Wuppertal: Sonderpädagogik (Lernen, ESE, Deutsch und Bio) oder Tu Dortmund: BK (Sozialpädagogik + Sonderpädagogischer Schwerpunkt Lernen)

  • Kann man nicht 3 Fächer studieren? Wenn ich nochmal wählen könnte, würde ich berufsbildende Schule wählen. Und zwar mit 'richtigen Fächern', nicht nur Sozial- und Sonderpädagogik. Sorry, wenn ich das so sage, aber als Förderschultante nehme ich mir das mal raus. In den berufsvorbereitenden Klassen sitzen nicht immer die einfachsten jungen Erwachsenen, da hast du es m.E. einfacher, wenn du ein Berufsfeld aus eigener Anschauung kennst.

    • Offizieller Beitrag

    Denkt ihr denn, dass bei artgleicher Bewerbung jemand mit dem Zweitfach Lernen jemandem mit Deutsch vorgezogen würde? Ich kenne halt keinen Schulleiter o.ä. der zu fragen wäre.

    Es hängt sicher von der jeweiligen Schule ab.
    Bei einem Deutschbedarf kann man jeden 2. Bewerber nehmen ;) Wenn die Schule aber nur Ausbildungen anbietet, in denen der Förderschwerpunkt keine Rolle spielt, (keine Ahnung, schätze, ESE ist allgemeiner auf "schwache SuS" anwendbar (ich spiele jetzt mit Bildern, die ich selbst für falsch halte). Ich weiß nicht, ob unter zukünftigen Erzieher*innen, Sozialassistent*innen oder allgemein in den sozialen Berufen (wo du mit Sozpäd bist) der Förderschwerpunkt eine Rolle spielt (anders vielleicht als bei "einfacheren Ausbildungen" zum Teil im technischen Bereich.


    In NRW wird aktuell (wie wahrscheinlich schon die letzten Jahre) diskutiert A13 für jegliche Lehrkräfte einzuführen. (Kutschati von der SPD hat selbiges im Wahlprogramm) vielleicht würde damit auch eine grundsätzliche Eingruppierung in den höheren Dienst einhergehen.


    ... und Tschack, ein weiterer potentieller Wähler ist in die Falle getappt.

    (Sorry, ich drücke natürlich die Daumen, dass sowas passiert, kann aber diese Versprechen nicht mehr lesen, die jeweiligen Parteien waren schon an der Macht und haben es nicht gemacht. Aber jetzt soll man es denen abkaufen?)

  • Kann man nicht 3 Fächer studieren? Wenn ich nochmal wählen könnte, würde ich berufsbildende Schule wählen. Und zwar mit 'richtigen Fächern', nicht nur Sozial- und Sonderpädagogik. Sorry, wenn ich das so sage, aber als Förderschultante nehme ich mir das mal raus. In den berufsvorbereitenden Klassen sitzen nicht immer die einfachsten jungen Erwachsenen, da hast du es m.E. einfacher, wenn du ein Berufsfeld aus eigener Anschauung kennst.

    Unterrichtest du als "Sonderschultante" also an einer Berufsschule? (So hab ich dich verstanden) 3 Fächer sind sicherlich möglich, realistisch ist die Frage, wie gut das für mich in Regelstudienzeit machbar ist. 😅


    Es hängt sicher von der jeweiligen Schule ab.
    Bei einem Deutschbedarf kann man jeden 2. Bewerber nehmen ;) Wenn die Schule aber nur Ausbildungen anbietet, in denen der Förderschwerpunkt keine Rolle spielt, (keine Ahnung, schätze, ESE ist allgemeiner auf "schwache SuS" anwendbar (ich spiele jetzt mit Bildern, die ich selbst für falsch halte). Ich weiß nicht, ob unter zukünftigen Erzieher*innen, Sozialassistent*innen oder allgemein in den sozialen Berufen (wo du mit Sozpäd bist) der Förderschwerpunkt eine Rolle spielt (anders vielleicht als bei "einfacheren Ausbildungen" zum Teil im technischen Bereich.

    ... und Tschack, ein weiterer potentieller Wähler ist in die Falle getappt.

    (Sorry, ich drücke natürlich die Daumen, dass sowas passiert, kann aber diese Versprechen nicht mehr lesen, die jeweiligen Parteien waren schon an der Macht und haben es nicht gemacht. Aber jetzt soll man es denen abkaufen?)

    Tatsächlich, im Normalfall wäre (insbesondere nach Gerhard Schröder und der Agenda 2010) die SPD nicht gerade meine erste Wahl 😜

  • chili: Nein, esE ist prinzipiell zielgleich (außer der Förderbedarf ist mit anderen Förderschwerpunkten kombiniert).


    Aber ist doch eigentlich egal, weil es in NRW doch offiziell gar keinen Förderschwerpunkt mehr an Berufsschulen gibt - oder??


    Nein, es gibt m.W. keinerlei Planungen oder Überlegungen (nirgendwo), Grundschullehramt oder Lehramt für Sonderpädagogik in die höhere Beamtenlaufbahn überzuleiten (die Forderung A13 für alle bezieht sich ausschließlich auf die Eingangs- und zumeist auch Endbesoldung, bei der Sonderpädagogik ist das längst überall realisiert)


    Deutsch und/oder Mathe als Fach zu haben, wäre natürlich bestimmt auch am Berufskolleg sinnvoll (Sozialpädagogik wird ja bestimmt nur in einigen Bildungsgängen der Berufsschule unterrichtet - vermutlich auch nicht unbedingt in denen der Berufsvorbereitungsklassen)

    • Offizieller Beitrag

    chili: Nein, esE ist prinzipiell zielgleich (außer der Förderbedarf ist mit anderen Förderschwerpunkten kombiniert).


    Aber ist doch eigentlich egal, weil es in NRW doch offiziell gar keinen Förderschwerpunkt mehr an Berufsschulen gibt - oder??

    Ich schaue jetzt nicht nach allen möglichen Studienorten, aber meinst du damit, dass man ESE für BK nicht studieren kann, WEIL es zielgleich wäre? (die Schlussfolgerung hätte ich nicht im Kopf gehabt, weil ich auch eine zielgleiche Förderrichtung studiert hätte UND weil am BK der Förderschwerpunkt eh wegfällt...)

    Sozenklaus Hast du eigentlich eine einschlägige Ausbildung und kannst dir auch alle möglichen Bildungsgänge vorstellen? (und da ist deine Fachkenntnis gefragt: fallen dir spontan einige Berufsausbildungen, wo (ehemalige) L-Kinder beschult werden? Bzw. kannst du dir gut vorstellen, einen geteilten Alltag zu haben: SozPäd in deinen Klassen, sonderpädagogische Arbeit in anderen Bereichen der Schule? Ist es vielleicht gar der Reiz?

  • Unterrichtest du als "Sonderschultante" also an einer Berufsschule?

    Nein, ich wurde vornehmlich für die Kleinen (Kl 1-4) ausgebildet und bin jetzt mehrheitlich in Klasse 5-9. Ich wusste zu Studienbeginn nichts von berufsbildenden Schulen. Und hätte mich damals bestimmt auch zu jung gefühlt.

  • Also ich habe schon viele Refis am BK mit der Kombi Sozialpädagogik+Förderschwerpunkt gesehen, gefühlt werden das jedes Jahr mehr und die gehen nach dem Ref weg wie warme Semmeln.

    Was ich so mitbekommen habe ist, dass die sehr zweigleisig eingesetzt sind: 50% Fach Sozialpädagogik in Fachschulen und 50% in Einstiegsklassen wie zB der Ausbildungsvorbereitung und (sofern am jeweiligen BK vorhanden) „Inklusionsklassen“, wo quasi nur SuS mit Förderschwerpunkt L und G drin sind, die dann auch zieldifferenziert in der Ausbildungsvorbereitung unterrichtet werden.

  • Es ist aber nun doch sehr vorteilhaft, wenn man ein Unterrichtsfach hat, dass auch für SuS mit (ehemaligen) Förderbedarf Relevanz hat....


    Auch die ganze Didaktik in der allgemeinen Sonderpädagogik (und auch bei L) fixiert sich ja weitgehend auf Deutsch und Mathe...(etwas fachdidaktisches Know-How erleichtert enorm das Verständnis).


    Manchmal hab übrigens ich so den Eindruck, dass bei der Wahl eines 'Beifaches Sonderpädagogik' stellenstrategische Überlegungen eine große/dominante Rolle spielen (ist insbesondere bei diesem Lehramt nicht unproblematisch)

    • Offizieller Beitrag

    Manchmal hab übrigens ich so den Eindruck, dass bei der Wahl eines 'Beifaches Sonderpädagogik' stellenstrategische Überlegungen eine große/dominante Rolle spielen (ist insbesondere bei diesem Lehramt nicht unproblematisch)

    ich hoffe / gehe davon aus, dass es beim TE nicht der Fall ist, da er schon mit SozPäd quasi Einstellungsgarantie hat...

  • Ganz im Gegenteil habe ich sogar das Gefühl, dass ein sonderpädagogisches Zweitfach meine Einstellungschancen im Vergleich zu Deutsch (o. ähnlichem) eher schmälert.


    https://www.gew-nrw.de/meldung…kolleg-unentbehrlich.html


    Ich habe heute parallel die Studienberatung in der Absicht angeschrieben, eine Einschätzung zum Thema deutsch vs. sonderpädagogik zu erhalten. Hier die sinngemäße Antwort:


    Eine Prognose dahingehend ist schwierig, zumal die Einschätzungen der vergangenen Jahre mehrfach auch inkorrekt waren bzw. neue politische Entscheidungen dazu geführt haben, dass andere Bedarfe als erwartet entstanden sind. Grundsätzlich melden die Schulen oftmals zurück, an solchem Personal interessiert zu sein, dennoch gilt weiterhin: Eine berufliche Fachrichtung (etwa Sozialpädagogik) und ein allgemeinbildendes Fach (etwa Sport, Deutsch, MINT-Fächer noch stärker) sind sicher einstellungsstärker.


    Also, bin ich noch nicht wirklich zu einer Entscheidung gekommen. 🤨🙈

  • Ich schrieb jetzt nix von Einstellungschancen, sondern von Sinnhaftigkeit...;)


    Chilli: Ja, ist schon etwas speziell, wenn man sich als 19jähriger oder so entscheidet, sein Leben lang primär Berufsvorbereitungsklassen im schulischen Kontext zu unterrichten....auch dieser ganze esE-Boom.... Traditionell war es eigentlich so, dass der GE-Bereich in der Sonderpädagogik der von den Studierenden nachgefragteste Förderschwerpunkt war...(und an L oder esE Schulen ist man oft 'reingerutscht', da der GE-Bereich halt begehrt ist/war)


    Das mit dieser neuen 'Sonderpädagogik als bloßes Fach' statt als eigenes Lehramt, eine Deprofessionalisierung der Sonderpädagogik verbunden ist, ist klar.


    Bis vor einigen Jahren war es aber auch äußerst schwer, einen Sonderpädagogik-Studienplatz zu bekommen (das war vll. nicht nur schlecht)

  • Manchmal hab übrigens ich so den Eindruck, dass bei der Wahl eines 'Beifaches Sonderpädagogik' stellenstrategische Überlegungen eine große/dominante Rolle spielen“ Klang für mich implizit danach. 🤷🏻‍♂️🙃


    Ob früher alles besser war, mag ich auch nicht bewerten. Dafür kenne ich mich schlicht zu wenig aus.


    Danke für dein Feedback

  • Für alle die ähnliche Pläne hegten, die Kombi aus Sozialpädagogik und sonderpädagogischem Förderschwerpunkt (Lernen und ESE) wird ab kommenden Semester nicht mehr angeboten (TU Dortmund). Tja, manchmal werden einem Entscheidungen abgenommen.


    Jetzt wird es wohl auf Sozialpädagogik und Deutsch hinauslaufen.

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