PKV oder doch lieber GKV

  • Ich habe eben Mal nachgesehen. Ich NRW müsste man aktuell schon bei A13 Stufe 6 oder 7,( da ich nicht ganz sicher bzgl der Stufenlaufzeiten bin schätze ich aber, das das nach ca 8 Jahren im Dienst der Fall sein sollte) über der Beitragsbemessungsgrenze liegen, die für die Krankenversicherung (!) Liegt nämlich deutlich niedriger als z.b. für die RV, aktuell bei ca 58100€.

    In anderen bl liegt man da schon deutlich früher drüber.

    Was du auch bedenken solltest, sind in dem von dir genannten Tarif auch schon die Beiträge für die Pflegeversicherung drin? Bei mir waren die immer direkt mit berechnet in den Angeboten. Die würden bei der gesetzlichen ja auch noch drauf kommen!

  • Ich verstehe also leider nicht das Problem oder warum sich manche dann jetzt vor den Kopf gestoßen fühlen?

    Nein, gar nicht. Ich glaube, es hat bloß nicht jeder Lust gehabt, deine Rechnungen nachzuvollziehen. In allen Fällen, die wir (ich) kennen, lohnt freiwillig gesetzlich für Beihilfeberechtigte schlicht nicht. Vielleicht ist es anders, wenn man mit höherem Betrag einsteigt, das weiß ich nicht, sorry.

  • Ich habe eben Mal nachgesehen. Ich NRW müsste man aktuell schon bei A13 Stufe 6 oder 7,( da ich nicht ganz sicher bzgl der Stufenlaufzeiten bin schätze ich aber, das das nach ca 8 Jahren im Dienst der Fall sein sollte) über der Beitragsbemessungsgrenze liegen, die für die Krankenversicherung (!) Liegt nämlich deutlich niedriger als z.b. für die RV, aktuell bei ca 58100€.

    In anderen bl liegt man da schon deutlich früher drüber.

    Was du auch bedenken solltest, sind in dem von dir genannten Tarif auch schon die Beiträge für die Pflegeversicherung drin? Bei mir waren die immer direkt mit berechnet in den Angeboten. Die würden bei der gesetzlichen ja auch noch drauf kommen!

    In meinem BL läge ich in der letzten Stufe knapp 200€ monatlich drüber (und ich denke, bis ich in dieser Stufe bin, liegt die Bemessungsgrenze ein gutes Stück über dem Bruttoentgelt der letzten Stufe von A13...


    Nein, die Pflegeversicherung käme zu den von mir genannten Tarifen noch zusätzlich dazu. Sie standen aber daneben inkl. zusammengefassten Beitrag.

  • Nein, gar nicht. Ich glaube, es hat bloß nicht jeder Lust gehabt, deine Rechnungen nachzuvollziehen. In allen Fällen, die wir (ich) kennen, lohnt freiwillig gesetzlich für Beihilfeberechtigte schlicht nicht. Vielleicht ist es anders, wenn man mit höherem Betrag einsteigt, das weiß ich nicht, sorry.

    Das habe ich mir gedacht, deshalb hab ich mehrmals auch genau die Rechnung zugrunde gelegt, wie ich auf den Betrag komme. Die anderen Rechnungen dienten alle für andere Fragen zu klären - ich kann aber verstehen, dass man da nicht sonderlich Lust drauf hat.


    Das Problem ist, dass es, denke ich, auch unmöglich ist, auch als vollkommen Gesunder, noch Tarife zu bekommen, die ihrem Startwert dem Beitrag entsprechen, den Leute vor 20, 30 Jahren bekommen haben.

  • Ich habe (leider) festgestellt, dass der Mehrwert der PKV bei Fachärzten immens war. In einer größeren Nachbarstadt habe ich innerhalb von 14 Tagen ein Termin zum MRT bekommen. Kollegin, die gesetzlich versichert ist, hat kurz vorher bei der gleichen Praxis 6 Monate warten müssen. Ich kenne inzwischen 3 Fachärzte bei uns, die "Selbstzahlersprechstunden" anbieten. Sprich nur PKV oder du musst es selber bezahlen. Ein Elternteil von mir ist Pflegebedürftig und in der GKV. Da merkt man erst wie schwierig es teilweise ist an Termine zu kommen. Gleiches bei Krankengymnastik oder ähnliches. Pflegebedürftige in der GKV müssen betteln und bekommen dann 6 Termine. In der PKV bekomme ich auf Zuruf schon 10.

    Das ist natürlich alles nicht schön.


    Bei der ganzen Rechnerei sollte auch bedenken, wie sich die Kosten der gesetzlichen KV entwickeln. Was heute gilt, muss in 10 Jahren nicht mehr gelten. Außerdem gibt es ja auch Bestrebungen, die PKV komplett abzuschaffen. Wer weiß, was in 10 oder 20 Jahre ist. Auch wenn Du dir deine Zusatzwünsche über extra Versicherungen abdecken möchtest, muss du das mitrechnen.


    Aus meiner Sicht würde ich mich immer für die Verbeamtung und in der Regel auch für die PKV entscheiden.

  • Dir ist aber schon klar, dass der Basistarif den GKV-Leistungen entspricht und dass die Mehrheit der Bürger:innen dieses Landes GKV-Versicherte sind, nicht PKV-Versicherte? Ja, es gibt Ärztinnen und Ärzte, die komplette Arschlöcher sind und die GKV-Versicherte nicht besonders gut behandeln- so sie diese überhaupt behandeln (dürfen). Aber es gibt nicht grundlos Ärztinnen und Ärzte mit Kassenzulassung, deren täglich Brot GKV-Versicherte sind und die diese auch mehrheitlich anständig behandeln.

    Ich kenne beide Seiten der Medaille. Mediziner:innen, die mich, als ich noch in der PKV war besser behandelt haben, habe ich sowohl bei meinem ersten Wechsel in die GKV im Zweitstudium, als auch bei meinem zweiten Wechsel in die GKV im Ref konsequent aussortiert zugunsten von Ärztinnen und Ärzten, die ihre Patient:inn:en unabhängig von der Art ihrer KV einfach anständig behandeln (beim zweiten Wechsel war das nur noch ein Tausch, weil ich bis dahin gelernt hatte, worauf ich zu achten habe den Charakter und Berufsethos der Ärzte betreffend und bis auf einen Fall richtig lag mit meiner Einschätzung). Ich habe im Übrigen keinerlei Probleme Fachärztinnen und Fachärzte zu finden, die mich behandeln. Auch ein Aufnahmestopp- den ich erst einmal erlebt habe- ist kein Problem: Es gibt eine Telefonhotline die man anrufen kann bei der Versicherung, über die ich mir einen passenden Facharzt zuweisen lassen kann, wenn ich selbst niemanden finde, der mich zeitnah aufnimmt. Der muss mich dann behandeln und wenn er oder sie über entsprechenden Berufsethos verfügt, macht er oder sie das dann auch anständig. Ich hatte jedenfalls nichts auszusetzen, als ich einmal von so einer Zuweisung Gebrauch machen musste, weil es anders nicht möglich war innerhalb eines zumutbaren Zeitrahmens einen Hautarzttermin zu erhalten.


    Vielleicht solltest du weniger mutmaßen an dieser Stelle...

    Es scheint hier eine gewisse Verwirrung zu geben.


    Der Basistarif der PKV ist etwas anderes als der Standardtarif der PKV oder die GKV. Hier ein Artikel dazu, den ich auf die Schnelle herausgesucht habe:


    https://www.rbb-online.de/kont…behandlung_3__klasse.html


    Ich wollte den OP nur davor warnen, da er sich scheinbar nicht bewusst ist, welche Auswirkungen dieser Tarif hat. Der Patient MUSS angeben, dass er im Basistarif der PKV ist. Das führt dann zu den Problemen / der ablehnenden Haltung der Ärzte. Du bringst nicht mehr Geld als ein GKV-Versicherter und die Abrechnung ist aufwendig.


    Edit: @OP: "Aufnahmestopp" ist der Standardspruch der Praxen, wenn sie keine Lust auf dich haben bzw. die Ressourcen lieber für die sparen, die mehr Geld einbringen (=privat). Ein Privatversicherter im Standardtarif wird diesen Spruch nicht so schnell hören.

  • Nee, sobald man privat versichert ist, schickt der Arzt (mwd) die Rechnung heim, welchen Tarif du hast, ist dem herzlich egal.


    Ich habe durch die PKV bislang nur Nachteile erfahren. Mit (häufig kranken) Kindern kann man ein Sekretariat beschäftigen, das sich um die Abrechnung kümmert. Wenn irgendwas von der PKV oder der Beihilfe nicht bezahlt wird, bleibt man auf den Kosten sitzen. Das kotzt mich am meisten an. In der GKV hat immer alles funktioniert, man musste sich um nichts kümmern. Karte hinlegen, alles paletti. Die einzige, die was von der privaten Versicherei hat, ist die Praxis.

    Wie gesagt... es ging um den BASISTARIF der PKV. Etwas ganz anderes...

  • Wie gesagt... es ging um den BASISTARIF der PKV. Etwas ganz anderes...

    Aber als Lehrkraft kommt man doch in der Regel nicht in den Basistarif. Durch die Öffnungsklausel kommst du doch nur in den normalen Tarif mit Risikozuschlag.

  • ...

    Alternativ in die PKV und dann in den Basistarif wechseln, da dieser maximal die Höhe des Höchstbeitrages der GKV haben darf und ich als PKVler ja zu 50% Beihilfe erhalte. Verbeamtung und freiwillige GKV macht für mich wenig Sinn, da zahle ich zu viel und auch hier bestünde die Gefahr einer extremen Beitragsentwicklung. Zudem fehle die anteilige Übernahme durch den Dienstherrn.

    ...

    Darauf bezog ich mich. Ich kam nicht ganz durch Zufall darauf ;)


    Aber gut, ich möchte die Diskussion hier nicht sprengen. Wollte das eben nur klarstellen.

  • Die kommende Woche wird etwas stressig. Ich werde nehme aus der Diskussionsrunde mit, dass der Basistarif die tunlichst letzte Möglichkeit sein sollte. Ich werde gegen Ende der Woche, wenn es etwas ruhiger ist, vielleicht auch nächste Woche, alles einmal ganze genau durchrechnen. Dabei werde ich alle denkbaren Szenarien (Single, verheiratet, Anzahl an Kindern) berücksichtigen in verschiedenen Situation sowie jede Rechnung einmal durchführen mit der aktuellen Entwicklung und dem Behaupten, dass es so weiter geht, dann einmal mit einer erwartbaren Steigerung der Prozentsätze und mit einer überdurchschnittlichen Steigerung. Wenn ich ganz viel Bock haben sollte, pack ich das Ganze in eine PDF und lade es hier hoch.

  • Wie gesagt... es ging um den BASISTARIF der PKV. Etwas ganz anderes...

    Okay, könntest du bitte kurz erklären, wir du das weiter oben gemeint hast? Die Ärzt*innen haben mich noch nie nach meinem Tarif gefragt. Und warum sollte die Option schlechter sein als die GKV?

  • Natürlich kann man auch als Beamter in der GKV bleiben.

    Ich kann aber nicht (kostenfrei) in die Familienversicherung meines Mannes. Das habe ich an mehreren Stellen im Internet gesehen.


    Ein Beamter kann selbst nicht familienversichert sein, etwa über die Mitgliedschaft des Ehepartners, auch wenn sein Einkommen geringer ist und unterhalb der sog. Jahresarbeitsentgeltgrenze liegt, da er per Gesetz versicherungsfrei ist. Er kann nur freiwilliges Mitglied werden.

  • Die Erfahrungen Privat- und Kassenpatient hängen wohl auch vom Wohnort und den dort üblichen Begebenheiten ab.

    Aber man kann selbst bei Doctolib sehr schön sehen, wie viel mehr und frühere Termine es für Privatpatienten gibt. Und letztens beim Zahnarzt habe ich auch das erste mal ein "Privatwartezimmer" kennengelernt, mit Couch, Fernseher und Getränken.


    Insgesamt wäre ich aber auch lieber in der GKV, da muss man sich um gar nichts kümmern. Finanziell macht es aber keinen Sinn.

  • Ich kann aber nicht (kostenfrei) in die Familienversicherung meines Mannes. Das habe ich an mehreren Stellen im Internet gesehen.


    Ein Beamter kann selbst nicht familienversichert sein, etwa über die Mitgliedschaft des Ehepartners, auch wenn sein Einkommen geringer ist und unterhalb der sog. Jahresarbeitsentgeltgrenze liegt, da er per Gesetz versicherungsfrei ist. Er kann nur freiwilliges Mitglied werden.

    Ja, weil du ja Beihilfeberechtigt bist und einen Job hast geht das dann auch ohne Einkommen nicht.

    Das geht eben wirklich nur ohne Einkommen oder höchstens mit Minijob die Familienversicherung, aber eine "normale" Versicherung in der GKV geht immer.

  • Die einzige, die was von der privaten Versicherei hat, ist die Praxis.

    Das ist so auch nicht richtig.


    Bei der Tochter von Freunden hat sich schon in der Kleinkinderzeit eine seltene und nicht sehr erforschte Stoffwechselkrankheit (fragt mich nicht, was genau) gezeigt. Da der Vater Versicherungsmakler ist, haben die Eltern für sie bei Geburt eine RundUmSorglos-Krankenversicherung abgeschlossen und sind sehr dankbar dafür. Sie kennen andere Betroffene, die von der GKV kaum etwas bezahlt bekommen und sich neuere Behandlungsmethoden teilweise schlicht nicht leisten können.


    Es ist aber natürlich ein Glücksspiel. Ob man eine teure umfangreiche Krankenversicherung am Ende benötigt oder nicht, weiß man vorher nicht. In den meisten Fällen wird ein Versicherungsumfang ähnlich dem der GKV ausreichen.


    LG DFU

  • Vielleicht sollte man sich nochmal damit beschäftigen, dass das System GKV ein Solidaritätssystem ist und die PKV eben eine ganz normale Versicherung.

    D.h. wenn ich mich in jungen Jahren für eine (freiwillige) GKV entscheide und zu diesem Zeitpunkt einen vergleichsweise hohen Betrag zahle, dann kann ich in Zukunft auch Solidarität erwarten, wenn sich meine Situation so entwickelt, dass ich weniger bezahlen kann (d.h. ich verdiene weniger, ich bin arbeitslos, ich habe viele Familienmitglieder ohne eigenes Einkommen, die kostenfrei mit versichert werden etc.). Der Tarif richtet sich immer nach dem Einkommen (der Leistungsfähigkeit) und nicht nach dem persönlichen Nutzen.


    Wenn ich mich hingegen für die PKV entscheide, bezahle ich einen Tarif, der so berechnet ist, dass er für die Versicherung entstehende Kosten auch abdeckt, es soll ja wirftschaftlich interessant sein. Je mehr Personen oder je höher das Risiko, die gewünschten Leistungen umso mehr kostet der Spaß. Abgefedert wird das Ganze durch so einige Regelungen wie Rücklagen, Öffnungsklauseln etc.


    Wenn ich mich fur die PKV entscheide, kann ich dann natürlich nicht erwarten, dass mich das GKV System immer dann unter seine Fittiche nimmt, wenn ich gerade Geld sparen und wechseln möchte (z.B. waehrend Beurlaubungen oder Jobwechsel). Das passt einfach nicht.

    Zauberwald , hier auch deine Frage, warum du nicht in die kostenfreie Familienversicherung kannst. Das hat nichts mit der Beihilfe zu tun, sondern es war deine Entscheidung, als du dich selbst versichert hast zu Beginn deiner Berufstätigkeit. Jeder Beamte kann in die PKV oder in freiwillig in die GKV und bleibt dort idR mit allen Konsequenzen. In der kostenfreie Familienversicherung sind dann Familienangehörige, die nicht selbst versichert sind und kein nennenswertes Einkommen haben. Bist du aber bereits in der PKV selbst versichert, ist dies nicht mehr möglich.


    Du kannst nicht mal so, mal das jeweilige System nutzen. Das wäre nämlich unsolidarisch für alle GKV Mitglieder, die jahrelang dort eingezahlt haben.


    Unverständlich aus meiner Sicht ist immer noch , warum der Dienstherr sich nicht in allen Ländern an den Kosten der freiwilligen GKV beteiligt. Wäre das so wie bei Angestellten geregelt (hier können gut verdienende Angestellte ja auch wählen, ob sie sich privat oder gesetzlich versichern), würden bestimmt mehr Beamte in die GKV gehen. Eine Beihilfe, von der nur privat Versicherte profitieren, verzerrt die Lage.

  • Ich kann aber nicht (kostenfrei) in die Familienversicherung meines Mannes. Das habe ich an mehreren Stellen im Internet gesehen.


    Ein Beamter kann selbst nicht familienversichert sein, etwa über die Mitgliedschaft des Ehepartners, auch wenn sein Einkommen geringer ist und unterhalb der sog. Jahresarbeitsentgeltgrenze liegt, da er per Gesetz versicherungsfrei ist. Er kann nur freiwilliges Mitglied werden.

    Das geht bei zwei angestellten Ehepartnern auch nicht, dass einer über den anderen familienversichert ist. Dazu darf man selbst kein Einkommen haben, so wie die Kinder eben auch herausfallen, wenn sie zu viel nebenher verdienen.


    Aber du hättest dich bei deiner Verbeamtung dafür entscheiden können, in der gesetzlichen Versicherung zu bleiben, wenn du vorher schon darin warst.


    LG DFU

  • Bei der Tochter von Freunden hat sich schon in der Kleinkinderzeit eine seltene und nicht sehr erforschte Stoffwechselkrankheit (fragt mich nicht, was genau) gezeigt. Da der Vater Versicherungsmakler ist, haben die Eltern für sie bei Geburt eine RundUmSorglos-Krankenversicherung abgeschlossen und sind sehr dankbar dafür. Sie kennen andere Betroffene, die von der GKV kaum etwas bezahlt bekommen und sich neuere Behandlungsmethoden teilweise schlicht nicht leisten können.

    Das wundert mich, denn gerade für Kinder gilt das nicht. Stell dir vor, die AOK würde sich weigern, die notwendige Chemo zu bezahlen. Oder meinst du sowas wie Heilpraktikerbehandlung?

Werbung