• Dann hätten sie aber auch fairerweise vor dem Krieg migrieren können. Aktuell investieren Millionen Menschen in der Ukraine aber auch andernorts enorm viel Mühe, Zeit, Massen an Geld und Muskelkraft nicht nur für das Land und die Infrastruktur, sondern noch viel stärker für die Menschen, die dort wohnen, die dort mal wohnten. Es sterben jeden Tag Menschen für diese Menschen, die aktuell zum Beispiel in Deutschland leben.

    Mit dem Hintergrund zu argumentieren "vielleicht wollen sie nicht zurück" finde ich, ganz vorsichtig formuliert, moralisch schwierig.

  • Okay, deine Frage oben lautete also eigentlich nicht "Was meinst du mit dem fettgedruckten Teil", sondern "Ich will das nicht verstehen, weil ich es moralisch schwierig finde, wenn Einwohner aus anderen Ländern bei uns bleiben möchten."

  • Okay, deine Frage oben lautete also eigentlich nicht "Was meinst du mit dem fettgedruckten Teil", sondern "Ich will das nicht verstehen, weil ich es moralisch schwierig finde, wenn Einwohner aus anderen Ländern bei uns bleiben möchten."

    Konkreter "Geflüchtete".

    Du musst zugebeben, dass bei Flucht nicht nur der Gesetzesrahmen ein anderer ist, sondern die emotionale Komponente irgendwo immer mit reinspielt, worauf ich mich in der letzten Nachricht insbesondere bezog.

  • Ich weiß nicht, ob männlichen Geflüchteten eine Verurteilung wegen Verweigerung des Kriegsdienstes droht. Da kenne ich die derzeitige Rechtslage in der Ukraine zu wenig. Falls ja, so müsste ein Asylgrund gegeben sein, da die Verweigerung wohl auch ein Menschenrecht darstellt. Bei Jugendlichen, die hier ihr Abi gemacht haben, besteht u.U. Interesse auch in der BRD zu studieren. So wie es der Sohn des ehemaligen ukrainischen Botschafters auch macht.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Ich weiß nicht, ob männlichen Geflüchteten eine Verurteilung wegen Verweigerung des Kriegsdienstes droht. Da kenne ich die derzeitige Rechtslage in der Ukraine zu wenig.

    Nach aktueller Rechtslage droht ihnen eine Verurteilung. Allerdings denke ich, daß die Ukraine die Rechtslage nach dem Krieg ändern wird. Schließlich handelt es sich bei den Straftätern zumeist um junge Männer, die die Wirtschaft beim Wiederaufbau entsprechend nach vorne bringen können. Ich kann mir nicht voirstellen, daß die Ukraine volkswirtschaftlich auf deren Arbeitsleistung zugunsten etwaiger Verurteilungen und Gefängnisstrafen wird verzichten wollen.


    Ich muß da immer an den Ausspruch von Konrad Adenauer denken, als es darum ging die Bundesrepublik nach dem 2. Weltkrieg wieder aufzubauen: "Man schüttet kein dreckiges Wasser weg so lange man kein sauberes hat."


    Aus Sicht der Ukraine besteht das dreckige Wasser aus den Wehrdienstverweigerern.

  • Auf Landesebene profitiert die Ukraine im Falle eines Wiederaufbaus natürlich davon, wenn die jungen Männer in die Ukraine zurückkehren statt hierzubleiben. Die CDU und die FDP haben jetzt die Streichung von Bürgergeldansprüchen von Ukrainern ins Spiel gebracht. Wie so oft in diesen Zusammenhängen muss auch hier wieder unterschieden: Geht es um Arbeitsmigration (dann entsprechender rechtlicher Vorgang) oder um Asylgesuch (dann entsprechender rechtlicher Vorgang).

  • Konkreter "Geflüchtete".

    Du musst zugebeben, dass bei Flucht nicht nur der Gesetzesrahmen ein anderer ist, sondern die emotionale Komponente irgendwo immer mit reinspielt, worauf ich mich in der letzten Nachricht insbesondere bezog.

    Auch Asylbewerber können sich im Rahmen einer Ermessensentscheidung nach 6 Jahren Aufenthalt einbürgern lassen.

  • komische Frage. Wenn die Russen aus der Ukraine verschwunden sind, können sie wieder nach Hause und das Land wieder aufbauen, wenn sie wollen.

    Jetzt wird auch klar, worauf er mit seinem penetranten Nachbarschafts-sie-müssen-doch-Freunde-bleiben! Hinaus will. Es geht schlicht um die Frage, wann die Ukrainer*innen dem deutschen Michel endlich nicht mehr auf der Tasche liegen.

  • Die Menschen flüchten, weil ein anderes Land mit seinen Soldaten ihres angreift, bombadiert, Kinder verschleppt, Menschen missbraucht. Und deshalb sterben dort Menschen.

    Sie sterben nicht, weil andere das Land verlassen haben, sondern weil sich der Nachbarstaat nicht ans Völkerrecht hält.


    Die Flüchtigen kommen in ein Land und suchen Hilfe, müssen sich dann aber orientieren.

    Es sind überwiegend Frauen (80%, Studie Mitte 23) und sie kommen zu großem Anteil ohne Partner (77%), davon 48% mit Kindern. (siehe Mediendienst Integration)


    Etliche sind seit über 2 Jahren hier. Sie werden nicht einfach abwarten und Däumchen drehen, schon gar nicht, wenn sie jung sind. Eher suchen sie einen Job oder eine Ausbildung.

    Kinder gehen zur Schule, sie können nach 2-3 Jahren auch Deutsch sprechen, lesen und schreiben und finden, nachdem sie zu Beginn vielfach umgezogen sind, hoffentlich Anschluss. Knapp 80% der Geflüchteten leben Anfang 23 in privaten Wohnungen.


    Wenn die Kinder oder Erwachsenen dann 2 oder 3 oder 5 oder 10 Jahre hier leben, eine Ausbildung abgeschlossen haben, eine Partnerschaft eingegangen sind, in ihrem Beruf Fuß gefasst haben, werden sie überlegen, ob sie zurückgehen möchten.

  • Die Argumentation verstehe ich, Palim , ich fürchte nur, dass das wieder Wasser auf den Mühlen von AfD und Verschwörungstheoretikern wäre, die im Jahr 2022 bereits meinten, dass die Geflüchteten in der Masse doch nicht zurückkehren, sondern in Deutschland bleiben würden.

  • Die Sprüche derer, die sich von Russland und China bezahlen lassen?

    Wes Brot ich ess, des Lied ich sing ...


    Passt ja zum Menschenbild.

    Neulich las ich an einem Anhänger: Wer Rechte wählt, wählt Menschenrechte ab!

  • ich fürchte nur, dass das wieder Wasser auf den Mühlen von AfD und Verschwörungstheoretikern wäre, die im Jahr 2022 bereits meinten, dass die Geflüchteten in der Masse doch nicht zurückkehren, sondern in Deutschland bleiben würden.

    Also wir hatten in Deutschland schon immer eine Einwanderer-Geschichte, ich denke da nur an die Hugenotten, die nach dem 30 jährigen Krieg nach Brandenburg gekommen sind, weil sie vor der Verfolgung in Frankreich geflohen sind. Oder guckt euch doch einfach mal die polnischen Nachnamen im Ruhrgebiet an. Allerdings war es damals immer so, daß Menschen gekommen sind, die als Gruppe für sich selber sorgen konnten, wohingegen heute eine Einwanderung in die Sozialsysteme stattfindet.


    Deutschland sollte wie Australien, Kanada und die USA darauf achten, daß Einwanderer der Volkswirtschaft einen Mehrwert bringen, dann geben die AFDler auch Ruhe. Also konkret würde ich den Ankommenden sofort erlauben einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit nachzugehen und dies ab einem bestimmten Punkt auch einfordern.


    Credo: Ihr müßt für Euch selber sorgen!

  • Also konkret würde ich den Ankommenden sofort erlauben einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit nachzugehen und dies ab einem bestimmten Punkt auch einfordern.

    Man muss das noch nicht mal einfordern, die meisten wollen ja, aber der deutsche Staat lässt sie nicht. Oder anders, wenn man einfordert, sollte man ihnen vielleicht auch nicht so dermaßen viele Steine in den Weg legen.

    Es gibt ja Gründe, warum in unseren Nachbarländern prozentual viel mehr Ukrainer einer Arbeit nachgehen als in Deutschland.

  • Man muss das noch nicht mal einfordern, die meisten wollen ja, aber der deutsche Staat lässt sie nicht. Oder anders, wenn man einfordert, sollte man ihnen vielleicht auch nicht so dermaßen viele Steine in den Weg legen.

    Es gibt ja Gründe, warum in unseren Nachbarländern prozentual viel mehr Ukrainer einer Arbeit nachgehen als in Deutschland.

    Dann muss man es aber auch Arbeitsmigration nennen - nicht Flucht/Asyl.

  • Dann muss man es aber auch Arbeitsmigration nennen - nicht Flucht/Asyl.

    In diesem Zusammenhang machen wir einen -schwerwiegenden - Fehler. Wir müssten jeden Asylbewerber, neben dem Asylverfahren, durchleuchten, ob es eine ernsthafte Chance auf dauerhafte Arbeit und Integration gibt. Denn uns fehlen Menschen. Wir brauchen Pflegekräfte (und der Bedarf ist aufgrund der Bevölkerungsentwciklung kontinuierlich wachend, Erzieher (m,w,d) , Lehrkräfte us. usw. Darüber hinaus meldet auch Herr Pistorius einen großen Bedarf an.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Der Mann ist 71 und stinkreich. Ich denke, ein negativer Ausgang des Krieges hätte für ihn persönlich kaum nennenswerte Folgen. Im Zweifelsfall setzt er sich ab und verbringt seine letzten Jahre dort, wo ihn keiner finden wird.

    Vielleicht ist sein Staatsbesuch in Nordkorea in Wirklichkeit die Suche nach einem Altersruhesitz.
    Wünschen würde ich es ihm, den Russen und besonders den Ukrainern.

    Das Diskutieren von Tatsachen ist eine "wunder"bare Sache.
    Dieser Beitrag kann Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten.

  • Man muss das noch nicht mal einfordern, die meisten wollen ja, aber der deutsche Staat lässt sie nicht. Oder anders, wenn man einfordert, sollte man ihnen vielleicht auch nicht so dermaßen viele Steine in den Weg legen.

    Es gibt ja Gründe, warum in unseren Nachbarländern prozentual viel mehr Ukrainer einer Arbeit nachgehen als in Deutschland.

    Ukrainer dürfen sehr schnell arbeiten, aber bei dem üppigen Bürgergeld ohne Vermögensprüfung (die ja auch kaum machbar) ist, lohnt sich das für die meisten Ukrainer nicht.

    Freie Stellen gibt es noch genug, auch wenn die Ampel mit Hochdruck daran arbeiten, viele Arbeitsplätze zu vernichten und damit den Fachkräftemangel zu beseitigen.

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