lehrkraft mit Blessuren arbeiten?

  • Ich kann das Verschwarten als Hobby nicht nachvollziehen. Ist das Sport? Ok.


    Trotzdem muss man damit rechnen, dass es anders verstanden wird. Und zwar nicht nur in Schule.

  • Erzähl den Schüler:innen doch einfach was dein Hobby ist, wenn du dich vorstellst. Wo ist das Problem? Dann hast du halt mal einen blauen Fleck im Gesicht. Im allerschlimmsten Fall fragt mal ein Elternteil nach. Dann sagst du "ich betreibe Kickboxen als Hobby. Da kann das passieren. Ist ein schöner Sport, der mich körperlich und geistig fit hält." Was soll man da mehr sagen? Und Leute reden über ALLES! Dein Auto ist dreckig? Es wird geredet. Dein Auto glänzt immer? Es wird geredet. Du hast eine neue Frisur? Es wird geredet. Eine neue Brille? Trägst Kapuzenpullis? Hemden? Polohemden? Es wird geredet. Nichts davon ist schlimm. Leute reden nun mal über andere Leute.

  • Wenn man damit rechnet, erkennbar vermöbelt in die Schule zu kommen, dann gehört das offenbar zu dem "Sport", den man macht. Aber es gibt ja kaum etwas, was hier nicht gefragt wird. Also ja, kommt bitte alle gern mit Veilchen, ganzkörpertätowiert und in Sandalen unter dem Fußpilz zur Schule. Hoodie nicht vergessen, sofern das den Wunsch, möglichst viel Haut zu zeigen nicht torpediert. Und erzählt euren anvertrauten Kindern bitte alle eure Heldentaten. Das interessiert die brennend.


    Demnächst wird hier noch gefragt, ob man duschen sollte, bevor man in die Schule geht. Oder ein Deo benutzen soll. Oder sich die Haar kämmen soll. Wo kämen wir hin. Come as you are! Die wahren Werte sind innen. einige verbergen sie recht gut.


    Manchmal fasst man sich hier an den Kopf beim Lesen. Nicht dass da schon ein Veilchen blüht :rotfl:

  • Was wollen mir Regeln sagen, die vorsehen, dass man einander vor den Kopp tritt?

    Na was wohl: der Sport erlaubt das und wer ihn ausübt, stellt sich auf diese Möglichkeit ein oder lässt es ganz. Das ist der Unterschied zum "Verschwarten": das kennt keine Regeln und folglich auch keinen Unparteiischen im Ring.:rolleyes:


    Und erzählt euren anvertrauten Kindern bitte alle eure Heldentaten. Das interessiert die brennend.

    Du würdest dich vielleicht wundern, was für einen Unterschied es machen kann, wenn man auf gemeinsamer Erfahrung aufzubauen weiß. Verbales Blabla ist eben nicht immer die effizienteste Basis, sich gegenseitig zu verstehen. Ein Haltung einnehmen können, die dem Gegenüber klar macht, dass man Rückgrat besitzt auch wenn derjenige auftreten kann wie Graf Rotz bei 2m Schrankgröße und potentieller Handgreiflichkeit lernt man nicht eben so.


    Gerade parallel läuft die Diskussion über die Täter/Opferumkehr handgreiflicher Kinder in Kombination mit "robustem" Elternhaus. Aber gut dass wir mal drüber geredet haben.:pinch:

    "A lack of planing on your side does not constitute an emergency on my side."

  • Vielen Dank für all eure Antworten. Der Großteil ist ja tatsächlich positiv (in meinem Sinne), das freut mich wirklich sehr. Allerdings kann ich auch die verstehen, die sagen, dass es bei den Eltern oder anderen Angehörigen etwas seltsam herüber kommen könnte.

  • Ich betreibe jetzt seit über 20 Jahren Thaiboxen und MMA und hatte deswegen noch nie Probleme im beruflichen oder privaten Umfeld. Im Gegenteil, ich kann mich eigentlich nur an positives Feedback erinnern.


    Menschen mit Vorurteilen gegenüber diesem Sport gibt es leider immer. Vielleicht Mal ausprobieren bevor man urteilt. Es sieht alles wilder aus als es ist. Zumindest wenn man trainiert ist.


    Die Anzahl der sichtbaren Blessuren sind auch bei hartem Training und Sparring überschaubar, kommt halt ab und an vor. Nach aktiven Wettkämpfen sieht das natürlich anders aus, aber auch das kann man im Vorfeld klären, wenn man offensiv damit umgeht. Es gibt mehr Lehrer die aktiv Kampfsport betreiben als man denkt.


    Mach dein Ding und laß dir nicht reinreden.

  • Eben. Daher mein Problem mir Kampf-„Sport“.

    Nur weil es dir nicht gefällt, steht es dir nicht zu hier in Frage zu stellen ob es sich um Sport handelt.


    Da gibt es ganz ander Sportarten, die weitaus weniger mit Sport zu tun haben.

  • steht es dir nicht zu hier in Frage zu stellen ob es sich um Sport handelt.

    Doch, doch, fragen darf man so etwas. Es deckt sich nicht mit meiner Vorstellung von Sport, also frage ich mal nach, ob es sich dabei um Sport handelt. Wenn „ihr“ das bejaht, soll’s mir recht sein.

    Da gibt es ganz ander Sportarten, die weitaus weniger mit Sport zu tun haben

    Dann sind das vielleicht gar keine Sportarten.

  • Vielleicht Mal ausprobieren

    Nee, danke. Dass ich nicht geschlagen oder getreten werden möchte, weiß ich auch, ohne es auszuprobieren. Wenn in den Regeln steht, dass es dazugehört, bin ich ’raus.


    Ich möchte auch niemanden schlagen oder treten, auch nicht unter kontrollierten Bedingungen im sportlichen Rahmen.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    2 Mal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Du würdest dich vielleicht wundern, was für einen Unterschied es machen kann, wenn man auf gemeinsamer Erfahrung aufzubauen weiß. Verbales Blabla ist eben nicht immer die effizienteste Basis, sich gegenseitig zu verstehen. Ein Haltung einnehmen können, die dem Gegenüber klar macht, dass man Rückgrat besitzt auch wenn derjenige auftreten kann wie Graf Rotz bei 2m Schrankgröße und potentieller Handgreiflichkeit lernt man nicht eben so.


    Gerade parallel läuft die Diskussion über die Täter/Opferumkehr handgreiflicher Kinder in Kombination mit "robustem" Elternhaus. Aber gut dass wir mal drüber geredet haben.:pinch:

    Ich verstehe absolut nicht, was du mir gerade sagen willst.


    Reden nutzt nichts? Ich soll mich zu Schrankgröße aufpumpen? Ich soll mich vermöbeln lassen, damit ich weiß, wie sich das anfühlt? Ich kehre Opfer- und Täterrolle um??


    Ich beziehe mich mit "Heldentaten erzählen" auf impertinentes Geschwafel von Lehrern über ihr Privatleben, ihre persönlichen Ansichten, Angeberei etc. Nein, das machen nicht alle, aber bei manchen hat man wirklich das Gefühl, sie sind Lehrer, weil sie sich permanent selbst darstellen müssen. Und in diese Richtung gehen auch diese Fragen wie "Ich bin Olympiareiterin und manchmal kriege ich die Stiefel nicht aus. Kann ich so in die Schule gehen?"

  • Reden nutzt nichts? Ich soll mich zu Schrankgröße aufpumpen?

    Richtig. Mehr noch: Reden kann sogar kontraproduktiv sein. Sich zur "Schrankgröße aufpumpen" ist dagegen nur ein Aspekt der Körpersprache. Jetzt klarer?


    Ich beziehe mich mit "Heldentaten erzählen" auf impertinentes Geschwafel von Lehrern über ihr Privatleben, ihre persönlichen Ansichten, Angeberei etc.

    Das ist deine Interpretation. Wenn der TE mit eindeutigen Blessuren arbeiten geht (siehe Threadtitel) wird es Nachfragen geben und wo diese zu beantworten etwas mit Angeberei zu tun haben soll, diesen Gedankensprung kannst du mir bei Gelegenheit sicher noch erklären?

    "A lack of planing on your side does not constitute an emergency on my side."

  • Ein Kollege von mir ist tatsächlich im Boxring unterwegs. Immer, wenn er mal ordentlich verhauen würde und auch so aussieht, gibt es ein paar dumme Sprüche im Kollegium und das war's. Den SuS erklärt er immer zu Anfang des Schuljahres was los ist und mal abgesehen von "Jooooo Herr XY, mal wieder einkassiert worden?!" Und ähnlichen Sprüchen seitens der SuS kommt da nix. Who cares?

  • Sensible Erstklässler eventuell. Kinder, die zuhause Gewalt erleben eventuell.


    Ganz so lapidar würde ich die Problematik nicht abtun.

    Man kann aber doch mit Kindern reden. Die verstehen sehr viel mehr, als man glaubt.


    Bloß weil Kinder schlimme Dinge erlebt haben, darf man einem normalen Hobby nicht nachgehen? Also soweit kommt es noch. Hier kann man doch ganz klar den unterschied zwischen sinnloser Gewalt und einem sportlichen Wettkampf aufzeigen.

    Doch, doch, fragen darf man so etwas. Es deckt sich nicht mit meiner Vorstellung von Sport, also frage ich mal nach, ob es sich dabei um Sport handelt. Wenn „ihr“ das bejaht, soll’s mir recht sein.

    https://olympics.com/de/sportarten/

  • Ich find zwei Sachen problematisch:

    1. Kinder die Angst kriegen
    2. Was macht das mit der Reputation, wenn man ständig als "Vermöbelter" herumläuft. Kann in beide Richtungen ausgehen...
  • Ich find zwei Sachen problematisch:

    1. Kinder die Angst kriegen
    2. Was macht das mit der Reputation, wenn man ständig als "Vermöbelter" herumläuft. Kann in beide Richtungen ausgehen...

    1. Ich kann mir kaum vorstellen, dass Kinder deswegen Angst kriegen. Insbesondere nicht, wenn sie um das Hobby des/der TE wissen.

    2. Bitte den Eingangspost beachten:

    da ich privat Kickbox-Training nehme, kommt es, wenn auch selten, mal vor, dass man auch mal ein Veilchen im Gesicht davon trägt.

    "selten", nicht "ständig" - "Veilchen im Gesicht", nicht "Vermöbelter". Also bitte nicht übertreiben!


    Im Übrigen war ein Bekannter von mir (mittlerweile in Pension) jahrzehntelang Kampfsporttrainer und als Lehrer in der Sek. I tätig. Er hatte auch ab und zu mal leichte Blessuren im Gesicht, aber das hat nie jemanden gekümmert - weder seine SuS noch deren Eltern oder die anderen Lehrkräfte -, weil alle sein Hobby kannten.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

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