Vorsitzender des Zentralen Abiturausschusses (ZAA), des allgemeinen Prüfungsausschusses (FHR)

  • Hallo,


    ich habe vorhin festgestellt, dass gemäß den Regelungen der § 25 Abs. 3 APO-GOSt, § 17 Abs. 3 APO-BK und § 47 Abs. 3 APO-WbK grundsätzlich der, für die jeweilige Schulform zuständige, Dezernent bzw. der schulfachliche Schulaufsichtsbeamte den Vorsitz des ZAA bzw. des allgemeinen Prüfungsausschusses führt. Jedoch kann, bei Nichtwahrnehmung durch die v.g. Personen, der Schulleiter den Vorsitz übernehmen.


    Wie läuft das denn bei euch an den Schulen so ab? Kommt bei euch zu jeder Abitur bzw. FHR Prüfung der Dezernent vorbei und übernimmt den Vorsitz oder kommt dieser nur mal alle Jubel Jahre vorbei und überlässt sonst dem SL den Vorsitz? Vielleicht ist bei euch ja auch noch nie der Dezernent gekommen um einen auf "großer Vorsitzender" zu machen und lässt eure SL dahingehend "ihr Ding" machen ?


    An meiner Schule, an der ich neu bin, war der Dezernent wohl nur ein-oder höchstens zweimal dort und nach allem was ich gehört habe, hat dieser sich wohl ziemlich gelangweilt in seiner Rolle als Vorsitzender und hat mitten in der Prüfung den Vorsitz wieder an den SL delegiert und ist abgedampft zurück in seine heißgeliebte Bezirksregierung.


    In meiner eigenen Schulzeit habe ich bei den Prüfungen auch noch nie jemandem von der Bezreg. dort gesehen, zumindest hat der SL immer die Zeugnisse als Vorsitzender des ZAA bzw. des Prüfungsausschusses unterschrieben.

  • cera

    Hat den Titel des Themas von „Vorsitzender des Zentralen Abiturausschusses (ZAA), des allgemeinen Prüfungsausschusses“ zu „Vorsitzender des Zentralen Abiturausschusses (ZAA), des allgemeinen Prüfungsausschusses (FHR)“ geändert.
    • Offizieller Beitrag

    Dass Vorsitz der ZAA von der Schulleitung übernommen wird, ist eigentlich Standard. Da die Termine der mündlichen Abiturprüfungen in der Regel innerhalb eines Zeitkorridors liegen, hätte ein/e Dezernent/in auch viel zu tun, wenn er/sie jeweils den Vorsitz übernehmen wollte. Zur Prüfung, ob die fachlichen und formalen Standards gewahrt werden, tun sie sich das dann doch ab und zu einmal an. Es ist aber eher die Ausnahme. Ich habe das bisher auch nicht erlebt.

    Eine FHR-Prüfung gibt es im Regelschulsystem ja nicht - da müssen bis Q2.2 in zwei aufeinander folgenden und aufsteigenden Halbjahren die Punkte passen, dann hat man den schulischen Teil der FHR erworben.

  • Ich bin zwar aus Hessen, aber bei uns kommen die Dezernenten ca alle 5 Jahre mal für ein paar Prüfungen vorbei

    Unterschreibt der Dezernent dann auch als Vorsitzender die Abitur bzw. FHR Zeugnisse in dem dafür vorgesehen Feld?

    • Offizieller Beitrag

    Wenn der/die VertreterIn der Bezirksregierung tatsächlich Vorsitzende/r des ZAA sein sollte, dann müsste er/sie die Zeugnisse unterschreiben. Logistisch ist das natürlich alles andere als effizient, da der/die Dezernent/In dann mehrmals in die Schule kommen müsste. Wahrscheinlicher ist, dass ein/e Dezernent/in den Vorsitz in einer mündlichen Abiturprüfung übernimmt - da wird dann nur die Prüfungsakte unterschrieben,

  • Wenn der/die VertreterIn der Bezirksregierung tatsächlich Vorsitzende/r des ZAA sein sollte, dann müsste er/sie die Zeugnisse unterschreiben. Logistisch ist das natürlich alles andere als effizient, da der/die Dezernent/In dann mehrmals in die Schule kommen müsste. Wahrscheinlicher ist, dass ein/e Dezernent/in den Vorsitz in einer mündlichen Abiturprüfung übernimmt - da wird dann nur die Prüfungsakte unterschrieben,

    Ich stimme - wie so oft - Bolzbold zu. Dass ein Dezernent in einzelnen mündlichen Prüfungen den Vorsitz übernimmt, das habe ich ebenfalls schon erlebt.

  • Ich stimme - wie so oft - Bolzbold zu. Dass ein Dezernent in einzelnen mündlichen Prüfungen den Vorsitz übernimmt, das habe ich ebenfalls schon erlebt.

    Gucken die Prüflinge dann nicht blöd, wenn plötzlich jemand wildfremdes dort im Raum sitzt?...Oder wissen die vorher Bescheid, dass Herr bzw. Frau von und zu Dezernent wünscht, der Prüfung als Vorsitzender beizuwohnen?

    • Offizieller Beitrag

    Das wird in der Regel vorher angemeldet, da ja auch der FPA im Vorfeld der Prüfung dann eigentlich durch den/die VertreterIn der BR geleitet werden müsste. Falls dem nicht so sein sollte, wäre das in der Tat irritierend. Gleichwohl muss ein Prüfling nicht zwingend alle Mitglieder des FPA kennen, wenn sie neu sind oder er sie nie im Unterricht hatte. Ggf. kommt es auch zu Amtshilfe, d.h. externe Lehrkräfte werden zu Mitgliedern des FPA bestellt. Das wäre dann dasselbe. Wichtig ist m.E. dass der/die PrüferIn wirklich die Fachlehrkraft ist.

  • Versteht mich nicht falsch, aber traut man sich denn dann überhaupt noch bei der Beratung, über die Prüfungsleistung, die Klappe auf zu machen, wenn man mit dem Dezernenten nicht einer Meinung ist? Schließlich sind das die Vorgesetzten, die im Zweifelsfall über Beförderung, Verbeamtung, etc. zumindest mit entscheiden.


    Ich verstehe sowieso den Sinn dieser Regelung nicht. Man hätte doch auch der SL komplett und immer den Vorsitz überlassen können und nicht nur als Vertretung ( das ist ja das "Lustige": Es wird fast überall durch die SL der Vorsitz geführt, aber immer nur als Vertretung des abwesenden Dezernenten, da dieser gem. der APO´s "grundsätzlich" den Vorsitz führt...), Kompetenz und Autorität sollte ein SL für solch eine Aufgabe doch genug haben, oder?


    Ok, evtl. trauen sich viele auch nicht dem SL die Meinung zu geigen, aber es bleibt zumindest im vertrauten, inneren Kreis der Schule.

    Und wenn man den Wunsch nach Kontrolle hat, kann auch ein anderer SL oder Lehrer von einer anderen Schule hinzugezogen werden...Warum muss es so ein- sorry- "Sesselpupser" aus der Bezreg. sein?

    • Offizieller Beitrag

    cera


    Wie viele DezernentInnen kennst Du?

    Diese Angst vor dem Dezernenten ist die Erwachsenen-Version des Mythos, den man bereits sorgsam als Schüler kultiviert hat. "Wer etwas gegen den/die LehrerIn sagt, bekommt eine schlechte Note." Mal ehrlich: Wie oft hast Du das absichtlich so gemacht? Sicherlich eher selten. Warum sollten DezernentInnen das anders handhaben?

    Ist das das pauschale Misstrauen des Machtlosen bzw. des Untergebenen gegenüber dem Vorgesetzten oder dem Mächtigeren?


    Nebenbei: Die "SesselpupserInnen" aus der BR waren in der Regel entweder vorher selbst SchulleiterInnen oder zumindest jahrelange Mitglieder der erweiterten Schulleitung und davor Lehrkräfte. Anders kommst Du da bis auf ganz wenige Ausnahmen nicht rein. Die haben mitunter wirklich mehr Ahnung von Schule bzw. dem System Schule als man selbst. Und wenn Du Dir mal das Aufgabenportfolio eines/einer Dezernenten/In ansiehst, dann schlackerst Du mit den Ohren.


    (Bisher habe ich übrigens im Kern nur nette bzw. umgängliche DezernentInnen kennengelernt... Mein ehemaliger Chef in der Behörde war sogar ein ausgesprochen Netter!)

  • Ich hatte in zwei Abijahrgängen unseren Dezernenten mit in ein paar mdl Abiprüfungen sitzen. Ich habe ihn so gut wie gar nicht bewusst wahrgenommen und auch die Kids haben ganz andere Probleme. Die Abiturienten sind auf die Aufgaben konzentriert, ich auf eine runde Prüfung. Vlt hatte ich nur Glück, aber es war wirklich absolut unaufgeregt

  • Gucken die Prüflinge dann nicht blöd, wenn plötzlich jemand wildfremdes dort im Raum sitzt?

    An großen Schulen kennen die SuS doch eh nicht alle Lehrkräfte bzw. hatten die im Unterricht.

  • Versteht mich nicht falsch, aber traut man sich denn dann überhaupt noch bei der Beratung, über die Prüfungsleistung, die Klappe auf zu machen, wenn man mit dem Dezernenten nicht einer Meinung ist? Schließlich sind das die Vorgesetzten, die im Zweifelsfall über Beförderung, Verbeamtung, etc. zumindest mit entscheiden.

    natürlich. Warum auch nicht? Wie stellst du dir die Notenbesprechung vor? Wie eine hitzige Schlammschlacht? Oder woher kommt der Begriff “Klappe aufmachen”?

    Warum sollte man auch minimal etwas befürchten müssen wenn man die “Klappe” sachlich “aufmacht”? :D

    Das Gleiche kannst du auch sagen, wenn die SL mit in der Kommission sitzt. Die SL ist ja ebenfalls einem vorgesetzt.


    Ad Schüler: es macht keinen Unterschied, ob da jetzt jemand “Externes”, die Schulleitung oder ein fremder Kollege sitzt. Wie Kiggie schon gesagt hat: nicht jeder Schüler kennt jeden Lehrer und erfahrungsgemäß sind meine Schützlinge bis jetzt am aufgeregtesten gewesen, wenn die SL mit in der Prüfung saß. Aber selbst das legt sich meistens in den ersten 5 Minuten.

    Holy Moses met the Pharaoh

    Yeah, he tried to set him straight

    Looked him in the eye,

    "Let my people go!"

    Holy Moses on the mountain

    High above the golden calf

    Went to get the Ten Commandments

    Yeah, he's just gonna break 'em in half!

  • Versteht mich nicht falsch, aber traut man sich denn dann überhaupt noch bei der Beratung, über die Prüfungsleistung, die Klappe auf zu machen, wenn man mit dem Dezernenten nicht einer Meinung ist? Schließlich sind das die Vorgesetzten, die im Zweifelsfall über Beförderung, Verbeamtung, etc. zumindest mit entscheiden.

    Ich schließe mich wieder Bolzbold s Einschätzung an. (Mal gucken, wie oft ich das in diesem Thread noch schreibe.) Ich würde es positiv wenden: Eben weil die Dezernenten im Regelfall durchaus vernünftige Menschen sind, fällt jemand, der konstruktiv und mit Argumenten gestützt und zugleich schülerInnenfreundlich bei der Beratung diskutiert, den Dezernenten eher so positiv auf, dass diese anschließend bei der Schulleitung vorstellig werden, ob es nicht eine Verwendung für diese fähige Lehrkraft bei der Behörde oder in einem ZfsL geben könnte. Ist auch tatsächlich schon passiert.

  • Wie stellst du dir die Notenbesprechung vor? Wie eine hitzige Schlammschlacht?

    Naja, wenn ich mir hier so einige Beiträge durchlese, kann es auf Lehrerkonferenzen wirklich schon mal etwas "derber" zugehen...Wir sind ja auch alles nur Menschen...

    • Offizieller Beitrag

    Naja, wenn ich mir hier so einige Beiträge durchlese, kann es auf Lehrerkonferenzen wirklich schon mal etwas "derber" zugehen...Wir sind ja auch alles nur Menschen...

    Jein. Hier schreibt man hinter der Sicherheit des Internets, trifft nicht persönlich auf die Menschen, mit denen man sich fetzt, und lehnt sich dann tendenziell weiter aus dem Fenster als in einem Kollegium in direkter Konfrontation. Es mag Ausnahmen geben, aber ich bin sicher, die meisten KollegInnen beißen hier heftiger als im realen Leben.

  • Naja, wenn ich mir hier so einige Beiträge durchlese, kann es auf Lehrerkonferenzen wirklich schon mal etwas "derber" zugehen...Wir sind ja auch alles nur Menschen...

    Ich muss meinen Vorredner recht geben. Wenn das deine Befürchtung ist, nimm das Forum bitte nicht zu ernst. Meine Konferenzen waren bis jetzt immer sehr human. Bis auf einige KollegInnen, die sich gerne mal ein bisschen verquatschen, ist alles tutti (dauert beim um den heißen Brei rumreden halt einfach deutlich länger. Das ist ein bisschen nervig bei Lehrerkonferenzen/Dienstbesprechungen. Während Zeugniskonferenzen wird aber auf die Zeit geachtet ☺️ )

    Holy Moses met the Pharaoh

    Yeah, he tried to set him straight

    Looked him in the eye,

    "Let my people go!"

    Holy Moses on the mountain

    High above the golden calf

    Went to get the Ten Commandments

    Yeah, he's just gonna break 'em in half!

  • Naja, wenn ich mir hier so einige Beiträge durchlese, kann es auf Lehrerkonferenzen wirklich schon mal etwas "derber" zugehen...Wir sind ja auch alles nur Menschen...

    Ich streite mich doch nicht mit Kollegen in Zeugniskonferenzen um Noten. Wir diskutieren sachlich und kommen zu einem Ergebnis. Manchmal sind Kompromisse nötig. Aber alles auf der sachlichen Ebene. Wir sind ja schließlich Profis!

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