Schriftliche Subtraktion

    • Offizieller Beitrag

    Etwas OT, aber ich hätte mal eine Frage an euch:

    Habt ihr als Kinder die schriftlichen Rechenverfahren im Unterricht damals auch "nachvollzogen", also wirklich auch verstanden, warum man das so macht, mit dem "1 gemerkt" bei der Addition oder bei der Subtraktion (bei mir Ergänzungsverfahren).

    Uns wurde es nicht wirklich genau erklärt, jedenfalls nicht so genau wie heute. Vielleicht gar nicht oder kurz.

    Ich wusste, was ich tue, ich fand das (in Kombination mit den vielleicht kleinen Erklärungen), "implizit sichtbar". Ich bin aber kein Maßstab für die meisten Kinder.

    • Offizieller Beitrag

    - Damit es möglichst keine Fehler in der Rechenrichtung gibt, rechnen wir bei der schriftliche Addition auch schon von von oben nach unten.

    Ja, wir natürlich auch. Also ich. Und viele Kinder. Die anderen machen, was sie wollen, egal wie oft ich auf "von oben nach unten bestehe".


    Zitat

    - Damit weiterhin klar ist, dass wir abziehen und dass wir in Stellen rechnen, fange ich mit superleichten Aufgaben ohne Übergang an. Hier bestehe ich darauf, dass sie von hinten, also bei den Einern anfangen.

    Selbstverständlich. Genau so. Wir haben dazu eine Reihe von Aufgaben im Buch. Auch bei der Addition fange ich mit den Einern an. Die meisten Kinder auch, siehe oben.


    Zitat

    - Ich arbeite immer erst mit ABs, danach lasse ich ins Heft schreiben, denn auf ABs in vorgegebene Kästchen reinschreiben zu können, erleichtert das in so weit, dass man sich erstmal nur aufs reine Rechnen und die Technik beschränken kann. Beim Heft muss man noch aufpassen, dass man richtig untereinander schreibt und wo man den Strich macht.

    Genau so. Wir haben in den Arbeitsheften die Aufgaben mit Kästchen zum Reinschreiben, später erst die zum Alleine-ins-Heft schreiben.


    Zitat

    - Die Schreibweise der Gruppe 2 wäre in einem anderen Verfahren (siehe icke) nicht falsch.

    Ja. Aber der Punkt ist doch nicht die Schreibweise (wäre ok), sondern das Rechnen. 10 - 7 hat einfach ein anderes Ergebis als 13 -7. Ich dachte, das wäre implizit erkennbar, dass ich nicht zu dem Schlag Lehrer gehören, die keinerlei Abweichungen bei sinnvollen Rechnungen dulden. Aber offenbar komme ich doch anders rüber?


    Zitat

    - Unser Buch betreibt bei allen schriftlichen Rechenverfahren eine Fehleranalyse, d.h. es werden fehlerhafte Aufgaben dargestellt

    Same here.

  • Interessant! Wo findest du immer sowas? :top:

    Ich finde es auch fraglich, inwieweit das alles stimmt.

    Ich bin in einem anderen europäischen Land zur Grundschule gegangen und habe gerade verglichen - es ist definitiv NICHT korrekt, was in diesem Dokument zur Notation geschrieben wird. ;)

  • Ich dachte, das wäre implizit erkennbar, dass ich nicht zu dem Schlag Lehrer gehören, die keinerlei Abweichungen bei sinnvollen Rechnungen dulden. Aber offenbar komme ich doch anders rüber?

    Wie kommst du denn jetzt darauf? Das hast du glaub ich falsch interpretiert.



    Ich habe übrigends gerade noch weiter in meinem Didaktibuch gelesen und die empfehlen das Abziehverfahren mit Endbündelung.

    Begründung: Die Ergänzungsverfahren könne man Kindern nicht verständnisbasiert vermitteln.

    Wie erklärt ihr den Kindern denn beim Ergänzungsverfahren, weshalb sie die 1 schreiben?

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

    2 Mal editiert, zuletzt von icke () aus folgendem Grund: Nicht ordentlich gelesen und Unsinn geschrieben....

  • Wo findest du immer sowas?

    In meinen Lesezeichen? :_o_D

    Ich wusste nicht, ob ich es noch habe ... und ob es die Seite noch gibt.


    Erstaunlicherweise ist es eine DaZ-Seite, das wusste ICH nicht mehr.

    Bei DaZ-Sachen bin ich relativ bewandert, da bin ich immer wieder auf der Suche.

    Die Sachen sammeln sich über die Jahre an ... und passen immer noch in mein Elefantengedächtnis, in dem für solche Sachen immer wieder Platz ist, für anderes nicht.


    Erwachsene Personen aus arabischen Ländern habe ich vor Jahren schon gefragt, wie es in deren Ländern ist,

    aber da bekommt man sehr unterschiedliche Antworten - und zu Erwachsenen habe ich (von Corona unabhängig) eher Kontakt, wenn sie gerade neu in Deutschland sind und man noch nicht so viel Fragen kann.

    Sinnvoll ist es ja, wenn man etwas ältere Kinder aus anderen Ländern bekommt. Da kann man sich anschauen, wie sie rechnen und was man daraus dann macht.


    Das Abziehverfahren soll auch internationaler sein, das wurde damals im Kollegium diskutiert, als wir es eingeführt haben - inzwischen nutzen wir doch wieder das andere Verfahren.


    Nachtrag

    Ich bin in einem anderen europäischen Land zur Grundschule gegangen und habe gerade verglichen - es ist definitiv NICHT korrekt, was in diesem Dokument zur Notation geschrieben wird.

    Das kann ich ja schlecht kontrollieren,

    aber es ist hilfreich, zu erkennen, dass es nicht das eine Verfahren weltweit gibt, sondern SuS aus anderen Ländern andere Voraussetzungen mitbringen. Auch deren Eltern haben das Bedürfnis, ihnen zu helfen. Dann stehen 2 unterschiedliche Systeme nebeneinander. So ähnlich ist es auch, wenn Eltern das Ergänzungsverfahren erlernt haben und die Kinder in der Schule das Abziehverfahren einsetzen sollen - bei uns gab es häufig Diskussion darum und Elternabend, an denen das neuere Verfahren extra erläutert wurde, was dann erneut für Diskussionen gesorgt hat.


    Noch ein Nachtrag:

    Vielleicht ist es ja in den Ländern selbst auch nicht einheitlich, wir kommen ja auch nicht zu eine, sondern zu mehreren Verfahren.

  • Weil das ein Forum ist, in dem Meinungen ausgetauscht werden, und kein Wissenschaftskongress, der streng faktenbasiert argumentiert.

    Es ist aber ein Forum für Lehrkräfte, sprich Menschen, die wenigstens eine Grundahnung von Didaktik haben im Allgemeinen und die die Didaktik ihrer Fächer (ich erinnere dich einfach daran, dass du wiederholt in diesem Forum behauptet hast, du habest u.a. Mathe für Grundschullehramt studiert und auch ein entsprechendes Referendariat erfolgreich absolviert, die entsprechende Didaktik sollte dir also geläufig sein) insofern kennen, anwenden und nicht, weil man doch einfach mal sagen und meinen darf einfach jeden unreflektierten Hirnpfurz, der Menschen, die gar keine Ahnung von Didaktik haben halt mal so meinen könnten äußern. Der Thread ist auch nicht ein "wer meint denn mal irgendetwas, hat aber null Ahnung von nix"-Thread, sondern bezieht sich ganz gezielt auf Mathedidaktik. Solltest du also der sein, der zu sein du vorgibst, dann fang an basierend auf der Didaktik der Mathematik zu reflektieren und zu argumentieren. :autsch:

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich denke, dass diese Form der Kritik an dieser Stelle nicht zielführend, da weder der Verbesserung des zwischenmenschlichen Miteinanders noch im Rahmen der hier diskutierten Fachthematik dienend, ist.

  • Conni

    Wenn das alles so vermittelt wird, wie du beschrieben hast, dann verstehe ich nicht, warum das bei doch so vielen nicht klappt. Vielleicht liegt es einfach an der Zusammensetzung der Klasse? Diese Probleme, die du beschreibst, sind mir bisher bei meinen Klassen nicht so explizit gehäuft aufgefallen. Einzelfälle gibt es natürlich schon. Allerdings meine ich, dass die Schreibweise mit dem Strich die Fehlerhäufigkeit vermindert hat. Zumindest ist alles lesbarer.


    Zum Ergänzungsverfahren:

    Ich weiß noch, als das Abziehverfahren eingeführt wurde. Da war ich teilweise an einer Hauptschule zur Vertretung. In der GS erhielten wir extra eine Fortbildung. Gerade, weil uns das Ergänzungsverfahren als Schüler so eingetrimmt wurde, fiel es vielen schwer, umzudenken. Das war auch der Grund, warum manche Lehrer zuerst mal am Ergänzungsverfahren festklebten und vor allem die Lehrer an den weiterführenden Schulen den Schülern wieder das Ergänzungsverfahren beibrachten, weil sie selbst mit dem neuen Abziehverfahren nicht klar kamen. Außerdem wurde das Durchstreichen abgelehnt, was ich gut nachvollziehen konnte. Das sieht bei der schriftlichen Division sehr grenzwertig aus.

  • Gerade, weil uns das Ergänzungsverfahren als Schüler so eingetrimmt wurde, fiel es vielen schwer, umzudenken. Das war auch der Grund, warum manche Lehrer zuerst mal am Ergänzungsverfahren festklebten und vor allem die Lehrer an den weiterführenden Schulen den Schülern wieder das Ergänzungsverfahren beibrachten, weil sie selbst mit dem neuen Abziehverfahren nicht klar kamen.

    Hier war es freigestellt. Wir haben uns für das Abziehverfahren entschieden, hatten uns informiert, haben Elternabende gemacht.

    Andere Schulen sind beim Ergänzungsverfahren geblieben, in der SekI gab es die entsprechende Reaktion.

    Das ist ein Grund, warum wir wieder beim Ergänzungsverfahren angekommen sind.

  • Sehe ich auch so, und bitte vorwärts, rückwärts, seitwärts, quer durcheinander.


    Aber leider, leider lernen es einige dennoch nicht und immer noch geistern Ideen durch die Gesellschaft, es könne ausreichen, wenn man die Reihen mühsam hochzählt :wacko:

    Ich hab meinen immer gesagt - "wenn ich euch nachts wecke und eine Aufgabe stelle, dann muss die flutschen." Der große hatte die meisten Probleme mit 6x7" - jetzt aber nicht mehr ;)

  • "wenn ich euch nachts wecke und eine Aufgabe stelle, dann muss die flutschen."

    Ist das nicht die Begründung für den Namen der "Mitternachtsformel"?


    Ad rem: Natürlich muss das Einmaleins schlussendlich automatisiert werden, ein wichtiger Zwischenschritt sind aber die Ableitungen von den Kernaufgaben (Blitzaufgaben, ...). Gerade 6 x 7 bekommt man auch relativ einfach heraus, wenn man 6 x 6 weiß. Oder 5 x 7.

    • Offizieller Beitrag

    Conni

    Wenn das alles so vermittelt wird, wie du beschrieben hast, dann verstehe ich nicht, warum das bei doch so vielen nicht klappt. Vielleicht liegt es einfach an der Zusammensetzung der Klasse? Diese Probleme, die du beschreibst, sind mir bisher bei meinen Klassen nicht so explizit gehäuft aufgefallen. Einzelfälle gibt es natürlich schon. Allerdings meine ich, dass die Schreibweise mit dem Strich die Fehlerhäufigkeit vermindert hat. Zumindest ist alles lesbarer.

    Tja, ich verstehe es auch nicht so richtig, daher frage ich ja nach.

    Wie machst du das denn mit dem Strich bei den Kindern, deren Ziffern das ganze Kästchen ausfüllen?

  • Conni

    Es wird zwischen dem Minuenden und dem Subtrahenden ein Kästchen ausgelassen. Ich habe übrigens nochmals etwas zur verkürzten Sprechweise gefunden. Das ist aus dem Lehrplan zur Förderschule.

    Abziehverfahren Förderschule Bayern, siehe S. 2


    Ich habe nochmals gegoogelt. Bei "Frau Spasskanone" sind Arbeitsblätter zum Verfahren eingestellt, die mit dem Worksheetcrafter gemacht wurden. Da kann man es gut in der Vorschau sehen. So ähnliche Arbeitsblätter habe ich auch erstellt.

  • Ist das nicht die Begründung für den Namen der "Mitternachtsformel"?


    Ad rem: Natürlich muss das Einmaleins schlussendlich automatisiert werden, ein wichtiger Zwischenschritt sind aber die Ableitungen von den Kernaufgaben (Blitzaufgaben, ...). Gerade 6 x 7 bekommt man auch relativ einfach heraus, wenn man 6 x 6 weiß. Oder 5 x 7.

    erstaunlicherweise habe ich die Formel für die quadratischen Gleichungen nicht unter dem Namen gelernt und kann sie trotzdem noch. Ich habe sie damals als abc-Formel gelernt.
    Keine Sorge - er hat es gut verstanden und Mathe immer geliebt.

  • Mal ehrlich: Kein Mensch muss die schriftlichen Rechenverfahren in der weiterführenden Schule können. Kopfrechnen, ja bitte, schriftliches Rechnen? Nö.


    Das einzige, was man jemals wieder braucht, ist das schriftliche Dividieren für die Polynomdivision, die in NRW nicht mehr im Lehrplan steht. Und wenn man ehrlich ist: Die Uhr ist auch nicht mehr so essentiell, wie sie mal war.

  • Tja, ich verstehe es auch nicht so richtig, daher frage ich ja nach.

    Vielleicht lehne ich mich zu weit aus dem Fenster (sage bitte, wenn ich nassregne...) aber es scheint mir eher ein Verhaltensproblem, denn eins des Verständnisses/Verfahrens zu sein. Dass nicht ein Teil die Klappe hält und übt, während du einzelnen helfen kannst?

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