ich hab den Beutelsbacher Konsens nicht im Zusammenhang mit dem Plakat erwähnt, sondern, weil er meine Fächer (u.a. Politik) und damit auch mein Selbstverständnis und Verhalten als Lehrperson maßgeblich bestimmt. ich fühle mich echt auf die Füsse getreten, wenn hier angedeutet wird, dass ich ihn als rhetorische Figur missbrauche. grade in Zeiten, in denen er hinter FDP-Interessen im Lehrplan massiv zurückstecken muss, halte ich es für in Unding, ihn so zu verunglimpfen - auch noch von KollegInnen, die wirklich relevante Fächer nicht unterrichten/ sich offenbar nicht richtig damit beschäftigt haben.
mE hat hier auch niemand (mich eingeschlossen) geschrieben, dass Gesundheitsschutz und Solidarität nicht grundgesetzkonform ist, sondern, dass der Gesundheitsschutz vor Corona nicht der einzige Gesundheitsschutz ist, der in der Rechnung vorkommen darf und dass es auch andere Werte gibt, die relevant sind.
Zu Unterrichtsvorhaben: Querdenkerargumente durchlesen und dann im NW Unterrricht widerlegen entspricht nicht meinem Anspruch an einen hochwertigen Politikunterricht - ein Ziel is es nicht, Gegner der Coronamaßnahmen zu diskreditieren oder aufzuwerten, sondern den SuS ein selbstaendiges Urteil zu ermöglichen. Plakat ja oder nein mag auf den ersten Blick Debatt-Klasse-8-Thema sein, doch landet man da imho schnell bei sehr abstrakten und voraussetzungsreichen Begrifflichkeiten und holt sich ggf noch ne schwelende Kontroverse in die Klasse. Ich meine, ein Planspiel mit verschiedenen Intereesensgruppen (eher keine Querdenker, aber das müsste ich dann entscheiden) wäre die beste Möglichkeit.