• Wir wurden offiziell vom Kumi aufgefordert, über den Krieg zu sprechen und einen Sitzkreis zu bilden.

    Ist das ein Witz? Nicht unbedingt die Aufforderung zum Gespräch. Ich meine den Sitzkreis... Gibt es genauere Befehle Anweisungen, mit Stühlen, auf Decken, Schneidersitz? Gesprächsstein oder -ball?

  • Ich finde es schockierend, dass ein Krieg in Europa möglich ist, ich halte den zweiten Weltkrieg noch nicht für verarbeitet. Ich finde es unfassbar, dass es keine Expertin oder Experte hat kommen sehen, obwohl Putin sich durchaus im Vorfeld geäußert hat.

    naja, unser Militär hat das kommen sehen, nur hat Frau Ministerin da ein paar Infos schlichtweg ignoriert. Passiert halt, wenn man den Generalinspekteur der Bundeswehr nicht mehr als direkten Berichterstatter nimmt sondern ihn unter die Generalsekretärin steckt. Die im übrigen auch wirklich viel Ahnung vom Militär hat….nämlich 0.


    Im übrigen ist die NATO u.a. an der rumänischen Grenze auch mit abgedunkelten eurofightern unterwegs in der Grenzregion.


    Putin steckt grad seine Grenze ab, die er benötigt, um im eigenen Land noch was bedeuten zu können. Vom Trauma des Zusammenbruch der UDSSR haben sich bis heute noch nicht alle erholt. Ganz zu schweigen vom Gefühl des Vertragsbruchs (auch wenn es nur eine mündliche Zusage war) durch die NATO. Die Nato versucht putin in den Vorgarten zu pinkeln und das findet der Mann so gar nicht lustig. Die Art des Denken, wie putin es als alter KGBler hat, fällt uns meistens hierzulande doch eher schwer. Es wird dabei bleiben, dass Putin sich die Ostteile der Ukraine schnappt und je nach Erfolg des Krieges die Ukraine dann als Puffer zur NATO installiert.


    Drückt der Mann jedoch den roten Knopf, ist meine Heimatstadt eine der ersten ausradierten in Deutschland neben Berlin.

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • In der verrückten, aufgeheizten Situation eine Stimme der Vernunft:


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    • Offizieller Beitrag

    Sorry - das Problem ist nicht das potentielle Interesse der Ukraine an einer NATO-Mitgliedschaft (die aktuell eh nicht möglich wäre).

    Das Problem ist, dass in Moskau ein Mann an den Hebeln der Macht sitzt, der aufgrund seiner nicht vorhandenen Vergangenheitsbewältigung ein "Großrussisches Reich" möchte. Und dafür aufgrund seiner Filterblase die Bodenhaftung verliert.


    Wie hörte ich es heute in einer Diskussionsrunde: Vielleicht waren wir naiv - aber jede Diplomatie hätte wohl auch keinen Erfolg gebracht, da Putin ein festgesetztes Ziel hat.

    Und da kann Frau Wagenknecht gerne große Sprüche reißen. Sie steht ja als Hobby-Außenministerin an der Seitenlinie.
    Diplomatische Kompromisse im Vorhinein wurden versucht ... waren aber von vorne herein zum Scheitern verurteilt.

  • Interessant dürften die Diskussionen mit russischstämmig Schülern sein, die zu Hause Odnoklassinki oder Rossiya24 konsumieren.

    Dort sind fast alle für Putin und bespucken die Banderas uns Nazis der Ukraine.

    Die Person des Stepan Bandera ist sehr speziell. Nach der Einschätzung der Mehrheit von Historikern ist er ein extremer Nazi und Verbrecher. Ein großer Teil der ukrainischen Bevölkerung hält ihn aber für einen Nationalhelden. So unterschiedlich können Ansichten sein.


    Das ukrainische Bataillon Asow beruft sich auf Bandera und zeigt auch gern und stolz ihre Nazisymbole. Die Liste ihrer Verbrechen ist ziemlich lang.


    Interessant finde ich, dass unter dem Bürgermeister Kiews Klitschko der "Moskauer Prospekt" in "Stepan-Bandera-Prospekt" umbenannt wurde. Eine "unglückliche" Entscheidung würde ich sagen oder eine Provokation?


    Ich sage damit nicht, dass die Ukraine ein Nazisystem ist. Aber Rechtsradikale gibt es leider nicht wenige.

  • @alpha auch in Russland selbst gibt es eine Menge neos.


    Ich hoffe einfach mal weiter, dass wir uns da nicht mit rein mischen. Falls doch, bin ich einer der eingezogen werden wird und das Recht früh am Anfang.

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
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    • Offizieller Beitrag

    Ich sage damit nicht, dass die Ukraine ein Nazisystem ist. Aber Rechtsradikale gibt es leider nicht wenige.

    Mag sein - die Ukraine hat aber zumindest bei den Wahlen ein geringeres rechtsradikalen-Problem als Deutschland. Sämtliche faschistischen und neonazistischen Parteien sind 2019 bei der Wahl gescheitert.

  • Ist das ein Witz? Nicht unbedingt die Aufforderung zum Gespräch. Ich meine den Sitzkreis... Gibt es genauere Befehle Anweisungen, mit Stühlen, auf Decken, Schneidersitz? Gesprächsstein oder -ball?

    Wir sollen die Bestuhlung so organisieren, dass eine "Angesichtigkeit" von SuS und Lehrkraft ermöglicht wird, um die Gesprächsatmo zu fördern. Klingt für mich irgendwie nach einem Sitzkreisaufruf...


    Ich finde es generell nicht schlecht, offiziell darauf hinzuweisen, dass über die Krise gesprochen werden darf und soll. Einige Eltern neigen ja dazu, Druck auf Schulleitungen auszuüben, wenn ihnen ein Gesprächsthema nicht passt und Lehrer*innen es wagen, eine Meinung zu äußern. Allerdings finde ich es seltsam, dass nicht die Eltern darauf hingewiesen werden, dass in der Schule natürlich aktuelle Themen aufgegriffen werden und auch Lehrkräfte selbstverständlich persönliche Meinungen haben, sondern stattdessen die Lehrer aufgefordert werden, Dinge zu tun, die der gesunde Menschenverstand gebietet. Zum Beispiel Kindern zuhören und nicht zugucken, wenn ein Schüler oder eine Schülerin aufgrund ihrer Herkunft gemobbt wird.

    • Offizieller Beitrag

    Bestimmte Mechanismen tauchen in der Geschichte offenbar immer wieder auf.


    "Mit Sowjet-Russland kann man nur verhandeln, wenn man mindestens gleich stark ist. [...] Ich bin überzeugt, dass, wenn die westliche Welt so stark ist wie Sowjet-Russland, eine Verständigung mit Sowjet-Russland möglich ist, aber nicht früher."

    (Konrad Adenauer in einem Brief an Gerhard Ritter 1952)

    "Es ist meine Damen und Herren, eine alte Taktik des Kommunismus, den Angriff stets in der Sprache der Verteidigung zu führen. Das heißt, man bereitet den Angriff vor, und wenn der, dem dieser Angriff gelten soll, daraufhin seinerseits entsprechende, defensive Maßnahmen trifft, sagen die Kommunisten, man bedrohe sie."
    (Konrad Adenauer in seiner Regierungserklärung am 15. Dezember 1954)


    Beide Zitate belegen auf sehr eindrucksvolle Art und Weise, dass sich seit damals nicht viel geändert hat.

  • Es gibt schon einige Unterschiede, so dass es Soviet-Russland nicht mehr gibt....


    Die Geschichte der DDR liegt ja nun übrigens wie ein aufgeschlagenes Buch vor uns, es entpuppte sich als weitgehend defensiv orientierter Staat, der sich permanent bedroht sah (das hat Adenauer einst auch anders dargestellt)

  • Ich bin nicht daran beteiligt, vielleicht interessiert es jemanden:




    Livestream: Q & A Über Krieg reden




     




    Liebe Lehrkräfte,




    der Krieg in der Ukraine erschüttert uns alle und schürt Ängste. Wie können Lehrerinnen und Lehrer in der Schule mit den Fragen und Unsicherheiten von Kindern und Jugendlichen umgehen? Wie können Informationen altersadäquat vermittelt werden? Was sind verlässliche Quellen und wie kann vor diesem Hintergrund ein kritisch-reflektierter Umgang in den Sozialen Medien im Unterricht thematisiert werden?




    Expertinnen und Experten aus den Bereichen Kinder- und Jugendpsychologie, Schulpraxis und Journalismus geben Einblicke und beantworten Fragen. Mit diesem Angebot unterstützt die Robert Bosch Stiftung Lehrkräfte dabei, Kinder und Jugendliche in dieser Zeit zu begleiten und sich des Themas im Unterricht anzunehmen.




    Der Live-Stream startet am Dienstag, 1. März 2022, um 16 Uhr auf dem Campus des Deutschen Schulpreises.




    Mit dabei sind unter anderem Julian Schmitz, Professor der Kinder- und Jugendpsychologie an der Universität Leipzig, und Mirko Drotschmann alias Mr.Wissen2Go. Moderiert wird das Panel von TV-Moderator Johannes Büchs.




    Eine Anmeldung ist zum Schauen des Streams ist nicht nötig. Wenn Sie mitdiskutieren und Fragen einbringen möchten, registrieren Sie sich auf dem Campus des Deutschen Schulpreises. So können Sie während der Veranstaltung Fragen an das Panel stellen und ihre Beobachtungen und Sorgen teilen.




    Ihr Team des Deutschen Schulpreises und des Deutschen Schulportals




  • Erinnert mich persönlich stark an das (rückblickende) Versagen in Afghanistan. Es ist eine Art moderner Kolonialismus.

    Wenn Ihr schon von Afghanistan sprecht und davon, daß wir der dortigen Bevölkerung unsere "westlichen Werte" aufzwingen wollen: Denkt daran, daß die ehemalige Sowjetunion 1979 in Afghanistan auch schon gehörig auf die Nase gefallen ist mit dem Versuch dem Land den Kommunismus aufzuzwingen.

  • Das ist kein Whataboutism, sondern wir brauchen eine ernsthafte Debatte darüber, wie unser Beitrag aussehen muss, unsere europäischen Werte zu verteidigen. Und wenn andere ihr Leben dafür geben, dann sollten wir als Gesellschaft doch bereit sein, höhere Energiekosten zu schultern.

    Wie wäre es damit den 100.000 Teilnehmern der Friedensdemo in Berlin ein Sturmgewehr in die Hand zu drücken, damit sie für die Verteidigung der "westlichen Werte" auch wirklich einstehen können? Das würde jedenfalls weitaus mehr bringen als irgendwelche Demos in Deutschland. Der lettische Staatspräsident hat es seiner Bevölkerung ja schon freigestellt in die Ukraine zu ziehen und sich am Krieg zu beteiligen.


    --> https://www.zeit.de/news/2022-…einsatz-auf-ukraine-seite

  • Mal eine ganz andere Frage in diesem Kontext. Wie geht ihr mit dem Thema im Unterricht um, insbesondere die BK KuK?

    Ich versuche es erst einmal geschichtlich einzuordnen. Leider hört der Geschichtsunttericht in Klasse 10 irgendwie immer beim 3. Reich auf. Die neuere Geschichte wird da total ausgeblendet. :(


    Für mich ist der geschichtliche Kontext die Cuba-Krise und der Herbst 1983, wo aus einem fehlinterpretierten Nato-Manöver fast ein Atomschlag der Sowjetunion resultiert hätte. Dazu empfehle ich:


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    Gerade die Geschichte vom Herbst 1983 ist den Schülern komplett unbekannt. Hinzu kommt noch, daß mein Schwiegerpapa in spe damals als Jagdbomberpilot der NVA mit eingehängter Atombombe unter der Suchoi Su-22 in 5 Minuten Bereitschaft mit laufendem Triebwerk in der DDR auf dem Fliegerhorst stand.


    Gerade meine persönliche Note zu der Geschichte läßt die Schüler dann doch extrem erschaudern.


    Fazit: Die Atombombe ist eine politische Waffe und keine fürs Schlachtfeld, denn egal wer auf den Knopf drückt, der stirbt nicht als Erster sondern als Zweiter, aber er stirbt in den nächsten 30 Minuten ebenso! Die Bombe hat nur den Vorteil, daß es den Entscheidern dabei dann auch ans eigene Leben geht und sie nicht nur stellvertrend Soldaten in den Kampf und den Tod schicken können.

    • Offizieller Beitrag

    Fazit: Die Atombombe ist eine politische Waffe und keine fürs Schlachtfeld, denn egal wer auf den Knopf drückt, der stirbt nicht als Erster sondern als Zweiter, aber er stirbt in den nächsten 30 Minuten ebenso! Die Bombe hat nur den Vorteil, daß es den Entscheidern dabei dann auch ans eigene Leben geht und sie nicht nur stellvertrend Soldaten in den Kampf und den Tod schicken können

    Hoffen wir mal, dass irgendwer Putin das bei seiner Einweisung in den Job vor 23 Jahren gesagt hat. Und dass er aufgepasst hat.

  • Wie hörte ich es heute in einer Diskussionsrunde: Vielleicht waren wir naiv - aber jede Diplomatie hätte wohl auch keinen Erfolg gebracht, da Putin ein festgesetztes Ziel hat.

    Sicher waren wir naiv, wir waren genauso naiv wie Neville Chemberlain mit seiner Appeasement-Politik gegenüber Hitler und ebenso naiv wie Franklin Delano Roosevelt gegenüber Japan vor dem 6. Dezember 1941. In beiden Fällen waren die Protagonisten nicht auf einen Krieg vorbereitet. Aber sie haben sich trotzdem nicht unterkriegen lassen.


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    Das China sich abwartend verhält ist klar, schließlich haben sie mit Taiwan das gleiche "Problem" und eruieren an dem Beispiel Russlands, wie der Westen sich wohl bei einer Invasion verhalten würde.

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