Stimmbelastung, Stimmtrianing, Stimmtests

  • Hallo ihr Lieben,


    in meinem Bundesland gibt es (glücklicherweise) ein Seminar zur Sprecherziehung, in welchem mir mitgeteilt wurde, dass mein Sprechen wohl mehrere Probleme aufweist. Nach mehrfachen Besuchen bei Phoniatern und Logopäden steht fest, dass ein organisches Problem ausgeschlossen werden kann, aber der Stimmsitz und die Atmung falsch antrainiert wurden. Dadurch klingt meine Stimme oft gepresst.

    Natürlich ist das hier keine ärztliche Beratung, aber da mir meine Ärztin natürlich auch keine endgültige Antwort darauf geben kann (es ist eben nicht absehbar, was mit Logopädie gelöst werden kann und was nicht), wollte ich hier gerne in die Runde fragen, ob jemand derartige Stimmprobleme durch Sprechtraining und Logopädie lösen konnte und stimmlich fit ist?


    Lehramt ist zwar nicht mein Erst- aber dafür mein Traumberuf, allerdings hilft es mir wohl auch nicht, wenn ich im Schulalltag feststellen sollte, dass meine Stimme so nicht mitmacht. Und ob ich mit der Ausgangsstimme das "Go" von einem Amtsarzt bekomme, weiß ich natürlich auch nicht.


    Ich freue mich über eure Erfahrungen!


    Liebe Grüße

    Franziska

  • Bundesland? Schulart?

    Ich denke, Antworten kann dir da keiner geben, ein Logopäde, der deine Stimme hört, allerhöchstens eine Tendenz.

    Ich weiß nur, dass du natürlich auch berufsbegleitend Logopädie machen kannst und damit a) ein schönes Hobby hast und b) deine Stimme trainieren kannst.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Ist deine Stimme denn so extrem auffällig, dass du Sorge hast, der Amtsarzt oder die Amtsärztin könnte dir die Berufseignung absprechen? Ich glaube nicht, dass es das schonmal gab.


    Ich hatte eine Studienkollegin, der geraten wurde, sich zu überlegen, ob sie sich diesen Job antun will. Das war allerdings kein Verbot, sondern ein Rat, auf sich zu achten.


    Ansonsten würde ich auch einen erfahrenen Logopäden bzw. Atem- und Stimmtherapeuten (mwd) zu Prognosen befragen.


    Übrigens ist auch professioneller Gesangsunterricht eine schöne Weise, seine Stimme zu bilden.

  • Bei mir wurde im Studium auch eine Empfehlung ausgesprochen zum Phoniater zu gehen, der teilweise eine falsche Atmung festgestellt hat, die zu einer manchmal gepressten Stimme geführt hat (in Stresssituationen). Die Logopädie, die er mir verordnet hat habe ich nie gemacht- meine Therapeutin war zuversichtlich, dass das eigentliche Problem meine andere Baustelle wäre, die ich bereits bearbeitete und die Stimmprobleme stressinduziert wären. Also habe ich mir die Zeit genommen die andere Baustelle zu bearbeiten und das Problem ist tatsächlich verschwunden. Also ja, derartige Probleme können verschwinden durch die eine oder andere Form der Arbeit daran. Manchmal kann es sich- wie mein Beispiel zeigt- lohnen nachzusehen, ob es eine tiefere Ursache gibt für die Fehlatmung, um anstelle des Symptoms die tatsächliche Ursache anzugehen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Danke für all eure Antworten! :) Tatsächlich klingt meine Stimme (wie bei vielen) in Stresssituationen deutlich gepresster als sonst. Einschätzungen habe ich mir bereits eingeholt, sowohl Phoniater als auch Logopädin haben mir nicht direkt davon abgeraten (da eben kein organisches Problem vorliegt), sehr wohl aber eine Sprechtherapie empfohlen (die ich bereits seit 6 Wochen mache) und darauf hingewiesen, dass ich scheinbar deutlich hörbare stimmliche Probleme habe (die mir zuvor nicht in dem Ausmaß aufgefallen sind). Meine Schulart ist GS, ich studiere in Leipzig.

    Einen Stimmbelastungstest habe ich auch schon gemacht, danach waren keine organischen Auffälligkeiten erkennbar.

    @karuna Weißt du, wie die Freundin aktuell mit ihrer Stimme zurecht kommt?


    Zum Amtsarzt - gibt es denn keine gesonderte phoniatrische Prüfung nach dem Referendariat? Davon bin ich immer stark ausgegangen.

    • Offizieller Beitrag

    Zum Amtsarzt - gibt es denn keine gesonderte phoniatrische Prüfung nach dem Referendariat? Davon bin ich immer stark ausgegangen.

    Wieder für NRW: Nein. Es sei denn, der Amtsarzt oder die -Ärztin hätten bei der Vorstellung anlässlich der Verbeamtung wie auch immer geartete stimmliche Probleme sofort herausgehört.

  • (...)

    Zum Amtsarzt - gibt es denn keine gesonderte phoniatrische Prüfung nach dem Referendariat? Davon bin ich immer stark ausgegangen.

    Sag niemals nie, bei 16 Bundesländern, aber zumindest habe ich noch nicht davon gehört, nein.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Wir hatten (auch Sachsen) ein Semester Sprecherziehung, was ich eine gute Sache finde. Allerdings wurden wir mit den Informationen dann 'alleine gelassen'. Also wer Probleme hatte, hätte sich freiwillig selbst kümmern müssen. Alle nachfolgenden dienstlichen Untersuchungen sind nicht auf die Stimme eingegangen.

  • Das heißt, es gab in euren Bundesländern keinerlei Stimmuntersuchung im Laufe der Ausbildung/des Refs oder danach?

    Dabei wäre das ja wichtig, gerade bei so einem Sprechberuf...

    Doch, ein Semester Stimmbildung/Sprecherziehung mit ausführlicher Beratung am Ende, wer ggf. was wie weiterverfolgen solle.

    Nein, gab es nicht (Ba-Wü).

    Das stimmt so nicht ganz. Im Studium für gymnasiales Lehramt gibt es das in BW nicht, das ist wahr, an den PHs und den dort studierten Lehrämtern ist es dagegen seit vielen Jahrzehnten ein fester Bestandteil des Studiums, weil man dort eben anders als an der Universität gezielt Lehrkräfte ausbildet und insofern auch derartige Aspekte und Herausforderungen eines Sprechberufs mit im Blick hat.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    Einmal editiert, zuletzt von CDL () aus folgendem Grund: Tippfehler

  • Das heißt, es gab in euren Bundesländern keinerlei Stimmuntersuchung im Laufe der Ausbildung/des Refs oder danach?

    Nur selbstorganisiert: 1 Tag von der GEW.


    Hab mal ein paar Stunden Stimmtraining beim Logopäden gemacht, und unsere Schilf beinhaltet ca. alle zwei Jahre auch einen Workshop dazu, da konnte ich immer ein paar gute Tipps mitnehmen.


    À+

  • Ich hatte Musik als Didaktikfach und dabei 5 (oder 4?) Semester Stimm- und Sprecherziehung.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • In einer SCHILF, wo es um unsere "Lehrkräfte-Gesundheit" ging, habe ich auch mal einen Workshop zum Thema "Sprechen im Unterricht" belegt, fällt mir gerade ein. Da gab es einige Tipps, aber viel schafft man in einem 90minütigen Workshop natürlich auch nicht...

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich persönlich hab ein gutes Organ und noch nie Probleme gehabt zum Glück. Man sollte aber schauen, dass man im Unterricht Souveränität durch ruhig bleiben ausstrahlt. Kolleg*innen, die laut werden, um Ruhe zu kriegen, haben an meiner Schule oft mit Stimmproblemen zu kämpfen.

  • Wir hatten im Referendariat einige Wochen eine Stunde "Stimmbildung" durch einen Theaterschauspieler. Ich fand das damals sehr gut, einige Mitrefis hielten es für verschwendete Zeit und kamen auch mit der Art des Schauspielers nicht klar.

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