Hallo liebe Community!
Ich gehe seit ca. einem Halbjahr wirklich am Stock und denke, ihr kennt folgende Situation:
- Ich plane Unterricht und führe ihn mit den Präsenzschüler:Innen durch. Dort sichte ich durch Beiträge, Lernprodukte, Fragen etc. den Lernstand, gebe Hilfestellung und so weiter.
- In fast all meinen Klassen fehlen Kinder durch Quarantäne - unverschuldet und gesund - also schicke ich Ihnen Aufgaben. Viele machen die Aufgaben nicht, kommen also mit großen Defiziten zurück in den Unterricht. Dazu bekomme ich ständig Nachrichten mit Fragen zum Stoff, fertigen Aufgaben. Das schaffe ich kaum, alles zu beantworten und den Kindern Feedback zu geben. Habe oft durchgehend Unterricht, sitze erst abends wieder am Schreibtisch (meine Tochter ist erst 4, die hat einfach auch am Nachmittag mal Vorrang, Haushalt macht sich auch nicht von allein...)
- Jetzt wirds lustig: Einige Kinder sind corona-infiziert daheim. Fall a) Ich schicke Material - die Eltern beschweren sich, das Kind sei krank, ich würde Druck ausüben... // Fall b) Ich schicke nichts - die Eltern beschweren sich, dass ich das Kind hängen lasse - es würde eh schon darunter leiden, so viel Stoff zu verpassen.
- Es ist nicht so, dass die Klassenleitung nicht (in weiteren UNZÄHLIGEN Mails) darüber informieren, wer "nur so ein bisschen" oder doch richtig krank ist - aber ganz ehrlich?? Ich habe fast 300 Schüler:Innen, ich schaffe es einfach nicht, da den Überblick zu halten.
Jetzt sitze ich hier, mir graut es mittlerweile vor jeder neuen Schulwoche und ich habe immer mehr das Gefühl, zu versagen.
Aber muss ich das eigentlich?? Muss ich wirklich alle Kinder - individuell abgestimmt auf die stündliche Befindlichkeit quasi - mit Unterrichtsmaterial versorgen??
Wer zur Hölle kann das leisten?? Ich habe eine volle Stelle, inkl. Hauptfach. Wenn das noch ein Jahr so weitergeht, lande ich im Burnout.