Empfehlungen zum Schulstoff auffrischen, Deutsch

  • Hallo,


    wie in nem anderen Thread schon erwähnt, fange ich bald mit dem Schulleben an. Leider ist mir sehr viel von dem Stoff, der in der Schule vermittelt wird, komplett in Vergessenheit geraten. Im Studium lernt man ja soziemlich nix Relevantes. Deshalb mal ne Frage an euch: Kennt ihr Bücher/Links o.Ä., die den ganzen Schulstoff, der von Klasse 5-13 gelernt wird, nochmal auffrischen lassen? Speziell für das Fach Deutsch in NRW. Ich unterrichte noch Pädagogik, da hab ich schon ein sehr gutes kleines Buch, wo die ganzen Theorien nochmal kompakt aufgeführt sind, Gefällt mir auch ziemlich gut. Sowas für Deutsch wäre perfekt.


    Danke im Voraus.

  • Kernlehrpläne des betreffenden Bundeslandes sind schon bekannt?

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Leider ist mir sehr viel von dem Stoff, der in der Schule vermittelt wird, komplett in Vergessenheit geraten. Im Studium lernt man ja soziemlich nix Relevantes.

    Ui...

    Kennt ihr Bücher/Links o.Ä., die den ganzen Schulstoff, der von Klasse 5-13 gelernt wird, nochmal auffrischen lassen? Speziell für das Fach Deutsch in NRW.

    Gerade für die Oberstufe dürfte das schwierig sein, da sich in Deutsch die Abi-Themen bzw. die Materialien, die für das Abi im LK und GK durchgenommen werden, alle paar Jahre ändern. Oder ist das in NRW nicht der Fall?

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Im Studium lernt man ja soziemlich nix Relevantes.

    Eigentlich wollte er ja Folgendes zum Ausdruck bringen:


    "Im Studium lerne ich nix Relevantes."


    Dann gilt es den Blick zu justieren und die Arbeitshaltung zu ändern.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

    • Offizieller Beitrag

    Im Studium lernt man ja so ziemlich nix Relevantes.

    Tut mir leid, wenn ich das sage, aber: wenn du schon der Meinung bist, dass du im Studium nichts Relevantes für die Schule gelernt hast (was ja sein kann - so prickelnd fand ich es auch nicht), verstehe ich deinen anderen Thread nicht.


    Denn wenn du es selbst so siehst, solltest du vielleicht doch erst das Referendariat machen, bevor du dich als ungelernte Kraft auf die Schüler loslässt.


    kl. gr. frosch


    P.S.: Ich kenne auch "Nicht-Erfüller" die klasse sind - aber die haben im Studium auch was gelernt.

  • Ich will mir keine Meinung über den Primarunterricht anmaßen, weil ich davon einfach keine Ahnung habe, aber Kollegen die in der Sek I und II, die die Einstellung vor sich hertragen, sie hätten ja im Studium nichts für die Schule gelernt, sind mir zutiefst supekt. Entweder sie haben nicht verstanden, wie Unterricht und Unterrichtsvorbereitung funktionieren, oder sie haben ihr Studium nicht verstanden.

    Nein, ich habe im Studium auch nicht gelernt, wie man eine Inhaltsangabe schreibt. Ich habe nie ein Seminar über die "Verwandlung" oder über "Faust" gehabt, noch weniger über die "Vorstadtkrokodile" oder über die "Welle" - oder sonstige andere typische Schullektüren. Aber indem ich grundlegend gelernt habe, wie Sprache funktioniert, wie Texte strukturiert sind und indem ich das grundlegende Handwerkszeug zur Analyse (und Interpretation) von beidem vermittelt bekommen habe, erschließt sich der Schulstoff quasi von selbst.

    Es spricht trotzdem nichts dagegen, sich mit einschlägiger Literatur hier selbst zu helfen, deswegen finde ich die Anfrage völlig legitim. Aber die Aussage, man hätte im Studium nichts Relevantes gelernt, ist einfach ein ziemliches Armutszeugnis. Sorry.

    • Offizieller Beitrag

    WillG - Primarstufe: mein Studium liegt ja schon ein paar Jahre zurück. Ich erinnere mich da an so grandiose Vorlesungen wir "Kindlicher Sprachumor" , "Konfuzius" (in den Sprachwissenschaften), "Drehbuchschreiben" (war schön, aber relevant?), "Alttestamentliche Exege", ..... Vielleicht sollte ich mal meine Ordner wieder rauskramen. E

    Die einzigen aus meiner damaligen (und heutigen) Sicht wirklich guten Veranstaltungen waren die in Mathematik bei Professor Hartmut Spiegel. Die waren echt gut und praxisnah und hilfreich.

  • Für die Sekundarstufe kann ich sagen, dass die thematische Ausrichtung der Seminare eher sekundär waren. Das meiste davon hat mit den schulischen Inhalten wenig zu tun. Was ich aus Seminaren wie "frühneuhochdeutsche Bibelübersetzungen" oder "barocke Jesuitendramen" gezogen habe, ist ein grundsätzliches Verständnis dafür, wie Texte funktionieren und nach welcher Systematik Sprache aufgebaut ist. Dieses grundsätzliche Verständnis und eine grundlegende Art zu Denken und an Themen heranzugehen würde ich als Hauptzweck des Studiums sehen.
    Wenn das im Primarbereich nicht geschieht, und sei es eben am Beispiel von Konfuzius oder der alttestamentlichen Exegese, dann läuft da tatäschlich sehr viel falsch.

  • Während meiner Studienzeit wurden gerade die Pädagogischen Hochschulen aufgelöst und in den "normalen" Unibetrieb "integriert". Viele Lehrende der PH machten aber an der Uni weiterhin ihre praxisnahen Seminare und Vorlesungen, so dass mein Studium durchaus viele relevante Inhalte hatte. Gerade in Deutsch, nicht so viele in Mathematik...

    Damals (80er Jahre) waren die Wahlmöglichkeiten für die Student*innen weitaus größer, so dass man da auch selbst gut Einfluss auf die eigenen Studieninhalte hatte. Jetzt laufen viele Dinge sehr anders und (leider) nicht besser. Mein Studium brachte mir sehr viel, schon für den Einstieg ins Lehrerdasein.


    Aber

    Im Studium lernt man ja soziemlich nix Relevantes.

    halte ich auch heute für eine zu pessimistische Aussage.

  • Ich finde diese Einstellung, man habe im Studium nichts Relevantes gelernt, auch - oder gerade - in der Primarstufe (und in der Sonderpädagogik) verheerend. Vorlesungen und Seminare mit vermeintlicher "Praxisnähe" habe ich übrigens gemieden, so gut es ging.

  • Nur damit ich nicht missverstanden werde: Ich halte jegliche "Praxisnähe" im Studium für vermeintliche Praxisnähe. Sinn und Ziel eines Studiums bestehen gerade aus dem Gegenteil von "Praxisnähe".

  • Sinnvollerweise kann ich nur zu meinen Fächern etwas sagen, aber alles Fachwissen aus dem Studium ist für mich im Marhematik-Unterricht relevant. Speziell wenn ich neues Unterrichtsmaterial erarbeite, denke ich über den Stoff immer auch aus der höheren Perspektive der Uni-Mathematik nach - gerade wenn es um didaktische Reduktion geht, ist das meiner Meinung nach unabdingbar.

    Ausserdem gibt es immer auch Schülerinnen und Schüler, die mehr wissen wollen. Klar, wenn es um Details geht, die muss ich auch nachschlagen. Aber wenn ein Lernender ein Youtube-Video zu Hilberts Hotel oder zu komplexen Zahlen angeschaut und Fragen dazu hat (das sind reale Beispiele), dann ist das schon ein gutes Gefühl, wenn man das das so erklären kann, dass das Gegenüber es auch versteht - dazu muss man es aber selbst erst mal verstanden haben.

  • Speziell wenn ich neues Unterrichtsmaterial erarbeite, denke ich über den Stoff immer auch aus der höheren Perspektive der Uni-Mathematik nach - gerade wenn es um didaktische Reduktion geht, ist das meiner Meinung nach unabdingbar.

    Das ist für mich auch der Kern der Frage. Genau so geht es mir mit meinem Sprachenstudium ja auch.

    Ausserdem gibt es immer auch Schülerinnen und Schüler, die mehr wissen wollen.

    Das stimmt zwar auch, aber den Aspekt finde ich eher sekundär.

  • (…) Dieses grundsätzliche Verständnis und eine grundlegende Art zu Denken und an Themen heranzugehen würde ich als Hauptzweck des Studiums sehen.


    Wenn das im Primarbereich nicht geschieht, und sei es eben am Beispiel von Konfuzius oder der alttestamentlichen Exegese, dann läuft da tatäschlich sehr viel falsch.

    Ja, wenn,

    wenn man unter Praxisbezug verstehen will, dass es um konkrete Schulthemen und deren Gestaltung im Unterricht gehen soll,

    ist es aber etwas anderes, als dass man das grundlegende Verständnis, Sprachwissenschaft o.a. als relevant für die Ausgestaltung des Unterrichts ansieht, gerade weil diese Kenntnisse für die Bewertung der schulischen Inhalte relevant sind oder die nachvollziehbare Erläuterung für Schwierigkeiten beim Lernen bieten.

    Im Grundschullehramt ist die Exegese von AT/NT dabei, und das ist gut so.


    Ist das Studium davon heute so weit entfernt (kann ich von unseren Refs her nicht bestätigen) oder aus welchem anderen Grund kommt man zu dieser Einschätzung?

  • Im Grundschullehramt ist die Exegese von AT/NT dabei, und das ist gut so.

    Wobei die Exegese dann i. d. R. anhand von deutschsprachigen Übertragungen und nicht auf der Grundlage der Ursprungssprachen erfolgt, und das ist schon wieder ein seltsames Vorgehen.

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