Wie viel Arbeit in den Ferien als Stellvertretende Schulleitung?

  • Ich frage mich, ob man es überhaupt einschätzen kann.


    Jeder fasst doch die Aufgaben anders auf, setzt die Grenze früher oder später.


    An einem großen System mit geteilten Aufgabe ist es anders als am kleinen System,

    es gibt SL die möglichst viel abgeben, andere wollen vieles selbst erledigen,

    mit Hort-Garantie oder guter Tagesmutter-Lösung oder Partner:in flexibel ist es anders als allein ohne Hort, aber mit Kindern,


    Ferien-Erreichbarkeit oder Stellvertretung heißt bei dem einen telefonische Erreichbarkeit, bei dem anderen Präsenz in der Schule,

    gute Ausstattung und gute Lage sichert einem womöglich ein festes Stammkollegium und der Stundenplan ist kein gordischer Knoten, sondern schon vor den Ferien fertig,


    die einen gehen fest davon aus, dass 40 Std.-Woche angesagt und durchzusetzen ist, die anderen reduzieren ihre Stunden, um mit einer 50-Std.-Woche rauszugehen,

    die einen arbeiten die kleinen Ferien immer durch, die großen vielleicht zur Hälfte, die anderen fahren jedes Mal weg und haben auch im Kopf „frei“.


    Welche Aufgaben stehen in den Ferien überhaupt an, was kann man aus dem Schuljahr in die Ferien verlagern, was ist unumgänglich und was möglich oder verschiebbar?

  • Ferien-Erreichbarkeit heißt an kleinen (Provinz-)Schulen oftmals, dass man sich wochenweise oder alle 2 Wochen abwechselt. Von mir wollte da noch nie einer was, wenn ich gerade dran war. Von den anderen auch nicht.

  • Ich finde es durchaus legitim nachzufragen, wie denn die Arbeitsbelastung sein wird. Das zeigt ja, dass Du Dir darüber vertieft Gedanken machst und Dich auf der Basis Deiner "Ausgangssituation" mit zwei Kindern im Vorfeld informieren möchtest.

    Ich würde sowas auch nicht unbedingt fragen. Ich habe ähnliche naive Fragen schon gestellt und im Nachhinein bin ich sicher, dass sie mir negativ ausgelegt worden sind.


    Wahrscheinlich habt ihr beide Recht. Natürlich ist es ja auch positiv sich Gedanken zu machen. Aber es kann einem eben auch doof ausgelegt werden, was ich nicht möchte.



    Die Frage ist natürlich auch: Welche Aufgaben gibt es in den Ferien überhaupt?


    Ich fasse mal die Aufgaben eines Stellvertreters laut VV zusammen:

    - Vertretung Schulleitung im Falle der Abwesenheit (z.B. Krankheit)

    - Vertretungsplan (täglich morgens bzw. die Vorarbeit tgl. abends => aus dem HomeOffice möglich)

    - Schulische Gremienarbeit (findet bei uns im Schulbetrieb und nicht in den Ferien statt)

    - Sicherung der Einhaltung der Gremien-Beschlüsse (eher laufender Schulbetrieb) und Hausordnung (laufender Schulbetrieb)

    - Statistiken (habe ich im laufenden Schuljahr geschafft)

    - Bestellungen, Haushaltsmittel usw. (? laufendes Schuljahr)

    - Kooperationen (? keine Ahnung, kann man das nicht delegieren? Wir haben z.B. eine Kollegin, die sich um die Verkehrsschule kümmert und eine, die die Kooperation mit Kitas - Übergang GS macht)


    Damit bleibt für mich auf dem ersten Blick "nur" folgendes Aufgabenfeld in den Ferien:

    - Stundenpläne, Aufsichtspläne, Raumerteilung (großer Batzen vor/in/nach den Sommerferien und ggf. Winterferien)


    (Und zur Vergleichbarkeit - Wie gesagt: Wir reden hier von einer 3-zügigen Grundschule in Berlin, d.h. 18 Klassen insgesamt, ca. 400 SuS)

  • Bei uns gibt es auch gelegentlich Notfälle, dass das Jugendamt oder die Polizei sich bei der Schulleitung in den Ferien oder am Wochenende meldet. Inwieweit sie sich da mit der Stellvertretung reinteilt, ist wiederum personenabhängig.

    • Offizieller Beitrag

    Ich schließe mich Palim an. Jede Antwort hier hilft dir im Endeffekt nicht weiter. Sie weckt nur Erwartungen, die deine Schule / dein Schulleiter im Endeffekt nicht erfüllen kann / wird.


    Auch wenn du die Frage komisch findest - ich würde Sie dem Schulleiter stellen, wie er sich den Einsatz des Konrektors in den Ferien vorstellt. Wenn er die Frage doof findet, wirst du eh nicht unter ihm mit ihm zusammen arbeiten wollen.


    kl. gr. frosch

  • Ich bin als Konrektor einer GS mit 9 Klassen in der Regel die letzte Ferienwoche der Sommerferien in der Schule, um Stundenplan, Aufsichten, etc. zu planen. Außerdem gibt es immer viel mit der Schulleitung zu klären. Zum Halbjahr ändert sich in der Regel wenig am Plan, das geht von zuhause oder zwischendurch. Die restlichen Ferien sind da entspannt, kam bisher noch nie vor, dass die Ferienvertretung gebraucht wurde. Aber für die Arbeit in den Ferien gilt natürlich, du kannst entscheiden, wann du in der Schule arbeitest, vieles geht bei entsprechender Ausstattung auch zuhause. Ich finde es aber als Schulleitungsteam besser vor Ort zu sein und Sachen gemeinsam zu planen.

  • An unserer Grundschule ist in den Ferien niemand vor Ort, außer an den drei letzten Sommerferientagen. Wir sind aber per Mail erreichbar., dann aber eben im Home Office.

    Ich war Konrektorin, bevor ich Rektorin wurde. Konrektor ist ein Saisongeschäft. Zum Schuljahres- und Halbjahreswechsel müssen die Pläne erneuert werden. Das kostet viele Stunden, die ich aber auch von zu Hause erledigen konnte. Wenn das Halbjahr läuft, wird es deutlich ruhiger. Dann macht man "nur" den Vertretungsplan, aber das nimmt nicht täglich Stunden in Anspruch. Man unterrichtet noch ziemlich viel als Konrektor, das empfand ich eher anstrengend.

    Im Grunde war ich als Konrektorin von 8-14 Uhr in der Schule. Den Rest konnte ich von zu Hause erledigen. Das war mit den Kids zu Hause gut zu bewältigen.

  • Ich bin erstaunt, dass ihr alle nur 2x im Jahr den Stundenplan erneuert,

    keine kurzfristig anberaumten Besprechungen mit dem Schulträger absolviert

    und auch sonst keine Projekte u.a. anstehen.


    Die Ferienvertretung ist selbst bei uns inzwischen aus dem Homeoffice möglich,

    Bereitschaft bedeutet aber auch, dass man dann bereit stehen muss, wenn etwas sein sollte.

    Urlaub scheint für SL nicht vorgesehen zu sein.

  • Ich bin erstaunt, dass ihr alle nur 2x im Jahr den Stundenplan erneuert,

    Jetzt muss ich mal ganz doof (oder naiv) fragen: Warum wird denn bei euch der Stundenplan mehr als zweimal pro Schuljahr geändert? Wegen unerwarteter Ausfälle von KuK?

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

    • Offizieller Beitrag

    wegen unerwarteter oder erwateter Ausfälle?
    Mutterschutz, Elternzeit im Anschluss, Vaterelternzeit, Neueinstellung zum Quartal, lange Krankheit, ... Es lässt sich nicht alles von vornerein einplanen (weil es manchmal personell nicht gehen kann), selbst wenn man weiß, dass jemand ausfallen wird. Da muss man ggf. nachjustieren und die Fassung 9 des Stundenplans haben. Hier waren schon zweistellige Zahlen im Coronaschuljahr (ja, Ausnahmeschuljahr, aber Schwangerschaften und Elternzeiten sind wiederum nicht so selten)

  • Ist hier auch so. Gerade zwei Kollegen fertig mit dem Ref die nächste fängt Montag an und war vorher als PKB beschäftigt, hat also nun andere Stundenzahl und Klassen. Zwei Kolleginnen kommen mit Hamburger Modell wieder ( bedeutet alle 1-2 Wochen neue Pläne), eine Kollegin wird doch noch länger ausfallen, Schulleitung kann die Stunden nicht unterrichten sondern aktuell nur Innendienst machen usw.

  • Hier waren schon zweistellige Zahlen im Coronaschuljahr

    Ui, das ist eine Menge!

    Mutterschutz, Elternzeit im Anschluss, Vaterelternzeit, Neueinstellung zum Quartal, lange Krankheit, ...

    Ok, Mutterschutz und Elternzeit kommen bei uns natürlich auch vor. Da müssen dann aber ja i. d. R. nur die Stundenpläne einiger weniger KuK und Klassen geändert werden (plus, dass normalerweise schon im Voraus bekannt ist, ab wann diejenige Kollegin ausfallen wird und das dadurch auch schon im Voraus eingeplant werden kann). Vater-Elternzeit: dito - wobei die meisten Väter bei uns nicht länger als ein bis drei Monate in Elternzeit gegangen sind und das dann über Vertretung (ebenfalls im Voraus geplant) geregelt wird; ein Kollege war mal ein Halbjahr (Februar bis zu den Sommerferien) in Elternzeit, was aber ja auch schon lange vorher feststand und im Stundenplan fürs zweite Halbjahr berücksichtigt werden konnt. Neueinstellungen mitten im Schuljahr haben wir eher selten und wenn, dann kommen "fertige" Referendar*innen zum 1.11./1.12. oder 1.5. zu uns und werden erstmal als "Springer" eingesetzt. Von langer Krankheit und dadurch bedingten Ausfall von Kolleg*innen ist zumindest meine Abteilung glücklicherweise schon seit Langem verschont geblieben.

    Nun ja, das mag aber zum einen Zufall sein, und zum anderen haben wir ja ein großes Kollegium, wo Ausfälle oft durch Vertretungen "kompensiert" werden können, ohne dass es zu großartigen Stundenplanänderungen kommt. Ich habe bisher nie mehr als evtl. eine Stundenplanänderung pro Halbjahr gehabt.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Jetzt muss ich mal ganz doof (oder naiv) fragen: Warum wird denn bei euch der Stundenplan mehr als zweimal pro Schuljahr geändert? Wegen unerwarteter Ausfälle von KuK?

    Für den alltäglichen Ausfall haben wir eigentlich die PMs, die das abdecken sollen, was aber durch die neueren Verträge nicht mehr geht. Außerdem ist unser Mangel häufig schon kurz nach Schuljahresbeginn höher, dann kämpft man um jede Stunde Ersatz. Die SuS müssen 5 Zeitstunden beaufsichtigt sein.


    - Kollegin für längere Zeit erkrankt,

    - Kollegin kehrt zurück, mehrfach gestaffelte Wiedereingliederung,

    - Kollegin schafft die Wiedereingliederung nicht oder es gibt eine neue Erkrankung/ einen Rückfall,

    - KollegIn wechselt auf eine Laufbahn-Stelle,

    - KollegIn wird schwanger, die eine, die andere…

    - Kollegin kehrt aus Elternzeit zurück,


    - die Schule muss abordnen, weil sie wenige Stunden besser versorgt ist, weil z.B. die Wiedereingliederung steigt oder jemand aus der Elternzeit zurückkehrt, dann sind die Abordnungen bis zum Ende des Halbjahres oder Jahres gesetzt und werden in der Regel nicht zurückgenommen


    - man stellt den Plan um, um es irgendwie zu retten und zu versorgen: DaZ gestrichen, Förderstunden gestrichen, Mehrarbeit, erst danach hat man ja Anspruch auf Vertretung in weit geringerem Maß, weiß aber schon, dass es Wochen dauern kann oder man niemanden findet,


    - man findet irgendwann doch noch eine Vertretungskraft mit x von y Stunden für die Fächer A und B, bräuchte aber C und D, also stellt man den Plan um und die Vertretung wird in ihren Fächern eingesetzt, die Lehrkräfte sind ja Zehnkämpfer und übernehmen dann anderes,


    - die Vertretung stockt ihren Vertrag auf und übernimmt weitere Stunden an der Nachbarschulen, also schiebt man noch einmal in Absprache mit der Nachbarschulen, sodass beide Schulen in Stunde 1-4 möglichst alle Klassen versorgen können - der Engpass ist Di+Do, da sind die Refs nicht oder nur 1-2 Std da,


    - die Referendarin ist fertig und wird sofort nach der Prüfung an eine Schule abgeordnet, deren Bedarf weitaus größer ist,

  • Palim : Oh je :(

    Das sind alles Fälle, die bei uns noch nicht aufgetreten sind. Bisher habe ich es auch äußerst selten erlebt, dass Kolleginnen mitten im Schuljahr aus der Elternzeit zurückkamen. Die fangen in den allermeisten Fällen zum neuen Schuljahr oder zum zweiten Halbjahr wieder an.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

    • Offizieller Beitrag

    Humblebee: selbst wenn es nur einige KuK betrifft: der Gesamtstundenplan hat eine neue Nummer.
    und genau: wie Sissy jetzt sagt, ich glaube sogar, die Größen, die ich hier gelesen hatten, kamen oft von großen Systemen wie BK. Was logisch ist: mehr Menschen, die ausfallen können. Selbst wenn es nur einen Ringtausch von 3 Menschen gibt, ist es halt eine neue Version und die musste ausgedacht und eingepflegt werden, es war keine Magie :(

  • Das beginnt und endet doch x Monate nach dem Geburtstermin, also mitten im Schuljahr.

    Da müssen dann aber ja i. d. R. nur die Stundenpläne einiger weniger KuK und Klassen geändert werden

    Euer System ist doch erheblich größer.

    Wenn du nur 4-8 Klassen hast und sehr viele VollzeitkollegInnen, dann hast du meist 1 Kollegin pro Klasse einschließlich SL.

    Sobald du etwas änderst, sind mehrere Klassen betroffen - oder gleich alle, je nachdem, wer ausfällt (Musik/Sport/Reli-Lehrkräfte gehen gern durch alle Klassen oder es fällt jemand mit Hauptfach aus und eine der Musik/Sport/Reli-Lehrkräfte übernimmt das Hauptfach und die anderen Fächer werden quer durch alle Klassen ersetzt).


    Dabei ist Unterricht in Klasse 1 ein besonderes Feature, das nicht jeder Vertretung zuteil wird.

  • Na, dann haben wir wohl bisher Glück gehabt, dass nur relativ wenige KuK kurzfristig ausgefallen sind. Wie gesagt: Ausfälle, die schon im Voraus bekannt sind, werden von unseren Stundenplaner*innen oftmals bereits im Vorfeld eingeplant. Beispiel: Eine Kollegin gab im letzten Sommer ihre Schwangerschaft bekannt und es war klar, dass sie Ende November in den Mutterschutz geht. Also haben die Stundenplaner*innen meiner Abteilung bereits zum Beginn der Sommerferien einen neuen Stundenplan für einige KuK (ich glaube, es betraf insgesamt vier) mit ausgearbeitet, der dann eben ab 01.12. galt. Will sagen: Klar gab es dann diesen mitten im ersten Halbjahr diesen neuen Stundenplan für einige KuK, aber dieser konnte schon mitsamt den anderen Plänen während der "normalen" Stundenplan-Erstellungsphase vor/zu Beginn der Sommerferien erarbeitet werden.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Das beginnt und endet doch x Monate nach dem Geburtstermin, also mitten im Schuljahr.

    Ja, frag' mich nicht, woran es liegt, aber ich es ist bei uns tatsächlich so, dass die Kolleginnnen aus meiner Abteilung, die Mutter geworden sind, allesamt (sooo viele waren es aber nicht: vier in den letzten drei Jahren) jeweils zu Beginn des neuen Schul- oder Halbjahres wiederkamen. Auch wenn ihre Kinder bspw. im Mai oder Oktober geboren wurden. :weissnicht:

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

Werbung