Wegfall der Maskenpflicht und der Tests in NRW

  • Flipper79

    Wie hoch? Wie hoch dürfen sie sein? Spielen bei Dir andere Parameter, außer den Inzidenzen, keine Rolle?


    Was leitest Du von den Inzidenzen ab, womit Du anderen eine Pflicht zum Maskentragen erklären willst?

    Vielleicht das selbe was Österreich abgeleitet hat. DIe hatten ja alles abgeschafft, nun müssen in Innenräumen doch wieder Masken und zwar sogar FFP2 getragen werden.

    Frage ist, ob wir nicht gleich gucken können und warum wir immer erst selber Fallen müssen statt den Unsinn, den andere schon vorgemacht haben, dann gleich zu lassen.

  • Susannea

    Leider ist ein Hinweis auf österreichische Regeländerungen kein Ersatz für eine persönliche Einschätzung, welche Bedingungen DU erfüllt sehen willst, um z.B von der Maskenpflicht Abstand zu nehmen.


    Letztendlich geht es doch um die Frage, wo jeder von uns die Grenzen zieht. Grenzen bei den Inzidenzen (wobei die als Messgröße ja nur nebensächlich sind), Grenzen bei der Zahl der Erkrankten, Grenzen bei der Zahl der Hospitalisierungen, Grenzen bei der Zahl der Toten. Was ist jeder einzelne von uns bereit zu tolerieren?


    Und natürlich kratzt das an unserem Verständnis von einer allumfassenden Humanität. Die wäre idealerweise total. Das ist der Rückzugsraum z.B. vom kleinen grünen Frosch. Dort ist es bequem, aber eben auch realitätsfern.

    Von wegen Schuft, ein Zyniker ist ein enttäuschter Idealist!

  • Vielleicht sind meine eigenen Kinder ja auch nur " Lemminge "..wie man hier schon schrieb.

    Ich nenne sie gut erzogen und empathisch.

    Ich sagte, sie sind Lemminge wenn sie unreflektiert die Maske weiter tragen, nur weil die Lehrkraft es tut. Das ist ein Unterschied.

    Genau wie manche Menschen von anderen als Schlafschafe betitelt werden. Daher konnte ich schlecht Schafe sagen,...

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Bin gespannt, wieviele tatsächlich nach der Freigabe noch eine Maske tragen.

    Ich bin für mich noch unschlüssig. Vielleicht ist es ja eine Strategie, vor den Osterferien die Infektionszahlen hochzutreiben, damit die Prognose vom Oktober- geimpft, genesen, gestorben- doch noch eintrifft.


    Bislang ist die Durchseuchungsquote zumindest bei uns nur bei 20%.

  • Jetzt hast Du Räume definiert, von denen Du Dir wünschst, dass dort weiterhin Maske getragen würde. Kommen wir zum zeitlichen Rahmen.


    Wie lange soll das so sein? Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, dass auch das entfallen kann?

    Ich schließe mich Flipper an: solange das Infektionsgeschehen hoch und dynamisch ist. Auch wenn viele die Aussagekraft der Inzidenzzahlen in Frage stellen, ich finde sie nach wie vor aufschlussreich und meine, man könnte sie ruhig weiter heranziehen (auch unter Berücksichtigung der Tatsache, dass sie bei Entfall der Testpflicht ohnehin höher liegt als offiziell bekannt und nur noch symptomatische Fälle einigermaßen abbildet). Wo genau die Grenze dann gezogen wird, müssen Mediziner festlegen. Ich würde Regelungen wie "2 Wochen Inzidenz unter Wert x = Rücknahme der Maßnahmen" aber durchaus tragbar finden.


    Nein, man kann nicht jede einzelne Infektion oder jeden einzelnen Todesfall verhindern und das kann auch nicht das Ziel sein. Aber man muss auch nicht alle Maßnahmen aufheben, wenn man gerade in einer Situation steckt, in der kaum eine Klasse und kaum eine Familie "infektionsfrei" ist. Das kann man machen, wenn Infektionen eher Ausnahme als Regelfall sind.

  • Wenn nicht mehr getestet wird, fällt doch gar nicht auf, wie viele positiv sind?

    Das ist ja gerade das Problem:

    Wir fischen jetzt SuS (und KuK) raus, die zwar infektiös sind (im Idealfall schon vorher), aber keine Symptome haben


    Wenn nicht mehr getestet wird, sitzen reihenweise infektiöse, aber symptomlose SuS und KuK in den Klassen/ im Lehrerzimmer und stecken weiter Andere an, v.a. wenn die Maskenpflicht fällt. Ich habe in meinen Kursen SuS sitzen, die ohnehin gefährdeter sind, sich anzustecken.


    Die symptomlosen SuS/ KuK fallen erst auf, wenn sie Symptome haben (bestenfalls) und dann erst zu Hause bleiben.

  • Flipper79

    Wie hoch? Wie hoch dürfen sie sein? Spielen bei Dir andere Parameter, außer den Inzidenzen, keine Rolle?


    Was leitest Du von den Inzidenzen ab, womit Du anderen eine Pflicht zum Maskentragen erklären willst?

    Wir haben derzeit so hohe Inzidenzien wie nie! Zwar sind die Verläufe tendenziell milder als bei früheren Varianten, aber trotzdem!

    Jeden Tag erhalten wir Infos, dass KuK/ SuS positiv getestet wurden (dank der Tests).

    Vll. sind die Inzidenzen im Sommer ja so gering, dass wir auf Masken und das Testen ruhigen Gewissens verzichten können, aber derzeit ist es noch verfrüht!


    Meine SuS testen sich alle freiwillig, auch wenn sie doppelt geimpft sind. Wir haben sogar so verantwortungsbewusste SuS, die sich gerne häufiger testen möchten, da sie Kontaktperson waren, aber nicht in Quarantäne müssen.

  • Ich empfinde diese momentane Situation als völlige Entsolidarisierung mit Menschen, die ein erhöhtes Risiko haben, wenn sie an Covid erkranken, oder deren Angehörige zu dieser Gruppe gehören. Eigenverantwortung ist für diese Menschen leider oft nur ein Synonym für "Sieh zu, wo du jetzt bleibst, jeder ist sich selbst der Nächste." In eine steil ansteigende Welle hinein fast alle Vorsichtsmaßnahme zu lockern, ist für diese Menschen eine massive Einschränkung für ihr Leben. Mein Mann hat ein erhöhtes Risiko, er ist wie ich im Schuldienst und sieht den kommenden Wochen mit großen Bedenken entgegen. Salopp hingeworfene Floskeln wie "Menschen sterben eben, an Covid oder an anderen Krankheiten" empfinde ich als zynisch und gedankenlos. Für die FDP (die maßgeblich die dann geltenden Regeln durchgepusht hat) gibt es solche Menschen offenbar nur in Alten- und Pflegeheimen. Warum bei den Schulen sogar die MÖGLICHKEIT genommen wird, Maskenpflicht anzuordnen, ist mir unverständlich. Klar empfinden einige die Befreiung von der Maske als grandios, allerdings sollte man sich auch mal bewusst machen, dass diese grandiose Freiheit, die man sich da nimmt, für andere bedeutet, dass sie ihr Leben viel mehr einschränken müssen, als es ein simples Stück Stoff bedeutet.

  • Ich schließe mich Flipper an: solange das Infektionsgeschehen hoch und dynamisch ist. Auch wenn viele die Aussagekraft der Inzidenzzahlen in Frage stellen, ich finde sie nach wie vor aufschlussreich und meine, man könnte sie ruhig weiter heranziehen (auch unter Berücksichtigung der Tatsache, dass sie bei Entfall der Testpflicht ohnehin höher liegt als offiziell bekannt und nur noch symptomatische Fälle einigermaßen abbildet). Wo genau die Grenze dann gezogen wird, müssen Mediziner festlegen. Ich würde Regelungen wie "2 Wochen Inzidenz unter Wert x = Rücknahme der Maßnahmen" aber durchaus tragbar finden.


    Nein, man kann nicht jede einzelne Infektion oder jeden einzelnen Todesfall verhindern und das kann auch nicht das Ziel sein. Aber man muss auch nicht alle Maßnahmen aufheben, wenn man gerade in einer Situation steckt, in der kaum eine Klasse und kaum eine Familie "infektionsfrei" ist. Das kann man machen, wenn Infektionen eher Ausnahme als Regelfall sind.

    So kommen wir nicht weiter. Wenn es ans Eingemachte geht, kommst Du mit unklar definierten Parametern.

    "Eher Ausnahme als Regelfall" Wann ist das? Kannst Du Dir vorstellen, dass unsere Vorstellungen dazu voneinander abweichen? "Hohes Infektionsgeschehen, Dynamik" wo sind da die greifbaren Größen und Grenzen?


    Und für die Stellungnahme, wie viele Kranke oder Tote Du zu tolerieren bereit bist, braucht es keine Mediziner. Das wäre ja auch zu bequem. Das ist keine medizinische, sondern eine gesellschaftliche/politische Frage. Jeder Einzelne von uns ist da gefragt. Wo setzen wir die Grenzen?


    Immerhin hast du eingestanden, dass eine ultimative Vermeidung von Infektion, Krankheit, Tod keine Option darstellt. Damit ergibt sich allerdings zwangsläufig die Frage nach tolerablen/zu vermeidenden Zahlen.


    Der Hinweis "die Inzidenzen sind gerade so hoch" oder "so lange die Inzidenzen so hoch sind..." ist da leider ein Ausweichmanöver. Man steht vor einem moralischen Dilemma, das in unserer Leid und den Tod tabuisierenden Gesellschaft nicht vorgesehen ist.


    Es gehört ja auch im emotional sehr aufgeladenen Diskurs etwas dazu einfach mal zu erklären, dass man mit 10.000 Corona-Toten pro Jahr zukünftig leben könne. Und natürlich wären Tür und Tor geöffnet für Anwürfe, die Zahl sei willkürlich und die Akzeptanz von Krankheit und Tod im besten Falle fatalistisch oder gar unmenschlich, mörderisch etc.

    Von wegen Schuft, ein Zyniker ist ein enttäuschter Idealist!

  • Ich glaube hier eher der Krankenhausgesellschaft, als einem einzelnen Klinikdirektor:


    https://www.tagesschau.de/inla…hausgesellschaft-101.html


    Un ich glaube lieber den Verantwortlichen in den Kliniken bei mir in der Region. Der Klinikchef aus Fürth ist nicht der einzige, der in Franken massive Ausfälle anzeigt.

    https://www.infranken.de/lk/co…med-in-coburg-art-5411272

    Wenn ich morgen umkippe, dann behandelt mich nicht Herr Gassen, sondern ich lande in einer der Kliniken mit überlastetem Personal.

  • elCaputo

    Die Forderung nach konkreten Zahlen ist imo nicht zielführend, weil es natürlich - wie du ganz richtig sagst - keine objektiven Werte gibt. Ich kann dir hier auch hier nichts Konkretes nennen, weil es schlichtweg nicht mein Fachgebiet ist. Ich meine aber, dass man aus Inzidenz und R-Wert ein Infektionsrisiko ableiten kann und wenn die Wahrscheinlichkeit einer Infektion derart hoch ist, wie jetzt gerade, dann kann es nicht sinnvoll sein Maßnahmen fallen zu lassen. Das sagt mir unabhängig von spezifischen Zahlen mein gesunder Menschenverstand. Solange in jeder Klasse, in jedem Bus, in jeder Supermarktkassenschlange mit nicht geringer Wahrscheinlichkeit ein Virusträger mit am Start ist, kann eine sachliche Risikoabwägung nicht zu dem Schluss kommen, dass gerade jetzt ein toller Zeitpunkt für das Ende der Maskenpflicht wäre.


    Ich gebe dir aber Recht, dass es keine Normwerte gibt und dass das "richtige" Maß letztlich vom gesellschaftlichen Konsens abhängt. In allen Umfragen, die mir in den letzten Tagen begegnet sind, haben sich aber explizit KEINE klaren Mehrheiten für das Fallenlassen aller Maßnahmen abgezeichnet, sondern das Stimmungsbild ist recht uneinheitlich. Geht man mal davon aus, dass das das Meinungsspektrum halbwegs realistisch abbildet, wäre ein moderateres Zurückfahren der Maßnahmen unter Beibehalten in bestimmten Bereichen und Lockerungen in anderen, meines Erachtens eher konsensfähig als das aktuelle Vorgehen.

  • Mit FFP3 hält man es nicht mehrere Stunden mit Sprechbelastung in der Schule durch, und das Tag für Tag. Das ist völlig utopisch. Schon mal FFP3 getragen?

    Nein, habe ich nicht und wusste ich auch nicht.

    Für mich sind FFP2 Masken schon eine Qual.

    Ich ging davon aus, dass FFP3 Masken zu tragen wären wie FFP2 Masken und dachte, dass das eine Alternative sein könnte für diejenigen die die Maske beibehalten möchten.

  • Ansonsten: Wer eine Maske tragen will, kann das ja auch gerne machen.

    Ja, aber der Schutz wird eben auch erhöht, wenn alle im Raum eine Maske tragen, v.a. wenn man nur eine med. Maske trägt.

    Ich werde meine Maske weiter tragen und so viel Abstand zu den SuS halten wie es geht.

  • Ich empfinde diese momentane Situation als völlige Entsolidarisierung mit Menschen, die ein erhöhtes Risiko haben, wenn sie an Covid erkranken, oder deren Angehörige zu dieser Gruppe gehören. Eigenverantwortung ist für diese Menschen leider oft nur ein Synonym für "Sieh zu, wo du jetzt bleibst, jeder ist sich selbst der Nächste." In eine steil ansteigende Welle hinein fast alle Vorsichtsmaßnahme zu lockern, ist für diese Menschen eine massive Einschränkung für ihr Leben. Mein Mann hat ein erhöhtes Risiko, er ist wie ich im Schuldienst und sieht den kommenden Wochen mit großen Bedenken entgegen. Salopp hingeworfene Floskeln wie "Menschen sterben eben, an Covid oder an anderen Krankheiten" empfinde ich als zynisch und gedankenlos. Für die FDP (die maßgeblich die dann geltenden Regeln durchgepusht hat) gibt es solche Menschen offenbar nur in Alten- und Pflegeheimen. Warum bei den Schulen sogar die MÖGLICHKEIT genommen wird, Maskenpflicht anzuordnen, ist mir unverständlich. Klar empfinden einige die Befreiung von der Maske als grandios, allerdings sollte man sich auch mal bewusst machen, dass diese grandiose Freiheit, die man sich da nimmt, für andere bedeutet, dass sie ihr Leben viel mehr einschränken müssen, als es ein simples Stück Stoff bedeutet.

    Vielleicht bedeuten die Lockerungen ja auch, dass die Pandemie jetzt schneller vorbei ist, da schnell eine Durchseuchung stattfindet.


    Die gefährdeten Personen dürfen ja gerne weiter Masken tragen und Kontakte einschränken.

  • Vielleicht das selbe was Österreich abgeleitet hat. DIe hatten ja alles abgeschafft, nun müssen in Innenräumen doch wieder Masken und zwar sogar FFP2 getragen werden.

    Frage ist, ob wir nicht gleich gucken können und warum wir immer erst selber Fallen müssen statt den Unsinn, den andere schon vorgemacht haben, dann gleich zu lassen.

    Ich durchblicke noch nicht, wann Ländervergleiche nun legitim sind und wann nicht.

    In Großbritannien gelten meines Wissens seit einigen Wochen keinerlei Corona-Beschränkungen mehr. Selbst die Quarantänepflicht wurde abgeschafft und durch selbstverantwortliches Handeln ersetzt. Die Anzahl der Intensivpatient*innen und der Todesfälle beträgt trotzdem nur einen Bruchteil im Verhältnis zu vorherigen Wellen. Ist der Vergleich auch relevant?


    Übrigens stehen die Länder, die eine No-Covid-Strategie gefahren haben, seit einiger Zeit auch nicht mehr so vermeintlich glänzend da, wie noch vor einigen Monaten. Offenbar ist diese Strategie also auch nicht auf langfristigen Erfolg ausgelegt. Aus meiner Sicht ist das nicht besonders überraschend.


    Zur aktuellen Pandemiepolitik in Deutschland: Mir ist nach wie vor nicht klar, wie diejenigen, die die aktuellen Maßnahmen für angemessen halten oder sich sogar schärfere Maßnahmen wünschen, einen Ausweg aus dieser Situation vorstellen. Meines Erachtens bietet Omikron nämlich genau diesen. Bei hohen Inzidenzen ist das Gesundheitssystem nicht überlastet. Die Impfungen bieten einen guten Schutz vor schweren Verläufen. Abgesehen von den Allerjüngsten, die aber zum Glück sowieso kein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf haben, können sich nahezu alle, die möchten, impfen lassen. Was fehlt also noch für eine weitgehende Rückkehr in die vorpandemische Normalität?

  • Vielleicht bedeuten die Lockerungen ja auch, dass die Pandemie jetzt schneller vorbei ist, da schnell eine Durchseuchung stattfindet.


    Die gefährdeten Personen dürfen ja gerne weiter Masken tragen und Kontakte einschränken.

    Na besten Dank auch (Durchseuchung). Leider wird damit auch keine Rücksicht auf die genommen, die sich nicht impfen lassen können, da sie noch zu jung sind z.B.

    Warum sollten die gefährdeten Personen jetzt noch mehr ihre Kontakte einschränken? Gefährdete SuS und Arbeitnehmer*Innen / KuK müssen zur Arbeit.

    Wenn Schwangere nicht sofort nachdem sie selbst von ihrer Schwangerschaft Kenntnis bekommen, ihre SL informieren möchten, setzen sie sich auch einer Gefährdung aus.


    Vor 2 Jahren wurden die Schulen bei weit niedriger Inzidenz geschlossen, im Januar 2021 nochmal, danach kam jeweils der Wechselunterricht ... mit Folgen für die SuS.


    Nun lockern wir bei immens hohen Inzidenzien alle Maßnahmen als wenn es Corona nicht mehr geben würde.

    Ich würde auch gerne auf das Testen verzichten, meine SuS wieder ohne Maske sehen, aber akutell ist Beides in meinen Augen fahrlässig.

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