• Offizieller Beitrag

    Das brauchte man damals niemandem mehr erklären. Das haben doch alle Russen gesehen. Warum ist denn Putin so beliebt im Inland? Er hat dafür gesorgt, daß es den Menschen besser geht als zu den Zeiten des Zusammenbruchs der UdSSR unter Gorbatschow und Jelzin.

    Es stellt sich die Frage, wie vielen Menschen es effektiv besser geht - Stichwort Oligarchen und Kleptokratie, Wahlmanipulationen, aktive und gewaltsame Unterdrückung jeglicher Opposition.

  • Nochmal kurz zurück zu der Fragestellung, wie wir das mit den Kindern machen.

    Ich habe eine 1.Klasse.

    Ich habe mich von anfang an bereit gehalten, um auf Fragen oder Äußerungen der Kinder zu reagieren, habe es aber erstmal nicht aktiv angesprochen sondern nur sorgfältig beobachtet und ich bin in den Austausch mit den Eltern gegangen.

    Gestern kam es dann das erst Mal auf (bei einer Kollegin) und heute habe ich dann mit den Kindern darüber gesprochen.

    Es ging und es war gut, aber es war auch schwer (für mich) und ich habe wieder deutlich gemerkt, wie schwierig es ist, in dieser Altersgruppe überhaupt die Sachlage halbwegs zu erklären. Es ist einfach viel zu komplex und die Kinder haben noch sehr vereinfachte Vorstellungen. Das ist aber auch gut so, weil sie dadurch die Bedrohung nicht im selben Ausmaß wahrnehmen, wie ältere Kinder.

    Und manchmal war es auch komisch (kleiner Einblick für alle die keine 6-jährigen vor Augen haben):

    Kind 1: "Es gibt ja auch Putin-Schnitzel"

    Kind 2: "Wir haben ja auch Hunde, die uns beschützen. Große schwarze. Möpse."

    (und nein, die sagen sowas nicht, um Witze zu reißen...)

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • "Die russische Invasion in der Ukraine ist falsch, aber..."


    ist auch nichts anderes als


    "ich bin ja kein Nazi, aber..."


    Man relativiert an Stellen, an denen es nichts zu relativieren gibt.

  • icke

    Meine sind wenig älter, sie fragen zum Teil nicht und zum Teil sehr konkret.

    Die Eltern selbst gehen sehr unterschiedlich mit dem Thema um, einige halten die Kinder möglichst von dem Thema fern, bei anderen laufen irgendwelche Sender in Dauerschleife.

    Manche Kinder, die nichts davon wissen, sind dann eher bestürzt durch das, was sie in der Schule erfahren, ich will aber auch einen Gegenpol zu der Dauerbeschallung setzen und manches einordnen.


    Wenn ich es nicht genauer weiß, dann sage ich, dass ich es nicht weiß.

    Wenn sehr merkwürdige Äußerungen kommen, versuche ich es einzuordnen oder zu überlegen, wie sie darauf kommen. Nicht nur darum finde auch ich wichtig, nachvollziehen zu können, worauf die Verlautbarungen der russischen Seite basieren und was sie heranziehen.


    Zu Beginn habe ich es mit einem Streit im Sandkasten verglichen, das verstehen die Kinder sehr gut, da sie das Verhalten kennen und auch wissen, wie sie sich dabei selbst verhalten. Sie beschimpfen sich, sie ärgern und provozieren, wenn es eskaliert, wird die Schaufel zur Waffe, sie gehen auch eine Art Bündnis ein, selten wechselt jemand die Seite und manchmal gibt es auch Kinder, die ein Stopp auf der eigenen Seite setzen und mutig sind, äußern, wenn es zu weit geht oder den Vorschlag machen, Hilfe oder Vermittlung zu suchen.

    Das haben wir schon besprochen, bevor der Krieg begann, weil ein Kind aus der Klasse fragte, ob es Krieg geben würde. Von den Kindern erwarten wir, dass sie ihre Konflikte mit Worten klären.

    … Natürlich ist der Konflikt erheblich komplizierter, ein Angriffskrieg mit Beschuss der Wohngebiete fällt aus allem heraus, was gewöhnliches Streitverhalten abbilden würde. Aber auch ungewöhnliches und unbegründet aggressives Verhalten kennen Kinder aus ihrer Umgebung.


    Noch etwas anderes:

    Wir haben für ganz anderen Unterricht eine Kiste mit bunten Figuren, rote, blaue, gelbe Personen, Kinder. Man könnte es auch mit Spielfiguren oder kleinen Papphütchen darstellen. Mit buntem Papier haben wir Länder dargestellt. Die Personen bewegen sich durch die Länder und vermischen sich. Darüber kann man dann darstellen, dass Personen aus einem Land in ein anderes reisen, ziehen, auswandern, sich dort mit vielen verbünden oder es besetzen. Wir haben daran Flucht erklärt und dass es im aufnehmenden Land trotzdem Menschen gibt, die die Sprache des Angreifenden sprechen und aus diesem Land stammen, aber ja selbst nicht den Krieg verursacht haben.

    Außerdem haben wir darüber gesprochen, dass diese Flüchtlinge auch in Turnhallen untergebracht werden … an dem Thema sieht man dann, wie schnell die Meinungen kippen, wenn das eigene Leben unmittelbar beeinflusst wird („sie können gerne kommen, in anderer Leute Turnhallen, aber ich will meinen Sport haben“)


    Es gibt gute Filme bei Logo, einzelne Clips, die nur eine Minute dauern, die man auch anhalten oder nach der Erläuterung ein zweites Mal gucken kann.

    Es gibt eine gute Seite von der Sendung mit der Maus, die habe ich aber erst gestern gefunden.

    Aber manchmal lenken die Bilder auch ab oder die Kinder fallen in die Konsum-Starre und denken, wir glotzen/ reden einfach nur im Unterricht, da geht die Zeit schnell herum. Da ist es schwer, ihnen gerecht zu werden, aber vielleicht geht das dann im Moment einfach nicht auf die Weise wie sonst. Ausgeknobelten, vielfach differenzierten, schüleraktiven Unterricht kann ich mir nicht über Nacht aus dem Ärmel schütteln.


    Edit:

    Die Links wollte ich noch anfügen ... und mache es nun anders:

    Das Land NDS hat eine Seite mit Hinweisen erstellt, dort finden sich unten in einem Kasten auch Links auf Logo und die Maus sowie Schau hin! und andere empfohlene Links

    https://bildungsportal-nieders…ehlungen-fuer-lehrkraefte


    außerdem der Link zu einer taskcards-Sammlung mit Hinweisen

    https://www.taskcards.de/#/boa…68-437c-a7d7-cb358c32fa5d

  • Danke Palim für den ausführlichen Einblick! Das klingt wirklich toll, wie ihr das macht. Mich würde sehr interessieren mit welcher Klassenstufe genau du das so gemacht hast. Du schriebst deine wären "wenig älter", aber gerade bei den kleinen Kindern macht auch ein Jahr schon enorm viel aus. In Klasse 2 sind sie schon wieder auf einer ganz anderen Ebene als in Klasse 1. Da könnte ich mir dieses Vorgehen schon viel besser vorstellen. Ich frage mich halt ganz grundsätzlich wieviel Raum ich dem Thema in Klasse 1 überhaupt geben will. Meine Befürchtung ist: je mehr wir es thematisieren (also auch rein quantitativ), desto mehr kommt an: das ist sehr wichtig, da passiert etwas ganz Schlimmes, Gefährliches. Die Sachinformationen kommen erst teilweise an und können das also auch erst teilweise abfangen. Natürlich kann man sie nicht von dem Thema abschirmen, es ist da und es beschäftigt sie.

    Und natürlich werde ich auf alles eingehen, was von den Kindern kommt . Aber ich finde in dieser Altersgruppe haben sie nicht nur ein Recht auf Antworten und Informationen, sondern auch ein Recht darauf, sich nicht damit zu beschäftigen. Das war in dem Gespräch gestern auch sehr deutlich. Ein Kind fragte nach kurzer Zeit, wann wir denn jetzt endlich mal Lesen (war eigentlich unsere Lesestunde), ein anderes fing an zu erzählen, als was sich seine Tante letztes Jahr zum Fasching verkleidet hat (weil vorher jemand erzählt hatte, das seine große Schwester gesagt hätte, sie fände es nicht gut Fasching zu feiern, wenn gerade Krieg ist). Bei einigen konnte ich beobachten, wie sie sich mit anderen Dingen abgelenkt haben (ich habe sie gelassen). Alles Reaktionen, die ich auch als Schutzreaktionen interpretiert habe (wobei diese Tendenz zu losen Assoziationen und plötzlichen Gedankensprüngen natürlich auch sonst typisch für das Alter ist). Das Problem ist auch, dass sie in ihrer Entwicklung so unterschiedlich weit sind. Manche sind wirklich noch sehr kleinkindlich . Es ist eine Gradwanderung: ich will sie nicht alleine lassen, ich will sie aber auch nicht überfordern. Immerhin habe ich den Eindruck, dass die Eltern es zu Hause wirklich gut machen. Es gab im Elternchat, den ich zu dem Thema eröffnet hatte, auch schon einen Austausch zu geeigneten Medien und Kinderseiten und viele Kinder berichteten auch, dass sie sich das mit ihren Eltern angeguckt haben. Andere Eltern schauen sich das auch einfach nur selber an, um besser mit ihren Kindern sprechen zu können. Den Eindruck, dass sie zu Hause mit Erwachsenennachrichten dauerberieselt werden, habe ich tatsächlich nicht. Einige Eltern sagten auch, es wäre bei Ihnen kaum Thema und würde das Kind eigentlich gar nicht weiter beschäftigen.

    Die entscheidenden Frage ist: was ist das Ziel? Für mich ist klar: es geht darum, sie emotional aufzufangen und Ihnen Sicherheit und Stabilität zu geben. Und dann ist die nächste Frage: womit erreiche ich das am besten? Brauchen sie dafür eher Informationen und Austauch oder doch eher positive Erlebnisse und "Normalität" als Ausgleich. Sicherlich beides, aber in welchem Verhältnis? Und man darf nicht vergessen, dass sie dank Corona ja ohnehin schon sehr eingeschränkt sind und viele kindliche Bedürfnisse zurückstecken müssen. Sie befinden sich doch schon ihre ganze kurze Schulzeit in einer Sitution, die ihnen immerzu siganlisiert: sei vorsichtig, du musst aufpassen: setz die Maske auf, wasch deine Hände, wir müssen testen, damit sich niemand ansteckt. Und auch wenn sie sich daran gewöhnt haben: es ist eben keine sorglose, sichere Situation. Da schwingt immer eine Unsicherheit mit. Und dazu kommt jetzt eine weitere Unsicherheit.

    Und allein die Tatsache, dass wir diese Gespräche führen müssen, ohne dabei unsere Mimik sehen zu können.... oh Mann, ich merke gerade das mich das alles doch ganz schon beschäftigt und eben doch auch überfordert.

    Vielleicht melde ich mich dochmal zu einer der Online-Fortbildungen an, die hier gerade angeboten werden, um genau diese Fragen zu stellen...

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • Wir haben es in den 3. und 4. Klassen mit den Logo-Sachen thematisiert, jeder vermutlich ein wenig unterschiedlich. Dazu gab es entweder Videos oder Texte und Gespräche.

    In Klasse 1+2 wurde es aber auch thematisiert.


    Meiner Meinung nach ist das Ziel auch, dass man Fragen beantwortet und dem unreflektieren Medienkonsum etwas entgegen setzt.

    Für mich haben Kinder ein Recht darauf, zu wissen, was um sie herum geschieht. Die Welt ist damit beschäftigt, da geht es an den Kindern ohnehin nicht vorbei.


    Ansonsten bin ich bei den Kindern entspannter, auch was das Corona-Maßnahmen betrifft.

    Ja, sie müssen sich einschränken und vorsehen, aber sie kennen es auch gar nicht anders.

    Ja, wir tragen Masken, aber das bedeutet nicht, dass man keine Emotionen wahrnehmen könnte, das kann man schon und Kinder können das auch.


    Was die sonstigen Einschränkungen betrifft, habe ich eher das Gefühl, dass andere sagen, früher gab es zig Sachen in der Schule, die nun nicht gehen. Das sind Erwartungen, die die Kinder gar nicht hätten, wenn andere sie nicht erheben würden. Und die erheben sie ständig, ganz unabhängig von Corona: Schule besteht aus Festen, Feiern, Fahrten, Projekten, Übernachtungen, Sport, Musik, Aufführungen, Spiel, Spaß und Spannung... in einem Maß und Umfang, den ich nicht bieten kann.

  • Putin hat gerade im russischen Staatsfernsehen seinen Ukraine Überfall begründet.

    Unmenschliche Angriffe durch die Ukraine auf Separatistengebiete und

    das Bestreben und die Fähigkeiten der Ukraine Atomwaffen zu bauen und gegen Russland zu richten.


    Irre, deswegen ein Land zu überfallen.

  • Unmenschliche Angriffe durch die Ukraine auf Separatistengebiete und

    Die "Separatistengebiete" gehören zur Ukraine und wurden auch durch russische Soldaten angegriffen (schon vor Jahren).


    das Bestreben und die Fähigkeiten der Ukraine Atomwaffen zu bauen und gegen Russland zu richten.

    Seit wann darf RUS entscheiden, wer Atomwaffen haben darf und wer nicht?


    Irre, deswegen ein Land zu überfallen.

    Stimmt, auch wenn es bei dir vermutlich ironisch gemeint war.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Es müssen Ausreden sein. Es gab beim Überfall auf die Ukraine keinen legitimen Grund, der diesen Krieg hätte rechtfertigen können. Das wusste auch Putin - und er wusste, dass ihm der Großteil dieser Welt seine Begründungen nicht abkaufen würde.

    Die Erklärungen sind ja auch nicht für den Rest der Welt, sondern einerseits für die eigene Bevölkerung, um diese möglichst ruhig zu halten (und wer doch muckt wird fleißig wegverhaftet als Maulkorb) und andererseits als Handreichung für ähnlich autoritäre Regime wie die offizielle Sprachregelung aussieht unter "Bruderstaaten" oder auch in Vasallenstaaten wie Syrien unter dem Assadregime von Putins Gnaden oder Belarus.


    Putin kommt schlichtweg schon viel zu lange mit viel zu vielen Völkerrechtsverletzungen durch. Wenn man sich einfach nur vergegenwärtigt, in welchem Ausmaß in Syrien Zivilbevölkerung von der russischen Luftwaffe ermordet wurde, wie viel international geächtete Streuwaffen dort ungestraft zum Einsatz kommen konnten, dann darf man sich nicht wundern, warum Putin meint auch im Fall der Ukraine (von der er sich ja auch schon Teile letztlich ungestraft einverleiben durfte) damit durchkommen zu können.

    Am Ende wird das Schicksal der Ukraine angesichts von Putins Eskalationsbereitschaft, aber auch der rhetorischen Sackgasse, in die er sich befördert hat und die ein Aufgeben ohne vorweisbaren Erfolg unmöglich machen dürfte, wohl am grünen Tisch von anderen Nationen entschieden werden, um letztlich wieder zu einer zumindest vorübergehenden Friedensordnung zu finden. Der Umstand, dass das EU-Parlament der Ukraine direkt eine Option Beitrittskandidat zu werden zugesagt hat ist zwar menschlich verständlich, war in der aktuellen Lage politisch aber meines Erachtens instinktlos. Das untermauert schließlich letztlich nur Putins Vorstellung eines von NATO und EU umzingelten und bedrohten Russlands und unterstützt diese Rhetorik.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Zur Person Putin - in der Tagesschau las ich heute morgen in der Tagesschau folgendes Zitat, welches mir aus der Seele sprach: ""Gegen diesen durchgeknallten Despoten riskieren wir einen Krieg. Was macht Putin als nächstes, wenn das eskaliert? Wann greift er zu den Atomwaffen? Haben wir da irgendein Mittel, uns dagegen zur Wehr zu setzen? Meines Erachtens nicht. Es sei denn, wir wollten atomar eskalieren. Na dann: gute Nacht Europa!"

    (Karl Wilhelm Koch, Grünen Linke)


    Das passt in gewisser Weise auch hierzu (Zitat aus Tagesschau heute): Putins Krieg ist ein Ein-Mann-Krieg. Der Krieg eines Diktators, der in seiner eigenen Welt lebt, sagt Nina Chruschtschowa. "Nichts davon ist logisch oder rational kalkuliert. Doch es ist im Rahmen dessen, wie der Verstand eines Diktators funktioniert. [...] Er will das Reich von Putin dem Großen errichten."

    (Nina Chruschtschowa, Urenkelin des Stalin-Nachfolgers Nikita Chruschtschow)

  • "Nichts davon ist logisch oder rational kalkuliert."

    (Nina Chruschtschowa, Urenkelin des Stalin-Nachfolgers Nikita Chruschtschow)

    Das halte ich für falsch. Ich bin mir absolut sicher, dass Putin den Angriff auf die Ukraine nicht nur emotional durchdacht, sondern auch äußerst rational durchkalkuliert hat. Bei den Kosten mag er sich verkalkuliert haben, weil aufgrund seiner bisherigen Erfahrungen mit Sanktionen und Reaktionen auf russisches Kriegstreiben nicht unbedingt davon auszugehen war, dass es derart harte, derart koordinierte und schnelle Sanktionen zahlreicher Staaten der Welt geben würde samt Waffenlieferungen an die Ukraine, die dazu beitragen, dass diese länger standhält, als vermutet. Verkalkuliert haben dürfte er sich auch bei der Intensität des Widerstands der Ukrainer. Da hatte er sich wohl weniger echten Widerstand erwartet und etwas zu sehr an seine eigenen Visionen geglaubt von den jubelnd befreiten Ukrainern, die dankbar überlaufen. Das ändert aber letztlich nur das Preisschild, welches er durchaus mit einberechnet hatte in seinen Kalkulationen. Den neuen Preis wird nicht nur Russland, sondern werden auch die Ukraine und die Welt bezahlen für diesen ungerechtfertigten Angriffskrieg.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Zitat
    Verkalkuliert haben dürfte er sich auch bei der Intensität des Widerstands


    Mag sein. Ich denke aber mittlerweile auch, dass ihm das im Grunde relativ egal ist (abgesehen von Kosten und Zeit). Er hat sein Ziel - oder vielmehr seine Vision - und die will er durchsetzen. Das und nichts anderes. Was die Welt davon hält, ist ihm völlig Schnuppe.


    Sein Irrsinn wird auch hier deutlich:

    Zitat


    Am Morgen hatte Russland angekündigt, dass vier Städte der Ukraine evakuiert werden sollten - auf eigens vorgeschlagenen Fluchtrouten. Doch die hätten die Menschen teils nach Russland und Belarus geführt.

    (Tagesschau von heute)


    Es wäre fast lachhaft, wenn es nicht so tragisch wäre.

  • Das Zitat geht noch weiter, cdl.

    Das habe ich gelesen und bewusst rausgekürzt, weil es meines Erachtens für meine Aussage und Einschätzung unerheblich war und ist.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Die NATO ist ein reines Verteidigungsbündnis ... wie sähe es da mit einem von Russland geführten Militärbündnis aus? Und wie glaubhaft wäre das?

    Ganz davon abgesehen: Es geht jetzt nicht darum, wie die USA sich verhalten WÜRDE, sondern wie Russland sich jetzt verhält.

    Der Warschauer Pakt war auch ein reines Verteidigungsbündnis. Unsere Wahrnehmung im Westen war dennnoch eine andere. Wieso sollte es auf der anderen Seite anders aussehen? Da kann man auch groß lamentieren, wie wahrscheinlich und glaubhaft das ist. Letztendlich sind Menschen Herdentiere und werden im Falle einer Bedrohung eher die Reihen mit der eigenen Herde (hier Nation, Kulturraum) schließen, da es überlebenstechnisch das vielversprechendste ist. Es wird zu WIR gegen DIE.


    Man kann dieses Sicherheitsbedürfnis Russlands für irrational erklären, aber es ist schon seit geraumer Zeit da und wird es auch bleiben. Dafür sitzt der Stachel zu tief. Will man am Verhandlungstisch Erfolge für einen Frieden erzielen, wird man diesem Bedrohungsgefühl entgegenkommen müssen. Dieses Bedrohungsgefühl nähren bzw. bestätigen wir derzeit vehement zum einen durch:

    a) staatliche Wirtschaftssanktionen - das wird dort als Kriegserklärung auf wirtschaftlicher Ebene aufgefasst

    b) Verbot russischer Medien (zur Verhinderung von Falschmeldungen) - so ernst meint es also der Westen mit seinen Werten wie Meinungsfreiheit?!?

    c) durch zivile Reaktionen: russischer Vodka wird aus den Regalen genommen, berühmte russische Persönlichkeiten (Anna Netrebko) werden aus Positionen entfernt etc. - die haben es auf alle von uns abgesehen, das wussten wir schon immer!


    Da bricht sich dann etwas Bahn, was dann teilweise ebenso irrational ist und der Propaganda-Maschine auf der anderen Seite ordentlich Futter liefert. Daran sieht man sehr gut die Zweischneidigkeit von Sanktionen und mancher ziviler Reaktionen.

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