Wie funktioniert das mit den Beförderrungsstellen?

  • Hallo zusammen,


    um meine Anfrage besser einordnen oder beantworten zu können, stelle ich mich kurz vor. Ich bin 26 Jahre alt und seit November als Studienrat (A13) Beamter auf Probe in NRW an einer Gesamtschule. Meine Fächer sind Latein und Philosophie, außerdem habe ich einen Bachelor in Musik und dadurch die Unterrichtserlaubnis für die Sek II und ich unterrichte fachfremd Mathematik und mache im nächsten Schuljahr ein Zertifikat für Mathe (Sek I).


    Ich bin ehrlich und sage, dass meine „Traumstelle“ sicherlich an einem guten Gymnasium gewesen wäre. Auf Grund der wirklich miesen Einstellungssituation im Sek-II-Bereich in NRW habe ich mich aber auch an Gesamtschulen beworben, weil ich merkte, dass eine Stelle am Gymnasium einem 6er im Lotto gleicht. Die Gesamtschule, an der ich jetzt bin, zählt zum Glück noch zu den besseren Gesamtschulen bei uns in der Gegend. Außerdem schätze ich durchaus die Vorzüge des Gesamtschulsystems und stehe auch im Grundsatz hinter dem Grundgedanken des Forderns und Förderns ALLER SuS und somit des Gesamtschulsystems. Die Gesamtschule, an der ich bin, war so gesehen – als Kompromiss – eine Stelle, über die ich mich sehr gefreut habe. Ich habe sie direkt nach dem Referendariat angenommen.


    Tatsächlich fühle ich mich auch sehr wohl an meiner Schule. Ich weiß aber, dass ich nicht mein ganzes Leben an einer Gesamtschule bleiben möchte, da ich mir nicht vorstellen kann, dass ich mit beispielsweise 40 Jahren noch dieselbe Kraft habe, mit mancherlei „schwierigen Schülern“ umzugehen. Darüber hinaus plane ich, mit meiner Freundin, in etwa einem oder anderthalb Jahren in eine andere Stadt zu ziehen, sodass der Schulweg mit dem Auto ca. 40 Min. (und nicht wie jetzt 15 Minuten) beträfe. Kurzum: langfristig gesehen (wir reden wohl über einen Zeitraum von etwa 10 Jahren) möchte ich noch einmal meine Schule wechseln und das bestenfalls – wenn ich schon wechsle – an ein Gymnasium. Ich könnte dies durch eine Versetzung zu erreichen versuchen. Jedoch würde mich meine Schule bei meiner Fächerkombi nicht so schnell gehen lassen. Außerdem ist ja nicht gesichert, dass man an ein Gymnasium versetzt wird.


    Der Weg, den ich bevorzuge, ist es, durch eine Beförderung an eine andere Schule zu gelangen – langfristig gesehen möchte ich eh schauen, wie weit ich im System Schule „komme“.


    Ich habe aus Interesse nun einmal bei Stella geschaut. Hier sind eine Menge A14-Stellen an Gymnasien immer wieder ausgeschrieben. Zumeist sind dies Stellen, die eine koordinatorische Aufgabe verlangen.


    Meine Frage: Wie groß ist die Chance, so eine Stelle irgendwann einmal zu erlangen? (Die meisten Stellen werden ja eh intern vergeben, müssen aber öffentlich ausgeschrieben werden. Bin ich da richtig informiert?).


    Darüber hinaus frage ich mich, welche Qualifikationen sollte ich erlangen, um die Chancen zum Erlangen einer solchen Stelle zu erhöhen? Sollte ich Fortbildungen machen? Wenn ja: welche? Sollte ich an meiner Schule Aufgaben übernehmen? Welche? Bzw. in Welchem Bereich?


    Vielleicht hat hier ja jemand Erfahrungen.


    Liebe Grüße und Vielen Dank für die Annahme meiner Belange!

  • Meine Frage: Wie groß ist die Chance, so eine Stelle irgendwann einmal zu erlangen? (Die meisten Stellen werden ja eh intern vergeben, müssen aber öffentlich ausgeschrieben werden. Bin ich da richtig informiert?).

    Das ist korrekt!



    Darüber hinaus frage ich mich, welche Qualifikationen sollte ich erlangen, um die Chancen zum Erlangen einer solchen Stelle zu erhöhen? Sollte ich Fortbildungen machen? Wenn ja: welche? Sollte ich an meiner Schule Aufgaben übernehmen? Welche? Bzw. in Welchem Bereich?

    Das kommt drauf an, welchen Bereich du machen möchtest?!

    Die Aufgabe sollte dir ja vor allem Spaß machen. Wichtig ist, sich Dinge zu suchen, die wichtig sind und vor allem anerkannt. Es gibt viele Querschnittsaufgaben, die nicht zu einer Beförderung führen.

    Da kenne ich mich bei Gymnasien aber nicht so aus.

    Aber wenn man etwas nur macht um befördert zu werden, wird man auch nicht glücklich. ..

  • Liebe Kiggie,


    danke für deine schnelle Antwort!

    Ich bin eigentlich ein Mensch, der erstmal für viele Dinge offen ist! Grundsätzlich interessieren mich koodimatorische Aufgaben. Zum Beispiel die Verwaltung der Schulbücher o.Ä. ... welche Dinge würdest du denn als "wichtig und anerkannt" einstufen?

    LG

  • Um sich wegzubewerben muss man schon wirklich sinnvolle Aufgaben haben.
    Verwaltung dürfte am ehesten intern besetzt werden.


    Digitalisierung würde mir da einfallen.
    Administration von Schulnetzwerken.

  • Würde es denn dennoch Sinn ergeben, sich bei den Schulen, die ausschreiben, immer mal wieder zu melden?... vielleicht sind ja manche Schulen dann doch an der Fächerkombi interessiert.

  • Wenn man sich auf eine Stelle beworben hat, kann es sicherlich nicht schaden, bei der Schule vorstellig zu werden und zu sagen, wer man ist und dass man sich ebenfalls auf die ausgeschriebene Stelle beworben hat. Vielleicht kann man an der Reaktion der Schulleitung bereits ablesen, wie sehr diese auf einen internen Kandidaten fokussiert ist...

    • Offizieller Beitrag

    Ich behaupte einmal, dass in der Regel ALLE A14-Stellen an Gymnasien für interne Kandidaten ausgeschrieben sind - das erkennt man ganz oft am Ausschreibungstext bzw. der Tätigkeit. Insofern kann man sich eigentlich dieses Gespräch auch sparen - es sei denn, man hat geeignete Fächer. Da würde es dann natürlich Sinn ergeben, mit der Schulleitung zu sprechen. Mit Musik sollte das in vielen Fällen sogar eher günstig sein.

    Generell kann man sich natürlich auf die A14-Stellen bewerben und muss sich dann im Revisionsverfahren durchsetzen - indem man die bessere Note hat. Bei einer solchen externen Kandidatur muss einem klar sein, dass man in der Regel dem internen Kandidaten die Stelle weggenommen hat und entsprechende Solidarität innerhalb des Kollegiums besteht - Ausnahmen gibt es natürlich immer wieder.


    Ein anderer "Trick", um sich eine Versetzung zu ermöglichen, ist, während einer Elternzeit umzuziehen und dann bei Rückkehr im Rahmen einer wohnortnahen Unterbringung nach Rücksprache mit einer aufnahmebereiten Wunschschule an eben diese Schule zu kommen.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • in der Regel ALLE A14-Stellen an Gymnasien für interne Kandidaten ausgeschrieben

    Da gebe ich dir recht. Bei über 90% der Stellen hat man einen oder mehrere in Frage kommende KandidatInnen im Blick.

    das erkennt man ganz oft am Ausschreibungstext bzw. der Tätigkeit

    Innerhalb der BR Münster gibt es einen Katalog der bei der Ausschreibung genannten Tätigkeiten. Dieser Katalog ist abschließend. Daher ist es mittlerweile nicht mehr so einfach zu erschließen, ob schon konkret jemand in den Blick genommen wurde.

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