Moin zusammen,
ich hoffe so eine Art Austausch ist für den Bereich okay
Ich stecke momentan mitten im ersten Drittel des Referendariats, Seminare sind bisher mit wenigen Ausnahmen online, ein Kennenlernen der anderen Referendare fand bisher kaum statt, abgesehen davon, dass man hier und da die eine oder andere Gruppenarbeit zusammen gemeistert hat.
Deshalb würd ich mich gern hier online mit euch austauschen, die das lesen und auch gerade im Ref stecken
Wie läufts bei euch? Geht's gut, geht's schlecht, könnt ihr nur bis zu den nächsten Ferien denken oder gibt es auch Momente wo ihr euch freut, wie es läuft?
Welche tollen Erfahrungen habt ihr im Unterricht gemacht, welche groben Schnitzer sind passiert, was ging total daneben?
—
Ich bin momentan besonders hin- und hergerissen zwischen "eigentlich läuft das ja schon ganz gut" und "ich hab keine Ahnung was ich hier tu, was tu ich meinen SchülerInnen wohl nur schlimmes an mit meinem Unterricht". Irgendwie hat sich das Bild bei mir gebildet, dass ein Lehrer mit Erfahrung bestimmt nur tolle Stunden macht und stets die richtigen Worte/Methoden/Inhalte mit einem Schnipser herbeirufen kann... total utopisch. Ich seh in Hospitationen ja auch durchaus, dass es nicht jeden Tag super läuft, aber der Vergleich mit dem Idealbild ist trotzdem manchmal einfach im Kopf.
Und auch von den anderen Referendaren bekommt man eher nur mit, wenn es bei ihnen gut läuft, wenn der Besuch toll verlief und fast nichts beanstandet wurde. Da frag ich mich immer, ob es okay ist, das bei mir eben noch viel Kritik kommt, manchmal so viel, dass ich sie nur stückweise abarbeiten und umsetzen kann und das dann wieder Wochen dauert, bis die angesprochenen Baustellen auch umgesetzt werden konnten.
Richtig gut lief bisher ein Unterrichtsbesuch, bei dem das Thema einfach total im Interessensbereich der SchülerInnen lag und die Stunde inhaltlich nicht überfrachtet war. Ein simpler Einstieg mit einem Bild, das aber die Schüler motivierte, eine Hinführung als Unterrichtsgespräch und eine simple Gruppenarbeitsphase zur Erarbeitung, eigentlich also kein großartiges Methodenfeuerwerk. Aber es lief
Zu den ersten großen Unterrichtsbesuchen wurde es dann aber auch etwas wackeliger, irgendwie ist die ganze Vorbereitung dafür viel zu verkopft gewesen, als ob dann für solch eine Stunde viel mehr Inhalt in die Stunde gepresst werden muss, was dann letztendlich einfach eine mittelmäßige Stunde wurde, weil wir von vorn bis hinten durchgehetzt sind, weil eben zu viel geplant war. Und ausgerechnet so ein großer Besuch wird dann (gerechtfertigt) auseinandergenommen, obwohl doch so viele viele Stunden Arbeit drinsteckten.
Ein kleines Erfolgserlebnis war aber auch die erste Zeugniskonferenz. Vorher hatte ich wirklich starke Angst, dass meine Notengebung viel viel viel zu lasch wäre, obwohl ich jede einzelne Note und Teilnote begründen und rechtfertigen könnte. Aber dann zu sehen, wie die Personen in anderen Fächern sind und das die meisten Noten eben in das allgemeine Bild passen tat einfach gut. Sicher wird mir da der ein oder andere Fehler unterlaufen sein, aber immerhin wird es nicht komplett daneben sein
Wie läufts bei euch?