In der aktuellen Situation sollten wir als Deutsche unsere Durchhaltefähigkeit untersuchen, also wie viele Jahre wir welche Sanktionen durchhalten können, und dann entschieden handeln. So könnte z.B. die EU sämtliche russischen Staatsbürger zu unerwünschten Personen erklären, ihnen Visaverlängerungen verweigern und sie so zur Ausreise nach Russland zwingen. Mal gucken was innenpolitisch in Russland passiert, wenn die auf einmal alle heimkehren müssen und daheim Stimmung machen.
Es gibt Momente, da beneide ich Menschen, die ein klares, einfach gestricktes Weltbild haben. Nach einer kurzen Schwäche behalte ich dann doch lieber meine Zweifel, in der Hoffnung, vielleicht einmal das eine oder andere richtig zu verstehen.
Manche Leute hassen Schwule und Lesben, manche Moslems, manche Juden, manche alte weiße Männer, die nächsten mögen keine Frauen, andere wiederum Dieselfahrer und Fleischesser usw. usf. Und jetzt eben wieder einmal die Russen.
Nicht etwa, weil die einzelne Person etwas Falsches getan hat, sondern nur weil sie einer bestimmten Bevölkerungsgruppe angehört. Eine "gute alte deutsche Tradition" andere für die eigenen Probleme verantwortlich zu machen.
Nicht schön, aber wohl erst zu ändern, wenn wir uns in Zukunft zu wirklich "vernunftbegabten Lebewesen" weiterentwickelt haben. Ich nehme mich da nicht aus.
Seit dem Ukraine-Krieg werde ich eine Erinnerung nicht los. In meiner Jugend gab es das Lied "Sag mir wo du stehst" (die 3.Strophe besonders). Ich hatte gehofft, dass dies für immer in der Versenkung verschwinden wird.
Aber: "Die Geschichte wiederholt sich immer zweimal – das erste Mal als Tragödie, das zweite Mal als Farce."