Hallo zusammen,
sicherlich kennen es alle: Pünktlich zum Quartalsende bzw. zum Ende des Halb-bzw. Schuljahres fängt sie an, die elendige Diskussion um die Noten, seitens der SuS.
Diese Tatsache wäre, für sich genommen, noch nicht so schlimm, wären da nicht diese, fast aberwitzigen, Ansprüche die heutzutage (oder vielleicht war es schon immer so und ich bin zu neu im "Geschäft") fast alle SuS an sich stellen. Ich meine das gar nicht bösartig. Ich finde es gut und toll, wenn jemand sich das Ziel steckt im Schnitt auf eine 2 oder 1 zu kommen, aber das ganz grundsätzlich unter den SuS die (unterschwellige) Ansicht herrscht, dass alles was unter 13 Punkten liegt "schlecht" ist, verstehe ich nicht...Es scheint für (fast) alle SuS in der gymnasialen Oberstufe ein halber Weltuntergang zu sein, wenn sie in einem Fach 12 oder weniger Punkte bekommen. Da wird lauthals geschimpft, Türen werden geknallt, es wird geheult u.s.w. (alles selbst schon erlebt!), weil man 11 Punkte(!!!) bekommen hat...Hallo?...Das ist eine glatte 2! Um die zu erreichen muss man schon was geleistet haben; so eine Note holt man nicht mal eben nebenbei beim Whatts App Chat (Um es mal übertrieben auszudrücken). Jedoch scheint das genau der Anspruch zu sein, den die SuS haben: "Es ist für mich selbstverständlich, das ich hier mit mind. 13 Punkten in jedem Fach raus gehe, alles was darunter liegt, ist nicht würdig mir in den Sinn zukommen".
Das schlimme an der ganzen Sache ist eigentlich, dass, von Seiten der SuS, in letzter Konsequenz die "sehr guten" Leistungen eigentlich wie "befriedigende" Leistungen wahrgenommen werden...Es ist normal die 1 zu bekommen, die 3 ist für die wirklich schlechten (Um nicht zu sagen, für die "Looser") und alles was ab Note 4 ist, scheint für die meisten gar nicht mehr in deren Wahrnehmung vorzukommen bzw. denkbar zu sein...Wenn es vorkommt, ist es eine Vollkatastrophe...Als ob der Lehrer mit der 4 das Todesurteil desjenigen verkündet hat ( So zumindest die Reaktionen, die ich bei meinen ehemaligen Mitschülern beobachtet habe)...Luft nach oben um sich wirklich dann auch über eine gute bzw. sehr gute Note zu freuen, gibt es nicht mehr. In meinen eigenen Erlebnissen, war der Gesichtsausdruck, derjenigen, die eine 1 bekommen haben, fast gleichgültig, bei einer 2 kam schon der erste Frust durch...Ich habe mich wirklich gefragt: Über was können sich diese Leute eigentlich noch wirklich freuen (Im schulischen Kontext)? Ich finde das alles irgendwie recht bitter...Wollen die alle kleine Einsteins werden (Um es mal überspitzt zu formulieren)?
Ich habe in Studenten Foren (sinngemäß) gelesen, dass man mit einem Schnitt von 2,5 sich was schämen sollte...Ab einem Schnitt von 3,0 wurde einem TE geraten, sich besser nicht mehr hinaus in die Zivilisation zu wagen und man solle sich besser vergraben (kein Scherz!)...Da bekomme ich echt langsam Zweifel, ob das wirklich Menschen sind die dort schreiben.
Wie nehmt ihr dieses Thema denn wahr?
Ich sage es ganz deutlich und so wahr ich hier schreibe: Meine Durchschnittsnote im Abitur ist eine 3,0 und dazu stehe ich. Ich freue mich mega über die zwei Fächer in denen ich 15 Punkte bekommen habe. Ich bin stolz auf mich in zwei weiteren Fächern 11 bzw. 12 Punkte bekommen zu haben. Und nebenbei eines der Fächer, die ich auf Lehramt BK studiere, hatte in der Vergangenheit immer einen NC von 1,9 bis 1,7...Also: Es wird alles nicht so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Deswegen würde ich den SuS eines sagen bzgl. dieser Thematik: "Kiddies, schaltet mal alle einen- am besten zwei- Gänge zurück"