Verabschiedung von bestgehassten Kollegen

  • Folgendermaßen:

    Ich werde mich in Kürze von einem Kollegium verabschieden, dass ich im Großen und Ganzen lieber nie kennengelernt hätte. Mir liegt daran zum Ende der Zusammenarbeit deutlich zu machen, dass ich zumindest den größeren Teil des - insgesamt recht kleinen - Teams...nun ja, lassen Sie mich konziliant bleiben, ausgesprochen SCHEIßE fand.

    Vor diesem Hintergrund suche ich jetzt nach einem Abschiedsgeschenk (gerne ess- oder trinkbar), das möglichst unmissverständlich meine Abscheu und gleichzeitig meine Erleichterung (über den Weggang) zum Ausdruck bringt. Bisher fällt mir nur Zitronensaft in purer Form ein. Es darf aber gerne noch mehr Verachtung zum Ausdruck kommen...

    Habt ihr Tipps, Ideen, Erfahrungswerte??

    Danke!

  • Meine ganz persönliche Meinung: lass es.

    Ich finde so ein Nachtreten eher immer peinlich, lieber hoch erhobenen Hauptes gehen und keine verbrannte Erde hinterlassen.


    Je machdem welchen Status du hattest (Referendarin, normale Lehrkraft, Schulleitung...) und wo du hingehst (Schulwechsel, Pension...) kann es immer passieren, dass man die Personen wieder trifft. Und auch Schulleitungen reden miteinander, wenn du Pech hast, eilt dir dann ein gewisser Ruf vorraus.

  • Mir fällt ehrlich gesagt nur der Tipp ein, dass du erwachsen werden solltest. Sowas ist einfach nur kindisch. Du mochtest die Leute nicht? Ok, dann sag einfach “Tschüss” und das war’s.

    Wie sagt man so schön? “Man sieht sich immer zweimal im Leben” also würde ich an deiner Stelle so eine Aktion einfach sein lassen.

    Holy Moses met the Pharaoh

    Yeah, he tried to set him straight

    Looked him in the eye,

    "Let my people go!"

    Holy Moses on the mountain

    High above the golden calf

    Went to get the Ten Commandments

    Yeah, he's just gonna break 'em in half!

  • Danke für deine Empfehlung, M&S.

    Die von dir geäußerte 'Man sieht sich immer zweimal im...'-Haltung ist mir allerdings zu fatalistisch und irgendwie offenbart sie auch eine Art von Duckmäusertum, der ich gerade nicht nachfolgen möchte.

  • Ich bin ein wenig überrascht (und enttäuscht!) über/von den/dem spießig-larmoyant-defätistischen Grundtenor, der sich in den meisten Antworten (bis jetzt) offenbart...

    Traut euch mal was (zu). Ich berichte danach auch von dem Finale...

  • Die von dir geäußerte 'Man sieht sich immer zweimal im...'-Haltung ist mir allerdings zu fatalistisch und irgendwie offenbart sie auch eine Art von Duckmäusertum, der ich gerade nicht nachfolgen möchte.

    Gerade dann hast du bestimmt während deiner Zeit in diesem Kollegium die Probleme angesprochen. Die KollegInnen wissen also Bescheid. Wozu also noch so ein Abschiedsgeschenk?

    • Offizieller Beitrag

    Bist Du sicher, dass Du kein Elternteil oder SchülerIn bist? Eine solch kindische bzw. rachsüchtige Haltung kenne ich von studierten Erwachsenen eigentlich nicht.

    Ansonsten würde ich auch empfehlen, es zu lassen. Es ist unsouverän und ist dann Ausdruck Deines Charakters und nicht des von Dir verabscheuten Kollegiums.

  • Steck heimlich jedem ein Post-It am Rücken mit "ich find dich dooooooooooooof!!!!!!!!!!!!!!!!!".


    Sorry ich kann mich den anderen nur Anschließen. Werd erwachsen!

    • Offizieller Beitrag

    Das ist nicht spießig-larmoyant-defätistisch, sondern vernünftig.


    Aber wahrscheinlich ist es eh andersherum. Sicher, dass du nicht der nervige Kollege bist, den das Kollegium scheiße findet und wo sich das Kollegium freut, dass er endlich bald weg bist. Aus der eigenen Perspektive sieht das natürlich anders aus.


    Jetzt solltest du wenigstens mit Anstand gehen. Werden die sich denken.


    *kopfschüttel*


    P.S.: so eine Kollegin hatte ich auch mal - sie hatte aber den Anstand einfach nur "Tschüss" zu sagen.

  • Wie lange warst du denn in der Schule und welche Gründe gibt es für den Wechsel?


    Danke für deine Empfehlung, M&S.

    Die von dir geäußerte 'Man sieht sich immer zweimal im...'-Haltung ist mir allerdings zu fatalistisch und irgendwie offenbart sie auch eine Art von Duckmäusertum, der ich gerade nicht nachfolgen möchte.

    Das ist deine Meinung.

    Duckmäusertum wäre für mich, wenn man sich nicht traut etwas anzusprechen, das rate ich dir nicht. Natürlich kannst und sollst du -angemessen- ansprechen, was dich gestört hat aber ein solches Abschiedsgeschenk finde ich einfach albern.

  • Die von dir geäußerte 'Man sieht sich immer zweimal im...'-Haltung ist mir allerdings zu fatalistisch und irgendwie offenbart sie auch eine Art von Duckmäusertum, der ich gerade nicht nachfolgen möchte.


    Wenn du kein Duckmäusertum bereiten möchtest, hättest du ihnen schon vor langer Zeit in's Gesicht gesagt, was du von ihnen hälst. Wenn man - jetzt, da man vermeintlich nichts mehr zu befürchten hat - noch mal auf den Tisch hauen möchte, bringt das doch in meinen Augen gerade das zum Ausdruck. (Ich verstehe natürlich, dass man in bestimmten Positionen nicht einfach Leuten seine Meinung sagen kann, aber dann sollte man doch auch so weit ehrlich zu sich selbst sein, und sich nicht in meinen Augen selbst mit so einer Aktion diskreditieren).


    Ich würde es auch einfach sein lassen. Scheiß auf die Leute und gut. Sollten sie doch (für dich) nicht wert sein, dass du in Zukunft (man sieht sich immer zweimal / Tratsch etc.) evtl. Probleme bekommst.



    Steck heimlich jedem ein Post-It am Rücken mit "ich find dich dooooooooooooof!!!!!!!!!!!!!!!!!".

    Damit würden sie dann doch aber ihm sagen, dass sie ihn doof finden oder sich gegenseitig. Ich würde es beim klassischen "kick me!" belassen.

  • Ja, ich hab so einiges während der gemeinsamen Zeit angesprochen. Aber ohne allzu viel Nachhall. Seit geraumer Zeit herrscht allerdings überwiegend Funkstille. Grundsätzlich weiß ich, dass die Kollegen mich - teilweise - nicht übermäßig schätzen und vice versa.

    Aber grundsätzlich geht's mir um einen gepflegten Abgang, der noch ein paar Jahre für Gesprächsstoff sorgt...

    • Offizieller Beitrag

    Ich bin ein wenig überrascht (und enttäuscht!) über/von den/dem spießig-larmoyant-defätistischen Grundtenor, der sich in den meisten Antworten (bis jetzt) offenbart...

    Traut euch mal was (zu). Ich berichte danach auch von dem Finale...

    Nur mal für mich zum Mitschreiben.

    Wer sich nicht so wie Du es planst verhält, ist spießig-larmoyant-defätistisch?

    Spießig:
    Als Spießbürger, Spießer oder Philister werden in abwertender Weise engstirnige Personen bezeichnet, die sich durch geistige Unbeweglichkeit, ausgeprägte Konformität mit gesellschaftlichen Normen und Abneigung gegen Veränderungen der gewohnten Lebensumgebung auszeichnen.


    Larmoyant:

    Larmoyanz ist ein bildungssprachliches und (heute) abschätziges Lehnwort für Rührseligkeit und sentimentale Überempfindlichkeit bis zur Wehleidigkeit, Weinerlichkeit und zu ausgeprägtem Selbstmitleid.


    Defätistisch:

    Der Begriff Defätismus kann als Zustand der Mutlosigkeit oder Schwarzseherei beschrieben werden. Ursprünglich bezeichnete er die Überzeugung, dass keine Aussicht (mehr) auf den Sieg besteht, und eine daraus resultierende starke Neigung aufzugeben.


    Sicher, dass Du die Begriffe nicht wie in einem totalitären Regime auswendig gelernt hast?


    Was wir Dir hier nahelegen, ist nicht spießig, nicht larmoyant und nicht defätistisch.


    Was wir Dir hier nahelegen, ist Anstand.

    • Offizieller Beitrag

    Aber grundsätzlich geht's mir um einen gepflegten Abgang, der noch ein paar Jahre für Gesprächsstoff sorgt...

    Ich sag's ja. Peinlich. Es wird höchstens für Gesprächstoff im Sinne von "Weißt du noch der Trottel damals, der sich beim Abgang mit Zitronensaft bei uns rächen wollte. *auslach*" sorgen. Sprich: du machst dich nur lächerlich.


    Ich weiß, du willst das nicht hören. Musst du aber trotzdem.

    Also, hier noch einmal der absolut ernstgemeinter Ratschlag: geh mit Anstand. Sag einfach nur "Tschüss".

  • Ich gehe zwar davon aus, dass das ein nett gemachter Trollversuch ist, um genau solch hochschäumende Reaktionen zu provozieren, möchte aber ebenfalls ausdrücken, dass ein "Nachtreten" vollkommen unangemessen und peinlich wäre. Wenn man zum Ausdruck bringen möchte, dass man froh ist, die gemeinsame Zeit beendet zu sehen, dann lässt man eine entsprechende Verabschiedungs"feier" einfach sein und sagt diese ab. Das wäre deutlich genug.

  • Aber grundsätzlich geht's mir um einen gepflegten Abgang, der noch ein paar Jahre für Gesprächsstoff sorgt...

    Du könntest unbekleidet in der Schule erscheinen, allen ein kleines Geschenk mitbringen, ein Abschiedslied singen (vor allem dann, wenn du nicht singen kannst) … da gibt es viele Möglichkeiten.

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