Online Lernplattform - Verdacht auf Datenmanipulation

  • Für mich ist in Deutschland Geschlecht symmetrisch verteilt. In anderen Kulturregionen mag das anders aussehen.


    Zu der Frage: Kann sein, dass das jetzt einfach individuelles Sprachempfinden ist, aber Maria ist ja eine Frau, da fände ich es schwierig, als Pronomen, das sich direkt auf das Wort "Maria" bezieht, "er" zu wählen. Bei "Maria ist ein Lehrer, der..." bezieht sich das "der" auf den Lehrer, den Amtsträger, der in der Grammatik männlich definiert ist. Genau wie die Katze weiblich, der Hund männlich und das Faultier sächlich ist.

  • Für mich ist in Deutschland Geschlecht symmetrisch verteilt.

    Ohje. Es geht doch nicht um die „Verteilung“ der Geschlechter, sondern um die Asymmetrie der Geschlechterrollen.


    Aber die Formulierung „Für mich“ zum Entkräften von Fakten bringt es an den Tag. Entweder gibt es da ein problem mit der Wahrnehmung, oder es geht schlicht darum die Asymmetrie zu leugnen, um sie zu forcieren.

  • Dann nenne mich naiv, aber ich sehe in Deutschland keine Geschlechterasymmetrie. Rechtlich sind Frauen und Männer gleich gestellt und beide Geschlechter sind in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens vertreten. Wenn ich also Frauen und Männer als gleichwertig betrachte und auch in meinem Sprachgebrauch nicht ständig auf Geschlechtsunterschiede hinweise, wo ist also hier bitte schön das Problem?

  • Wenn ich das bei diesem Begriff mache, müsste ich so konsequent sein, es bei allen Begriffen zu machen.

    Das ist eine Ausrede. Genauso wie: "Klar könnte ich häufiger auf das Auto verzichten, um meinen Beitrag gegen den Klimawandel zu leisten. Aber dann müsste ich ja auch so konsequent sein, nie mehr zu fliegen, die Heizung nicht mehr einzuschalten, nur noch Nachfüllpackungen zu verwenden, [...hier 20 weitere Maßnahmen einsetzen...]."


    Ich überlege aber wirklich gerade, ob diese Diskussion hier mit dir lohnt, denn wenn dein letzter Beitrag ernst gemeint ist, dann auweia. Lies doch nochmal ganz genau und ganz in Ruhe, was CDL dir mitzuteilen versucht. Es geht nicht darum, "ständig auf Geschlechterunterschiede hin[zu]weise[n]".

  • Ich wollte gar nicht diskutieren. CDL fing damit an und ich bezog mich darauf. OK, ich hätte zumindest O. Meier nicht auch noch erwähnen müssen, aber ich wollte den Exkurs eh schon längst beenden, ehe sogar von einem Moderator das Interesse geäußert wurde, doch weiter hierzu zu schreiben.

    Also ja, von meiner Seite aus ist alles geäußert, was ich äußern wollte ^^.

  • darauf. OK, ich hätte zumindest O. Meier nicht auch noch erwähnen müssen,

    … hast es aber trotzdem getan. Du hast in die Diskussion ’reingezogen, aus der du dich jetzt (wiederholt) verabschiedest. Du meinst, es ist alles gesagt?

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Nachdem ich auf jede Frage ausführlich und mit vielen Beispielen eingegangen bin, ja, es ist alles gesagt.

  • Es geht mir nicht um die Lehrerin. Wenn ich das bei diesem Begriff mache, müsste ich so konsequent sein, es bei allen Begriffen zu machen.

    Jau, machet einfach!

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Back on topic?

    Oder vielleicht ein neues Forenspiel? Rätsel, um die Ecke gedacht. Also doch wieder Offtopic. (Ich finde ja, dass sowohl Forentrolle als auch Werbetreibende ganz intensiv die Diskussion anregen. Sollte es vielleicht häufiger geben ;) )


    :?::?::?:


    Dr. Müller betreibt eine Lernplattform, wohnt in München und hat einen Bruder in Stuttgart. Prof. Müller aus Stuttgart hat aber keinen Bruder in München. Wie kann das sein?


    :?::?::?:

  • * Eine andere Frage ist dann nochmal, ob es das so überhaupt gibt, entweder männlich oder weiblich.

    Wenn du sowas wie Selbstbestimmung akzeptierst, wirst du (nicht nur, aber) auch das akzeptieren müssen.


    Auch das ist nur ’ne Frage der Zeit. Ich habe da volles Vertrauen in die Biotechnologie.

    Das geht auch ohne. Ich kenne einen Mann, der seine Tochter zur Welt gebracht hat.


    Ich denke momentan wird mit der Genderei stark übertrieben und es werden Grabenkämpfe ausgefochten, die die Situation der betroffenen Personen um kein Stück verbessern. Besser wäre es sowieso nicht über, sondern mit den Betroffenen zu sprechen.

    Man kann die Begriffe grammatikalisches Geschlecht, soziales Geschlecht und sexuelles Geschlecht durchaus als voneinander unabhängige Begriffe sehen. Insofern schränkt die Benutzung einer Dimension (z.B. grammatikalisches Geschlecht) die Verortung in den anderen beiden Dimensionen in keiner Weise ein.

    Das sollte der Selbstbestimmung der jeweiligen Personen überlassen bleiben.

    Das würde m.M.n. die Grabenkämpfe ums Gendern beenden und den Fokus auf die tatsächliche Verbesserung der Lebensbedingungen der betroffenen Personen verbessern.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

  • Das Problem an den Grabenkämpfen ist doch nur, dass sie so emotionalisiert werden.
    Ich habe es oben schon geschrieben, Sprache entwickelt sich eben, immer. Und das beobachten wir gerade. Wir werden nicht auf Dauer Binnen-Is und Gendersternchen verwenden oder beide Genderformen aufzählen, weil das einfach nicht pragmatisch ist und somit einem der wesentlichsten Grundsätze von Sprache widersprechen. Gleichzeitig bildet Sprache Gesellschaft ab und gestaltet unseren Blick auf die Welt. Es wird sich also ein Umgang mit dem Gendern entwickeln, der sowohl die Bedürfnisse der Geschlechterrollen berücksichtigt als auch stilistisch und pragmatisch annehmbar ist. Es ist halt ein Prozess, der seine Zeit braucht.


    Dass in der Zwischenzeit die Debatte so emotional geführt wird und in Extreme verfällt, die einfach unwahr sind ("Man darf dies oder jenes nicht mehr sagen!!!einself!11!"), ist dabei keine Hilfe. Man darf fast alles sagen, sogar Unsinn wie "weiblicher Lehrer", aber man muss eben damit leben, wenn andere diesen Umgang mit Sprache kritisieren. Das ist der Diskurs, der eben nötig ist, um diesen Prozess zu einem sinnvollen Ende zu bringen - das dann auch die tatsächliche Verbesserung der Lebensbedingungen der betroffenen Personen zur Folge haben kann.

    • Offizieller Beitrag

    Sorry, ich war gestern nicht mehr online.
    Nur kurz von mir: Reflektiere bitte, ob du so konsequent bist (das ist dir wohl wichtig) die Verkäufer*innen, Kassierer*innen und Krankenschwester bei der männlichen "neutralen" Form zu bezeichnen.
    Sagst du dann "Meine Nachbarin Frau Müller ist Pfleger, ihre Mutter war Verkäufer"?

    Wenn ja, Hut ab.
    ich habe Zweifel.

  • Deutsche Sprache geht nie ohne Ausnahmen. Ich bin aber zumindest bemüht, meinen Sprachgebrauch möglichst konsequent zu halten. Wenn ich manche Sätze sehe mit drei oder vier Schrägstrichen, sehe ich mich in meinem Ansatz bestätigt. Das geht vlt. gerade noch schriftlich, fliegt einem aber um die Ohren, wenn es ums Mündliche geht. Es geht ja hierbei nicht nur um Nomen, sondern auch um andere flektierbare Wortarten. Zumindest ist aber jetzt hoffentlich klar, dass es mir um die reine Sprachbetrachtung geht und nicht um Geschlechterrollen in unserer Gesellschaft.

    Einmal editiert, zuletzt von Lindbergh ()

  • Wenn ich manche Sätze sehe mit drei oder vier Bindestrichen,

    1. Mach doch mal ein Beispiel.

    2. Manche, die die deutsche Sprache gerne haben, legen gerade Wert darauf, dass sie eben nicht so einfach, sondern sehr komplex ist. Denn damit kann man sich besonders differenziert ausdrücken.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

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