Hilfe - bin völlig überfordert: Versorgung mit Unterrichtsstoff - Präsenzschüler / Quarantäneschüler / kranke Schüler

  • Heute habe ich von einer Mutter 4 mails erhalten, weil sie das Sudoku nicht rausbekommen hat, das ich ihrer Tochter als FREIWILLIGE ZUSATZAUFGABE geschickt habe.

    :lach: ich wollte nicht über deinen ganzen Beitrag lachen, aber der Abschnitt war tatsächlich sehr amüsant. Schlaft jedenfalls alle gut!

  • Ich hab meinen 12ern letztens als Einstieg zu Stochastik 4 Seiten aus dem Mathebuch meines Sohnes kopiert. Manche haben dieses Material aus der 1. Klasse nicht verstanden und andere falsch gelöst 🤷🏼‍♀️

    Dabei sollte es ja nur ein netter Einstieg für sie sein. Man macht es eh immer falsch.

    Letztens meckerte eine Schülerin weil ich abends um 23Uhr noch geantwortet habe. So spät würde sie das doch nicht mehr lesen. Gut, dann brauche ich ihr also nicht zu antworten, wenn ich es früher nicht schaffe.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

    • Offizieller Beitrag

    Letztens meckerte eine Schülerin weil ich abends um 23Uhr noch geantwortet habe. So spät würde sie das doch nicht mehr lesen. Gut, dann brauche ich ihr also nicht zu antworten, wenn ich es früher nicht schaffe.

    um die Uhrzeit kann niemand von mir eine Antwort erwarten.


    Und was höre ich neulich von meinen 12 ern, als ich sagte, nach 20 Uhr reagiere ich auf nichts Schulisches mehr? "Das sollten Ihre Kollegen auch so handhaben! Alle naselang wird nach 21 Uhr noch etwas hochgeladen, ergänzt, Arbeitsaufträge eingestellt. Wir haben gefühlt nie Feierabend"


    Wir machen übrigens ganz normalen Präsenzunterricht:pfeifen:

  • Da werden von Kollegen Arbeitsaufträge so spät eingestellt oder geändert, die am nächsten Morgen bearbeitet sein müssen? Das kann ich kaum glauben.


    Häufig ist es doch vielmehr so, dass die betreffenden Materialien am nächsten Tag zum Zeitpunkt der eigentlichen Präsenzstunde bearbeitet werden sollen. Da sehe ich keine Probleme, wenn das Material erst spät abends fertig wird. Das ist bei meinen "analogen" Materialien doch häufig auch so.

    Ab und zu stehen meine digitalen Materialien wirklich erst kurz vor der Stunde auf der Plattform.

    Von wegen Schuft, ein Zyniker ist ein enttäuschter Idealist!

  • https://www.cicero.de/kultur/b…ichkeit-schule-depression


    Gerade gefunden und für teilweise absonderlich befunden. Ja, Überforderung kann mitunter auch ein Persönlichkeitsproblem sein. Aber unterm Strich kommt mir die Bedeutung der Außenfaktoren zu kurz. So klingt das mal wieder nach “tja selbst schuld am Burnout, du hast halt nicht die richtige Lehrerpersönlichkeit”. Würde es um Burnout bei Ärzten gehen, dann wären natürlich nie und nimmer die Ärzte selbst schuld.

    In diesem Sinne: Mir egal was die anderen erwarten, gedankt wird einem sowieso nicht, also sollte man aktuell vor allem auf die eigene Gesunderhaltung achten und mal die Anspruchshaltung von Außenstehenden außen vor lassen. Ganz ehrlich, seit wir wieder in Präsenz sind, habe ich Moodle komplett ignoriert. Das soll sich gar nicht erst einbürgern, dass man gar nicht kommen braucht und trotzdem servicemäßig Zuhause versorgt wird. In manchen Fällen kann man das machen, aber nicht als grundsätzliches Angebot.

  • Naja, das hier stimmt halt einfach und dieser Typus HAT erhöhte Burnoutgefahr, das kann man in jedem Kollegium beobachten.


    Auch unter den Lehrern gibt es viele Idealisten. Sie haben sich oft bewusst für diesen Beruf entschieden. Sie wollen sich nützlich machen, wollen der Jugend helfen, ihre Persönlichkeit zu entwickeln, ihre beruflichen und persönlichen Lebensziele zu verwirklichen. Den Schülern gegenüber geben sie sich oft als Kumpel oder väterlicher Freund/mütterliche Freundin und sind bitter enttäuscht, wenn sie zurückgewiesen werden oder denselben Angriffen ausgesetzt sind, wie sie den weniger motivierten Lehrern entgegengebracht werden. Das empfinden sie als zutiefst ungerecht, weil sie ihr hohes Engagement nicht gewürdigt sehen. Hinzu kommt, dass sich diese Lehrer ständig von der Schulorganisation, von der Schulleitung, von der Schulbehörde oder von missgünstigen Kollegen bedrängt, „ausgebremst“ oder falsch verstanden fühlen.

  • ...und sind bitter enttäuscht, wenn sie zurückgewiesen werden oder denselben Angriffen ausgesetzt sind, wie sie den weniger motivierten Lehrern entgegengebracht werden. Das empfinden sie als zutiefst ungerecht, ...

    Echt, so simpel ist das? Oder ist es einfach anstrengend, überhaupt täglich Angriffen ausgesetzt zu sein? In welchem Beruf hat man das noch? Polizist vielleicht, ob da die Burnoutrate niedriger ist, müsste man sich mal mit befassen.


    Klar, idealerweise ist jede*r Lehrer*in selbstbewusst, witzig, entspannt, durchsetzungsstark, alle hängen wissbegierig an seinen oder ihren Lippen, weil er wie Obama alle in den Bann zieht. Aber die meisten Menschen sind einfach normal, ärgern sich auch mal über Verhalten und hauen nicht einen Schenkelklopfer nach dem anderen raus.


    Und der Lehrberuf bringt es auch mit sich, dass der eigene berufliche Erfolg von dem anderer Menschen abhängt, das macht ihn so gefährdend für Burnout. Extremer scheint es mir nur noch bei Sozialpädagog*innen zu sein.


    Also ja, es gibt sicher einiges zu lernen, um gesund durch das Berufsleben zu kommen. Aber es ist doch etwas zu einfach, wenn die, die sich selbst für die besseren Lehrer halten, ein paar Statements als Behauptung raushauen, die sie nicht mal zu belegen meinen müssen. Ist ja bloß ein online-Artikel, da kann man ein bisschen beifallheischend rumtönen.

  • Echt, so simpel ist das? Oder ist es einfach anstrengend, überhaupt täglich Angriffen ausgesetzt zu sein? In welchem Beruf hat man das noch? Polizist vielleicht, ob da die Burnoutrate niedriger ist, müsste man sich mal mit befassen.

    Ja, das ist anstrengend. Ich fühle mich aber nicht täglich Angriffen ausgesetzt, ich fühle mich persönlich überhaupt keinen Angriffen ausgesetzt, allerhöchstens meinem Lehrerpersona. Und ich glaube darin liegt das Problem, viele Lehrer*innen betrachten flapsige Aussagen als persönliche Angriffe.


    Ich weiß nicht, was an der Förderschule läuft, da bin ich ehrlich, aber ich weiß, dass ich mich auch am Regelgymnasium nicht irgendwelchen Angriffen ausgesetzt fühlte, genauso wenig wie an der Abendrealschule.

  • Oh ja doch, an der Förderschule wirst du täglich mehrfach angegriffen, auch gerne körperlich. Natürlich darf man das nicht persönlich nehmen, blablabla, aber immer gelingt das nicht ganz.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • um die Uhrzeit kann niemand von mir eine Antwort erwarten.

    Kann man auch nicht. Die Frage kam aber um 15.00Uhr, da war ich beim Kinderschwimmen, hab dann das andere Kind geholt, mit denen gespielt und gegessen und dann abends auf der Couch noch mal reingesehen und hatte dann Zeit zu antworten.


    Ich antworte halt wann ich Zeit hab, aber binnen 12-15 Stunden meist schon.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Echt?

    Verbal und körperlich, ja, doch. V.a. an der neuen Schule in "der großen Stadt", vorher auf dem Land-SFZ weniger.

    SFZ halt. Kommt auf den Förderschwerpunkt an. Du bist (respektive: hast) auch L, oder?

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Echt?

    Kommt sicher auf den Förderschwerpunkt, die jeweilige Schule und die individuellen SuS an.


    Ich habe mehrere SuS, die häufiger auto- und fremdaggressiv reagieren, das ist bei uns durchaus an der Tagesordnung. Bei unseren SuS im Förderschwerpunkt gE ist das mangelnden kommunikativen Fähigkeiten und eingeschränktem Situationsverständnis geschuldet, teilweise auch Reaktion auf überfordernde Eindrücke o.ä. Gelegentlich haben wir auch SuS mit Förderbedarf soz.-em., da sind die Gründe komplexer.

  • state_of_Trance : Mir geht es wie dir. Ich fühle mich ebenfalls keinen Angriffen ausgesetzt; weder von Schüler- noch von Kollegen- oder Schulleitungsseite. Aber das hängt sicherlich u. a. von der Schulform ab.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • um die Uhrzeit kann niemand von mir eine Antwort erwarten.


    Und was höre ich neulich von meinen 12 ern, als ich sagte, nach 20 Uhr reagiere ich auf nichts Schulisches mehr? "Das sollten Ihre Kollegen auch so handhaben! Alle naselang wird nach 21 Uhr noch etwas hochgeladen, ergänzt, Arbeitsaufträge eingestellt. Wir haben gefühlt nie Feierabend"


    Wir machen übrigens ganz normalen Präsenzunterricht:pfeifen:

    Sollen sie halt so spät nicht mehr auf eure Plattform schauen.

    Die Lehrkräfte werden ja wohl kaum verlagen: "Ich habe heute gerade [21 Uhr oder 22 Uhr] Materialien hochgeladen! Ich erwartere, dass ihr die bis morgen früh um 8 Uhr angeschaut und verstanden habt. Ich schreibe eine kleine schriftliche Überprüfung dazu".

  • Sollen sie halt so spät nicht mehr auf eure Plattform schauen.

    Die Lehrkräfte werden ja wohl kaum verlagen: "Ich habe heute gerade [21 Uhr oder 22 Uhr] Materialien hochgeladen! Ich erwartere, dass ihr die bis morgen früh um 8 Uhr angeschaut und verstanden habt. Ich schreibe eine kleine schriftliche Überprüfung dazu".

    Wie, das machst du nicht? :staun: Also ich mache das andauernd. Gerade heute habe ich mir- infam veranlagt, wie wie bin- den Wecker auf 23:59 Uhr gestellt (falls ich da schon schlafen sollte), um meinen Klassen für morgen ein paar Arbeitsblätter hochzuladen als Vorbereitung auf den spontanen Kurztest morgen. Selbstredend werden alle AB dann auch eingesammelt und benotet von mir.


    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Wie, das machst du nicht? :staun: Also ich mache das andauernd. Gerade heute habe ich mir- infam veranlagt, wie wie bin- den Wecker auf 23:59 Uhr gestellt (falls ich da schon schlafen sollte), um meinen Klassen für morgen ein paar Arbeitsblätter hochzuladen als Vorbereitung auf den spontanen Kurztest morgen. Selbstredend werden alle AB dann auch eingesammelt und benotet von mir.


    Wieso Wecker? Du kannst doch in Moodle vorher hochladen und einstellen, dass die Schüler erst ab 23.59 Uhr es sehen können . ;)


    (Ich lasse Lösungen tatsächlich erst ab 0.00 Uhr sichtbar werden, geht bei den Einstellungen am schnellsten, aber natürlich erwarte ich die Kenntnis davon nicht am selben Tag.)

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Wieso Wecker? Du kannst doch in Moodle vorher hochladen und einstellen, dass die Schüler erst ab 23.59 Uhr es sehen können . ;)


    (Ich lasse Lösungen tatsächlich erst ab 0.00 Uhr sichtbar werden, geht bei den Einstellungen am schnellsten, aber natürlich erwarte ich die Kenntnis davon nicht am selben Tag.)

    Stimmt, das geht bei Teams auch, glatt vergessen, vor lauter Präsenzunterricht. Perfekt. Dann bekommen sie natürlich das erste Blatt um Mitternacht, Nr.2 um 1:00 Uhr früh, und dann immer weiter, bis sagen wir 4 Uhr früh. :teufel:

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Meine Blätter für die Distanzlerner gehen auch immer mit meinem Stundenbeginn online. Mittlerweile zucken aber die paar Schüler, deren Handy das mitteilt, aber nicht mehr.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Ich danke euch nochmal ausdrücklich für die vielen Feedbacks und Impulse!!!

    Ich habe für mich jetzt folgende Lösung gefunden:


    Da wir das Kursnotizbuch (Teams/Onenote) nutzen, auf das alle Kinder Zugriff haben und über das ich meinen gesamten Unterricht laufen lasse, kopiere ich da in jede Seite einen kleinen Infokasten mit dem Header "Für die Schüler:Innen zu Hause, die gesund genug für Arbeitsaufträge sind:" und tippe da, während meine Präsenzler arbeiten, 3-4 Stichpunkte rein. Wenn sie in der Seite weiter rechts scrollen, kommen die Musterlösungen oder im Unterricht fotografierte Lernprodukte der Mitschüler. In dem Infokasten ergänze ich dann halt nur noch die einzelnen Arbeitsschritte (z.B. 1. Schaue den verlinkten Film zu Brüchen - 2. Übertrage den Merkkasten Nenner/Zähler in dein Heft - 3. Buch, S.xy, Übung 4...)

    Ich mache ja im Unterricht auch Dinge, die Kinder daheim nicht machen können, daher möchte ich diejenigen zu Hause schon "gesondert addressieren", nur verschicke ich ab heute dann nicht nochmal extra Mails und Co.

    Auf meine Nachricht mit der Vorgehensweise habe ich bislang von Schülern und einigen Eltern positive Rückmeldung erhalten.

    Ich bin gespannt, wie das anläuft und hoffe, dass ich mich dadurch signifikant entlasten kann.


    Es ist natürlich wieder eine Art "Service", aber ich unterrichte dieses Halbjahr fast nur 5. Klasse. Ich denke, da brauchen die Kids daheim einfach noch mal ein paar klare Anweisungen, die sie zusammen mit den Eltern abhaken können. Der Kasten ist immer oben und je nach Fach farblich markiert.



    edit:
    Ich hatte ja erwähnt, dass bei uns viele Kinder mit der Technik noch nicht klarkommen, sprachliche Defizite haben und auch ein Großteil einfach nicht eigenständig einen Auftrag aufnehmen, verarbeiten und durchführen können (HÄÄÄÄÄÄÄÄ???? 😬), aber ich muss da lernen, Grenzen zu setzen. Fragen, die mich trotz des Infokastens erreichen, beantworte ich je nach Berechtigung und wenn ich Zeit habe. Heute waren es seit ca. 6:30 Uhr bereits 58 Chatnachrichten, Mails und Co. 😵

Werbung