Tipps AG "Buchclub"

  • Ich soll ab April einmal pro Woche eine doppelstündige AG leiten. Meine spontane Idee war es, eine Art "Buchclub"/"Leseclub" zu leiten.

    Mein Schulleiter findet die Idee interessant, will natürlich aber wissen, wie ich mir die AG dann so im weiteren Verlauf vorstelle.


    Bisher hatte ich folgende Ideen:


    - Steckbriefe zu Büchern erstellen lassen und diese im Schulhaus/Schulbücherei ausstellen.

    - Sponsoren mit ins Boot holen und ein Spendenevent organisieren (pro gelesenem Buch werden x Euro gespendet)

    - Lesepatenschaft initiieren (ältere SuS7Externe Partner:innen lesen jüngeren SuS regelmäßig vor)

    - Lesen verschiedener Genres

    - Lesetechniken üben/vertiefen

    - Vorträge zu Büchern halten


    So viel ist mir leider noch nicht eingefallen. :rotwerd:


    Die SuS könnten theoretisch von der 5.-10. Jahrgangsstufe teilnehmen. Ich könnte die Jahrgangsstufen aber auch eingrenzen.


    Vielleicht gibt es hier ja jemanden, der/die auch schon einmal eine ähnliche AG geleitet hat und kann mir sagen, ob meine Ideen völlig schwachsinnig sind oder mir ggf. weitere Tipps geben. :)

  • xwaldemarx

    Hat den Titel des Themas von „Ideensammlung AG "Buchclub"“ zu „Tipps AG "Buchclub"“ geändert.
    • Offizieller Beitrag

    Aufbau einer sei es auch noch so kleinen Bibliothek?


    Bücher lesen und dazu Cover gestalten

    ...... und dazu einen Trailer drehen

    ...... und dazu Rollenspiele machen/ vorführen

    ...... und dazu Szenerien (Schuhkarton) aufbauen


    selbst Mini Bücher verfassen: von Kochbuch über Fantasy zu Weiterschreibgeschichten

  • Tolle Ideen! Danke! 😊

  • Buchverfilmungen ansehen, Vergleiche zwischen Film und Buch?

    Halloween-Aktion "Mitternachtslesen" mit (altersangemessener) Gruselliteratur und passender Verpflegung?

    Für die warmen Tage eine Lesewanderung organisieren, an der dann Eltern oder jüngere Kinder teilnehmen können?

    Was fächerübergreifendes mit Musik, z.B. Vertonung von Lyrik?


    (Achtung, hier schreibt jemand völlig ohne Fach- und Sachkompetenz für dieses Thema!)

  • Einen Autor einladen

    Eine Bücherei aufbauen (das wurde schon vorgschlagen, ich habe an meinem alten SFZ eine aufgebaut nach einem simplen Prinzip, das alle Schüler intuitiv verstehen, melde dich, wenn du was wissen willst)

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Einen Autor einladen

    Eine Bücherei aufbauen (das wurde schon vorgschlagen, ich habe an meinem alten SFZ eine aufgebaut nach einem simplen Prinzip, das alle Schüler intuitiv verstehen, melde dich, wenn du was wissen willst)

    :aufgepasst: *meld*

  • Ich durfte damals mit einer lieben Kollegin eine Schülerbücherei einrichten. Wir haben dafür nur gespendete Bücher von Kollegen genommen, es hat also nichts gekostet. Nach und nach gab es einen Etat für uns, mit dem wir aktuelle Bücher bestellen konnten. Heutzutage könnte man das sicher über Momo x oder wie die Services alle heißen, sicher noch günstiger machen.

    Wir haben zuvor eine Schülerbücherei von einem andren SFZ besucht und deren System 1:1 übernommen:

    Die Sortierung der Bücher erfolgte einfach über 4 (oder 5?) Gruppen, jedes Buch bekam ein farbiges Bläpperle (vulgo Aufkleber) auf den Buchrücken, es gab:
    - braun für Wissen

    - grün für Abenteuer

    - weiß für Gefühle

    -blau für Freundschaft

    - ...

    In das Buch klebten wir einen Zettel mit zB "Wissen 1" etc, die Nummern wurden nirgends eingetragen, das war quasi noch vor dem Computerzeitalter (zumindest an dieser Schule ;) ). Heutzutage könnte man das gleich mit Exel oder sonst was...


    So konnten die Kinder anhand der Farben sehen, wo sie am besten suchen sollten.

    Jedes Kind bekam einen Büchereiausweis von uns, den wir aufbewahrt haben. Dazu wurde immer eine neue Kartei angelegt, wenn Klassen neu kamen. In der Kartei (die nat. nach Klassen sortiert war) schrieben wir Ausleihdatum Rückgabedatum und Buchtitel mitsamt Nummer.

    Die Öffnungszeiten der Bücherei waren meine AG-Stunden, die Schüler machten dann die Ausgabe und schrieben auch "Mahnungen" (bei gespendeten Büchern hält sich der finanzielle Schaden in Grenzen...).

    Wenn Zeit war, haben wir in der AG-Stunde auch einen Schaukasten mit Büchern und Buchempfehlungen bestückt.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Lesewanderung klingt interessant! Magst du das ausführen? :)

  • Man könnte das auch verbinden und wie oben gesagt einen Podcast, einen Blog oder ein Instagram Profil erstellen.

    Zusammenfassungen als graphic version oder Mit Lego stop Motion.

    Szenen die fehlen dazu schreiben,

    Bücher mit der Verfilmung vergleichen, Eigene Castlisten erstellen, Cover vergleichen, eigene gestalten, statt Charakterisierung habe ich im Unterricht auch Charaktere zeichnen lassen oder: was hat der Hauptcharakter im Rucksack/ Handtasche/ wie sieht sein/ ihr Zimmer aus,...


    Hab mal in einer Klasse während Corona die Aufgabe gegeben ein Buch auf Englisch zu lesen und dann hatten wir eine Liste mit dem Titel, Genre, kurzer Inhaltsbeschreibung ohne Spoiler und einer kurzen Bemerkung wie schwer es zu lesen und ob es gefallen hat und wer es besitzt.

    So hatte jeder eine Liste wer welches Buch hat und jeder musste dann über die 2 Jahre 2 Bücher ausleihen und lesen.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Lesewanderung klingt interessant! Magst du das ausführen?

    Das war meinem sehr spontanen Brainstorming entsprungen... Für lange Ausführungen habe ich leider gerade keine Zeit, aber ich dachte so an: Einen schönen oder thematisch passenden Wanderweg finden; an verschiedenen Stationen wird dann innegehalten und einer Geschichte (vielleicht thematisch zur Gegend, Jahreszeit oder Sehenswürdigkeit passend) oder einem Kapitel aus einem Buch gelauscht. An jeder Station könnte jemand anderes vorlesen, oder mit verteilten Rollen. Auf dem Weg zur nächsten Station kann dann darüber sinniert oder sich ausgetauscht werden. In der AG in der Schule würde das komplett geplant werden: Wahl von Texten und vom Weg, Planung der ganzen Aktion inkl. Einladungen usw., und natürlich die Durchführung.

  • Das war meinem sehr spontanen Brainstorming entsprungen... Für lange Ausführungen habe ich leider gerade keine Zeit, aber ich dachte so an: Einen schönen oder thematisch passenden Wanderweg finden; an verschiedenen Stationen wird dann innegehalten und einer Geschichte (vielleicht thematisch zur Gegend, Jahreszeit oder Sehenswürdigkeit passend) oder einem Kapitel aus einem Buch gelauscht. An jeder Station könnte jemand anderes vorlesen, oder mit verteilten Rollen. Auf dem Weg zur nächsten Station kann dann darüber sinniert oder sich ausgetauscht werden. In der AG in der Schule würde das komplett geplant werden: Wahl von Texten und vom Weg, Planung der ganzen Aktion inkl. Einladungen usw., und natürlich die Durchführung.

    Das reicht mir schon völlig! Danke, dass du dir Zeit genommen hast! :) Die Idee hört sich klasse an.

  • Das sind alles schöne Ideen, die natürlich ihren Platz in einem Buchclub haben.

    Ich möchte - zusätzlich, nicht als "Gegenprogramm" - aber mal eine Lanze für das Lesen als Selbstzweck brechen. Als Lehrer, vor allem Deutschlehrer (zu denen ich ja auch gehöre), neigen wir häufig dazu, immer sofort eine Art "Zusatzprogramm" zum Lesen zu planen. Das geht mit der Beschäftigung im Unterricht los, die ja im Lehrplan gefordert ist (Analyse und Interpretation) bis hin zu außerunterrichtlichen Events wie eben Lesenächte oder die schöne Idee einer Lesewanderung von Joker13

    Was dabei fast immer zu kurz kommt, ist die Stellung, die Lesen im Alltag fast aller lesenden Menschen hat: Als eigene Beschäftigung, die keine Zusatzevents benötigt. Ich würde deshalb in jedem Fall in so einem Buchclub auch viel, sehr viel, Freiraum lassen, in dem einfach gelesen wird. Dafür kann man Bücherkisten mitbringen, in denen die Schüler einfach schmökern, so ganz ohne Arbeitsauftrag, ohne Lesezettel oder Plakat, das erstellt wird. Man kann auch in die örtliche Bibliothek gehen und die Kinder dort einfach mal eine Stunde für sich lassen. Also, man erfüllt seine Aufsichtspflicht, aber ohne Kontrolle, ob die Zeit sinnvoll genutzt wird. Die Idee ist sozusagen, dem Lesen den Imperativ zu nehmen, im Sinne Daniel Pennacs:

    (Quelle: Daniel Pennac: "Wie ein Roman"; http://www.buecherlei.de/fab/autor/np/pennac1.htm)


    Ich habe schöne Erfahrungen gemacht mit ganzen Schulklassen, die sich an schönen Sommertagen irgendwo auf dem Schulgeländer verteilt und einfach nur gelesen haben. Ein paar seilen sich immer ab, aber der Großteil hatte tatsächlich meistens einfach nur Freude am ziellosen Lesen. Ich finde, darum muss es doch gehen. Und wenn am Ende nur ein oder zwei Schüler sich das Buch, in dem sie geblättert haben, ausleihen wollen, ist der päd. Auftrag voll erfüllt.


    Auch ansonsten würde ich versuchen, in so einen Buchclub das Lesen möglichst von der Institution Schule abzulösen, da ich mir davon mehr Nachhaltigkeit versprechen würde. Also, Besuche von Bibliotheken und Buchhandlungen. Oder altersangemessene Lesungen. Theater. Solche Dinge. Wenn Lektüre und Lesen immer nur als Teil der Schule wahrgenommen wird, entwickeln Kinder nie eine Lesekultur.

    Entsprechend würde ich neben dem Aufbau einer Schulbibliothek auch die Implementierung eines offenen Bücherschranks empfehlen, bei dem Schüler sich einfach Bücher mitnehmen und behalten dürfren, und natürlich auch eigene Bücher einstellen sollen, die sie nicht mehr brauchen oder wollen. Vielleicht gibt es so etwas schon als Initiative im Ort, dann könnte der Buchclub eine Kooperation planen, damit so ein Bücherschrank auf dem Schulgelände aufgestellt wird.


    Ansonsten schau doch mal, ob eure örtliche Bibliothek nicht bereits Erfahrungen in der Kooperation mit Schulen hat und entsprechende Angebote machen kann. Oft gibt es Bücherkoffer etc.

    Es gibt im November immer den internationalen Vorlesetag. Hier könnte man mit einer örtlichen Grundschule oder Kita kooperieren, dass der Buchclub hinhgeht und dort vorliest. Achtung: Altenheime haben häufig wenig Verwendung für die tollen Ideen von Lehrkräften und sind von solchen Angeboten eher entnervt.

  • Vielen vielen Dank!


    Natürlich war meine erste Intention nur das Lesen von Büchern. Meine (unbegründete) Angst war es, dass das nicht ausreicht für eine AG. aber natürlich hast du Recht! Die SuS haben vermutlich gar keine Lust, Aufgaben zu erfüllen, für deren Erfüllung man lesen muss, bzw. wird das Lesen damit Mittel zum Zweck.

  • Vielleicht gibt es hier ja jemanden, der/die auch schon einmal eine ähnliche AG geleitet hat und kann mir (...) weitere Tipps geben.

    Immer bei der "Kundschaft" ansetzen, die ja zumeist erst für's Bücherlesen gewonnen werden soll.


    So würd ich sie zunächst nicht mit Büchern erschlagen, sondern über Kurztexte Lesefreude erfahren lassen und über eigene Kurzproduktionen mit Sprache spielen lassen. Das Alter der SuS erscheint mir dabei sekundär.


    Sehr gute Erfahrungen habe ich dabei gemacht mit der Konfrontation zu Konkreter Poesie (z.B. Jandl), Darbietung von Texten und Performances aus der Poetry-Slam-Szene (z.B. Quichotte), Begenung mit klassischen und neuzeitlichen Balladen (Schiller, Mey) und mit Texten aus unterschiedlichen Kulturkreisen (z.B. Brecht und Hikmet), Präsentation von Kurzgeschichten (Beispiel: "Brudermord im Altwasser" von G. Britting), sonderbare Begegnungen mit Weltliteratur:


    "Um was geht's hier? Kennt das jemand von euch?"



    ... also literarisches Bilderrätsel.


    Ach, da gäb's endlos viele Ansätze!


    Wenn dann erst einmal die Freude im Umgang mit Literatur geweckt ist, kann man sich umfangreicheren Herausforderungen stellen (Novellen, Dramen, ...) und erst zum Ende der AG vielleicht einem Roman, aber auch nur vielleicht ...


    Und wenn denn mal wieder die Möglichkeit gegeben ist, literarische Produkte selber öffentlich darzubieten, dann macht einen Poetry-Slam, einen Balladenwürfel, ne Theateraufführung, ...

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

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