Kann ich so gar nicht bestätigen, denn einige sitzen dann nur die Zeit ab und tun nichts und andere Arbeiten wirklich, da kann man nicht wirklich besser kontrollieren als vorher.
Na ja, das ist ja in anderen Jobs auch nicht anders. Und es geht ja weniger um Kontrolle als um (Selbst-)Schutz derjenigen, die dauerhaft durch zu hohe Arbeitszeiten belastet sind.
Wobei es dann aber auch zu Problemen kommen kann, denn man muss ja zugeben, dass manche einfach langsamer korrigieren als andere (manche korrigieren in der Sprache zuerst die ganze Klausur und lesen sie dann noch mal ganz durch um den Inhalt zu bewerten, andere machen das in einem; manche machen deutlich mehr positivkorrekturen, als andere,...).
Auch in der Vorbereitung kenne ich Leute die am Ende noch 15 Minuten darauf verschwenden das perfekte Bild für das Arbeitsblatt zu finden. Der nächste sagt: wenn ich binnen 5 Minuten keins finde, ist halt keins drauf.
Dann sagt jemand, ich spare 15 Minuten Arbeit ein, indem ich ein Arbeitsblatt kaufe. Soll die Person danach dann 15 Minuten in der Schule rumsitzen?
Auch das ist ja in anderen Jobs nicht anders. Zumindest könnte das in anderen Jobs das gleiche sein, nur käme da halt wahrscheinlich niemand auf die Idee, mit seinem privaten Geld Arbeitsmaterialien anzuschaffen, selbst wenn es ihm mehr Zeit verschaffen würde.
Ich sehe das so - und natürlich kann man das auch anders sehen: Lehrer sind es so gewohnt, dass sorglos mit ihrer Arbeitszeit umgegangen wird und dass sie ihre Arbeitsmaterialien mit privatem Geld finanzieren, dass sie das kaum noch in Frage stellen. Stattdessen werden die eher mageren Vorteile aus den Umständen, die genau dazu führen, verklärt und immer dann als Gegenargument ins Feld geführt, wenn man mal eine Lösung vorschlägt, selbst wenn diese rein theoretisch ist.
(Mit "mageren Vorteilen aus den Umständen" meine ich ganz konkret die Situation um die freie Zeiteinteilung und dem fehlenden Arbeitsplatz mit Ausstattung. An anderer Stelle sind die Vorteile, die wir haben, vor allem wenn wir Beamtet sind, alles andere als mager, sondern sehr substantiell.)
Früher ohne Kinder mit VZ wäre es mir wahrscheinlich egal gewesen, aber heute müsste ich sagen: wenn ich nur vor Ort arbeiten dürfte, müsste ich die Stunden reduzieren.
Auch das ist natürlich in anderen Berufen ebenso. Wobei ich durchaus das Problem anerkenne, dass man sich seinen Beruf möglicherweise unter Berücksichtigung der eigenen Lebensplanung und der bekannten Arbeitsbedingungen gesucht hat.
Ich will gar nicht so schrecklich die Fahne für genaue Arbeitszeiterfassung und feste Arbeitsplätze mit Präsenzpflicht schwingen. Das hat alles Vor- und Nachteile. Und natürlich gibt es auch andere Modelle, bspw. Arbeitszeiterfassung zu Hause durch Boot-Sticks etc. wie es ja auch im Home Office in großen Betrieben betrieben wird.
Mir geht es prinzipiell um zwei Feststellungen:
1.) Feste Arbeitszeiten und feste, angemessen ausgestattete Arbeitsplätze würden viele (wenn auch natürlich nicht alle) unserer Probleme lösen - und sei es nur, dass man eine klar nachweisbare Grundlage für die Aussage hat, dass man XY nicht zusätzlich leisten kann.
2.) Das wäre auch im Lehrerberuf möglich, wenn von Seiten des Dienstherren die notwendige Infrastruktur geschaffen würde.
EDIT: Ich hatte den Beitrag angefangen, musste dann aber für eine gute Stunde weg, deswegen doppeln sich jetzt meine Aussage mit manchen früheren Post. Sorry dafür, ich wollte keinen übergehen.