Gibt es schon jemanden, der Schülerinnen oder Schüler in der Klasse hat, die in den letzten Tagen aus der Ukraine gekommen sind?
Gibt es irgendetwas zu berichten?
Gibt es schon jemanden, der Schülerinnen oder Schüler in der Klasse hat, die in den letzten Tagen aus der Ukraine gekommen sind?
Gibt es irgendetwas zu berichten?
Nein, bisher noch nicht. Stand gestern sind wohl auch erst ca. 300 Geflüchtete aus der Ukraine im niedersächsischen "Ankunftszentrum" in Bad Fallingbostel (Heidekreis) angekommen. Dazu kommen natürlich noch diejenigen, die hier bei Verwandten und Bekannten untergekommen sind. Meines Wissens sind in dem Landkreis, in dem meine Schule liegt, noch keine Geflüchteten angekommen.
Ich schätze allerdings sowieso, dass zu uns an die BBS vermutlich erst nach den Sommerferien geflüchtete SuS kommen werden, da sie - so vermute ich - erst einmal ín die allgemein bildenden Schulen oder in Deutschkuse an der VHS gehen werden.
Es kann gut sein, dass ich welche bekomme.
Ich habe einige Schüler aus Syrien, dem Irak, Afghanistan... Ukraine kommt sicher auch noch. Aber was soll es da zu berichten geben?
Ich habe einige Schüler aus Syrien, dem Irak, Afghanistan... Ukraine kommt sicher auch noch. Aber was soll es da zu berichten geben?
Dito.
Dazu fällt mir ein, dass in meine Schulzeit der Mauerfall fiel und wir an unsrem Popelprovinzgymnasium im wirklich tiefsten Niederbayern kurz vorm Abi (im Schuljahr 90/91) "plötzlich" mehrere Schüler aus dem Osten, trotz erfolgter Wiedervereinigung für uns damals DDR - hatten, die sich gut in unsre Klassen einfanden aber doch sehr, sehr anders waren... und auch wieder nicht. Sie hatten andre Klamotten, sprachen anders, aßen andre Sachen... das war für uns niederbayerische Bauernkinder (das war die Mehrheit meiner Mitschüler wirklich) echt eine - positive -Herausforderung.
Natürlich ohne jegliche Kriegserfahrung oder Fluchterfahrung. Sorry fürs Abseits.
Ich denke auch, gerade die Fluchterfahrungen werden es doch sein, die uns alle dann beschäftigen werden und vermutlich auch bei dem ein oder anderem wieder Wunden aufreißen werden.
ZitatIch denke auch, gerade die Fluchterfahrungen werden es doch sein, die uns alle dann beschäftigen werden und vermutlich auch bei dem ein oder anderem wieder Wunden aufreißen werden.
Ich hatte heute den Eindruck die sind zum Teil bereits wieder aufgerissen, falls sie jemals zu wahren
Bei uns kommen jetzt gerade Ortskräfte aus Afghanistan mit Kindern an, die anderen werden kommen.
Ich suche derweil schon mal nach Material, in meinem Schrank schlummert hoffentlich noch ein Ordner mit DaZ-Material für Kinder mit russischer Erstsprache, vielleicht kann ich davon etwas adaptieren.
Ansonsten greift das, was wir sonst nutzen, zusätzliche Stunden haben wir ohnehin nicht. Einige Kinder können dolmetschen und es ist vor Ort einfacher, jemanden mit Kenntnissen in Russisch als in Dari oder Arabisch zu finden.
Könnte halt nur sein, dass die Leute gar nicht mehr Russisch sprechen wollen.
In meinem Ort gibt es sogenannte Willkommensklassen an verschiedenen Schultypen, eine Nachbarin ist als Grundschullehrerin in einer tätig (es gibt sie aber auch am Gymnasium und Realschule). Eingerichtet wurden sie ursprünglich für Kinder von nichtdeutsch sprechenden EU-Bürgern, die hier Arbeit haben/suchen. Die Kinder wechseln mit wachsenden Deutschkenntnissen zunehmend in den normalen Unterricht. Das half 2015, das wird hoffentlich jetzt helfen. Daher habe ich zwar sehr viele Kinder aller Nationen in meinen Klassen, aber ich hatte tatsächlich noch nie ein Kind, dass kein Deutsch sprach.
Könnte halt nur sein, dass die Leute gar nicht mehr Russisch sprechen wollen.
Ja, hätte ich auch gedacht, habe das diskutiert und zur Antwort bekommen, dass die Menschen es durchaus trennen könnten und differenziert sehen.
Die Alternative ist ein Brief, in dem genau das erläutert wird, oder eine Übersetzungs-App, die ich schon nutze, wenn ich längere Texte aus dem Sachunterricht auf anderen Sprachen benötige oder Streitigkeiten klären will.
In Berlin wurde angefragt, wo Willkommensklassen eingerichtet werden könnten, wir haben aktuell keine mehr, hatten aber schon mal eine und gehen davon aus, dass wir dann wieder eine bekommen werden.
Solange wir sie hatten, hatten wir natürlich keine Kinder ohne Deutschkenntnisse im Unterricht, jetzt haben wir sie oft wieder. Gerade jetzt vor Ukrainischen Schülern mache ich mir keine Sorgen um die Verständigung, über die Hälfte der Kollegen kommt aus den neuen Bundesländern oder Berlin-Ost, die hatten somit russisch im Unterricht.
In meinem Ort gibt es sogenannte Willkommensklassen an verschiedenen Schultypen, eine Nachbarin ist als Grundschullehrerin in einer tätig (es gibt sie aber auch am Gymnasium und Realschule). Eingerichtet wurden sie ursprünglich für Kinder von nichtdeutsch sprechenden EU-Bürgern, die hier Arbeit haben/suchen. Die Kinder wechseln mit wachsenden Deutschkenntnissen zunehmend in den normalen Unterricht. Das half 2015, das wird hoffentlich jetzt helfen. Daher habe ich zwar sehr viele Kinder aller Nationen in meinen Klassen, aber ich hatte tatsächlich noch nie ein Kind, dass kein Deutsch sprach.
Wir haben solche VKL-Klassen an der Schule. Der VKL-Unterricht umfasst aber immer nur einen Teil der Unterrichtszeit. In den restlichen Stunden sind die SuS dann Teil einer regulären Klasse und nehmen - soweit möglich - am Unterricht teil. Aktuell habe ich so vier SuS in verschiedenen Klassen sitzen, die gar kein oder fast kein Deutsch sprechen / verstehen. Mit zwei davon kann ich zumindest auf Englisch kommunizieren, weil sie die Sprache fließend beherrschen (neben ihrer Herkunftssprache), bei den beiden Anderen bin ich auf Mitschüler, die übersetzen angewiesen, insofern wird bei uns darauf geachtet, dass es immer Kinder derselben Herkunftssprache in den Klassen gibt als Ansprechpartner für die Kinder selbst, aber eben auch als mögliche Dolmetscher. Zwei weitere SuS aus dem VKL die ich momentan habe sprechen und schreiben bereits so gut Deutsch, dass ich sie regulär benoten kann (die beiden gehören in meinen Fächern zu den Klassenbesten).
Ich erwarte insofern schon, dass es früher oder später auch bei uns an der Schule Flüchtlinge aus der Ukraine geben wird. Oft landen bei uns an der Realschule dann aber SuS, die in ihrem Herkunftsland am Gymnasium waren und nur wegen der fehlenden Sprachkenntnisse bei uns landen, statt am Gymnasium (wie meine beiden fitten 7er aus Griechenland bzw. Syrien). Diese lernen oft sehr schnell die Sprache, weil sie besonders motiviert sind früh aktiv am deutschen Unterricht teilnehmen zu können, um spätestens nach Klasse 10 an ein Gymnasium wechseln zu können.
Zitatüber die Hälfte der Kollegen kommt aus den neuen Bundesländern oder Berlin-Ost, die hatten somit russisch im Unterricht.
Das ist aber über 30 Jahre her, und zumindest bei uns damals war diese Sprache im Schulunterricht ziemlich verhasst (also schon damals auf einem recht niedrigen Leistungsstand). Ich persönlich könnte höchstens noch das eine oder andere einzelne Wort aus einem Wörterbuch ablesen. Von Sprechen kann da keine Rede sein.
Das ist aber über 30 Jahre her, und zumindest bei uns damals war diese Sprache im Schulunterricht ziemlich verhasst (also schon damals auf einem recht niedrigen Leistungsstand). Ich persönlich könnte höchstens noch das eine oder andere einzelne Wort aus einem Wörterbuch ablesen. Von Sprechen kann da keine Rede sein.
Da wir ja bereits russische Schüler haben, weiß ich, dass sich immer jemand findet, der dafür sorgen kann, dass eine Verständigung stattfinden kann.
Nach "erst" zehn Tagen Krieg, weiß ich nicht, wie man darauf kommt, dass hier schon welche in den Schulen sitzen.
Selbst wenn sie schon hier gewesen wären, würde es die deutsche Bürokratie sicher nicht gebacken bekommen, sie innerhalb von zehn Tagen in die Schulen zu integrieren. Und ich denke auch, man sollte ihnen erst mal Zeit geben, sich etwas auszuruhen.
Und ich denke auch, man sollte ihnen erst mal Zeit geben, sich etwas auszuruhen.
Ich denke, das ist eben genau die Frage, ob man ihnen nicht möglichst schnell versucht Normalität zu bieten.
Ich denke, das ist eben genau die Frage, ob man ihnen nicht möglichst schnell versucht Normalität zu bieten.
Naja, ich weiß nicht, inwiefern es Normalität ist, in einem Land, dessen Sprache du nicht beherrscht, in der Schule zu sitzen, während du gerade eben noch vor dem Krieg geflohen bist.
Dies mag bei jüngeren Kindern gut funktionieren (wo noch viel spielerisch kommuniziert wird). Bei älteren würde ich das eher anders sehen (die tun sich oft schwerer mit dem Erlernen einer neuen Sprache und dem Finden von neuen Freunden).
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